„Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo gehört für mich zu den Büchern, die ich ohne zu Zögern als einen Klassiker bezeichnen würde. Auf meiner Leseliste war es für den Herbst fest eingeplant. Doch der Brand der Kathedrale Notre-Dame änderte dieses Vorhaben und brachte mich dazu, dieses Buch vorzuziehen.
Da mir diese Geschichte als Walt Disney-Version bekannt war und mir auch ein Kollege versicherte, dass die Geschichte zwar lang, aber interessant sei, wagte ich die Umstellung des Leseplans, da ich glaubte, es sei zügig gelesen. Zunächst versuchte ich es mit einer E-Book-Version für Kindle. Das jedoch erwies sich nach kürzester Zeit als kompliziert, denn bei meinem E-Book gibt es keine Fußnoten, Kommentare oder Erklärungen, sondern eher so etwas wie eine Ursprungsversion. Die Version des Fischer Verlags war da schon eine echte Wohltat, denn diese bietet den Lesern umfangreiches Begleitmaterial an. Dieses erscheint mir persönlich nicht nur nützlich, sondern sogar notwendig.
Authentisch und lebendig?
Tatsächlich gelingt es Victor Hugo durch eine sehr anschauliche Darstellungsweise das Pariser Leben rund um die Kathedrale perfekt einzufangen. Perfekt, nicht etwa deshalb, weil es sich super gut und leicht lesen ließe, sondern perfekt, weil es zu dem passt, wie man sich das mittelalterliche Leben in Paris vorstellt. Perfekt auch deshalb, weil es echt ist. Real, aber eben auch auf sprachlichem Niveau sehr tiefgründig und unmittelbar. Ungefiltert und anspruchsvoll.Dennoch bleibt dieses Buch ein Klassiker.
Vom Autor direkt ins Geschehen geworfen, hat man den Eindruck, die ganzen Informationen und Inputs würden einen nur so überrollen. Eben ganz so wie das Leben in Paris in jener Zeit. Aufgrund der szenischen Darstellung hat man einerseits das Gefühl, von einer Szene in die nächste geschleudert zu werden, andererseits aber auch genau in jeder einzelnen Szene mittendrin zu sein.
Historisch fundiert – für Freunde der französischen Geschichte
Insgesamt ist der Roman aber auch deshalb anspruchsvoll, da er sich eher für Leserinnen und Leser eignet, die sich bereits mit der französischen Geschichte im fünften Jahrhundert beschäftigt haben. Obwohl ich sagen muss, dass der Roman selbst eine ganze Menge Begleitmaterial bereithält, könnte ein fundiertes Wissen über die französische Geschichte den Spaß an diesem Roman noch steigern, da er dann einfach nicht so komplex ist.
Mit komplex meine ich an dieser Stelle nicht, dass er unlesbar wäre, oder zu anspruchsvoll, um als Unterhaltung genutzt zu werden. Vielmehr meine ich mit komplex die Grundlage, die geschaffen sein muss, um mit der Vielzahl der Ereignisse, der Figuren und der Beziehungen unter den Figuren zurechtzukommen. Muss ich mich dann auch noch in ein historisches Konzept hineindenken, so ist es natürlich schwierig, dem Inhalt der Geschichte zu folgen.
Erzählzeit und erzählte Zeit
Bereits weiter oben hatte ich erwähnt, dass diese Geschichte im letzten Jahrhundert spielt. Victor Hugo hat sie aber erst 1831/32 aufgeschrieben. Warum das wichtig ist?
Nun, er selbst arbeitete beim Schreiben dieses Romans mit einer ganzen Menge an Quellenmaterial. Eine Recherche, die angesichts der Tatsache, dass es damals noch kein Internet gab, sehr viel umfangreicher gewesen sein dürfte, als es heutzutage wäre.
Nein, ich möchte an dieser Stelle nicht unterstellen, dass es heute leichter wäre, einen Roman dazu schreiben. De facto jedoch haben wir heutzutage ganz andere Möglichkeiten, an eine solche Geschichte heranzugehen.
Heutzutage scheint es in vielerlei Hinsicht leichter zu sein, konkrete Quellen zu finden, die bestimmte Aspekte leicht erscheinen lassen oder besser belegbar machen. Tatsächlich gibt es auch heute eine ganze Menge falscher Quellen.
Ist „Der Glöckner von Notre-Dame“ möglicherweise deshalb so eindrucksvoll, weil er eine ganze Menge Sekundärquellen dazu verwendet hat, einen derart fulminanten Roman zu schreiben? Es ist sicher ein Aspekt, der einem beim Lesen dieser Geschichte sofort ins Auge springt. Es ist ein ganz anderer Aspekt, zu sehen, wie sehr sich die heutige Sprache von der damaligen Sprache unterscheidet.
Meiner Meinung nach hat sich Victor Hugo an der Sprache von 1832 orientiert und keinesfalls an jener, die 1482 gesprochen wurde. Somit ist die Erzählzeit ebenso wichtig, wie die erzählte Zeit. Betrachten wir jedoch noch eine weitere Erzählzeit, so ist klar, dass die gesamte Geschichte eine Geschichte ist, die nur schwer in einem Rutsch zu genießen ist.
Aus diesem Grund habe ich diese Rezension auch als ein Lesetagebuch angelegt. Da ich selbst immer nur ein oder zwei Kapitel der Geschichte lesen kann, denn es erfordert eine ganze Menge an Konzentration, wird diese Rezension im Laufe der Zeit wachsen.
Die Eindrücke der ersten 100 Seiten: ein stetiges Auf und Ab
Nun, wie ich schon sagte, ist „Der Glöckner von Notre-Dame“ ein Buch mit Höhen und Tiefen, ein Roman, der gleichermaßen unterhaltend und informierend ist und ebenso natürlich eine Romanvorlage, die bereits für zahlreiche Filme und Stücke adaptiert wurde. All das machte mich zunächst neugierig und ließ mich mit ziemlich hohen Erwartungen an dieses Buch herangehen.
Dass meine Erwartung nicht übertrieben und dennoch falsch war, zeigte sich schnell, denn normalerweise bin ich nicht nur eine Vielleserin, sondern auch jemand, der das Buch, wenn es ihn gepackt hat, einigermaßen schnell liest. Das macht die mehr oder weniger tägliche Übung.
Bei „Der Glöckner von Notre-Dame“ war dies anders, denn aufgrund der unmittelbaren Sprache fesselte mich dieses Buch zwar, machte mich neugierig, bremste mich aber gleichermaßen aus, da die Sprache sich doch sehr deutlich von unserer unterscheidet.
So war das Lesen der ersten 100 Seiten zunächst ein ziemlich schwieriges Unterfangen, denn dieses Buch liest sich nur dann unterhaltsam, wenn man sich darauf einlässt und ihm die Gelegenheit gibt, einen mitzunehmen. Man muss sich auf die Sprache einlassen, wie auch auf die geschilderten Erlebnisse, auf Quasimodo, Esmeralda und all die anderen.
In praktisch jedem Kapitel lernt man zunächst neue Leute kennen, die einem nach und nach bekannt werden, denn Victor Hugo widmet einer ganzen Reihe von Figuren einzelne Kapitel. Auch zahlreichen Handlungsorten werden im Verlauf des Buches Kapitel gewidmet, wenn diesen Aufbau erst einmal verstanden hat, der macht sich das Leben leichter.
Wenn man dann auch noch die Gelegenheit hatte sich einzulesen, ist es gleich noch einmal leichter. Ich persönlich bin gespannt, wie es weitergeht und werde euch sicher darüber berichten.
Ein emotionales Geflecht der Gegensätzlichkeiten
Nachdem im ersten Teil des Gesamtwerks von „Der Glöckner von Notre-Dame“ ein Mysterienspiel des Dichters Gringoire im Vordergrund steht, kommt es im zweiten Teil zu einem Wirrwarr im Rahmen einer Auseinandersetzung. Gringoire soll dafür am Galgen erhängt werden und nur Esmeralda, die schöne Zigeunerin, die allen Anwesenden den Kopf verdreht, kann dies verhindern, indem sie eine vier Jahre andauernde Ehe mit dem Dichter eingeht. Tatsächlich geht sie auf diesen Handel ein und das, obwohl sie doch eigentlich gar nicht an dem Dichter interessiert zu sein scheint.
Wir als Leser des Buches erleben nun also nicht die Liebesgeschichte von Esmeralda und dem Glöckner, für die „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo eigentlich bekannt ist, sondern zunächst eine Hochzeitsnacht ganz anderer Art zwischen Esmeralda und Gringoire.
Die szenische Darstellung, welche wir schon aus dem ersten Band dieses Buches kennen, setzt sich hier wie gewohnt fort und doch fällt es mir jetzt leichter, dem Buch inhaltlich zu folgen. Dies mag daran liegen, dass ich mich in die altertümliche Sprache eingelesen habe, den Stil des Buches kenne oder einfach daran, dass die Geschichte selbst Fahrt aufnimmt.
Meiner Meinung nach ist „Der Glöckner von Notre-Dame“ zwar immer noch kein einfaches Buch, aber irgendwo entsteht so etwas ähnliches wie Romantik, die durch die altertümliche Sprache noch ein wenig verstärkt wird.
Auffällig ist hierbei, dass gleich mehrere potentielle Liebhaber um Esmeralda buhlen, wir erleben den Kampf um die schöne Frau hautnah mit, denn jeder möchte sich gerne besitzen und die Schöne sein Eigen nennen.
Dass diese Buhlschaft noch zu einem Problem werden könnte, ist absehbar, denn einer der Werbenden hat bereits versucht, Esmeralda entführen zu lassen. Hierfür warb er den Glöckner an, der aber selbst ein Auge auf die Zigeunerin geworfen hatte.
Aus diesem Grund ist es jedoch auch kein Wunder, dass Esmeralda sich einen Ehemann wünscht, der sie im Zweifelsfall auch verteidigen kann. Die darauffolgende Hochzeitsnacht mit Gringoire verläuft dann wie bereits erwähnt alles andere als romantisch, nämlich zutiefst rational. Esmeralda lehnt es ab, die Ehe mit Gringoire zu vollziehen.
Deshalb kann man auch nur sagen, dass ich schon sehr gespannt bin, wie es weitergeht. Denn die auf vier Jahre angesetzte Ehe dürfte noch zum Problem werden, denn Esmeralda scheint emotional längst anderweitig gebunden. Die Frage Gringoires, wie sie den Fängen des Glöckner entkommen ist, lässt sie unbeantwortet im Raum stehen und verlässt die Kammer.
Rezeption durch unterschiedliche Medien
Mittlerweile habe ich auch damit begonnen, mich zu fragen, warum der Walt Disney Film so viel leichter zu sein scheint. Nun, hier wurde die Geschichte auf das Wesentliche zurückgefahren, die Sprache ist ebenfalls um einiges moderner angelegt.
„Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo: Das Musical
Auch das Musical „Der Glöckner von Notre-Dame“ scheint mir insbesondere durch die Tatsache, dass es musikalisch aufbereitet wurde und man die einzelnen Figuren vor Augen hat, eine einfachere Form der Rezeption zu sein. Ich bin mir bei dem Musical, dass ich selbst nie gesehen habe, nicht sicher, inwieweit auch die Sprache modernisiert wurde. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass auch dieses einen Einfluss darauf haben könnte, wie sich die Geschichte verstehen lässt.
Vom Charakter der Musik her erinnert das Stück fast an eine Oper, da der Gesang choral erscheint und die instrumentalen Aspekte keinesfalls in den Hintergrund treten. Zwar grenzt sich der Gesang zunächst von der Musik im Hintergrund ab, wird dann aber doch wieder mit ihr vermischt.
Da ich das Bühnenbild dieses Musicals leider nicht kenne, glaube ich, dass sich diese Musik perfekt an die Atmosphäre des Stücks angleicht und somit fast ebenso eindringlich erscheint, wie die Geschichte im Roman. Leider sind aktuell keine Karten zu bekommen, da es derzeit nicht gespielt wird. De facto wurde es aber schon mehrfach auf zahlreichen Bühnen gezeigt.
Zuletzt wurde es am Stage Apollo Theater in Stuttgart gezeigt. Trotz des fehlenden Bühnenbildes lohnt sich aber auch die Musik anzuhören. Also hört doch vielleicht einfach mal rein!
„Der Glöckner von Notre Dame“ als Film von Walt Disney
Victor Hugos „Der Glöckner von Notre-Dame“ in einen Walt Disney Film umzusetzen war sicher kein leichtes Unterfangen, denn hierbei fällt eine Menge Historisches einfach ab oder vielmehr weg. Durch die gezeigten Elemente des Walt Disney Zeichentrickfilms kommen die Zuschauer weit weniger ins Grübeln, als zum Beispiel durch die gespielte Version. Macht es dies leichter den Film zu verstehen?
Auf jeden Fall, denn der Film konzentriert sich vielmehr auf die Liebesgeschichte zwischen Esmeralda und dem Glöckner, als auf die Hintergründe. Der Walt Disney Film hat meiner Meinung nach eine andere Motivation. Hier steht nämlich nicht die Schönheit und die Vielschichtigkeit und Lebensfreude sowie die Pariser Lebensphilosophie im Vordergrund, vielmehr wurde es auf eine klassische Liebesgeschichte herunter gebrochen.
Es gibt einen Mann und ein scheinbares Monster, die beide um die Gunst der schönen Zigeunerin Esmeralda buhlen. Nur einem kann es letztendlich gelingen, ihr Herz zu erobern. Natürlich wurde auch der Versuch unternommen, die Schönheit der Stadt mit einzuarbeiten, allerdings ist dies hinsichtlich der zahlreichen Gegensätzlichkeiten einer Stadt wie Paris nur bedingt möglich, denn die Zeichentrick Version von der Glöckner von Notre-Dame ist tatsächlich eher etwas für eine jüngere Zielgruppe.
Verfilmung: „Der Glöckner von Notre-Dame“ mit Anthony Quinn und Gina Lollobrigida (1956)
Die Verfilmung des Glöckner von Notre-Dame mit Anthony Quinn und Gina Lollobrigida von 1956 lässt sich nicht mit der Walt Disney Version vergleichen, da sie zum einen tatsächlich von Menschen gespielt wurde und sich zum anderen nicht an Zuschauer ab sechs Jahren richtet, sondern tatsächlich auf eine FSK Freigabe von zwölf Jahren ausgelegt ist.
Diese Verfilmung ist noch ein wenig stärker auf die Darstellung der Liebesgeschichte gemünzt. Natürlich ist auch hier einiges an Inhalten ausgelassen oder besser gesagt weggelassen worden. Trotzdem behaupten viele, dass die Darstellung dieses Films ausreicht, um zu verstehen, worum es geht. Gleiches gilt übrigens auch für die Darstellung als Walt Disney Ausgabe.
Meiner Meinung nach lässt die Adaption als Film oder Trickfilm aber einige Aspekte hinsichtlich der Motivation aus, warum Victor Hugo dieses Buch schrieb.
Betrachte ich all jene Aspekte, die ich mittlerweile im Rahmen von „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo gelesen habe, so würde ich behaupten, dass es Victor Hugo darum ging, eine Liebesgeschichte an Paris zu schreiben. Die Franzosen lieben ihre Stadt, besitzen eine bestimmte Sehnsucht, wenn es darum geht, sich mit ihrer Stadt zu beschäftigen. Paris ist dabei eine sehr vielschichtige Stadt, was jedoch in den Filmen nur bedingt umsetzbar ist.
Obwohl die Ausgabe von 1956 schon etwas älter ist, reicht es eben doch nicht 200 Jahre zurück, sodass die Filmkulisse nachgebaut werden musste, man sich genau überlegt hat, welche Szenen man wo spielt und einzelne Aspekte mit einer gänzlich neuen Atmosphäre versehen musste. All dies unterscheidet den Film vom Buch, denn zwischen der Entstehung des Films und der Entstehung des Buches liegen knappe 200 Jahre.
„Der Glöckner von Notre-Dame“: Intensivere Rezeption in Buchform
Die Geschichte des klassischen Werks dürfte in Buchform um einiges komplizierter zu verstehen sein, aber auch hinsichtlich ihrer Rezeption um einiges intensiver. Ich bin mir sicher, dass, wer einmal zu diesem Buch greift, es so schnell nicht vergessen wird.
Dies liegt in der Tatsache begründet, dass dieses Buch auf knapp 900 Seiten darauf ausgerichtet ist, die gesamte Geschichte so zu erzählen, wie Victor Hugo sie einst erzählt hat. Zum Verständnis des Lesers tragen bei diesem Vorhaben vor allem die Fußnoten bei.
Betrachtet man aber wie viele Fußnoten es in diesem Buch gibt, so wird klar, dass der Lesefortschritt dabei verhältnismäßig klein und die Lesegeschwindigkeit eher langsam ist. Denn obwohl es Fußnoten gibt, setzen sie eine intensive Beschäftigung mit dem Roman voraus.
Möchte ich zum Beispiel verstehen, was wann und wie so etwas passiert, so habe ich über eine Vielzahl von Fußnoten die Möglichkeit die historische Ebene „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo heranzuziehen. Kenne ich mich aber mit der französischen Geschichte nicht exakt so aus, wie die französischen Schulkinder, so muss ich als nicht französischer Muttersprachler einiges andere Recherchezeit beim Lesen dieses Romans mit einplanen.
Schließlich habe ich den französischen Geschichtsunterricht nie besucht. Hierzulande waren und sind die Schwerpunkte andere. Zwar hatte ich in der Schule einiges über die französische Revolution, aber diese fand zu einem anderen Zeitpunkt statt. Die Geschichte selbst lässt sich also nicht mit dem Wissen aus dieser Zeit verknüpfen.
Um sich mit der Historie der damaligen Zeit vertraut zu machen, bietet es sich an, auf Sekundärliteratur zurückzugreifen. Diese intensive Form der Beschäftigung erfordert einerseits sicherlich viel Zeit, lässt das Buch selbst aber zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Wer bereit ist, auf dieses Buch einzulassen, sollte sich gleichzeitig damit arrangieren können, dass man beispielsweise Bibliotheken nach entsprechender Sekundärliteratur sucht, die Fußnoten noch einmal etwas ausführlicher recherchiert und das Buch möglicherweise auch mehr als nur einmal liest.
Über Victor Hugo
„Der Sohn eines napoleonischen Generals, am 27. Februar 1802 in Besançon geboren, wurde im Alter von 23 Jahren zum Ritter der Ehrenlegion ernannt – drei Jahre nach seiner Heirat mit Adèle Foucher. Hugo engagierte sich politisch, wobei er erst die Konservativen unterstützte, für die er auch in der Nationalversammlung stritt, sich dann jedoch für die demokratisch-sozialistische Seite einsetzte.
1851 wandte er sich gegen den Staatsstreich gegen Napoleon III. Doch die Putschisten waren erfolgreich, Hugo ging nach Belgien und auf die Britischen Kanalinseln ins Exil. Mit »Notre-Dame de Paris« (1831, dt. Der Glöckner von Notre Dame) schrieb er den bedeutendsten historischen Roman der Franzosen. Am 22. Mai 1885 starb Victor Hugo in Paris, am 1. Juni desselben Jahres wurde er im Panthéon beigesetzt.“(Fischer Verlage)