Ihre tierischen Weihnachtsromane habe ich in den vergangenen Jahren sehr gerne verfolgt und so freute ich mich, wie sollte es anders sein, auch auf „Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier. Dabei war ich durchaus nicht erstaunt, dass es sich hierbei schon um den neunten Band der Weihnachtshund-Reihe handelt. Überrascht wurde ich dann aber schon – von der Handlung selbst.
„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier: Dieses Jahr ist alles anders
Dass in diesem Jahr alles ein wenig anders werden würde, erkannte ich schnell, denn Santa Claus hatte keinen Weihnachtswunsch erhalten. Von niemandem war ein größerer Weihnachtswunsch zu erwarten und so langweilte er sich anfangs doch sehr.
Parallel zu dieser Entwicklung nahmen jedoch gleich zwei Geschichten ihren Lauf, wobei eine bereits im vorangegangenen Roman begonnen hatte. Maria und Arndt kennen sich seit über 20 Jahren, doch aus ihrer Zuneigung füreinander konnte nichts werden, denn Maria war seinerzeit kurz davor den Bund fürs Leben zu schließen. Mit einem Mann, der ihre Wünsche missachtete und sie gewissermaßen in einem goldenen Käfig sperrte.
Mittlerweile ist Maria verwitwet und versucht, sich nach Jahren der Unterdrückung eigener Bedürfnisse selbst zu entdecken. Eine Beziehung mit Arndt kann sie sich hingegen nicht vorstellen, obwohl er ihr im vergangenen Winter wieder begegnet ist.
Auch bei Lena Overbeck, Arndts Tochter, wird es dieses Jahr romantisch. Eigentlich hätte sie nicht damit gerechnet, in diesem Jahr ihren Traummann zu finden und zunächst ist Martin auch alles andere als das. Als neuer Mitarbeiter in der Security Firma teilt er sich das Büro mit Lena und richtet dort bereits am ersten Tag einiges Chaos an.
Lena hingegen ist klar organisiert und fast schon zwanghaft ordentlich. Für sie ist die leicht chaotische aber doch erfolgsorientierte Arbeitsweise Martins alles andere als einfach.
Die Tatsache, dass Martin bereits eine Tochter in der Pubertät hat, stellt eine weitere Herausforderung dar, denn mit der Mutter seiner Tochter hatte immer noch einen guten Kontakt. Auch wenn Alice, aufgrund ihrer zerstreuten Art einiges an Chaos in sein Leben bringt. Auch Janine, die gemeinsame Tochter, sieht das Verhalten der Mutter nicht immer positiv.
Ob es Lena gelingt, sich auf Martin einzulassen? Welche Rolle Santa Claus in dieser turbulenten doppelten Liebesgeschichte spielt und was es alles mit einem kleinen Havaneser namens Buddy zu tun hat, werde ich euch an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten, aber vielleicht so viel, Petra Schier hat einige Abläufe in dieser neuen Fortsetzung verändert.
Dies trägt dazu bei, dass sich einige Aspekte der Geschichte als weniger vorhersehbar darstellen und ich mich als Leserin gut unterhalten fühle. Gleichzeitig wurde ich von den Veränderungen jedoch maßgeblich überrascht.
„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier: Tierschutz als Aufhänger
Eine weitere Veränderung ergibt sich durch den Beginn der Handlung, beziehungsweise in der Geschichte, wie Buddy sein neues Frauchen findet. Lena Overbeck und ihr neuer Kollege Martin befinden sich nämlich gerade auf der Rückfahrt von einem Termin, als da die aus einem fahrenden Auto geworfen hat. Die Erfahrung ist nicht nur traumatisch, sondern sorgt auch dafür, dass Buddy selbst erst vergleichsweise in die Geschichte eingreifen kann.
Dass das Thema Tierschutz Petra Schier wichtig ist, ist wenig verwunderlich, wenn man weiß, dass sie selbst einen Schäferhund hat. Die Geschichte von Buddy, dem kleinen Havaneser, wird absolut authentisch erzählt und ist dabei nicht nur überaus rührend, sondern auch wichtig, denn die Verantwortung die mit einem Hund einhergeht, wird von vielen Menschen immer noch unterschätzt.
Letztlich ist es egal, ob es sich um einen großen oder einen kleinen Hund handelt, jedes Lebewesen bedeutet eine gewisse Verantwortung und natürlich auch, dass Zeit, aber auch Geld investiert werden müssen. Jedes Lebewesen fordert Aufmerksamkeit und es bedarf Zeit, es zu erziehen, sein Vertrauen zu gewinnen und letztlich teilt man mit so einem Vierbeiner das ganze Leben.
Gleichzeitig kostet so ein Tier auch Geld. Neben der Hundesteuer sollte man die Tierarztkosten berücksichtigen, dass Futter und natürlich auch Aspekte wie Spielzeug, Hundeschule etc. All das wird aber der Anschaffung eines Tieres zunächst übersehen.
Dass Petra Schier das Thema Tierschutz in diesem Roman ausführlich behandelt, finde ich überaus positiv, denn es ist ein Thema, das gerade in diesem Roman für Emotionen sorgt, aber auch für all jene wichtig ist, darüber nachdenken, sich zu Weihnachten oder kurze Zeit danach einen Hund anzuschaffen.
Übrigens habe ich jetzt auch als positiv empfunden, dass Buddy die gewohnte authentische Lebendigkeit erhält, nachdem er erst einmal genesen ist. Heißt, wer die gedanklichen Monologe der Hunde in den bisherigen Weihnachtshund-Romanen geschätzt hat, kommt ab ca. Seite 100 wieder voll auf seine Kosten.
Auch ich schätze diese gedanklichen Monologe der Hunde jedes Mal sehr, dass sie zum Teil einen ähnlichen Charakter aufweisen, wie ihre Besitzer und oftmals deren Probleme perfekt reflektieren. Auf diese Weise tauchen wir als Leserinnen und Leser noch ein wenig tiefer in die Handlung ein.
„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier: ein Weihnachtsroman mit Atmosphäre
Tatsächlich fiel es mir anfangs schwer, „Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier als einen klassischen Weihnachtsroman zu bezeichnen. Für mich schien es eher so sein, dass dieser Roman ein Roman mit Adventsatmospäre ist.
Dieser Roman ist Teil der Weihnachtshund-Reihe und – wie schon ausgeführt – ein wenig anders als ihre vorangegangenen Weihnachtsromane und doch entwickelt dieser Roman eine Stimmung, die einen auf die Weihnachtszeit einstimmt und somit perfekt in den Advent passt.
Glaubt man zunächst einen ganz normalen Hunderoman vor sich zu haben, steigert sich die weihnachtlichen Atmosphäre in diesem Roman mit jedem Kapitel. Das ist natürlich perfekt, wenn man diesen Roman zu Beginn der Adventszeit oder kurz vorher liest, denn mit seinen insgesamt 25 Kapitel liest es sich nicht nur sehr angenehm, sondern ist vergleichbar mit einem Adventskalender in Buchform. Dies ist übrigens eine Gemeinsamkeit, die dieser Roman mit seinen acht Vorgängerromanen hat.
Petra Schier ist es auf diese Weise gelungen, einen Weihnachtsroman zu entwickeln, der uns als Leserinnen und Leser theoretisch durch die gesamte Adventszeit begleiten könnte, wäre gleichzeitig eine Sogwirkung entwickelt, dass man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte und selbst auch immer mehr Weihnachtsstimmung entwickelt.
Ob es um den Besuch des Weihnachtsmarktes geht, das obligatorische Plätzchen backen oder letztlich das Dekorieren der Wohnung und Schmücken des Baums – all diese typisch weihnachtlichen Aktivitäten finden sich im Roman und das macht den neuesten Weihnachtshund letztlich eben doch zu einem Weihnachtsroman mit besonderer Atmosphäre.
„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier: hoher Wiedererkennungswert trotz zahlreicher Änderungen
Trotz zahlreicher Veränderungen in der sonst so typischen Handlung besitzt auch „Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ einen hohen Wiedererkennungswert. Der Stil, in dem Petra Schier diese Geschichten mit Santa Claus und Hund erzählt, besitzen ihre ganz eigenen Charme und genau dieser ging auch durch die Änderungen, die im Rahmen dieser Geschichte vorgenommen wurden, nicht verloren.
Da ich zunächst ein wenig von den Änderungen überrumpelt, kann ich nun nach Beendigung dieses Romans sagen, dass mir persönlich die Änderungen noch mehr Lesevergnügen beschert haben. Möglicherweise ergeben sich durch die Weiterentwicklungen in der Figur von Santa Claus ganz neue Möglichkeiten zukünftige Romane.
Ich persönlich freue mich auf jeden Fall bereits über die Perspektive, weitere ebenso spannende wie unterhaltsame Weihnachtromane von Petra Schier zu lesen. Allerdings fände ich es auch klasse, wenn die Hundefigur wieder früher in der Roman einsteigen kann und das nicht nur als Außenseiter, sondern als handelnde Figur, die aktiv in die Geschichte eingreift.
Auch wenn ich das Tierschutz-Thema wichtig finde, ist es doch emotional immer wieder ein wenig aufwühlend zu erleben, wie manche Menschen mit einem Vierbeiner umgehen. Jedes Lebewesen verdient es mit Respekt behandelt zu werden. Der gegenseitige Respekt vor einander sollte das Minimum einer guten Beziehung zwischen Mensch und Tier sein.
„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier: lebendig und authentisch
An Petra Schiers Romanen schätze ich immer wieder, dass sie herrlich authentisch und lebendig sind. Jede Figur hat ihren eigenen Hintergrund und daraus resultierend ihren eigenen Charakter und letztlich ihre eigene Stimme. All das lässt mich in jeden Roman von Petra Schier eintauchen.
Sprachlich gelingt es der Autorin jeder einzelnen Figur die Lebendigkeit zu kreieren, die man sich wünscht. Ja, tatsächlich kann man sagen, dass jeder einzelne Figur eine Vorgeschichte hat, eine Geschichte, die wir miterleben und eine, in die wir zukünftig vielleicht noch einmal am Rande eintauchen.
Übrigens zeigt sich die Authentizität nicht nur in den menschlichen Protagonisten, sondern auch in Buddy. Diesen charakterisiert Petra Schier als typischen Havaneser. Er ist also ebenso verspielt wie anhänglich und dabei ein absoluter Kumpeltyp gegenüber seinen Menschen. Buddy liebt es mit seinem traulichen zu kuscheln und ist dabei überaus sanftmütig. Seine Intelligenz zeigt sich vor allem in den inneren Monologen, wenn er versucht die Situation oder das Verhalten seiner Menschen zu interpretieren.
All das zeigt, dass Petra Schier sich mit der Rasse vertraut gemacht hat und gleichzeitig einen ganz einzigartigen Charakter geschaffen hat, denn obwohl Buddy einerseits ein typischer Havaneser ist, ist er als Figur im Buch keinesfalls vorhersehbar und sorgt so für weiteres Chaos, das vor allem Lena und Martin überhaupt nicht gebrauchen können.
All das sorgt letztlich dafür, dass wir nicht nur absolut authentische, sondern auch herzerwärmende Figuren erleben, deren Entwicklung wir gerne und aufmerksam verfolgen. Auf diese Weise macht es Spaß den Roman zu lesen und der Geschichte insgesamt aufmerksam zu folgen.
Über die Autorin Petra Schier
„Seit Petra Schier 2003 ihr Fernstudium in Geschichte und Literatur abschloss, arbeitet sie als freie Autorin. Neben ihren zauberhaften Liebesromanen mit Hund schreibt sie auch historische Romane. Sie lebt heute mit ihrem Mann und einem deutschen Schäferhund in einem kleinen Ort in der Eifel.“ (Harper Collins)
Fazit zu „Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier: Ein herzerwärmender Weihnachtsroman mit unerwarteten Wendungen
„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier überzeugt als neunter Band der beliebten Weihnachtshund-Reihe mit einer gelungenen Mischung aus vertrauten Elementen und erfrischenden Neuerungen. Der Roman verwebt zwei romantische Geschichten mit einer Prise Tierschutz und weihnachtlicher Magie zu einem stimmungsvollen Leseerlebnis.
Besonders hervorzuheben ist die authentische Darstellung der Figuren und die emotionale Tiefe, die durch die Einbindung eines Tierschutzthemas erreicht wird. Der kleine Havaneser Buddy spielt nicht nur eine zentrale Rolle in der Geschichte, sondern sensibilisiert auch für die Verantwortung, die mit der Anschaffung eines Haustieres einhergeht.
Die weihnachtliche Atmosphäre entfaltet sich kapitelweise, ähnlich einem Adventskalender, und zieht den Leser in den Bann der festlichen Stimmung. Auch wenn einige Veränderungen in der Handlung zunächst überraschen, tragen sie letztlich zu einem noch größeren Lesevergnügen bei und bieten Potenzial für zukünftige Entwicklungen in der Reihe.
Petra Schier gelingt es meisterhaft, jedem Charakter Leben einzuhauchen und den Leser mit auf eine berührende Reise zu nehmen. „Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ ist ein Roman, der nicht nur Fans der Reihe begeistert, sondern auch neue Leser in seinen Bann zieht – ein perfektes Buch für die Adventszeit.
Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder
Ihre tierischen Weihnachtsromane habe ich in den vergangenen Jahren sehr gerne verfolgt und so freute ich mich, wie sollte es anders sein, auch auf "Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder" von Petra Schier. Dabei war ich durchaus nicht erstaunt, dass es sich hierbei schon um den neunten Band der Weihnachtshund-Reihe handelt. Überrascht wurde ich dann aber schon - von der Handlung selbst.
URL: https://www.harpercollins.de/products/vier-pfoten-und-zwei-weihnachtswunder-9783365008249
Autor: Marie Lanfermann
Autor: Petra Schier
ISBN: 9783365008249
Veröffentlichungsdatum: 2024-09-24
Format: https://schema.org/Paperback
4.8
Vorteile
- Authentische Charakterdarstellung
- Gelungene Mischung aus Romantik und Tierschutzthemen
- Weihnachtliche Atmosphäre vergleichbar mit einem Adventskalender
- Erfrischende Neuerungen innerhalb der Reihe
- Emotional berührende Darstellung des Tierschutzthemas
Nachteile
- Veränderungen in der Handlung zunächst überraschend
- Emotionale Aufwühlung durch Tierschutzthema