Egal ob Conny, Internat Lilienthal oder eben Carlotta, Dagmar Hoßfeld ist bekannt für ihre Jugendbücher.
Diese sind Kult genau deshalb auch gerade bei jungen Mädchen sehr beliebt. Übrigens bieten ihre Geschichten einen Vorteil, sie sind nämlich mitwachsend, so das man als Erwachsene das Gefühl hat mit jedem neuen Schuljahr an eine alte Erinnerung erinnert zu werden. Jetzt bei „Carlotta – Internat auf Probe“ geht es zum Beispiel um den Schulwechsel.
Carlotta geht aufs Internat
Dein Vater sich eine lange Reise unternehmen muss, die sich über Monate wenn nicht Jahre hinziehen könnte, muss Carlotta sich entscheiden entweder zieht sie zu ihrer Mutter, die Eltern sind geschieden, oder sie geht aufs Internat nach Prinzensee. Schweren Herzens verabschiedet sie sich von ihrer besten Freundin, von ihrer Mutter und ihren Halbgeschwister und zieht schließlich aufs Internat, und zunächst nichts so ist, wie sie es sich vorgestellt hat, denn Carlotta ist alles andere als eine Prinzessin und Prinzensee tatsächlich ein Schloss.
Ein harter Anfang
Tatsächlich somit zu Beginn alles andere als einfach für sie, sich in der neuen Heimat, dem Internat, wohl zu fühlen, denn die beiden Mädchen mit denen sich Carlotta ein Zimmer teilt, sind im Vergleich zu Carlotta ein Unterschied wie Tag und Nacht und sich dabei noch nicht einmal ähnlich. Manu ist eher ein wenig burschikos, rotzig und frech. Sophie hingegen ist das typische Mädchen, das sich scheinbar gerne schön macht und irgendwie sehr brav ist. Carlotta steckt ihrem Charakter irgendwo genau dazwischen. Sie ist weder übermäßig rotzig und frech noch besonders lieb und brav, auch ist sie nicht immer das typische Mädchen. Sie möchte Abenteuer erleben.
Von Freundschaft und von Tierschutz
Schon im ersten Hörbuch erlebt man sowohl eine Art von Abenteuer als auch den Aufbau einiger Freundschaften. Insbesondere mit ihren Zimmergenossinnen Manu und Sophie kann sie sich Stelle arrangieren und sogar mehr noch, sie schließt so etwas wie Freundschaft. Gemeinsam stellen Sophie und Carlotta dann auch schnell fest, dass Manu immer mal wieder in der Nacht verschwindet, angeblich um spazieren zu gehen, doch Carlotta wird misstrauisch und entdeckt sie schon bald in einem der alten Gewächshäuser. Doch was tut die Freundin dort und können wir womöglich helfen? In einer der darauffolgenden Nächte schleichen Sophie und Carlotta Manu hinterher und kommen schon bald ihrem rätselhaften Verhalten wie auf dem Geruch aus ihrem Schrank auf die Spur.
Für Mädchen von zehn bis 16
Dieses erste Buch ist sicherlich etwas für Mädchen um die zehn Jahre, die womöglich gerade mitten in einem Schulwechsel stecken oder sich für eine neue Schule entscheiden müssen.
Diese Reihe wächst mit, denn wenn man die ersten ein oder zwei Hörbücher betrachtet, so sind diese tatsächlich eher etwas für junge Mädchen ab 10,11, das dritte Hörbuch ist dann schon etwas für Mädels in der Pubertät, die schätzungsweise 12, 13 Jahre alt sind. Mit jedem weiteren Hörbuch scheint das Hörbuch sich einer neuen Altersklasse anzunähern oder sollte ich besser von einer Altersstufe sprechen? Egal, denn diese Reihe ist sicherlich für alle Mädchen interessant, die gerne Internatsgeschichten hören oder lesen.
Ich glaube, dass diese Bücherreihe möglicherweise als Einstieg auch auf ein Internat vorbereiten kann. Dennoch ist natürlich alles was hier erlebt wird zunächst einmal reine Fiktion und ob es tatsächlich so entspannt auf einem Internat zugeht, ist wohl auch von Kind zu Kind und von Internat zu Internat unterschiedlich.
Spannende Charaktere, die eine Entwicklung durchlaufen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich die gesamte Reihe auf einen Blick beschreiben könnte, denn obwohl ich dieses erste Hörbuch aus der Reihe gehört habe, glaube ich, werden die Mädchen und ihre neuen Freunde sicherlich noch viele Erlebnisse haben, die ich jetzt noch nicht einmal vorher sehen könnte. Jedes einzelne Hörbuch stellt dabei ein Schuljahr dar oder besser gesagt ein Abenteuer des jeweiligen Schuljahres. Es beginnt mit dem ersten Hörbuch in der fünften Klasse.
Genau hier sind wir zu Beginn, eben mit Carlotta im Internat auf Probe. Wir leben dabei nicht nur Probezeit von knapp zwei Wochen, sondern auch eben einige Abenteuer die über diese zwei Wochen hinausgehen. Obwohl die Abenteuer unabhängig von der gehört werden könnten, empfiehlt es sich sie in der richtigen Reihenfolge zu hören, da auf Vorangegangenes zurückgegriffen werden wird.
Leichtigkeit und Tiefgang
Auffällig ist sicherlich auch, dass die Carlotta Reihe in diesem ersten Band sowohl eine Mischung aus Leichtigkeit als auch Tiefgang. Obwohl Carlotta Heimweh hat und zunächst alles dagegen spricht auf diesem Internat zu bleiben, arrangiert sie sich, viele Freunde und merkt, dass die Schule auch Spaß machen kann. All das sicherlich Facetten, in diesem Hörbuch eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielen und es somit für mich zu einem gelungenen Erzählstück machen.
Stil
Dagmar Hoßfeld hat sich in der Art und Weise, wie sie die Geschichte erzählt sie an ihre Zielgruppe angepasst. Es ist fast so, als würde man selbst die Geschichten von Carlotta miterleben. Nun bin ich leider mehr Teil der Zielgruppe und trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass das ein oder andere Mädchen, welches zur Zielgruppe gehört, in Carlotta so etwas wie eine Freundin sieht, die alles bereits vor einem oder mit einem erlebt. Genau das zeichnet auch diesen besonderen Stil von Dagmar Hoßfeld aus. Obwohl sie so etwas wie ein Vielschreiberin ist, gleich in die Hörbücher einander nicht, bauen aber aufeinander auf und wachsen mit der Zielgruppe mit.
Über Dagmar Hoßfeld
„Dagmar Hoßfeld, wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Dass sie sich anders entschieden hat, hat sie ihrem Sohn zu verdanken: Als er ungefähr ein halbes Jahr alt war, bekam sie Lust, ein Kinderbuch zu schreiben. Sie setzte sich an den Schreibtisch und hörte mit dem Schreiben einfach nicht mehr auf. Zum Glück! Mittlerweile sind viele wunderbare Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen. Geboren wurde Dagmar Hoßfeld 1960 in Kiel. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.“ (HörbuchHamburg/silberfisch)
Marie Bierstedt leiht Carlotta ihre Stimme
Marie Bierstedt kenne ich schon aus zahlreichen anderen Hörbuchproduktionen. Ich persönlich mag ihre Stimme vor allem, wenn sie eine weibliche Perspektive liest oder spricht, die Angler einerseits jugendlich, dabei aber nicht zu kindlich naiv. Dies gefällt mir auch bei dem Carlotta haben, denn obwohl Carlotta ein Mädchen ist und man dieses auch bemerkt, ist sie doch in erster Linie sehr lebendig und farbenfroh.
„Marie Bierstedt wurde 1974 in Berlin geboren. Mit 5 Jahren stand sie das erste Mal vor der Kamera, im Alter von 11 Jahren begann sie zu synchronisieren. Heute leiht sie Schauspielerinnen wie Anne Hathaway, Kirsten Dunst und Kate Beckinsale ihre Stimme. 2008 wurde sie als beste Hörspielsprecherin mit dem Ohrkanus ausgezeichnet.“(HörbuchHamburg/silberfisch)
Fazit
Ich persönlich freue mich schon sehr darauf, weitere Hörbücher dieser Reihe vorzustellen, denn die Reihe selbst ist aufgrund ihrer Entwicklung nicht nur äußerst unterhaltsam und lebendig gestaltet, sondern eben auch richtig gut für die Zielgruppe passend, in der Mädchen zwischen zehn und 16 Jahren praktisch täglich etwas Neues erleben. Ja, die Abenteuer von Carlotta sind ein wenig Szenenhaft, aber auch auf das eigene Leben wird man im Rückblick immer nur einen kurzen Blick zurück. Es ist ein starker Hörbuchauftakt, der mit seinen zwei CDs nicht nur kurzweilig, sondern auch kurz und unterhaltsam ist. Für Mädchen ab zehn ist dieser Einstieg in die Reihe perfekt.
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