Mit „Frühling – Genieße jeden Augenblick“ zeigt das ZDF-Herzkino heute Abend um 20.15 Uhr endlich eine neue Folge aus der beliebten Reihe „Frühling“ mit Simone Thomalla. Bereits im Dezember wurde eine neue Folge von „Frühling“ ausgestrahlt.
Das sogenannte Winter Special war für viele Zuschauer eine Überraschung und auch mich hat es damals ein wenig überrascht, denn normalerweise erleben wir die Filme rund um diese Reihe bei bestem Wetter und vor der traumhaften Kulisse der Alpen.
Dieses Mal wieder die gewohnte Aufmachung und der neue Film kommt ohne Schnee aus. Zum Glück, denn dieses Jahr ist es nun wirklich nicht besonders weiß.
Frühling: ein Dorf und seine Gemeinschaft
Wer die Reihe um das Dorf „Frühling“ noch nicht kennt, der wird nicht wissen, dass das Dorf „Frühling“ selbst fiktiv ist. Gedreht wurde in der Region Miesbach und Bayrischzell. Diese Alpenlandschaft sorgt für ein idyllisches Ambiente, das gleichwohl Harmonie und Familiensinn ausstrahlt.
Jede einzelne Folge stellt dabei eine andere Person vor, sodass für jeden Teil andere Episodenhauptrollen geschaffen werden. Fest in jeder Episode gesetzt ist Simone Thomalla in ihrer Rolle als Katja Baumann. Sie ist als Dorfhelferin eine tragende Säule. Doch was genau tut sie eigentlich in ihrer Rolle als Dorfhelferin.
Die Aufgabe von Katja Baumann ist es Pfarrer Sonnleitner in der Gemeindearbeit zu unterstützen. Wann immer ein Gemeindemitglied Hilfe braucht, weil es einen Unfall hatte, ein Familienmitglied erkrankt oder verstorben ist, versucht Katja Baumann die Familie nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen.
Dies kann entweder im Rahmen einer Beratung oder auch durch ganz direkte Hilfe. Teilweise ist sie einfach nur zur Unterstützung der Familie vor Ort, teilweise berät sie die Familie. Immer im Hintergrund und doch stets an ihrer Seite ist dabei natürlich der Pfarrer.
Mir persönlich gefällt diese Variante der unbürokratischen Hilfeleistung ausgesprochen, sondern, wenn man betrachtet, dass mancher Mensch von einem Moment auf den anderen Unterstützung benötigt. So erwarte ich auch dieses Mal wieder eine spannende Geschichte, in der schnell geholfen werden muss.
Melodram vor Alpenkulisse
Wie wir es aus dieser Reihe gewohnt sind, wird es auch dieses Mal wieder sehr emotional, dabei wird Dorfhelferin Katja Baumann dieses Mal gar nicht zu einem Einsatz gerufen, vielmehr begegnet ihr der Einsatz scheinbar gut gelaunt an einer Bushaltestelle. Doch die Geschichte, die dieser Einsatz mit sich führt, ist leider alles andere als humorvoll. Vielmehr erwarte ich in diesem Fall wieder einmal eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Worum geht’s bei „Frühling – Genieße jeden Augenblick“?
Aufregung in Frühling: Die Witwe eines verstorbenen Motorradfahrers erscheint nicht zu dessen Begräbnis. Verzweifelt begibt sich die 19-jährige Tochter Johanna auf die Suche nach ihrer Mutter.
Von alldem nichts ahnend, hat Katja Baumann die Gesuchte bereits gefunden: Gut gelaunt sitzt Erika Brugger an einer Bushaltestelle und wartet darauf, dass ihr Mann sie abholt. Katja merkt, dass hier etwas nicht stimmt, und bringt Erika ins Krankenhaus.
Johanna ist erleichtert, dass ihre Mutter wiederaufgetaucht ist. Doch schnell stellt sich heraus, dass Erika Brugger sich nicht an den Tod ihres Mannes erinnern kann. Leidet sie an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, oder steckt etwas anderes hinter dem merkwürdigen Verhalten?
Clelia Sarto in der Rolle Erika Brugger
Clelia Sarto ist vielen Zuschauern sicherlich noch bekannt aus der Serie „Der letzte Bulle“. Sie spielte darin die Polizeipsychologin Tanja Haffner. Sie spielte auch in der Lindenstraße in 50 Folgen mit, was allerdings schon etwas länger her ist. Sie war dort die Figur der Daniela Schmitz. Aktueller dürfte ihre Rolle in der ZDF-Serie „Doktor Klein“ sein, dort war sie als Luna Haller zu sehen.
Die Rolle der Erika Brugger dieses Mal sehr emotional aufgeladen, vor allem war offenbar auch ein Wechselbad der Gefühle. Meiner Meinung nach hätte man für diese Rolle niemand besseren besetzen können als Clelia Sarto. Sie erscheint in vielen Sendungen zwar als Ruhepol und wird häufiger als Gegenpol zu emotionalen Charaktere gesetzt.
Dabei kann die Schauspielerin wie wir es in der Rolle der Luna Haller gesehen haben durchaus auch emotionale Situationen verkörpern. Mir persönlich erscheint diese Besetzung also wenig überraschend. Überraschend jedoch erscheint mir, das Thema.
Posttraumatischen Belastungsstörung durch Trauer?
Ja, bei diesem Aspekt der Inhaltsangabe habe ich kurz gestockt, denn jeder Mensch läuft meines Wissens nach fünf Phasen von Trauer. Keine einzige ist dabei meines Wissens vergleichbar mit einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Zunächst gibt es Phase 1: Das Leugnen. In dieser Phase müsste sich Erika Brugger befinden, denn sie scheint sich ja dem Tod ihres Mannes nicht einmal bewusst sein. Doch ist dieses Leugnen zunächst ein Schutzmechanismus des Körpers. Die Menschen wollen einfach nicht wahrhaben, dass ein geliebter Mensch verstorben ist.
Im Anschluss kommt es dann zu Phase 2: Der Zorn. In dieser Phase scheint sich die Episodenhauptrolle jedoch noch nicht zu finden, ist sie möglicherweise in der ersten Phase geblieben?
Denn letztendlich kann niemand sagen, wie lang die eine oder die andere Phase der Trauer für jeden einzelnen Trauernden dauert. Es kann Tage dauern oder auch Wochen. Die übrigen Phasen gehen von verhandeln über Depression und schließlich zur Akzeptanz.
Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie man von einer trauernden Person zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommen. Die posttraumatischen Belastungsstörung wäre meiner Meinung dann wahrscheinlich, wenn sie selbst den Unfall in irgendeiner Form miterlebt hätte.
Erwartungen an den aktuellen Herzkino-Film im ZDF
Ich weiß, anhand dessen, was mir über die inhaltlichen Aspekte des Films bekannt ist, dass „Frühling – Genieße jeden Augenblick“ dieses Mal sehr emotional wird. Ich bin davon überzeugt, sich dieser Film mit dieser Handlung einer Situation widmet, in die jeder theoretisch hinein kommen, ohne dass man sie sich wünschen würde.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist sicherlich für jedermann eine traurige Zeit, die niemand gerne erleben möchte. Manche Menschen fühlen sich durch Trauer regelrecht gelähmt, andere versuchen es mit Verdrängung wieder andere durchleben Zeit der Trauer direkt vielen Tränen. Eines kann man jedoch auf jeden Fall festhalten, jeder Mensch trauert auf seine Weise.
Ich persönlich bin also sehr gespannt, als was sich das Verhalten von Erika Brugger herausstellt und hoffe einerseits darauf, dass dieser Film nicht meinen Bedarf an Taschentüchern steigert und andererseits glaubwürdig genug, um mich gut zu unterhalten.
Mir ist dabei klar, dass ein Melodram, wie dieses hier sehr emotional ist, dennoch hoffe ich, dass die Emotion der Trauer nicht die einzige sein wird. Meiner Meinung nach ist dieser Film jedoch kein Liebesroman, sondern stellt wieder einmal den Zusammenhalt der Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Es geht um Freundschaft und gegenseitige Unterstützung. Schön, dass es mit dem Herzkino auch in diesem Jahr wieder weitergeht.Freuen dürfen und auf jeden Fall auch schon auf die Fortsetzungen in den nächsten Wochen.
Frühling - Genieße jeden Augenblick
Regisseur: Gunnar Fuß
Erstellungsdatum: 2024-11-24 23:04
4.3
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