… um 11 Uhr meinen zweiten Tag, aber natürlich war ich schon ab 10 Uhr auf dem Leipziger Messegelände. So holte ich mir beim ZDF eine Mainzelmännchen-Tüte ab.Diese kleinen Mainzelmännchen-Werbespots im ZDF finde ich immer recht niedlich. Also musste auch diese Tüte mit. Später erwies sie sich als Segen. Im Anschluss machten wir uns dann auf den Weg zur Lesung von „Das Pestkind“. Nicole Steyer, die selbst in Rosenheim lebt, hat sich ihrem aktuellen Roman mit der Geschichte Rosenheims beschäftigt. Sie erzählte viel darüber, wie die Geschichte entstand.
Eine Sache konnte ich auch hier wieder feststellen, wer als historischer Autor Erfolg haben möchte, der muss viel recherchieren. Er braucht Neugierde und darf nicht zu wankelmütig sein. Genau das ist Nicole Steyer, eine tolle Autorin historischer Bücher.
Die Lesung überzeugte mich durchaus davon, zwischendurch einmal ein historisches Buch zu lesen. Insgesamt war der zweite Messetag sehr stark von historischen Büchern geprägt. Nicole Steyer wusste mit den ausgewählten Passagen zu unterhalten. Das Buch machte neugierig. Trotzdem war ich hier ein wenig skeptisch, ob dieses Buch so das richtige für mich ist. Dennoch hörte ich mir die Lesung, die er durchaus spannend war bis zum Ende an.
Im Anschluss hieß es dann wieder mal auf der Messe zu gucken. Hier stöberte ich abermals bei den unterschiedlichsten Verlagen, im Unterschied zum Vortag waren es jedoch dieses Mal vor allen Dingen Kinderbücher, die mich neugierig machten. Insgesamt war es so, dass Halle zwei für mich den größten Anreiz bot und das, obwohl ich doch schon längst aus dem Alter heraus bin, in denen man normalerweise Kinderbücher liest oder Kinderhörbücher hört.
Trotzdem muss ich zugeben, dass es gerade dem Bücher und Hörbücher für Kinder und Jugendliche sind, die es mir angetan haben. Neben den Thrillern natürlich. Aber auch historische Bücher endlich hin und wieder mal sehr reizvoll.
Eine zweite Erkenntnis ereilte mich während ich über die Messe schlenderte. Mit 20 Visitenkarten kommt man nicht sehr weit. Diese Erfahrung musste ich am zweiten Tag machen. Fortan rationierte ich die Visitenkarte, was jedoch auch nicht unbedingt die beste Idee ist, wenn man neue Kontakte knüpfen möchte.
Nachdem wir also die Stände weiterhin bestaunt und einige interessante Bücher entdeckt hatten, machten wir uns dann um kurz vor drei auf dem Weg zur Premierenlesung von Arno Strobels „Abgründig“. Den Thriller-Lesern wird er von seinen Thrillern für Erwachsene bereits bekannt sein. So war es auch bei mir. Ich kannte ihn schon, traute mich jedoch nie an seine Erwachsenenbücher wirklich heran. „Der Sarg“ habe ich hier noch liegen. Trotzdem faszinieren mich seine Thriller immer wieder aufs Neue.
Mit einem Jugendbuch wollte ich nun also den Einstieg in die Bücher von Arno Strobel wagen. Mir persönlich gefiel das Jugenddebüt von Arno Strobel so gut, dass ich überlegte es mir zu kaufen, da ich mir jedoch nicht ganz sicher war, ließ ich später die Leseprobe signieren. Arno Strobel selbst las den Anfang seines Buches vor, da er selbst sich am meisten in ein Buch hineinversetzen kann, indem er den Anfang liest. So weckt er auch das Interesse seiner Leser.
Bei dieser Lesung beeindruckte mich insbesondere die entspannte Haltung des Autors gegenüber seiner Leser. Die Stunde, in der Arno Strobel las, verflog in Rekordzeit. Ich weiß, 1 Stunde ist 1 Stunde ist 1 Stunde, aber die Wahrnehmung von 1 Stunde und 1 Stunde kann sehr stark variieren.
Im Anschluss an die Lesung von Arno Strobel wechselten wir dann mal wieder in Halle drei. Hier wartete die Lesung von Wolf Serno auf uns. Er las aus seinem neuen Buch „Der Medicus von Heidelberg“. Das war an diesem Tag nun schon die zweite historische Lesung, doch trotzdem übte das Buch seinen Reiz auf mich aus, so dass ich froh war, am Stand von Droemer-Knaur ein Rezensionsexemplar erhalten zu haben.
Natürlich ließ ich es am Ende der Lesung signieren. Während der Lesung erfuhr ich jedoch einiges über die Geschichte der Medizin, Dinge, die ich zuvor nicht kannte oder wusste, die aber sehr interessant und spannend waren. Wieder einmal ging es um die Zeit der Pest.
Bei diesem Buch den ich nun schon sehr gespannt, wie es wohl ist es zu lesen, hier dürft ihr euch übrigens wieder auf eine Rezension freuen.
Den Abschluss des zweiten Tages bildete das Bloggertreffen am Stand von Randomhouse. Hier trafen sich zahlreiche Autoren und Verlagsmitarbeiter mit Bloggern. Zu Beginn erhielten wir alle Namensschilder und mussten uns auch auf eine Anwesenheitsliste eintragen. Dann erhielten wir auch noch einen Zettel wo wir welchen Autor finden würden. Das war dann so etwas wie eine Schnitzeljagd, denn gerade zu Beginn war schwierig den richtigen Autor dem richtigen Buch zuzuordnen. Trotz der Liste, die wir erhalten hatten. Trotzdem entdeckte ich nach kurzem Zögern Daniel Wolf, den Autor von „Das Salz der Erde“, und wunderte mich nicht schlecht, denn er stand inmitten der Menschenmenge und unterhielt sich über alte Gemüsesorten. Dieses Thema interessiert mich in vielerlei Hinsicht, denn gerade die alten Obst und Gemüsesorten haben Vorteile sind nicht so weit gezüchtet, wie die heutigen Sorten. Ein Apfel ist eben nicht nur ein Apfel, da gibt es schon Unterschiede. In diesem Fall unterhielt sich Daniel Wolf allerdings nicht über Äpfel, sondern über Pastinaken. Spannend!
Dieses Gespräch endete jedoch schon nach kurzer Zeit. Gleichzeitig sprach mich die Pressereferentin von Goldmann an, die ich dann fragte, ob ich was den Autor und das Buch angeht, richtig liege.
Wir unterhielten uns auch kurz über die Nachteile von schweren Büchern und dass man sich auch Rezensionsexemplare als E-Book schicken lassen kann, wenn einem die Bücher zu schwer sind. Auch das fand ich durchaus interessant, da ich es nicht wusste. Diesen Service werde ich fortan wahrscheinlich sogar für einige dicke Wälzer (vorzugsweise aus dem historischen Bereich) nutzen. Ich glaube nämlich, dass ich durchaus öfter historische Bücher lesen würde, wenn diese nicht zu schwer werden. Historische Bücher üben schon ihren Reiz auf mich aus, aber wer sie nicht halten kann, der kann sie auch nicht unbedingt gut lesen. Zurzeit lese ich die Bücher an einem Tisch oder im Bett, bestenfalls mit einem Lesekissen. Im Anschluss an das Gespräch mit der Goldmann-Frau (Ja, sie hat auch einen Namen) traf ich auch noch Constanze Wilken, die Autorin von Blut und Kupfer. Das Buch, auch ein historisches Buch, sprach mich durchaus an, und ich überlege noch, ob ich es nicht demnächst einmal bei der Mayersche kaufen werde. Aber das weiß ich noch nicht, wie gesagt es sprach mich an, aber spätestens jetzt nach der Messe, kann ich sagen, ich habe momentan wirklich genug zu lesen. Tatsächlich nehme ich nur noch ausgewählte Bücher an und selbst die nur dann, wenn ich die Erlaubnis bekomme, mir für die Rezension des Buches Zeit zu lassen…