Ohne Stress auf der Überholspur
Wie man weniger arbeitet, mehr verdient und schließlich mehr Zeit für eigene Selbstverwirklichung findet – darum geht es in dem Erstlingswerk „Die 4-Stunden-Woche“ (Original-Titel „The 4-Hour Workweek“) des sympathischen Timothy Ferriss . Mit provokativen Ideen, viel Humor und vielen erprobten Tipps zeigt Ferriss den Weg in eine realistische Lebensform, auf dem der eigenen Begeisterung gefolgt wird.
Die 4-Stunden-Woche – ein Überblick
Ferriss prägt in seinen Büchern Ausdrücke, die das moderne Leben am Puls der Zeit treffend beschreiben. So warnt er vor einer Informationsüberflutung durch die Medien – empfiehlt eine selektiven Ignoranz und spricht sich für das Delegieren von Tätigkeiten aus. Damit das auch jedermann möglich ist, empfiehlt er etwa die Beschäftigung von „virtuellen Assistenten“ aus Entwicklungsländern. Auch heute noch ist der gleichnamige Blog zum Buch von „Tim Ferriss“ zu erreichen.
Die 4-Stunden-Woche – im Detail
Neben seiner eigenen Lebensgeschichte stellt Timothy Ferriss seine idealen Lebens-Regeln dar. In vier Hauptkapiteln, deren Titel das Wort „DEAL“ bilden, was mit „beschäftigen“, oder eben auch dem „Geschäft“ übersetzt werden kann, beschreibt er wie sich Ängste überwinden, Tätigkeiten eliminieren und Einkommensquellen automatisieren lassen. Das letzte Kapital ist der Befreiung von Verbindlichkeiten (Liberation) gewidmet.
1. D wie Definition
Das erste Kapital umfasst einen Überblick der gesellschaftlichen Konventionen, in denen sich das Individuum verfängt. Ansichten und Maßstäbe, die Ängste schüren werden unter die Lupe genommen, um zunächst eine Bestandsaufnahme der eigenen Situation durchzuführen um sich dann zu fragen ob man wirklich so wie bisher weiter leben will. Anschließend zeigt Timothy einen Prozess namens Dreamlining, bei dem es darum geht sich Deadlines für die eigenen Träume zu setzen und diese zu Zielen zu machen. Werden eigene Träume wirklich auf kleine Aufgaben herunter gebrochen und zum Ziel gemacht kann riesige Energie und Euphorie freigesetzt werden.
2. E wie Eliminieren
Um mehr Zeit für die Umsetzung der eigenen Träume zu gewinnen, werden alltägliche repetive Tätigkeiten eliminiert. All das was nicht zu den 20%, die nach dem Paretoprinzip 80% des Ertrags bringen, gehört, wird rigoros von der To-Do-Liste gestrichen. Zeitaufwendiges oder weniger Wichtige Aufgaben werden im Rahmen der 80/20 Analysen identifiziert und verschwindet nach Möglichkeit von den To-Do-Listen und nach Möglichkeit sogar ganz aus dem Leben.
3. A wie Automation
Das Automatisieren von Aktivitäten und Ereignissen – auch finanziellen – wird im dritten Kapital besprochen. Private und berufliche Arbeiten werden delegiert (outgesourced). Es werden neue automatisierbare Einkommensquellen geschaffen. Wichtig ist dass die Automatisierung nach der Eliminierung stattfindet. Es ist sinnlos andere mit der Erledigung nutzloser Aufgaben zu beschäftigen.
4. L wie Liberation
Die erfolgreiche Umsetzung der ersten drei Kapital schafft freie Zeit und damit auch persönliche Freiheit. Diese Freiheit wird genutzt, um sich selbst zu verwirklichen, den eigenen Träumen und Zielen nachzugehen – lange vor dem Rentenalter. Wer jedoch seine neuen Freiräume nutzen will und Träume, so verrückt sie auch sein mögen, ausleben möchte stößt möglicherweise auf Unverständnis aus dem eigenen Umfeld. Hier gilt es das Umfeld zu Liberalisieren, wer kein Unternehmer ist sollte laut Ferriss mit der Liberalisierung nach der Definition der eigenen Ziele beginnen, um sich die Freiräume zu schaffen Aufgaben eliminieren und delegieren zu können, zum Beispiel durch eine Home-Office-Vereinbarung mit dem eigenen Arbeitgeber.
Ein Juwel unter den Ratgebern
Die 4-Stunden-Woche ist ein außergewöhnliches Buch, das sich aus der Masse der Selbsthilfe-Bücher auf angenehme Weise hervorhebt. Wenn auch der Untertitel des Buches „Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ zunächst als offensichtlicher Widerspruch erscheint, so versteht es Timothy Ferriss den Leser mit jeder Buchseite von seinen zeitgemäßen Lebens-Konzepten zu überzeugen. Plausibel und klar erklärt der Autor, der zunächst in den USA erschienen „4-Stunden-Woche“, die sich weltweit bereits fast 1,5 Millionen mal verkaufte, auf 340 Seiten das für unwissende scheinbar Unmögliche.
Timothy Ferriss – sein Werdegang und weitere Bücher
Nach der 2007 erschienen „4-Stunden-Woche“ veröffentlichte Ferriss als Folgewerk „Der 4-Stunden-Körper“, das umgehend auf dem ersten Platz der New York Times Bestsellerliste landete. Der in 1977 geborene New Yorker lebt nun in San Francisco. Dort gründete er im Jahr 2001 die Firma BrainQUICKEN, die Nahrungsergänzungsmittel online vertreibt. In 2010 verkaufte er seine Firma an ein Londoner Venture-Capital-Unternehmen. Neben zahlreichen Preisen und Auszeichnungen kürte ihn das Magazin „Newsweek“ in 2012 zur siebent einflussreichsten Online-Persönlichkeit. Im gleichen Jahr erschien sein aktuelles Buch „The four hour Chef“, auf den ersten Blick scheint es sich hierbei um ein Kochbuch zu handeln, dem ist jedoch nicht so. Schnelles Lernen neuer Fähigkeiten wird dem Leser hier zwischen den Zeilen am Beispiel des Kochens vermittelt. Tim selbst ist ein Wissbegieriger Mensch, der sich auch mit Lerntechniken wie dem Speedreading bestens auskennt.
Manuela
Ich habe es selbst gelesen und es hat ein Stück weit mein Leben verändert oder zumindest meine Einstellung zu vielen Dingen. Man muss Aufgaben abgeben und sollte sich – zumindest wenn man erfolgreich sein will – von dem Zeit-gegen-Geld-Hamsterrad verabschieden.
Kleine8310
Eine tolle Rezension. Ich hatte das Buch schonmal in der Hand und jetzt kommt es auf die Wunschliste:-) Ich bin jetzt auch Leserin bei dir geworden. Lg Petra
http://www.papierundtintenwelten.blogspot.de