„Schutzzone“ von Nora Bossong ist anders, als alles, was ich bisher gehört oder gelesen habe. Es ist nämlich einer der ersten wenn nicht gar der erste Roman über die Vereinten Nationen. Nora Bossong wagt es mit ihrem Roman Neuland zu betreten.
Somit stand für mich als ich das Hörbuch „Schutzzone“ von Nora Bossong das erste Mal online entdeckte, dass ich dieses Hörbuch über die Vereinten Nationen unbedingt hören wollte. Mir war bewusst, dass dieses Hörbuch sehr viel über den politischen Hintergrund der Vereinten Nationen verraten würde.
Doch der politische Hintergrund, den ich erwartete, konnte mich nicht schrecken, sondern weckte vielmehr mein Interesse. Mit Romanen wie „Rheinblick„oder „Bühlerhöhe“ von Brigitte Glaser hatte ich ja bereits Romane mit einem politischen Hintergrund vorgestellt.
Dass „Schutzzone“ von Nora Bossong anders werden würde, hätte mir klar sein müssen, denn im Vergleich zu den beiden vorgenannten Romanen spielt und handelt „Schutzzone“ international. Die Protagonisten haben praktisch keinen festen Handlungsort, sondern scheinen immer in Ort und Zeit zu reisen.
Trotzdem erwartete ich, dass die Art und Weise, wie die politischen Hintergründe eingebunden wurden, mit dem vergleichbar wäre, wie ich es bei den beiden vorgenannten Romanen erlebt hatte. Tatsächlich jedoch verlief „Schutzzone“ anders als von mir erwartet und auch der Einstieg war alles andere als das, was ich zunächst erwartet hatte.
Worum geht’s bei „Schutzzone“ von Nora Bossong?
Bereits auf der ersten CD lernte ich dann also Mira kennen, die Hauptperson, aus deren Perspektive diese Geschichte erzählt wurde und die diese Geschichte erlebte.Außerdem lernen wir Milan kennen und erfahren, wie so ein Arbeitstag bei den Vereinten Nationen aussieht. All das machte mich neugierig und so hörte ich weiter.
Gleichzeitig ist mir jedoch aufgefallen, dass dieses Hörbuch zum einen keine klassische Unterhaltungslektüre vertont hat, zum anderen jedoch auch eher eine ernste Literatur darstellt, denn eine unterhaltende Lektüre. Das alles machte mich neugierig und veranlasste mich natürlich zum Weiterhören.
Eine Geschichte durch Raum und Zeit
Durch Miras Darstellung ihres Arbeitsalltags tauchen wir nicht nur in ihre eigene Geschichte ein. Stattdessen erleben wir parallel eine Vielzahl von Reisen in unterschiedlichen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten. Das Ganze erweckt einen überaus szenischen Eindruck.
Dieser ist jedoch durch zahlreiche Besprechungen und Beziehungen verbunden, die Mira mit den unterschiedlichen Orten verbindet. Was zunächst ein wenig sprunghaft und unberechenbar erscheint und mich deshalb an eine Reise durch Raum und Zeit erinnert, ergibt letztendlich doch ein großes gesamtes Bild. Ein Bild, das ein wenig darüber verrät, wie sie für die Vereinten Nationen arbeiten.
Dabei erleben wir nicht nur ihre Arbeit im Büro mit, sondern einen überaus stressigen und mit einem Privatleben nahezu unvereinbaren Berufsalltag. Doch auch neben dem beruflichen Alltag wird es für Mira aufreibend.
Schließlich begibt sie sich auch auf eine selbst für Verhandlungsführer unkalkulierbare Beziehung zu Milan, der aber längst mit Theresa verheiratet ist. Somit erleben wir nicht nur eine berufliche Herausforderung und das Streben nach Glück. Wir verfolgen auch den Aufstieg und Fall einer jungen Frau auf beruflicher wie privater Ebene.
Vom Aufstieg und Fall einer aufstrebenden Karrierefrau und der höchst philosophischen Frage, was man im Leben erreichen will
Persönlich fragte ich mich allerdings auch immer wieder, wer eigentlich die Zielgruppe für diesen Roman darstellt. Die Geschichte selbst wirkt auf den ersten Blick aus dem Leben gegriffen, aus dem Leben einer jungen Frau, die mit aller Macht nach höherem strebt und doch niemals anzukommen scheint.
Also stellte sich für mich zunächst einmal die Frage, ob ich davon ausgehen könnte, dass „Schutzzone“ von Nora Bossong in seiner gesamten Komplexität für jeden gleichermaßen geeignet ist. Diese Frage stellt man sich bereits früh. Meiner Meinung nach richtet sich diese Geschichte mit all ihrer Brisanz an eine eher ernsthafte Leserschaft. Bei den Lesern wird angenommen, dass sie auch eine gewisse Bildung erreicht haben.
Dabei geht es mir keinesfalls um den schulischen Hintergrund, sondern vielmehr um ein Interesse an internationalen Beziehungen. Mir selbst wurde nämlich bewusst, dass die Handlung nur auf den ersten Blick simpel und leicht erscheint.
Auf den zweiten Blick ist sie jedoch ziemlich intensiv und abwechslungsreich. Das, was ich weiter oben als szenisch, aber sprunghaft geschildert habe, ist letztendlich mehr als nur das kurzfristige Erinnern und Greifen einer Situation. Es ist das Heranziehen jener biografischen Punkte in Miras Leben, die sowohl für den Aufstieg, als auch für den Fall der jungen Frau sorgen.
Zwangsweise fragt man sich, während man dieses Hörbuch hört und Miras Geschichte aufmerksam verfolgt, was Miras Geschichte eigentlich zum Ausdruck bringen möchte. Diese Frage stellte ich mir selbst auch von Anfang bis zum Ende des Hörbuches, ohne dabei zu einem eindeutigen Ergebnis kommen zu können, denn auch ich weiß nicht, was die Autorin mit dieser Geschichte zum Ausdruck bringen wollte.
Fragt man mich nach meiner Deutungshypothese dieser Geschichte, so ist davon auszugehen, dass Nora Bossong einerseits das Streben nach Glück aufzeigen wollte, aber auch den freien Fall, wie man ihn erlebt, wenn man bei der Suche nach Glück scheitert, wenn man sich in Abhängigkeiten begibt, deren Wirkungsverhältnisse und Wirkungskreise man nicht genau überblicken kann. Damit setzt sie Miras Biografie eigentlich mit dem Streben nach Frieden in den UN-Friedensverhandlungen gleich. Ein Ankommen erscheint unmöglich.
Stilistik von „Schutzzone“ von Nora Bossong
Sprachlich überzeugt „Schutzzone“ von Nora Bossong vor allem durch eine Mischung aus langen Sätzen, die aufgrund ihrer Verkettung und Verschachtelung zur Komplexität beitragen und somit die Handlung verlangsamen. Dies führt einerseits dazu, dass sich jeder Leser dieses Buches Zeit nehmen kann, um der Geschichte nachzuspüren und ihr Raum zur Entfaltung zu geben.
Andererseits lässt es das Hörbuch beruhigend und lang erscheinen, obwohl die Sprecherin Constanze Becker das Buch exakt und pointiert eingelesen hat. Ihre Stimme und Lesart lassen das Buch bei aller Ruhe lebendig und souverän wirken.
„Schutzzone“ von Nora Bossong ist ein Buch, das zum Nachdenken, ja Philosophieren einlädt und das dennoch in vielen szenischen Darstellungen eher an der Oberfläche bleibt. Die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin trägt dazu bei, dass der Leser und Zuhörer zwar Miras Entwicklung nachvollziehen kann, ihre Emotionen dabei allerdings nicht miterlebt.
Diese Stilistik trägt dazu bei, dass das Gefühl des niemals Ankommens, welches durch die Handlung suggeriert wird, noch verstärkt wird. Die beruflichen Reisen Miras erscheinen in diesem Zusammenhang als eine intuitive Flucht. Offen bleibt zunächst die Frage, ob Mira vor sich selbst und vor ihren Entscheidungen flüchtet oder vor einer Erinnerung, die ihr nie das vertraute Gefühl des Ankommens und des familiären Miteinanders verschafft hat.
Mira, die Protagonistin in „Schutzzone“
Betrachtet man vor diesem Hintergrund die Figur der Mira, so muss mir als Hörerin des Hörbuches schnell klar werden, dass Mira, deren Gefühle nur an der Oberfläche gezeigt werden, durch ihre Erfahrungen offenbar gelernt hat, ihre Gefühlswelt zu kontrollieren, ihre Gedanken derart zu strukturieren, dass sie mit diesen direkt in die unterschiedlichen politischen Lager hineingehen könnte.
Diese scheinbare Kontrolle ihrer Gefühlswelt ist es aber auch, die sie letztendlich nicht wird vor dem Scheitern bewahren können. Mira ist keine Figur, die mit sich und ihren Gefühlen im Einklang ist. Als Hörerin dieses Hörbuches bin ich mir lange selbst nicht im Klaren, ob Mira sich dieser Entwicklung bewusst ist. Für mich ist sie eine Figur, die trotz ihrer zahlreichen Reisen und ihrer Heimatlosigkeit, kein Leben führt, das man nachahmen möchte.
Vielmehr erscheint ihr Leben sprunghaft, was sie letztendlich für Fehlentscheidungen anfällig macht. Das Streben nach Glück erscheint vor diesem Hintergrund irrwitzig, ja fast paradox. Letztendlich müsste Mira erst einmal bei sich selbst ankommen, bevor sie in den Konfliktregionen der Welt für Frieden beitragen kann.
Der Friedensprozess, den Mira beobachtet und beschreibt, bräuchte die Stabilität einer Frau, die längst in ihrem Leben angekommen ist. Dieses kann man von Mira jedoch nicht in Gänze behaupten.
Milan, der Protagonist in „Schutzzone“
Betrachtet man im Vergleich dazu Milan, über den wir leider immer nur dann etwas erfahren, wenn Mira ihn trifft, scheint als Gegenpol zu Mira zu gelten. Er weiß an sich sehr genau, wer er ist und wo er hingehört, hat seinen Platz im Leben längst gefunden. Und doch hängt auch er in der Schwebe.
Sein Leben erscheint aus Miras Perspektive auf einen Umbruch zu warten, einen Umbruch, der jedoch nichts mit der Verortung in Genf oder Den Haag zu tun hat. Vielmehr sieht er Erwartungen an sich gerichtet.
Erwartungen, die Milan gar nicht erfüllen kann, stammen sie doch einerseits von seiner Frau und seinem Kind, andererseits aber auch von Mira. Normalerweise müsste er sich für einen Weg entscheiden, doch in dieser Entscheidung tut er sich schwer, sodass man sich als Hörer oder Leser dieser Geschichte immer wieder fragen kann, wie sich eines zum anderen entwickelte.
Charaktere in der Entwicklung
Betrachtet man, welche Entwicklung die einzelnen Charaktere durchlaufen, so wird schnell klar, dass die szenische, auftrittsorientierte Aufbereitung der Geschichte eine Funktion haben. Sie trägt dazu bei, die Entwicklung, welche die Protagonisten und die Handlung nehmen, zu verschleiern. Dieses Streben nach Glück und Ankommen steht dabei im absoluten Gegensatz zu dem Scheitern und dem Verlieren der eigenen Wünsche und Werte, das diese Geschichte letztendlich ausdrückt.
Über die Autorin Nora Bossong
„Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, schreibt Lyrik, Romane und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Kunstpreis Berlin und dem Roswitha-Preis. Zuletzt erschienen im Hanser Verlag ihr Roman 36,9° (2015) und ihre Reportage Rotlicht (2017) sowie im Suhrkamp Verlag der Gedichtband Kreuzzug mit Hund (2018). Nora Bossong lebt in Berlin.“ (Suhrkamp Verlag)
Für mich ist „Schutzzone“ von Nora Bossong der erste Roman, den ich von dieser Autorin gelesen beziehungsweise gehört habe. Obwohl es ganz anders war, als ich es zunächst erwartet hätte, kann ich Euch diese Autorin empfehlen, wenn ihr es mögt, dass meiner gewissen Tiefe der Geschichte die Emotionen zurücktreten.
„Schutzzone“ von Nora Bossong ist genau so ein Buch, bei dem die Emotionen hinter der Geschichte zurückstehen und bei der man phasenweise ein Gefühl hat, sich in einem Strudel zu befinden, weil alles ein wenig abstrakter ist und gleichzeitig sehr sprunghaft.
Über die Sprecherin Constanze Becker
„Die preisgekrönte Schauspielerin und Sprecherin Constanze Becker las für DAV bereits die Hörbücher zu „Beale Street“ von James Baldwin ein und wirkte im Hörspiel „Die Jahre“ von Annie Ernaux mit. Mit ihrer charakterstarken Stimme zieht sie die Hörer auch in „Schutzzone“ von der ersten Minute an in das Geschehen – und lässt damit die reale Bedrohung der Konflikte deutlich werden, die in diesem literarischen Meisterwerk schonungslos zur Sprache kommen. Das Hörbuch zum neuen Roman von Nora Bossong umfasst 8 CDs und ist bei DAV erhältlich.“ (DAV)
Constanze Becker hat bei diesem ganze Arbeit geleistet, denn sie hat es geschafft, „Schutzzone“ von Nora Bossong mit genau der Monotonie zu lesen, die bestimmte Szenen des Buches benötigten. Gleichzeitig hat sie es aber auch geschafft, den Hörbuchhörer dazu zu bringen, die Geschichte zu Ende hören zu wollen.
Sie trat im Rahmen des Versuchs als Fremdenführerin auf, in einer Welt, die so schwer zu begreifen war. Diese Schwere entstand allerdings nicht durch die Hörbuchsprecherin Constanze Becker, sondern viel eher dadurch, dass wir selbst eine Protagonistin erlebten, die ihren Weg noch nicht gefunden hat. Somit blieben wir einerseits scheinbar führungslos und hatten doch eine gute Gelegenheit uns von Constanze Becker führen zu lassen.
Wer „Schutzzone“ liest oder hört
Ich bin mir nicht sicher, ob man sagen kann, dass diese Geschichte, ob nun als Buch oder Hörbuch, von jedem gleichermaßen gelesen werden kann und sollte. Stattdessen würde ich annehmen, dass sich dieses Hörbuch in seiner greifbaren Komplexität an Leser richtet, die sich bereits für internationale Beziehungen, sowie Lebenswege und Beziehungsverläufe interessieren. Vorausgesetzt werden muss also ein Interesse an internationaler Politik, ebenso wie ein Interesse an Beziehungsromanen, die keine Liebesromane sind.
„Schutzzone“ von Nora Bossong richtet sich an Menschen, die tief in eine Geschichte eintauchen wollen und selbst ein wenig zu philosophieren anfangen möchten. Als Hörbuch weckt es zahlreiche Assoziationen und Erwartungen, die einen selbst zum Nachdenken anregen. Bei aller Komplexität jedoch birgt es gleichzeitig das Risiko, dass die Geschichte selbst nicht greifbar wird, die Handlung nicht fassbar und der Leser letztendlich aussteigt.
Dieses Hörbuch – oder sollte ich besser sagen, diese Geschichte – verdient aufgrund ihrer Vielschichtigkeit eigentlich die volle Aufmerksamkeit des Rezipienten und wird doch von vielen nicht als das verstanden, was es wohl zu sein beabsichtigt. Es möchte eine gesellschaftskritische Geschichte sein, die aufgrund fehlender Emotionsdarstellungen jedoch ein wenig an Tiefe und Tiefgang vermissen lässt.
Diese Geschichte ist also eher etwas für jene Leser, die auf emotionale Darstellungen oder Einordnungen der Rahmenhandlung verzichten können und wollen. Sie ist die grausame Gegenüberstellung von fiktiven Lebensläufen mit realen Entwicklungen. Und genau das stellt Nora Bossong in dieser Geschichte auf eindrucksvolle Weise heraus.
Trotzdem bedarf „Schutzzone“ von Nora Bossong als Buch oder auch als Hörbuch einerseits die volle Aufmerksamkeit des Lesers oder Hörers und andererseits eine gewisse Konzentration auf das Wesentliche.
Fazit zu „Schutzzone“ von Nora Bossong
Dies ist eine Geschichte, die sich nicht innerhalb eines Nachmittags lesen oder hören lässt, die sich auch nicht anbietet, um im Rahmen einer langen Autofahrt oder während des Bügelns gehört zu werden. Stattdessen ist „Schutzzone“ von Nora Bossong eher ein leises Buch, das versucht, eine laute Geschichte zu erzählen. Es erzeugt stetig eine Gefühlswelt, die jener von Miras Nicht-Ankommen-Können ähnelt.
„Schutzzone“ von Nora Bossong weckte mein Interesse, weil es sich um einen Roman handelt, der einerseits das Thema UN oder besser gesagt Vereinte Nationen behandelt und andererseits den Wankelmut einer jungen Frau beschreibt, die einfach nicht weiß, wohin mit sich und ihrem Leben. Gleichzeitig jedoch bedeutete dieser Roman für mich auch, dass ich mal wieder eine tiefgründigere Geschichte hören würde. Mein Plan war also, eine Geschichte zu hören, die Tiefgang besitzt und mich aus einer Gedankenwelt herausreißt, bei der man das Gefühl hat, die Gedanken kreisen immer nur um dasselbe.
„Schutzzone“ von Nora Bossong hat es geschafft, mich gut zu unterhalten. Das gewisse Etwas jedoch fehlte dieser Geschichte und somit auch die Chance, für mich ein echtes Highlight darzustellen. Dennoch kann ich auch nicht sagen, dass dieses Hörbuch von „Schutzzone“ schlecht gewesen wäre oder mich nicht interessiert hätte. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Hörbuchsprecherin Constanze Becker hat einen guten Job gemacht und mit ihrer Stimme dafür gesorgt, dass man bei aller Sprunghaftigkeit, die dieser Roman mitbrachte, stets das Gefühl hatte die einzelnen Szenen mitzuerleben. Man hatte das Gefühl, daneben zu stehen, während die einzelnen Protagonisten, allen voran Mira, ihren Aufgaben nachgingen.
Eine gute Idee hatte auch Nora Bossong, die als Autoren einen Plot geschaffen hat, der die Arbeit bei den Vereinten Nationen und die Heimatlosigkeit Miras miteinander verwandt. Komplett ausgeschöpft hat sie die Möglichkeit dieser Idee aber leider nicht. Für mich fehlte hier etwas, dass man am ehesten mit Emotionen beschreiben könnte. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob dies nicht eventuell tatsächlich von Nora Bossong beabsichtigt wurde, da es während einer diplomatischen Verhandlung sicherlich nicht zielführend ist, wenn das Gegenüber im eigenen Gesicht lesen kann.
Dieser Aspekt sorgt jedoch dafür, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich dieses Hörbuch oder generell den Roman „Schutzzone“ von Nora Bossong uneingeschränkt empfehlen kann. Meiner Meinung nach ist diese Geschichte, ob nun als Buch oder Hörbuch nicht unbedingt für jeden gleichermaßen geeignet. Wer ein ernsthaftes Buch sucht und dabei gerne auf tiefe Emotionen verzichtet, der kann dieses Buch ohne weiteres lesen. Denn möglicherweise ist dieses Buch mit einer anderen Intention geschrieben worden, bei der es nicht darum gehen, große Emotionen zu zeigen. Ich persönlich rate Euch also, schaut in die Leseprobe hinein, nimmt das Buch selbst in die Hand und testet, ob ihr es lesen wollt.
Wer sowieso lieber hört, könnte das gleiche Experiment auch mit der Hörprobe machen, denn auch hier weiß man recht schnell, ob man mit „Schutzzone“ von Nora Bossong einen Roman vor sich hat, der für einen selbst das richtige ist.