„Hin und nicht weg“ von Lisa Keil ist die Fortsetzung zu „Bleib doch, wo ich bin“ und gleichzeitig ein weiterer Land-Liebe-Roman. Somit verbreitet dieser Roman aufs Neue Landlust und gute Laune.
Obwohl es sich um eine Fortsetzung handelt, schließt sich diese Geschichte nicht nahtlos an den ersten Band an. Darüber hinaus gibt es in dieser Fortsetzung auch neue Protagonisten, wie wir es zum Beispiel auch schon in anderen Reihen erlebt haben.
Trotzdem setzt sich die Geschichte der ehemaligen Protagonisten im Rahmen der neben Geschichte durch die Tatsache fort, dass die ehemaligen Hauptfiguren in dieser Geschichte zu Nebenfiguren werden. Gleich zu Beginn erleben wir die früheren Protagonisten aber dann doch noch mal in einer kleinen Hauptrolle.
„Hin und nicht weg“ von Lisa Keil: Frau aus der Stadt trifft Mann vom Land
Wer den ersten Teil dieser überaus charmanten Land-Liebe-Reihe kennt und vielleicht selbst gelesen hat, könnte nun auf die Idee kommen, dass Lisa Keil die Protagonisten in dem zweiten Teil am ersten angelehnt hat und die Rollen darin einfach vertauscht wurden.
Doch so ohne weiteres kann man das gar nicht sagen. Vielmehr ist es so, dass die Protagonisten auch in diesem zweiten Teil ihre ganz eigene Geschichte mitbringen, aber mit den Protagonisten des ersten Bandes entweder verwandt oder befreundet sind.
In „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil lernen wir nämlich Anabel und Robert, der von allen nur Rob genannt wird kennen. Rob haben wir genau genommen schon im ersten Teil als Nebenfigur kennengelernt, Anabel hingegen ist neu.
Im Vergleich zu Kaya, die wir im ersten Band als weibliche Hauptrolle kennen lernten, ist Anabel das genaue Gegenteil und auch ganz anders als ihr Cousin Lasse. Anabel gilt als das schwarze Schaf der Familie. Sie erscheint ein kleines bisschen zu wild für die ländliche Gegend, ist sogar tätowiert und entspricht überhaupt nicht dem, was sich Rob als Tierarzthelferin vorgestellt hatte.
Doch aufgrund eines Zufalls wird Anabel genau das, seine Tierarzthelferin. Dass sie dabei nicht nur seine Praxis gehörig auf den Kopf stellt, ist nahezu zu erwarten, dass die beiden aber gleichzeitig überraschend gut miteinander zurecht kommen hingegen nicht.
Die Grundidee dieser Geschichte erscheint irgendwie vertraut, wenn man den ersten Teil gelesen hat und doch ist diese Geschichte nicht mit dem ersten Teil zu vergleichen, denn sowohl Anabel, als auch Rob bringen ihre ganz eigene Geschichte und ihren ganz eigenen Ballast mit.
Dass dieser Liebesroman nicht nur eitel Sonnenschein bedeutet, wird relativ schnell deutlich, denn das Anabel das schwarze Schaf ihrer Familie ist, wird bereits in der ersten Szene klar. Weniger klar erscheinen jedoch zunächst die zahlreichen Probleme, die Rob in diese ungewöhnliche Beziehung mitbringt.
Eine Beziehung zueinander einzugehen, ist für beide zunächst nicht mal eine Option, doch wäre „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil kein Liebesroman, würden die beiden nicht doch irgendwann einen Flirt miteinander eingehen. Ob mehr daraus wird, verrate ich an dieser Stelle nicht.
„Hin und nicht weg“: abermals ein Wohlfühlroman, mit Landidylle und viel Humor
Schon beim ersten Buch von Lisa Keil fiel mir auf, dass ich es äußerst positiv fand, dass die Autorin genau wusste, wovon sie spricht und schreibt, wenn sie uns als Leserinnen und Leser das Leben auf dem Land zeigte.
Bei diesem zweiten Teil der Reihe tritt noch ein weiterer Aspekt hinzu, denn in „Hin und nicht weg“ erzählt Lisa Keil die Geschichte eines Tierarztes. Sie selbst kennt das Leben als Tierarzt, ist sie doch selbst als Tierärztin im Einsatz.
„Hin und nicht weg“ von Lisa Keil: Empathisch und authentisch erzählt
Die bereits beschriebene Kulisse und ihre eigenen Erfahrungen des Landlebens sorgen dafür, dass sich „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil absolut empathisch und authentisch liest. Die Autorin Lisa Keil gibt jedem einzelnen Charakter ein ganz individuelles Gesicht, welches mit viel Empathie überzeugen kann.
Fast schon scheint es so, als hätte sich die Autorin in jeder einzelne ihrer Figuren hinein begeben und jeder einzelnen Figur etwas aus ihrer eigenen Erfahrung mitgegeben. Dies alles lässt die Geschichte unheimlich lebendig erscheinen und gleichwohl absolut authentisch.
Die Art und Weise, wie Lisa Keil diese Geschichte erzählt, zeigt sich auch in ihrer Stilistik. Einerseits erzählt sie die Geschichte dicht am Leser, sodass ich mich als Leserin dieser Geschichte sehr schnell in die Handlung hineingezogen fühle. Andererseits verschafft sie mir als Leserin aber auch ganz neue Eindrücke vom Landleben.
Sprachlich erfolgt diese Einordnung ins Landleben ebenso. Gleichzeitig richtet sich dieser Roman allerdings nicht nur an Frauen, die auf dem Land leben.
Vielmehr richtet es sich an Frauen, für das Landleben begeistern können, die möglicherweise am Stadtrand leben oder selbst Teil der Großstadt sind, sich auch genauso gut einen Urlaub bei einem Bauern oder eben auf dem Land vorstellen können.
„Hin und nicht weg“ von Lisa Keil: der mittlere Teil einer Trilogie
„Hin und nicht weg“ von Lisa Keil ist der mittlere Teil einer Trilogie. Heißt, dass ein weiterer Teil im nächsten Jahr noch kommen wird. Ich persönlich kann sagen, dass ich schon sehr gespannt darauf bin, wie diese Reihe fortgesetzt wird, denn jeden einzelnen der Protagonisten hat man im Verlaufe der Zeit doch irgendwo lieb gewonnen.
Der vermeintliche Abschluss der Reihe „Auf und mehr davon“ verspricht nun ebenfalls unterhaltsam zu werden, sodass ich diesen abschließenden Teil auch lesen möchte. Ich hoffe jedoch, dass Lisa Keil mit dem dritten Teil dieser Reihe nicht das letzte Buch geschrieben haben wird.
Wenn der dritte Teil genauso unterhaltsam wird, wie die ersten beiden, dann lohnt es sich auf jeden Fall, diese Autorin bei Deinem Auge zu behalten.
Wer sich nun fragt, wann „Auf und mehr davon“ erscheint, der sollte sich bis zum nächsten Jahr gedulden, denn dieser Roman erscheint voraussichtlich erst am 29. September 2021.
Zum Glück hat der Fischer Verlag schon bekannt gegeben, was uns im dritten Band erwarten wird, und weckt somit vermutlich nicht nur meine Vorfreude auf das kommende Buch: „Der dritte Roman von Bestsellerautorin Lisa Keil!
Im Buchcafé in Neuberg halten die dreijährigen Zwillinge ihre Mutter auf Trab und von der Arbeit ab. Tierarzt Rob Schürmann hat in seiner Praxis mehr als genug zu tun. Auf Millis Hilfe kann er dabei nicht mehr so oft zählen.
Ihr Traum vom Studium der Tiermedizin ist in Erfüllung gegangen, allerdings ist ihre Uni weit entfernt von zu Hause. Leider nicht weit genug weg für Millis Mutter Cordula.
Die versucht, sich noch einmal ins Studentenleben zu stürzen, und schreibt sich ausgerechnet an Millis Uni ein! Als sie auch noch mit Millis ehemaliger Mitbewohnerin zusammenzieht, ist reichlich Ärger programmiert.“
Anhand dessen, was uns der Verlag mit diesem geplanten Klappentext ankündigt, weiß ich schon, dass auch Band 3 nicht direkt an den zweiten Teil anschließt. Somit wird die Reihe genauso fortgesetzt, wie ich ja schon vom zweiten Band her gewohnt bin.
Der Unterhaltung wird es trotzdem keinen Abbruch tun, denn alleine schon das bessere Kennenlernen von Cordula könnte ein großer Spaß werden.
Dies ist auch der Grund, warum ich sagen kann, dass ich mich jetzt schon sehr darauf freue.Wäre doch nur die Wartezeit bis zu diesem Buch nicht so weit.“Hin und nicht weg“ macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Über die Autorin Lisa Keil
„Lisa Keil landete mit ihrem ersten Roman »Bleib doch, wo ich bin« gleich auf der Bestsellerliste. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Pferden in einem Ort zwischen Sauerland und Soester Börde in Nordrhein-Westfalen. Die Autorin arbeitet in ihrem Traumberuf als Tierärztin in einer ländlichen Praxis.“(Fischer Verlage)
Fazit zu „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil
„Hin und nicht weg“ von Lisa Keil ist ein Roman, der einen vom Leben auf dem Land oder dem nächsten Urlaub träumen lässt. Trotz dieser Besonderheit würde ich „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil nicht unbedingt als einen klassischen Sommerroman ansehen, sondern als einen ganzjährigen Roman, denn ich weiß, dass viele auch im Frühling oder Herbst Urlaub auf dem Bauernhof machen.
Für mich ist dieser Roman somit bei allen Gedanken an Urlaub eher ein klassischer Wohlfühlroman, dem es gelingt, mich neugierig auf das Leben auf dem Land zu machen.
Somit ist Lisa Keil etwas gelungen, was bislang noch keinem gelungen ist. Ich bin persönlich ein absoluter Großstadtmensch, aber dieser Autorin ist es tatsächlich gelungen, mich neugierig auf das Landleben zu machen.
Obwohl „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil einerseits realistisch ist, ist er andererseits auch sehr romantisch. Doch dieser Gegensatz tritt noch vor einer weiteren Ebene zurück, denn wie auch schon sein Vorgänger besitzt auch dieser Roman wiederum Momente des Nachdenkens. So muss sich ein guter Roman anfühlen!
Hin und nicht weg“ besitzt eine Tiefe, die ich so nicht erwartet hätte, als ich dieses Buch das erste Mal zur Hand nahm und feststellte, dass es sich um den zweiten Teil handelte.
So leicht und locker die Geschichte erscheint, kann man sich doch vorstellen, dass diese Geschichte in einer ähnlichen Form durchaus möglich wäre und wir somit auch realistisch ist. Die Figuren selbst wirken nämlich absolut aus dem Leben gegriffen und das macht die Reihe von Lisa Keil zu einer Besonderheit, denn sie könnte so nahezu überall auf dem Land spielen.
Wenn ihr also gerade auf der Suche nach einem guten Buch seid, so kann ich Euch dieses hier zwar wärmstens empfehlen, jedoch sollte die es nicht unabhängig von Teil eins lesen, denn natürlich bauen die Geschichten aufeinander auf.
Auch wenn beide Teile unabhängig voneinander zu lesen sind, so würde man sich doch einiges an Freude nehmen, denn obwohl in sich abgeschlossen bauen beide Teile aufeinander auf.