Sind lesende Frauen sexy? Ja, na klar! Doch wie komme ich zu dieser Frage? Kürzlich stieß ich auf eine interessante Aussage. 90 % aller Buchkäufe werden von Frauen erledigt. Ja, dies wirft einerseits ein sehr merkwürdiges Licht auf uns Leserinnen und ja, es macht andererseits auch neugierig.
Denn gleichzeitig mit dieser statistischen Information entdeckte ich einige Artikel im englischsprachigen Raum, die sagten, lesende Frauen seien potenziell besser zu daten. Dies lässt mich ein wenig schmunzeln, denn wenn es so viele Leserinnen gäbe, warum würde darauf extra im englischsprachigen Raum hingewiesen?
Lesende Frauen sind treu
Tatsächlich sagt man Leserinnen nach, dass wir treuer seien und eher an etwas Langfristigem interessiert. Gleichzeitig scheint es immer weniger Frauen zu geben, die ein Buch dem Fernseher vorziehen. Viele Dinge passieren heute eher nebenbei, als dass man sie wirklich bewusst erlebt. Beim Lesen sind wir aber konzentriert. Lesen kann man nicht mal eben nebenbei.
Lesende Frauen sind smart
Auch gelten wir eher als tiefgründig und kommunikativ. Ein kanadischer Artikel wies sogar darauf hin, dass wir Leserinnen vermutlich eher Angelina Jolie oder Michelle Obama als Vorbild haben. Haben wir das wirklich? Sind wir wirklich derart leicht zu durchschauen?
Nun, ich zweifele daran, dass man wirklich alle Leserinnen über einen Kamm scheren kann, aber tatsächlich geht es auch in besagtem Artikel eher darum, die richtigen Leserinnen zu finden. Jemand, der eher Hemingway liest als „50 Shades of Gray„. Unser Anspruch an ein Buch sagt also etwas darüber aus, wie loyal wir sind, ob wir wissbegierig sind oder nicht.
Doch was heißt schon wissbegierig? Viele Männer möchten gerne Frauen haben, die sie gut aussehen lassen, die wenigsten möchten jedoch Frauen in ihrem Umfeld haben, die intelligenter sind als sie oder auch nur den Anschein erwecken.
Lesende Frauen jedoch sind anders. Denn sie sind smart genug einerseits gewisse Prinzipien zu haben, diese umzusetzen und beizubehalten. Andererseits jedoch stärken sie auch einem Partner den Rücken und lassen ihn gut aussehen.
Was hat das nun alles mit unserem Hobby zu tun? Wir lesen einfach gerne, mag der ein oder andere jetzt denken.
Sind lesende Frauen sexy?
Tatsächlich ist uns gar nicht bewusst, wie viele verschiedene Situationen wir durch Bücher miterleben. Und wie sehr wir durch die Identifikation mit der Hauptfigur, der Nebenfigur oder überhaupt der Situation, unsere eigenen Erfahrungen sammeln. Unsere Erfahrungen verarbeiten im Schlaf während wir träumen.
Sind lesende Frauen leicht zu beeindrucken?
Ja, auch dieses Gerücht streut der Artikel, der mich zu diesem Beitrag inspiriert hat. Gemeint ist hiermit, dass wir Mädels, die gerne Bücher lesen, weniger materialistisch eingestellt sind. Ja, dies mag stimmen, lässt sich so pauschal aber auch nicht sagen, denn wir alle mögen schöne Dinge, unabhängig von ihrem Preis. Doch was schön ist, entscheidet jede von uns für sic
h alleine. Die eine mag vielleicht schöne Dekogegenstände, die Nächste liebt es, ins Restaurant begleitet zu werden. Die dritte lässt sich mit einem gemütlichen Filmabend verwöhnen und die vierte vielleicht einfach durch aufmerksame Gesten im Alltag.
Lesende Frauen sind eigenständig
Betrachten wir das Verhalten von Leserinnen, so fällt auf, dass uns die Erfahrung, die wir durch unsere Bücher sammeln, eigenständiger macht. Wir treten selbstbewusster auf, dackeln nicht einfach überall hinterher und können auch einmal über ein paar Stunden alleine bleiben.
Ja, dieser kleine Sarkasmus mag einige an dieser Stelle amüsieren und doch zeigt es, dass wir Leserinnen durchaus unsere Prinzipien haben, wir wollen unser Leben nicht an einem Mann ausrichten, sondern bei aller Beziehung vor allem wir selbst bleiben. Wir Spielen keine Spiele und bleiben vor allem einem treu, uns selbst.
Macht uns lesende Frauen das Lesen eines Buches sexy?
Ja und ob, denn unsere fiktiven Welten bereiten uns in vielerlei Hinsicht auf unser Leben und unsere Welt vor, sie müssen nicht jede Erfahrung selbst machen, sondern können aus den Erfahrungen der Protagonisten jener Bücher, die wir gelesen haben, schlussfolgern und für uns andere Konsequenzen ziehen. Lesen macht und handlungsfähiger. Dies ist der Grund oder einer der Gründe, warum lesende Frauen sexy sind.
Lesende Frauen als Kalendermotiv
Lesende Frauen sind seit langem ein beliebtes Motiv in Kunst, Literatur und Werbung. Sie stehen für intellektuelle Neugier, Selbstbeobachtung und die Macht des Wissens. Als Symbole der Weiblichkeit werden lesende Frauen oft als schöne und ruhige Figuren dargestellt, die sich mit einsamen Beschäftigungen beschäftigen. Die kulturelle Bedeutung des Lesens von Frauen geht jedoch über die Ästhetik hinaus.
In vielen historischen Kontexten war der Zugang zu Bildung für Frauen beschränkt. Lesen galt als Mittel, sich von gesellschaftlichen Zwängen zu befreien und den eigenen Horizont zu erweitern. In diesem Sinne verkörpern lesende Frauen Empowerment und Widerstand gegen Unterdrückung. Auch heute noch schwingt das Bild einer Frau, die in ein Buch vertieft ist, mit Themen der Selbstfindung und des persönlichen Wachstums mit.
Darüber hinaus kann die Darstellung lesender Frauen in den Medien beeinflussen, wie die Gesellschaft Geschlechterrollen und Alphabetisierung sieht. Durch die Darstellung weiblicher Charaktere als eifrige Leser oder Intellektuelle, denen Bildung wichtig ist, können Medien eine positive Einstellung gegenüber weiblicher Autonomie und akademischen Leistungen fördern.
Historischer Kontext: Einschränkungen für weibliche Leser
Im Laufe der Geschichte waren weibliche Leser verschiedenen Einschränkungen unterworfen, die ihren Zugang zur Literatur eingeschränkt haben. Diese Einschränkungen wurden oft von patriarchalischen Gesellschaften durchgesetzt, in denen die Rolle der Frau in den häuslichen Bereich verbannt wurde. In vielen Fällen durften Frauen gar nicht oder nur religiöse Texte lesen.
Im antiken Griechenland und Rom hatten Frauen nicht die gleichen Bildungschancen wie Männer. Ihnen wurden nur grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten beigebracht und sie hatten nur begrenzten Zugang zu Büchern. Während des Mittelalters in Europa waren die meisten Frauen Analphabeten und konnten weder lesen noch schreiben. Diejenigen, die lesen konnten, hatten oft nur eingeschränkten Zugang zu Büchern, da sie nur in Klöstern oder wohlhabenden Haushalten zu finden waren.
Während des 19. Jahrhunderts wurden einige Fortschritte bei der Ausweitung der Bildungsmöglichkeiten für Frauen erzielt. Allerdings gab es auch damals noch erhebliche Barrieren, die sie daran hinderten, frei auf Literatur zuzugreifen.
Literarischer Kanon: Ausschluss von Autorinnen
Der literarische Kanon, ein Begriff, der verwendet wird, um eine Sammlung von Werken zu beschreiben, die innerhalb der Literaturwelt als wesentlich und einflussreich gelten, wird seit langem wegen seines Ausschlusses von Autorinnen kritisiert. Der Kanon wird weitgehend von männlichen Schriftstellern dominiert und lässt wenig Raum für die Stimmen von Frauen. Dieser Ausschluss ist nicht nur ungerecht, sondern nimmt den Lesern auch die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven und Erzählungen zu erleben.
Das Problem mit der geschlechtsspezifischen Voreingenommenheit des literarischen Kanons ist in der Literaturgeschichte selbst verwurzelt. Jahrhundertelang war der Zugang zu Bildung und Veröffentlichungsmöglichkeiten für Frauen eingeschränkt, was dazu führte, dass sie weniger Möglichkeiten hatten, bedeutende Werke zu produzieren oder ihre Arbeit sogar anerkennen zu lassen. Infolgedessen wurden viele bemerkenswerte Schriftstellerinnen von der literarischen Kanone ausgeschlossen, während ihre männlichen Kollegen Anerkennung und Beifall erlangten.
Dieser Mangel an Repräsentation hält schädliche Stereotypen über die Fähigkeiten von Frauen aufrecht und schränkt unser Verständnis dessen ein, was großartige Literatur ausmacht.
Feministische Kritik: Die Erzählung zurückfordern
Feministische Kritik ist eine Art Literaturanalyse, die darauf abzielt, die Art und Weise aufzudecken, in der Literatur Geschlechterungleichheiten widerspiegelt und verstärkt. Dieser Ansatz entstand in den 1960er und 1970er Jahren als Teil der breiteren feministischen Bewegung, die patriarchalische Strukturen hinterfragen und die Gleichstellung der Geschlechter fördern wollte. Feministische Kritiker argumentieren, dass die Literatur historisch von männlichen Perspektiven dominiert wurde, die Erfahrungen von Frauen marginalisiert und schädliche Stereotypen aufrechterhalten.
Die Wiedereroberung des Narrativs durch feministische Kritik beinhaltet die Untersuchung von Texten aus einer feministischen Perspektive, um festzustellen, wie sie Geschlechternormen verstärken oder untergraben. Dies kann die Analyse der Rollen weiblicher Charaktere innerhalb einer Geschichte, die Erforschung von Themen im Zusammenhang mit Geschlechter- und Machtdynamiken oder die Kritik an Sprachwahlen beinhalten, die sexistische Ideen aufrechterhalten. Indem sie die Aufmerksamkeit auf diese Themen innerhalb der Literatur lenken, hoffen feministische Kritiker, eine breitere Palette von Stimmen und Perspektiven sowohl in der Literatur als auch in der Gesellschaft als Ganzes zu fördern.
Postmoderne und darüber hinaus: Neue Stimmen und Perspektiven
Postmoderne ist ein Begriff, der oft verwendet wird, um die literarischen und kulturellen Bewegungen des späten 20. Jahrhunderts zu beschreiben. Es war eine Ära, die von der Ablehnung traditioneller Erzählungen und der Fokussierung auf Identität, Sprache und Macht geprägt war. Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert tauchen jedoch neue Stimmen und Perspektiven auf, die die Annahmen der Postmoderne in Frage stellen und neue Lesarten unserer Kulturlandschaft bieten.
Ein Bereich, in dem dies besonders deutlich wird, ist die Art und Weise, wie Schriftstellerinnen heute gelesen werden. In der Vergangenheit wurde das Schreiben von Frauen in literarischen Kreisen oft übersehen oder an den Rand gedrängt. Dank neuer wissenschaftlicher und kritischer Ansätze können wir diese Texte nun jedoch in einem neuen Licht sehen. Von Virginia Woolf bis Chimamanda Ngozi Adichie werden Autorinnen für ihre einzigartigen Beiträge zur Literatur gefeiert.
Kritische Analyse: In der Sprache gendern
Geschlecht in der Sprache ist ein Thema, das im Laufe der Jahre große Aufmerksamkeit erlangt hat. Sprache dient in vielen Kulturen der Definition und Stärkung von Geschlechterrollen, was sich nachhaltig auf die Art und Weise auswirken kann, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen. Ein vertieft untersuchter Aspekt dieses Themas ist die Repräsentation von Frauen in Literatur und Medien.
Das Lesen von Frauentexten kann eine aufschlussreiche Erfahrung für jeden sein, der daran interessiert ist, die Nuancen des Geschlechts in der Sprache zu erforschen. Schriftstellerinnen bieten oft einzigartige Perspektiven auf Geschlechterrollen und stellen traditionelle Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit in Frage. Durch die Lektüre ihrer Arbeit können wir besser verstehen, wie Sprache unsere Wahrnehmung von Geschlecht prägt und wie sie zu gesellschaftlichen Erwartungen beiträgt.
Es ist jedoch wichtig, diese Analyse kritisch zu betrachten. Nur weil sich jemand als weiblich identifiziert, bedeutet das nicht automatisch, dass er alle Frauen repräsentiert oder für alle Erfahrungen spricht.
Intersektionalität: Diversifizierung des Dialogs
Intersektionalität ist ein von Kimberlé Crenshaw geprägter Begriff, der die Verbundenheit von Unterdrückung und Diskriminierung beschreibt, die Menschen erfahren, die mehreren marginalisierten Gemeinschaften angehören. Es erkennt an, dass soziale Identitäten wie Rasse, Geschlecht, Klasse, Sexualität und Fähigkeiten nicht getrennt, sondern voneinander abhängig sind. Die Diversifizierung des Dialogs durch eine intersektionale Linse ermöglicht ein differenzierteres Verständnis der Erfahrungen und Perspektiven derjenigen, die historisch zum Schweigen gebracht wurden.
Das Lesen von Frauen ist eine Möglichkeit, Intersektionalität in unsere Gespräche einzubeziehen. In der Vergangenheit wurden die Stimmen von Frauen aus vielen Bereichen ausgeschlossen, darunter Politik, Bildung und Arbeitsplatz. Aber auch innerhalb der Kategorie „Frauen“ gibt es weitere Überschneidungen mit Rasse, Sexualität, Klasse und Fähigkeiten, die ihre Erfahrungen unterschiedlich beeinflussen. Durch die Lektüre von Werken unterschiedlicher Autorinnen mit unterschiedlichem Hintergrund können wir uns neuen Perspektiven zu Fragen der Geschlechtergleichstellung und -gerechtigkeit öffnen.
Warum sich mehr Frauen als Männer für das Lesen begeistern
Es ist kein Geheimnis, dass Frauen tendenziell begeistertere Leser sind als Männer. Die Statistik lügt nicht: Laut einer Studie des National Endowment for the Arts lesen Frauen in jeder Altersstufe mehr Bücher als Männer. Obwohl es eine Reihe von Faktoren geben mag, die zu diesem Trend beitragen, scheint es klar zu sein, dass das Lesen für viele weibliche Leser etwas einzigartig Anziehendes bietet.
Ein Grund, warum Frauen sich mehr zum Lesen hingezogen fühlen, ist die emotionale Resonanz, die es auslöst. Bücher lassen uns neue Perspektiven und Emotionen erleben und können uns dabei helfen, unsere eigenen Gefühle besser zu verstehen. Für viele Frauen, die in ihrem Leben Ausgrenzung oder Diskriminierung erfahren haben, kann Lesen ein stärkendes Instrument für Selbstfindung und Wachstum sein.
Ein weiterer Faktor, der zur Leselust von Frauen beitragen könnte, ist einfach die Sozialisation. Da Frauen eher das Lesen beigebracht wurde, lesen sie auch eher weiter. Auch wenn Mädchen und Jungen heute mit gleicher Wahrscheinlichkeit lesen können, werden Mädchen immer noch häufiger zum Lesen sozialisiert als Jungen.
Sind lesende Frauen denn nun attraktiver?
Nein, tatsächlich lässt sich nicht unbedingt sagen, dass lesende Frauen attraktiver wären. Allerdings lässt sich wohl behaupten, dass lesende Frauen eine Menge Wissen aufnehmen und das dieses Wissen möglicherweise das Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl steigert. Lesende Frauen tun sich selbst etwas Gutes und das sieht man. Strahlen lesende Frauen also möglicherweise genau dieses sich wohlfühlen aus? Nun, das lässt sich allgemein nicht bestätigen, aber man könnte annehmen, dass lesende Frauen anders wahrgenommen werden.