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Die Lesung zu „Das Lavendelzimmer“ von Nina George…

Die Lesung zu „Das Lavendelzimmer“ von Nina George…
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… in der Lippe-Buchhandlung in Lünen war gestern total schön. Nachdem ich zuvor erfahren hatte, dass die Lesung bereits ausgebucht sei erwartete ich einen kleinen vollen Bücherladen, aber ich wurde positiv überrascht.
Der Laden richtig gemütlich und trotz der vielen Menschen wirkte er nicht überfüllt. Die Lesung selbst fand in entspannter Atmosphäre mit Tee, Orangensaft, Sekt und Keksen statt. Das passte richtig gut zum Lavendelzimmer.
Nina George selbst las einige Passagen aus ihrem aktuellen Bestseller, entschied sich aber bewusst nichts über den Anfang und nicht über das Ende zu verraten. Stattdessen begann sie ein wenig später mit der Geschichte. Die Charaktere die sie erschaffen hat, sind richtig voller Leben. Fast schon hat man den Eindruck, man erlebt die Geschichte hat einen Protagonisten mit, fast schon so als seien es reale Personen.
Eben das war auch etwas, was die Stimmung während der Lesung ausmachte. Die Autorin nahm ihre eigene Geschichte nicht zu ernst, sondern vermittelte dem Leser ständig das Gefühl dazu zu gehören. Jeder einzelne Leser wie auch jeder einzelne Protagonist ist für Nina George etwas ganz besonderes. Und eben das ist es, was man ihren Geschichten auch anmerkt. Jede einzelne Figur ist bis ins kleinste Detail ausgezeichnet und in Szene gesetzt und doch wirkt es nicht so, als sei es eine Fantasiewelt. „Das Lavendelzimmer“ wirkt mit all seinen raffinierten kleinen Details wie eine liebevolle Berichterstattung, fast schon eine Reportage auf über 300 Seiten.
Bei dem Stichwort Reportage denken nun viele, dass es sich hierbei um eine nüchterne Darstellung von Emotionen und Erlebnis handelt, doch das Gegenteil ist der Fall. Nina George schafft es trotz aller Reportageelemente nicht in den klassischen Journalismus zu verfallen. Ihrem Ausdruck merkt man zwar an, dass sie viel mit Texten arbeitet, jedoch scheint das Buch keine Routinearbeit darzustellen. Sie selbst erzählte während ihrer Lesung zum Beispiel auch, dass sie eigentlich ein schneller Schreiberling sei, dass jedoch die ganzen Bearbeitungen von Seiten des Lektorats und Korrektats fast schon aufwändiger sei als das reine Schreiben. Dennoch sei jede Bearbeitung und jede Umschreibung des Werkes für dessen Qualität sinnvoll. Ein gutes Buch können nur dann entstehen, wenn man es immer wieder überdenke.
Des Weiteren ist förderlich, sich vorher genau zu überlegen, wer eigentlich der Protagonist ist und in welche Richtung sich dieser entwickeln soll.
Des weiteren ist es nach Meinung der Autorin nicht sinnvoll in einem Buch Protagonisten aus einem alten Buch auftreten zu lassen. Aus diesem Grund hat sie ihre Protagonistin aus ihrem ersten Buch „Die Mondspielerin“ nicht im Lavendel zum auftreten lassen. Ihre Bücher sind eigenständige Werke, in sich abgeschlossen. Die Charaktere in ihnen leben jedoch auch außerhalb ihrer Bücher weiter. Sicherlich ihre Bücher sind Fiktion, aber das heißt ja nicht, dass Figuren nicht auch ein eigenes Leben entwickeln können.
Mir hat diese besondere Form der Lesung wirklich Freude gemacht, eine derart familiäre Lesung habe ich bis heute nicht erlebt. Ich bin mir sicher, dass sich jederzeit noch einmal eine Lesung von Nina George besuchen würde.
Nun freue ich mich richtig darauf, dass Buch in all seinen vielfältigen Eigenschaften zu lesen. Ich denke, dass ich mir am Wochenende einmal ein wenig Zeit nehmen werde um es durchzulesen.

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