„Dackel Max sucht seine große Liebe – Pfotenglück 1“ von Sina Beerwald ist ein Roman für alle Leserinnen und Leser, die es lieben, wenn ein Hund die Hauptfigur ist und dieser einen freien Willen besitzt. Derartige Romane habe ich bereits von Petra Schier gelesen und finde sie aufgrund ihrer Lebendigkeit und ihrer Situationskomik ausgesprochen lesenswert.
Wen wundert es da, dass ich die Reihe um Dackel Max unbedingt lesen wollte? Auch hier erwartete ich einen urkomischen Urlaubsroman mit starkem Hundecharakter. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Da die Geschichte in weiten Teilen aus der Perspektive eines Dackels erzählt wird, lernen wir Maximilian von Großbeeren, oder kurz Max, nicht nur sehr früh kennen, sondern erleben ihn auch als Charakterkopf.
Zusammen mit seinem Frauchen Ronja und deren neuen Partner „Mausebär“ reist Max nach Sylt und macht dort Campingurlaub. So oder so ähnlich muss wohl Ronjas Idee gewesen sein, als sie diesen Urlaub plante. Leider entgeht ihr, dass sowohl Carsten, wie „Mäusebär“ tatsächlich heißt, als auch Max mit diesem Urlaub alles andere als glücklich sind.
Carsten liebt Hunde, behauptet er Ronja gegenüber immer wieder. Doch an Max, scheint er nicht sonderlich interessiert zu sein. Dabei zeigt auch Max keinerlei gesteigertes Interesse an ihm. Im Gegenteil – Max lernt kaum, dass er angekommen ist, weitere Hunde kennen und schließt sich der Gruppe nur allzu bereitwillig an. Als er dann auch noch während des ersten längeren Spaziergangs die Fährte seiner Welpenliebe Goldie aufnimmt, ist Max völlig aus dem Häuschen und das bringt den gesamten Urlaub ganz schön durcheinander.
Dackel Max und seine Ferienbande
Während ich diesen Roman gelesen habe wurde ich zum großen Fan der Abenteuer der Ferienbande um Dackel Max. Daher kann ich dir versichern, dass du in diesem Buch auf eine bunte und liebenswerte Hundegruppe triffst.
Camper, der fröhliche Chebo mit seinem langen weißen Fell, bringt immer gute Laune in die Truppe. Hans-Gert, der elegante afghanische Windhund, besticht nicht nur durch sein Aussehen, sondern auch durch seine aufmerksame und hilfsbereite Art. Bobbi, der tollpatschige Bobtail mit seinem dichten Fell, sorgt mit seinem treuen Wesen und seinem Sinn für Humor für Unterhaltung.
Chiwa, die mutige Chihuahua-Hündin mit großer Klappe, zeigt sich in kritischen Situationen als wahrer Löwe. Herr König, der edle Königspudel, überzeugt mit seinem vornehmen Auftreten und seiner eigenen Persönlichkeit. Rotti, der erfahrene ehemalige Rudelführer im Ruhestand, strahlt Weisheit und ruhige Autorität aus, die die Gruppe zusammenhält. Entdecke die Welt der Ferienbande von Dackel Max und lass dich von den individuellen Charakteren jedes Hundes überraschen und begeistern. Es lohnt sich!
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ von Sina Beerwald: Gegensätze ziehen sich an
Dass Dackel Max nach seiner großen Liebe sucht, hatte ich euch bereits erwähnt. Auch ihren Namen kennt ihr bereits. Goldie, alleine der Name ist auf ein samtiges Fell schließen. Im Gegensatz zu Dackel Max ist Goldie aber kein Dackel mit besonders schön gepflegten Fell.
Nein, vielmehr handelt es sich um einen Golden Retriever. Und das schlimme ist, dass die Hündin mittlerweile voll ausgewachsen ist. Dackel Max natürlich auch, aber der Größenunterschied ist gewaltig und Dackel Max erlebt auf der Suche nach einer großen Liebe natürlich einige Herausforderungen.
Wie sollte es auch anders sein? Im Gegensatz zu Max weiß Goldie nicht, dass auch Max auf Sylt ist und auf seinen kurzen Beinen die Insel unsicher macht. Diese scheinbare Metapher kann man hier durchaus wörtlich nehmen, denn der liebestolle Dackel begibt sich bei seiner Spurensuche selbst in Gefahr und erlebt dabei manches Abenteuer.
Die Herausforderungen, die seine Suche stets zu einem Hindernisparcours machen, meistert Dackel Max nicht unbedingt bravourös, aber stets mit der Unterstützung seiner Freunde. Ohne sie wäre es wohl kaum möglich, dass Max die Verfolgung seiner angebeteten Hündin in irgendeiner Weise überlebt. Aber was soll ich sagen, wenn ein Dackel verliebt ist, dann kann es ganz schön turbulent werden.
Die Verfolgung seiner großen Liebe ist übrigens nicht nur durch Hindernisse geprägt, sondern auch und vor allem durch eine ganze Reihe Missverständnisse. Zum einen gibt es Missverständnisse zwischen Max und Ronja, darüber hinaus gibt es Missverständnisse zwischen Ronja und Mausebär und schließlich sogar bei jeder einzelnen Begegnung zwischen Max und Goldie.
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ von Sina Beerwald: Typisch Dackel!
Die Charakterdarstellung von Dackel Max ist Sina Beerwald als Autorin perfekt gelungen, denn sie hat sich an typischen Dackel orientiert, auch wenn es diesen auf den ersten Blick nicht zu geben scheint.
Der Dackel gilt gemeinhin als ein ganz besonderer Hund mit einem einzigartigen Charakter. Klein aber oh könnte man auch sagen, denn jeder Dackel ist eine kleine, energiegeladene Wundertüte. Jeder einzelne Dackel scheint bekannt für seine Intelligenz und natürlich ebenso für seinen ausgeprägten Willen zu sein.
Darüber hinaus gelten Dackel oft als verspielt und lebhaft, was ihn zu einem tollen Begleiter für aktive Menschen macht. Diese Verspieltheit äußert sich in einem starken Bedürfnis nach Bewegung und geistiger Beschäftigung.
Dackel genießen es, Spiele zu spielen, die sowohl ihren Jagdinstinkt ansprechen als auch ihre Schnelligkeit und Wendigkeit fordern. Agility-Training oder Suchspiele, wie Mantrailing sind ideale Beschäftigungen, um die Energie dieser Rasse zu kanalisieren und gleichzeitig eine enge Bindung zum Mensch aufzubauen.
Gleichzeitig zeigt er eine eigensinnige Seite, die ihn manchmal stur erscheinen lässt. Diese Sturheit ist jedoch oft auch ein Zeichen seiner Unabhängigkeit, die in ihrer Geschichte als Jagdhunde verwurzelt ist. Dackel wurden gezüchtet, um selbstständig Entscheidungen zu treffen, insbesondere während der Jagd nach kleineren Tieren wie Füchsen oder Kaninchen.
Daher ist es wichtig, von Anfang an eine klare und konsequente Erziehung zu praktizieren. Positive Verstärkung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Ausbildung eines Dackels, denn sie reagieren hervorragend auf Belohnungen in Form von Leckerlis oder Lob.
Doch hinter dieser Hartnäckigkeit verbirgt sich auch viel Hingabe und Loyalität zu ihren Menschen. Dackel sind sehr soziale Tiere und neigen dazu, eine enge Bindung zu ihren Familienmitgliedern aufzubauen.
Sie sind oft wachsam und beschützerisch, was sie zu großartigen Begleitern macht, insbesondere für Familien mit Kindern oder älteren Menschen. Ihr freundliches Wesen sorgt dafür, dass sie gut mit anderen Haustieren und Menschen auskommen, solange sie richtig sozialisiert werden.
In der Regel sind Dackel keine Angsthasen; sie zeigen Mut und Entschlossenheit, selbst in herausfordernden Situationen. Dackel sind mutig und selbstständig, was auf ihre Herkunft als Jagdhunde zurückzuführen ist. Diese Eigenschaften erfordern von ihren Besitzern ein gewisses Maß an Erfahrung und Engagement.
Sie benötigen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Herausforderungen, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Ein Mangel an Herausforderung kann dazu führen, dass Dackel Verhaltensprobleme entwickeln, wie übermäßiges Bellen oder Zerstörungsdrang. Daher ist es ratsam, regelmäßig neue Aktivitäten und Trainingsmethoden einzuführen, um ihre Neugier zu befriedigen.
Wenn man einem Dackel mit Geduld und Konsequenz begegnet, wird man schnell merken, dass er auch sehr anhänglich und verschmust sein kann. Diese liebevollen Momente sind besonders wertvoll, da Dackel oft eine sehr enge Bindung zu ihren Menschen aufbauen.
Sie lieben es, in der Nähe ihrer Besitzer zu sein und suchen häufig Körperkontakt – sei es durch Kuscheln auf dem Sofa oder das Spielen im Garten. Für viele Dackelbesitzer sind diese Zuneigungsbekundungen der schönste Teil des Zusammenlebens mit ihrem vierbeinigen Freund.
Sina Beerwald ist es gelungen, all diese Aspekte, die das Leben mit einem Dackel auszeichnen, im Roman zu verarbeiten. Nach dem Prinzip „Show don’t Tell“ lässt sie Max selbst lebendig werden und als Dackel hat er natürlich seine ganz eigenen Ideen, wie man den romantischen Urlaub von Ronja und Carsten ein wenig abenteuerlicher gestalten kann. Schließlich muss Ronja von ihrem neuen Freund geschützt werden, findet Max und lebt hier seinen Beschützerinstinkt voll und ganz aus.
Übrigens ist es der Autorin tatsächlich gelungen, die Vielzahl der Charaktereigenschaften in Situationen einzufangen sodass wir als Leserinnen und Leser das Gefühl haben, einen Dackel zu kennen, der Max nicht ganz unähnlich ist.
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ von Sina Beerwald: Humor und realistische Situationskomik
Die Tatsache, dass Max auf Sylt nach der Dame seines Herzens und Ronja ihre vermeintlichen Fall nicht erkennen, wie wenig sie mit ihrem neuen Freund gemeinsam hat, sorgt für unweigerliche Missverständnisse zwischen Dackel Max und Ronja.
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ von Sina Beerwald lebt somit von einer ganzen Menge Wechselwirkungen, die das Verhalten des Hundes, wie auch die Entwicklung des Romans für mich als Leserin ein wenig undurchschaubar werden lassen.
Dass ich persönlich Hunderomane wie „Dackel Max sucht seine große Liebe“ mag, ist wohl ein offenes Geheimnis. Gleichwohl ist es nicht so, dass ich jeden Hunderoman deshalb schätze, verleihen und darin enthalten ist, sondern eher aufgrund der ganz eigene Dynamik. Diese zeigt sich auch im ersten Teil der Reihe von Sina Beerwald.
Da ich auch schon die Fortsetzung „Dackel Max auf Spurensuche“ hier liegen habe, bin ich froh, dass ich euch auf diese unkomplizierte aber eben doch sehr ausführliche Art und Weise „Dackel Max sucht seine große Liebe“ vorstellen konnte. Aber eine Kleinigkeit habe ich noch nicht erzählt, etwas, das den Roman neben seiner bildenden Hauptfigur zu etwas besonderem macht. Es ist die Art und Weise, wie Sina Beerwald die Geschichte zum Leben erweckt.
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ von Sina Beerwald: Stilistisch lebendig
Die Reihe „Pfotenglück“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht nur ein Hund einen äußerst lebendigen Charakter erhält. Es handelt sich vielmehr um eine Ferienbande von, die sich offenbar immer wieder auf Sylt trifft. Meiner Ansicht nach bietet das die Möglichkeit, in späteren Romanen dieser Reihe nicht nur Dackel Max in Aktion zu erleben, sondern praktisch jeden einzelnen der Hunde zu Hauptfigur werden zu lassen.
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ ist somit nur der Auftaktroman in eine überaus tierische Ferienkomödie, die Spaß macht, ganz gleich, ob man gerade auf Sylt im Urlaub ist, oder im heimischen Garten oder auf dem Balkon eine gemütliche Auszeit genießt.
Fakt ist, dass jeder einzelne Hundecharakter dazu beiträgt, diesen Roman überaus lebendig werden zu lassen. Schließlich bringt jeder einzelne Hund sein Können in die Geschichte „Dackel Max sucht seine große Liebe“ mit ein. Ich habe euch die komplette Rasselbande ja bereits vorgestellt.
Meiner Ansicht nach lebt diese Reihe davon, dass Sina Beerwald nicht nur die Lebendigkeit jedes einzelnen Tiers einfängt, sondern auch das Sylter Flair und die Vielfalt, von der diese Insel lebt.
Über die Autorin Sina Beerwald
Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, hat sich bislang mit sechzehn erfolgreichen Romanen, darunter historische Romane und Sylt-Erlebnisführer, einen Namen gemacht. Sie ist Preisträgerin des NordMordAward und des Samiel Award. „Pfotenglück – Dackel Max sucht seine große Liebe“ war 2023 auf der Shortlist des größten deutschsprachigen Leserpreises. 2008 wanderte sie mit zwei Koffern und vielen Ideen im Gepäck auf die Insel Sylt aus und lebt dort seither als freie Autorin.“
Fazit zu „Dackel Max sucht seine große Liebe“ von Sina Beerwald
vielleicht fragt sich der ein oder andere von euch: „Lohnt es sich „Dackel Max seine große Liebe“ von Sina Beerwald zu lesen?“ Ja, denn dieser Auftaktroman der Reihe „Pfotenglück“ ist nicht nur ein Roman für Dackelliebhaber, sondern weiß aus Leserinnen und Leser zu erzeugen, die einfach nur nach einem schönen Urlaubsroman mit viel Witz und Esprit besuchen.
„Dackel Max sucht seine große Liebe“ lebt von einer ganz eigenen Dynamik und von der Unvorhersehbarkeit der Ereignisse. Zwar ahne ich als Leserin zu Beginn, dass es turbulent wird, aber wie turbulent die Suche nach einer großen Liebe für einen Hund werden kann, dass zeigt sich erst im Verlauf der Zeit.
Wir begleiten Dackel Max schließlich nicht nur dabei, wie er Goldie sucht, sondern auch und vor allem dabei, wie er immer wieder neue Herausforderungen überwindet, wie er in der Fußgängerzone einige Tische umwirft, in Hafen stürzt, ein Bier genießt und vieles mehr, was für ein kleines Dackelleben vielleicht nicht ganz ideal ist. Aber all das kann halt passieren, wenn es zu Missverständnissen zwischen Hund und Herrchen – beziehungsweise in diesem Roman – Frauchen kommt.
"Dackel Max sucht seine große Liebe - Pfotenglück 1"
"Dackel Max sucht seine große Liebe - Pfotenglück 1" von Sina Beerwald ist ein Roman für alle Leserinnen und Leser, die es lieben, wenn ein Hund die Hauptfigur ist und dieser einen freien Willen besitzt. Derartige Romane habe ich bereits von Petra Schier gelesen und finde sie aufgrund ihrer Lebendigkeit und ihrer Situationskomik ausgesprochen lesenswert.
URL: https://www.piper.de/buecher/pfotenglueck-dackel-max-sucht-seine-grosse-liebe-isbn-978-3-492-30339-2
Autor: Marie Lanfermann
Autor: Sina Beerwald
ISBN: 978-3-492-30339-2
Veröffentlichungsdatum: 2023-03-30
Format: https://schema.org/Paperback
4.8
Vorteile
- Lebendige Charaktere
- Humorvolle Situationskomik
- Einzigartige Perspektive aus der Sicht eines Hundes
- Vielseitige Hundegruppe
- Unterhaltsame und turbulente Handlung
- Schöne Urlaubskulisse auf Sylt
- Einfang der Dackeltypischen Eigenschaften
- Emotionale Bindung zwischen Dackel und Frauchen
Nachteile
- Könnte für Nicht-Hundeliebhaber weniger ansprechend sein
- Manche Missverständnisse können vorhersehbar wirken
- Möglicherweise nicht tiefgründig genug für Leser komplexerer Geschichten
- Wiederholungen von typischen Hunde- und Urlaubsklischees