„Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie ist eine Erstleser-Geschichte für Kinder ab 7 Jahren. Als Hörbuch, gelesen von Karl Menrad, verbessert diese Geschichte allerdings nicht das Leseverständnis, sondern auch und insbesondere das Hörverständnis.
Dass der Fall „Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ ebenso wie sein Vorgänger „Thabo und Emma: Diebe im Safari-Park“ in sich abgeschlossen ist, macht es leicht, mit jedem Band, der im Rahmen dieser Reihe erscheint einzusteigen. Dass die Fälle dabei gegenseitig aufeinander Bezug nehmen, wirkt zwar die Neugierde der Leser oder Hörer dieser Geschichten, nimmt aber keinesfalls die Spannung.
Auch die Figuren sind den zuhörenden Kindern möglicherweise schon aus dem vorangegangenen Fall bekannt. Wobei es natürlich auch einige neue Figuren gibt und mit dem amerikanischen Touristen auf jeden Fall eine Figur, die eine Episodenhauptrolle besitzt.
Erster Eindruck des Hörbuchs „Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie
Auch bei diesem Hörbuch habe ich Euch wieder einen ersten Eindruck von dem Hörbuch in Form eines Videos festgehalten, bevor ich mir selbst das Hörbuch gehört habe. „Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie macht neugierig und so dachte ich mir, dass Euch eventuell auch mein erster Eindruck interessieren könnte.
So, nachdem ihr nun meinen ersten Eindruck in Form eines Videos erfahren habt, möchte ich mit der schriftlichen Rezension von „Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie fortfahren.
„Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie: Der Fall
„Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ erzählt die Geschichte, in der der Schuhputzer Paki beschuldigt wird, die Brieftasche eines Hotelgastes gestohlen zu haben. Der amerikanische Tourist ist richtig ungehalten, als er die Brieftasche in der Hand des Schuhputzer findet.
Er ist sogar so aufgebracht, dass er diesen noch nicht einmal um eine Erklärung bittet, sondern direkt von einem Diebstahl ausgeht. Für Thabo und Emma ist hingegen unvorstellbar, dass der freundliche Schuhputzer, der sich nebenbei auch noch um seine Enkelkinder kümmern muss, die Brieftasche gestohlen hat. Es muss eine andere Erklärung geben.
Als Thabo und Emma anfangen, Fragen zu stellen, finden Sie schnell weitere Erklärungen. Doch nur eine ist am Ende die richtige…
„Thabo und Emma: ein böser Verdacht“: der Stil, in dem Kirsten Boie die Geschichte erzählt
Der Stil, in dem Kirsten Boie die Geschichte „Ein böser Verdacht“ rund um Emma und ihren Freund Thabo erzählt, ist geradlinig und darüber hinaus in mehrere kleine Kapitel unterteilt, sodass Kinder, die möglicherweise noch einige Probleme mit langen Geschichten haben, auch hier motiviert bleiben.
Tatsächlich jedoch richtet sich „Thabo und Emma“ allerdings nicht an absolute Erstleser, die gerade erst mit dem zusammensetzen von Buchstaben anfangen. Diese Reihe gilt als Kategorie drei bei den Lesestarter-Büchern. Als Hörbuch, gelesen von Karl Menrad, mag das aber unbedingt ein Grund sein, warum Kinder nicht auch früher zu dieser Geschichte greifen können.
Allerdings empfehle ich auch hier die Kombination aus Buch und Hörbuch, denn das Hörbuch kann beim Lesen lernen helfen. Somit empfehle ich dieses Buch trotz eines einfachen oder vergleichsweise einfachen Erzählstils für Kinder ab sieben oder acht Jahren.
„Thabo und Emma: ein böser Verdacht“: ein abgeschlossener Fall und doch eine Reihe
Obwohl „Ein böser Verdacht“ ein in sich abgeschlossener Fall ist, gibt es doch immer wieder Hinweise darauf, dass Thabo selbst schon einige Fälle gelöst hat. Es ist also sinnvoll, zumindest die Thabo und Emma-Fälle in der richtigen Reihenfolge zu hören oder zu lesen. Möglicherweise ja sogar beides.
Ich persönlich war ein wenig verblüfft, als ich feststellte, dass „Diebe im Safari-Park“ zwar nicht direkt im Voraus stattgefunden hat, aber doch irgendwo gerade durch Inspektor Quebo irgendwo erwähnt wurde. An sich würde ich an dieser Stelle von einem in sich abgeschlossenen Fall sprechen, aber da immer wieder auch vorangegangene Ermittlungen durch Thabo erwähnt werden, muss ich diesen abgeschlossener Teil eben doch als ein Teil einer Reihe betrachten.
Ich persönlich schätze es, wenn Erstlesebücher unabhängig voneinander gelesen werden können und genau das ist hier auch der Fall, denn obwohl alle Fälle rund um die beiden Freunde Teil einer Reihe sind, können Sie auch unabhängig voneinander gelesen werden oder sobald das Kind lesen gelernt hat, beendet werden. In jedem Fall gibt es aber weiterhin Möglichkeiten weiterzulesen, entweder innerhalb der Erstlesereihe oder später innerhalb der Reihe, die sich an Kinder richtet, die bereits lesen können.
„Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie: eine Reihe ohne Klischees und Vorurteile
Positiv zu bemerken ist auch, dass es sich bei diesem Hörbuch um eine Geschichte handelt, die gänzlich frei von Vorurteilen und Klischees ist. Die Geschichte kann also sowohl von Jungen als auch von Mädchen gehört und gelesen werden. Auch spielt die Hautfarbe, sowie die Herkunft der Kinder keine Rolle. In dieser Geschichte kann sich nahezu jedes Kind in der einen oder anderen Figur wieder finden.
Über die Autorin Kirsten Boie
„Kirsten Boie, geboren 1950 in Hamburg, ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Nach ihrem Studium promovierte sie in Literaturwissenschaft und arbeitete anschließend als Lehrerin. Nach der Adoption des ersten Kindes musste sie auf Verlangen des vermittelnden Jugendamtes die Lehrerinnentätigkeit aufgeben und begann zu schreiben.
1985 erschien Kirsten Boies erstes Buch, „Paule ist ein Glücksgriff“, das mehrfach ausgezeichnet wurde. Für ihr Gesamtwerk erhielt Kirsten Boie im Jahr 2007 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und im Jahr 2008 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. 2011 wurde sie mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet.
Inzwischen sind von Kirsten Boie rund 100 Bücher erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde ihr 2011 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen und 2019 wurde die Autorin zur Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Hamburg ernannt. Kirsten Boie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann bei Hamburg.“ (Jumbo)
Über den Sprecher Karl Menrad
„Karl Menrad spielt seit fast 40 Jahren auf Bühnen in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Er studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft, bis er 1968 sein erstes Engagement als Schauspieler erhielt. Es folgten weitere Verträge, u. a. war Karl Menrad 14 Jahre lang am Burgtheater Wien bei Claus Peymann engagiert. Das Fernsehpublikum kennt ihn aus der ORF-/ZDF-Serie „Schlosshotel Orth“. Heute arbeitet Karl Menrad als Schauspieler, Rundfunk-, Hörbuch- und Synchronsprecher. Er lebt in Wien.“ (Jumbo)
Fazit zu „Thabo und Emma: Ein böser Verdacht“ von Kirsten Boie
An dieser Stelle muss ich nicht verraten, dass insbesondere Thabo schon einen gewissen Kultfaktor besitzt , denn das ist den meisten von Euch sicherlich selbst schon bekannt. Aber ich möchte es zumindest für all jene Blogleser erwähnen, die sich bislang noch nicht mit der Reihe beschäftigt haben.
Dass Kirsten Boie mit dieser Reihe wieder einmal eine starke Reihe für Kinder gelungen ist, dürfte nach dieser Rezension und dem Video ebenfalls eindeutig begründet sein. Mir persönlich hat auch dieser zweite Teil rund um Thabo und Emma wieder ausgesprochen gut gefallen, sodass ich es insbesondere für all jene Kinder empfehlen möchte, die gerade mit der zweiten Klasse beginnen oder zeitnah in die zweite Klasse kommen.