Mit „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ zeigt das ZDF heute Abend um 20.15 Uhr eine Weihnachtskomödie für die ganze Familie. Zu meiner Überraschung handelt es sich bei diesem Film nicht um eine weitere Fortsetzung der Reihe um Familie Bundschuh, aber ähnlich chaotisch dürfte es wohl auch am heutigen Abend werden.
Meiner Meinung nach erwarten uns bei diesem Film eine herrliche Überzeichnung der potentiellen Herausforderungen, die einen erwarten können, wenn man vorhat, das Weihnachtsfest als Patchwork-Familie zu begehen.
Tatsächlich zeigen sich in diesem Film gleich zwei Besonderheiten, eine ist die Besetzung vor allem aus dem Theaterumfeld bekannt, ebenso aber auch in weiten Teilen aus dem TV. Die Mischung aus Theatererfahrung und Film zeigt hier besonders viel Charisma. Schließlich lebt die Familienkomödie vor allem von einem perfekten Timing und einer gewissen Situationskomik.
Besonders die Komödie lebt vom perfekten Timing. Stimmt dieses in den einzelnen Szenen nicht, ist es meist leider auch nicht richtig lustig. Und da man im Theater später ja nichts mehr anpassen oder verändern kann, ist es dort für die Schauspielerinnen und Schauspieler noch viel wichtiger und auch schwieriger als beim Film“, wissen Philip Voges und Fabian Winkelmann, die Produzenten des Films „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“.
Tatsächlich kann ich mir gut vorstellen, dass es eine echte Herausforderung ist, auf Knopfdruck lustig zu sein. Die Herausforderung ist dabei immer auch, dass über alle Überzeichnung dennoch ein Gefühl von Wärme und Authentizität gibt.
Diese Komponenten waren auch der Regisseurin wichtig. Neelesha Barthel erzählt: „Mir war am allerwichtigsten, dass die Figuren trotz der leicht überhöhten Komödie lebensnah, warm und echt wirken und in ihren Kontrasten zueinander stark sind. Auf Grundlage des guten Drehbuchs stand einer authentischen, rasant witzigen Inszenierung also nichts mehr im Wege. Für mich lag eines der Hauptaugenmerke darauf, mit dem Ensemble sicherzustellen, dass wir die Gratwanderung zwischen Komödie und Drama ausloten.“
Das alles werden wir heute Abend selber sehen, ebenso wie die Tatsache, dass Familie an Weihnachten selbst Herausforderung wird.
Worum geht’s bei „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“?
Kaum verlobt, wartet schon die nächste Herausforderung auf das Patchwork-Paar Lasse und Karo: das erste gemeinsame Weihnachten. Sie möchten es möglichst klein feiern – doch das bevorstehende Weihnachtsfest entwickelt sich zur ultimativen Herausforderung.
Nicht genug damit, dass Karos Zwillinge Emma und Erik am liebsten bei ihrem richtigen Papi mit Omi und Opi feiern wollen und Lasses pubertierende Tochter Toni die „neue“ Familie nicht akzeptieren will, stehen auch noch die Elternpaare der frisch Verlobten unangemeldet vor der Tür.
Die älteren Herrschaften könnten unterschiedlicher nicht sein und haben ihre ganz eigenen Erwartungen an das Weihnachtsfest. Der heraufziehende Familienzwist bereitet dem verliebten Paar Sorge.
Lasses Eltern, Bernd und Lizzie, sind Weltenbummler und Antikapitalisten, die sich gerne mal ein Pfeifchen oder Kekse mit Cannabis gönnen. Major a. D. Wilfried und seine biedere Gattin Angelika stellen Tochter Karo unter großen Erwartungsdruck, haben sie doch deren Trennung vom vermögenden Göttergatten Guido keineswegs akzeptiert und fürchten um die seelische Gesundheit ihrer Enkel.
Karo und Lasse tragen zudem noch selbst Geheimnisse mit sich herum, deren Offenlegung sie nun fürchten: Lasses vermeintlich grundsolider Job als Kunstlehrer war gar keine verbeamtete Festanstellung und wurde ihm gerade gekündigt. Und Karo verheimlicht Lasse, dass sie immer noch nicht rechtskräftig geschieden ist und ihn gar nicht heiraten kann.
Als sich dann noch Karos aufdringlicher und trennungsresistenter Noch-Ehemann Guido einmischt, kocht das Chaos richtig hoch. Lasse reibt sich bei dem Versuch auf, die Weihnachtserwartungen aller irgendwie unter einen Hut zu kriegen, während Karo im Clinch mit ihren konservativen Eltern liegt, die ihre neue Beziehung torpedieren.
Mit dem unfreiwilligen Platzen von Lasses und Karos Geheimnissen ist die Stimmung endgültig am Tiefpunkt. Nicht nur das Weihnachtsfest ist ruiniert, auch die Beziehung zwischen Karo und Lasse scheint kaum noch zu retten.
Dann aber eint ein unerwartetes Ereignis die zerstrittene Patchwork-Truppe und das Chaos-Weihnachten entwickelt doch noch das Potenzial, zu einem wahren Familienfest zu werden.
„Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“: Patchwork-Familie als Herausforderung
Als ich das Drehbuch das erste Mal las, wusste ich, dass ich diesen Film unbedingt machen will. Die Situationen, in denen die Figuren stecken, kenne ich nur zu gut, da ich selbst eine Patchwork-Familie habe und meine Eltern und Schwiegereltern auch aus unterschiedlichen Welten kommen“, beschreibt Neelesha Barthel und macht somit deutlich, dass all jene Herausforderungen, die schon für auf den ersten Blick normale Familien gelten, sich noch einmal zuspitzen, wenn man damit beginnt, ein Leben als Patchwork-Familie zu etablieren.
Gleichzeitig war sich die Regisseurin durchaus bewusst, dass eine Komödie, die diese Herausforderungen überzeichnet, schnell übertrieben wirken kann. Aus diesem Grund hat man sich langsam an die perfekte Komposition dieses Films heran getestet. Das heutige Ergebnis ist letztlich auch ein Zusammenspiel, dass ich durch starke Requisiten, Kulisse, Besetzung und Handlungen ergibt.
„Zusammen mit meinem Kameramann und den vielen tollen Requisiten und Motiven des Szenenbilds vergrößerten wir die „Clashs“ der Figuren am Drehort stetig. Nach dem richtigen „Schliff“ im Schnitt bin ich glücklich über das Ergebnis, bei dem ich selbst oft, obwohl ich den Film auswendig kenne, laut lachen muss“, erinnert sich die Regisseurin.
„Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“: Besetzung
In „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ treffen wir auf eine talentierte Besetzung, die dem Film Leben einhaucht und die Zuschauer in eine humorvolle und chaotische Weihnachtswelt entführt. Marie Burchard brilliert in der Rolle der Karo Owald, einer jungen Frau, die sich gerade verlobt hat und nun vor ihrer ersten gemeinsamen Weihnachtsfeier mit ihrem Verlobten steht. Burchard verkörpert Karos Charakter mit einer ansteckenden Leichtigkeit und Natürlichkeit, die es dem Publikum ermöglicht, sich mit ihr zu identifizieren.
„Ich denke, dass sich die meisten wiedererkennen können, die mit den eigenen Eltern, Schwiegereltern oder anderen Familienmitgliedern versuchen, Weihnachten für alle schön zu gestalten. Denn gerade an diesem einen Abend, an dem die Erwartungshaltung so immens groß ist, ist Stress leider oft vorprogrammiert. Da ich ein Riesenfan von „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase bin, hatte ich große Lust in dieses Weihnachtschaos einzutauchen, auch wenn es natürlich ein komplett anderer Film ist“, weckt Marie Burchard mein Interesse.
Serkan Kaya spielt Lasse Hoffmann, Karos Verlobten, und überzeugt mit seinem Charme und seiner Präsenz auf der Leinwand. Die Chemie zwischen Burchard und Kaya ist spürbar und lässt ihre Beziehung inmitten des turbulenten Weihnachtschaos echt und authentisch erscheinen.
„Die Unfähigkeit aller Beteiligten offen und ehrlich miteinander zu sprechen (welche Familie kann das schon) führt zu den absurdesten Situationen. Um seinem Schwiegervater zu gefallen und als Weihnachtsmann aufzutreten, geht Lasse sogar so weit und prügelt sich auf dem Klo mit einem Weihnachtsmann, um an sein Kostüm zu kommen“, zeigt Serkan Kaya auf was diesen Film zu einem Highlight machen könnte.
Imogen Kogge und Rainer Bock verkörpern das Elternpaar Angelika und Wilfried Schneider und bringen ihre jahrelange Schauspielerfahrung in ihre Rollen ein. Mit großer Präzision und Witz verleihen sie ihren Charakteren Tiefe und sorgen für zahlreiche Lacher.
„Weihnachten ist in unserer Kultur das wichtigste Fest im Jahr und ein ausgesprochenes Familienfest. Es soll schön und besonders werden, oft laufen die Vorbereitungen schon lange vorher, die Erwartungen sind irgendwie immer gespannt und wenn Kinder mit im Spiel sind erst recht. Dieses scheitern zu sehen, ist selbstverständlich ein tradiertes Vergnügen, sowohl in der Literatur als auch, und vor allem, im Film. Zu sehen, wie Welten aufeinander prallen, in Windeseile Lügengebäude errichtet werden, die dann grandios oder kläglich zusammen krachen und die Beteiligten entweder immer empfindlicher, oder immer enthemmter werden, ist ein großer Unterhaltungsspaß und ein echter Familienfilm“, weiß auch Imogen Kogge.
Rainer Bock sieht das Weihnachtsfest etwas pragmatischer. Er beschreibt: „Ich persönlich schätze an Weihnachten und der damit verbundenen – normalerweise – einkehrenden Entschleunigung, den Genuss an wohlfeilen Speisen und Getränken und dem Ausruhen nach einem hoffentlich abwechslungsreichen Jahr.
Ulrike Krumbiegel und Joachim Król spielen das andere Elternpaar Lizzie und Bernd Hoffmann. Ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Erwartungen an das Weihnachtsfest führen zu Konflikten innerhalb der Patchworkfamilie. Krumbiegel und Król meistern diese anspruchsvolle Aufgabe mit Bravour und verleihen ihren Charakteren eine besondere Nuance.
Auch Joachim Król macht auf den Film neugierig, während er ein weiteres Highlight hervorhebt. Er beschreibt: „Das Schöne an dem Film ist, dass sich alle – obwohl sie so unterschiedlich sind – bemühen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Es gibt eine schöne Szene, in der der alte Major a.D. und Bernd in dem Militärtransporter eine Nacht verbringen – aus nostalgischen Gründen der eine, und Bernd, weil es seine Lebenseinstellung reflektiert.
Das ist eine wichtige Botschaft des Films, die immer wieder zu spüren ist: Bei allen Unterschiedlichkeiten gibt es doch auch immer Gemeinsamkeiten. Dazu kommen die vielen witzigen und skurrilen Szenen, weil natürlich so vieles schiefgeht, aber am Ende sitzen dann doch alle um einen Tisch.“
Ulrike Krumbiegel stellt noch einmal dar, warum die Theatererfahrung für diesen Film essenziell wichtig war. Sie erklärt: „Der gute Wille von allen Beteiligten, ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen – und im krassen Gegensatz dazu: alle Missverständnisse … Für mich waren die Kollegen das Weihnachtsgeschenk bei diesem Projekt – alle mit viel Theatererfahrung, was den Film besonders zum Strahlen bringt.“
Weitere bemerkenswerte Leistungen kommen von Joone Dankou als Toni Hoffmann, der Tochter von Lasse, Sebastian Schwarz als Guido Owald, dem aufdringlichen Ex-Partner von Karo, sowie Stephan Grossmann als Weihnachtsmann. Sie fügen der Geschichte zusätzliche Dynamik hinzu und ergänzen die Hauptbesetzung auf wunderbare Weise.
Die Besetzung von „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ ist eine gelungene Mischung aus erfahrenen Schauspieler*innen und aufstrebenden Talenten. Jedes Mitglied des Ensembles bringt seine individuelle Note in den Film ein und trägt zum Gesamterlebnis bei. Durch ihre überzeugenden Darstellungen werden die Konflikte, das Chaos und die Geheimnisse der Patchworkfamilie auf charmante und unterhaltsame Weise zum Leben erweckt.
Insgesamt ist die Besetzung des Films „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ ein großer Gewinn, der die Geschichte von „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ bereichert und den Zuschauern ein vergnügliches Filmerlebnis bietet.
„Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“: Drehort
„Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ wurde über einen Zeitraum von fünf Wochen gedreht. Die Dreharbeiten begannen am 2. November 2022 und endeten am 7. Dezember 2022. Sie fanden an verschiedenen Orten in Berlin und Brandenburg statt, um eine authentische Kulisse und Atmosphäre für „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ zu schaffen.
Die universelle Thematik des Films „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ bietet ein großes Identifikationspotenzial für Patchwork-Familien weltweit. Die Geschichte des Patchwork-Paares Karo und Lasse, das vor der Herausforderung steht, ihr erstes gemeinsames Weihnachten zu feiern, könnte sich in jeder Region abspielen. Die Dynamiken und Herausforderungen, die mit dem Zusammenführen verschiedener Familien einhergehen, werden einfühlsam dargestellt und spiegeln die allgemeinen Erfahrungen und Emotionen von Patchwork-Familien wider.
Die Drehorte in Berlin und Brandenburg dienen lediglich als realer Hintergrund für eine Geschichte, die sich weltweit abspielen könnte. Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ lädt das Publikum ein, sich mit den Charakteren und ihren Herausforderungen zu identifizieren und regt dazu an, über die universellen Themen von Familie, Zusammenhalt und Akzeptanz nachzudenken.
Erwartungen an den Film „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“
„Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ hat vor allem deshalb mein Interesse geweckt, weil dieser Film sehr gut in die aktuelle Zeit hineinpasst. Viele Familien erleben aktuell ein Weihnachtsfest, dass sich so von denen der Vorjahre unterscheidet. Die Tatsache, dass sich in manchen Familien ganz neue Konstellationen ergeben, ist also möglicherweise ein Grund, warum dieser Film so viele Zuschauerinnen und Zuschauern ansprechen kann.
Ich persönlich weiß, wie es ist, als große Familie Weihnachten zurückgehen, allerdings auch, wie schwierig es sein wird, wenn die Familie nach und nach kleiner wird oder sich verändert. Persönlich finde ich die Konflikte, die sich bei Familienfesten ergeben nicht unbedingt lustig, wenn ich selbst involviert bin, wohl aber, wenn ich als Außenstehender oder Zuschauer zuschauen kann, wie im Falle des Films „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“.
Erwarte ich also tatsächlich bei „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ ein Highlight? Nun, ob uns tatsächlich ein Highlight erwartet, kann ich jetzt abschließend noch nicht beurteilen, aber aufgrund der überaus starken Besetzung könnte ich mir vorstellen, dass dieser Film vor allem durch seine Situationskomik überzeugen wird.
In der kommenden Woche wird es mit Sicherheit weitere Weihnachtsfilme geben, die das Familienthema auf die eine oder andere Weise ebenfalls interpretieren. Bei „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ empfinde ich es allerdings als besonders authentisch, da ich glaube, dass es den Schauspielern gelingen wird, jede einzelne Szene sehr pointiert zu transportieren und die dargestellten Konflikte so authentisch sind, dass man das Gefühl haben könnte am eigenen Familientisch zu setzen, aber eben als Außenstehender.
Fakt ist, dass „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ mein Interesse nicht etwa mit einer starken Kulisse geweckt hat, sondern tatsächlich in Folge der Kombination aus Besetzung und Handlung. Persönlich finde ich es nämlich stark, dass die Kulisse bei diesem Film aufgrund der räumlichen Nähe zueinander eher an ein Kammerspiel erinnert und der Drehort selbst ein wenig in den Hintergrund gerät.
Da ich mir allerdings nicht sicher sein kann, ob „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ tatsächlich alle meine Erwartungen erfüllt, werde ich voller Neugier heute Abend einschalten und bin froh, dass dieser Film nicht im Rahmen des Herzkinos gezeigt wird, sondern als Fernsehfilm der Woche. In der Mediathek findet ihr ihn übrigens trotzdem, für den Fall, dass euch der Sendetermin nicht in eure Adventsplanung passt.
Tatsächlich bin ich gespannt, ob „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ war seinem Titel gerecht sind und welcher Weihnachtsmann am Ende wohl zu viel ist. Hier habe ich meine ganz eigene Vermutung, aber auf die Auflösung in „Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ heute Abend um 20:15 Uhr bin ich tatsächlich gespannt.
Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel
Regisseur: Neelesha Barthel
Erstellungsdatum: 2023-12-11 20:15
4.7
Vorteile
- Authentische Darstellung von Patchwork-Familien
- Starke Besetzung mit Theatererfahrung
- Universelle Thematik, die viele Zuschauer anspricht
- Situationskomik und pointierte Darstellung der Konflikte
Nachteile
- Möglicherweise überzeichnete Darstellung der Herausforderungen
- Potenzielle Überbetonung von Konflikten und Chaos
- Eventuell nicht für alle Zuschauer lustig oder unterhaltsam