… habe ich inzwischen von „Halleluja“ vonJohanna Alba und Jan Choringelesen. Ich muss sagen, der Papst in dem Buch gefällt mir richtig gut. Er ist locker, motiviert, volksnah, ein typischer Italiener, der das italienische Essen nicht verachtet. Dabei hat er auch irgendwie menschliche Probleme. Man kann ihn sich als Boss einer großen Firma vorstellen, bei der immer mal einer aus der Reihe tanzt. Irgendeiner ist grundsätzlich schon irgendwie aus der der Norm gerutscht.
Außerdem tut ja sogar die Haushälterin Nonne Immaculata ihr Bestes um den Papst das Leben schwer zu machen. Wisst ihr eigentlich was Immaculata bedeutet? Es bedeutet die unbefleckte. Der Begriff kommt aus dem lateinischen und beschreibt eines der wichtigsten Glaubensdogmen der katholischen Kirche. Schon Maria, die Mutter Gottes, soll nach Meinung der Bibel unbefleckt empfangen haben.
Was man darüber denkt oder nicht, das sei jedem selbst überlassen. Fest steht in anderen Zusammenhängen auch in der Neuzeit gibt es diesen Begriff nicht mehr. Der Name der Nonne scheint bei dieser Figur auch tatsächlich recht treffend zu sein, der nicht nur in diesem Punkt scheint sie „vom weltlichen ab“. Auch in anderen Bereichen vertritt sie die Meinung, dass der Mensch kaum eine Freude am Leben haben soll, sondern sich am Glauben orientieren sollte und ein tugendhaftes Leben führen soll. Tugendhaft bedeutet für den Papst in diesem Buche einiges: Das klassische italienische Frühstück, das einige von euch vielleicht aus dem Italien-Urlaub kennen, soll er links liegen lassen für Butterbrot und Wasser. Der Papst Petrus wäre nicht Papst Petrus, wenn er sich das gefallen ließe, so erlaubt er sich zwischendurch einmal in seiner Haushälterin zu protestieren.
Er geht beispielsweise gerne mit der Pressesprecherin und einem Privatsekretär in eine Trattoria und ist die Vorspeise, die Hauptspeise und sogar eine Nachspeise. Da kann man als Leser glatt neidisch werden. Allgemein kann man sagen, das Buch vermittelt das italienische Flair. Das Buch strahlt sogar eine gewisse Lebensfreude aus, obwohl es doch um ein Attentat geht. Die einzelnen Figuren sind wohl durchdacht und aufeinander abgestimmt. Das Lesen des Buches macht durchaus Freude. Die Religion tritt keinesfalls in den Vordergrund, ist jedoch allgegenwärtig und spielt im Buch eine wichtige Rolle. Geht nämlich vor allen Dingen um die Frage: „Wer oder was gläubig?“ Diese Frage möchte ich gerne an euch weitergeben, was macht für euch einen gläubigen Menschen aus? Meiner Meinung nach ist dies eine Frage, zu der jeder eine eigene Meinung hat. Für jeden bedeutet gläubig sein etwas anderes. Da diese Frage eine wichtige Rolle im Buch zu spielen scheint, möchte ich diese hier dennoch zur Diskussion stellen.
Frage an euch: Knapp 90 Seiten…
11. Juli 2010
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