Stichwort: Leseroutinen. Mehr lesen, das ist wohl der Traum vieler Leseratten und Bücherwürmer. Viele meinen damit einfach, dass sie schneller lesen wollen und dadurch eben mehr der gleichen Zeit. Tatsächlich ist jedoch der Weg zum schnell und viel an dieser Stelle vor allem Übungssache.
Leseroutinen: Täglich zehn Seiten sind ein Anfang
Ja, so hat wohl jeder von uns einmal angefangen, irgendwann in der Grundschule hieß es: „eine Schullektüre will gelesen werden!“ Die meisten haben also tatsächlich in der Schule mit ihrem ersten Buch und dem eigenständigen lesen angefangen. Das Lesen wurde danach nie wieder aufgegeben.
Denn wir brauchen es tagtäglich in unserem Alltag und doch gibt es immer noch viele Menschen, die es trotz aller Übung nie wirklich gelernt haben. Einige empfinden lesen nicht als Genuss, nicht als Entspannung bei Stress, sondern eher als das genaue Gegenteil oder eben ein Stress.
Ja, das höre ich selbst manchmal, wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis. Die Bücherzahl, die ich als Bücherwurm jährlich verschlinge ist schon nicht wenig. Tatsächlich ist Lesen jedoch eigentlich so etwas wie eine Alltagsroutine. Wir lesen tagtäglich und wenn es nur Straßenschilder, Telefonbücher oder Kochrezepte sind, so lesen wir. Übrigens auch online, so wie ihr jetzt.
Ich habe mir daraufhin schon vor einiger Zeit Gedanken über das Thema der Leseroutinen gemacht und musste feststellen, dass ich obwohl ich viel lese eigentlich immer wieder mal von meinen Routinen abweiche. Oder einen Plan auch mal Plan sein lasse.
Doch tatsächlich habe ich so etwas wie eine tägliche Routine bei mir etablieren können. Angefangen von zehn Seiten täglich, bin ich mittlerweile im Durchschnitt bei etwa 50 Seiten an einem stressigen Tag. Für diese Seiten brauche ich etwa anderthalb Stunden.
Warum mir lesen wichtig ist
Für mich bedeutet lesen vor allem eine ganze Menge an Informationen aufzunehmen, Interessen zu befriedigen, sich zu unterhalten oder einfach nur einmal zu entspannen. All das kann ein Buch leisten beziehungsweise natürlich nicht ein Buch, sondern eine ganze Reihe von Büchern. Aber bedeutet lesen nun wirklich für alle das gleiche?
Sicher, für uns Leseratten gibt es nichts Schöneres, wenn auch vielleicht wichtigeres. Aber es gibt sicherlich auch Menschen, und auch in euren Bekannten und Freundeskreis, die keinesfalls so gerne lesen, wie wir selbst es tun.
Unvorstellbar, nur ein Buch im Monat zu lesen
Ja, zumindest für uns und auch für einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung in qualifizierten Berufen, denn Lesen eröffnet ganz neue Zugänge zu Informationen und hilft beim Wissenserwerb. Dennoch gibt es Menschen die weniger lesen oder auch gar nicht. Einige von ihnen haben sicherlich auch ein Problem damit, weil es ihnen schwer fällt die Schriftsprache zu interpretieren. In diesem Moment ist Lesen überhaupt nicht entspannend.
Dies ist vielleicht auch ein Grund, warum so viele Kinder in der Grundschule einfach vor einem Buch zurückschrecken, sie haben ihre Leseroutinen noch nicht etabliert. Die Leseroutinen zu etablieren ist hingegen wichtig um tatsächlich lesen zu können. Denn lesen passiert für viele von uns mittlerweile im Unterbewusstsein. Lesen, das kann die Aufnahme von Information sein, der entspannte Ausklang des Tages oder ein wichtiger Teil des Wissenserwerbs.
Aus diesem Grund ist es mir persönlich wichtig, lesen zu können und dies auch zu fördern. Sicherlich gibt es Hindernisse, den Schriftspracherwerb erschweren oder ihn scheinbar unmöglich machen. Dennoch freue ich, dass es Projekte gibt, die durch Stiftungen wie die Stiftung Lesen gefördert werden und wiederum das Lesen fördern.
Letztendlich ist es egal, wann ein Mensch das Lesen erlernt oder auch das Schreiben. Darauf kommt es gar nicht an. Wichtig ist nur, dass man die Fähigkeit des Lesens wertschätzen kann, denn lesen kann einen Zugang zur Welt bedeuten und das noch nicht einmal nur zu unserer eigenen, sondern auch zu Fantasiewelten, die uns aus unserem Alltag entführen können und somit zum Stressabbau beitragen können. Und dabei ist ganz egal, ob du täglich zehn oder 100 Seiten liest …
Warum mehr lesen entspannt
Lesen passiert wie bereits erwähnt im Unterbewusstsein und kann somit als eine Form der bewussten Entspannung gewertet werden. In dem Moment wo wir bewusst ein paar Minuten täglich Zeit nehmen um ein paar Seiten zu lesen, konzentrieren wir uns weniger auf unsere eigene Welt, vielmehr um die Welt der Bücher.
In dem Moment tauchen wir in diese fiktive Welt ein, wir entspannen, relaxen und Zeiten womöglich sogar einen Moment ab. Tief durchatmen sicherlich ein positiver Nebeneffekt dieser Entspannung. Natürlich haben diesen Effekt vor allen Dingen die belletristischen, also die fiktiven Romane. Auch Thriller oder Krimis sind dazu geeignet, ebenso wie Fantasy. Wichtig ist nur, dass die erzählte Handlung fiktiv ist.
(Auto-)Biografien liest man anders
Ich persönlich bin kein Freund davon eine Autobiografie oder eine Biografie zu rezensieren, weswegen sie normalerweise auch nicht in diesem Blog angesprochen werden. Ein Leben kann man nämlich nicht bewerten, wohl aber den Schreibstil, in dem dieses Leben erzählt wurde.
Dennoch ist es für mich unvorstellbar ein solches Buch zu bewerten, zu beurteilen, denn in diesem Moment würde ich die Erfahrung eines anderen bewerten. Erfahrungen hingegen sind wertfrei, oder sollten es zumindest sein, und tragen Sinne einer Autobiografie auch zum Erfahrungsschatz des Lesers bei.
Natürlich muss man seine eigenen Erfahrungen machen. Es wäre schlimm, wenn nicht. Aber neben den eigenen Erfahrungen kann es sich hin und wieder auch lohnen auf die Erfahrungen anderer zurückzugreifen.
Leseroutinen: Der Sach- und Fachbuch zum Wissenserwerb
Ja, diese Bücherkategorien und Genres stellen für mich eine weitere Funktion des Buches dar. Schließlich geht es beim Fachbuch um den Wissenserwerb. Doch warum ich auf das Sachbuch hier einordne, ist vielleicht nicht ganz offensichtlich.
Allerdings ist es so, dass wir aus jedem Buch, das wir gelesen haben oder lesen unsere Erkenntnisse mitnehmen und Dinge merken und somit neues Wissen erwerben. Wir lernen etwas, das uns vorher unbekannt war und knüpften damit an Bekanntes an.
Leseroutinen: Bücher und ihre Funktionen
Ja, hinterfragt man einzelne Bücher und ihre Funktionen, so findet man schnell an tiefer in die Materie einzusteigen. Man fängt an zu hinterfragen, und schon blickt man über den eigenen Tellerrand hinaus einem komplett neuen Horizont entgegen, der neue Möglichkeiten eröffnet.
Individuelle Leseroutinen
Natürlich ist an dieser Stelle wichtig, sich Leseroutinen zurechtzulegen, aber die Leseroutinen können dabei so individuell sein, wie man selbst es ist. Ob man mit dem Handy liest während man an der Bushaltestelle auf den Bus oder am Bahnhof auf die Bahn wartet, ob man ein Buch in die Handtasche steckt, das man bei Arztterminen im Wartezimmer liest oder abends ein paar Seiten vor dem Einschlafen, ich bin mir sicher, auch du hast deine ganz eigenen Leseroutinen. Oder täusche ich mich?
Jenny
Liebe Marie,
vielen Dank fürs Verlinken meines Beitrags zum Thema Leseroutine.
Die beiden Texte ergänzen sich ja wirklich hervorragend.
Ganz liebe Grüße
Jenny