„Abgründig“ – das Jugendbuchdebüt von Arno Strobel hat mich im Rahmen der Premierenlesung auf der Leipziger Buchmesse so geködert, dass ich es einfach kaufen musste für die Rückfahrt. Tatsächlich habe ich es auch schon vor einigen Tagen beendet. Ich muss sagen, es ist ebenso spannend wie die Erwachsenenbücher des Autors, an die ich mich seit einem Blick in „Der Sarg“ nicht wirklich herantraue, aber das ist eine andere Geschichte …
Nun habe ich also das erste Jugendbuch dieses bekannten Autors gelesen und die Premierenlesung hat nicht zuviel versprochen. Tatsächlich ist es, obwohl Jugendbuch und somit frei von Gewalt, sehr fesselnd. Man geht in die Geschichte richtig tief hinein und erlebt praktisch die gesamte Handlung mit. Fast so als wäre man ein Teil der Gruppe.
Die eigentliche Rahmenhandlung ist schnell erzählt und mehr als die Rahmenhandlung möchte ich Euch über dieses Buch auch gar nicht schreiben, denn jedes Detail ist ein Teilchen eines Mosaiks in einem Thriller um Freundschaft, Flucht, Angst, Fantasien und Gemeinschaft.
Eine Gruppe von Jugendlichen reißen aus ihrem Ferienlager in den Bergen aus, getrieben vom Gefühl der Freiheit. Der Anführer der Gruppe, selbst ein Jugendlicher, ein Angeber wie er im Buche steht und jahrelang mit seinen Eltern in die Berge gefahren führt zunächst sicher ins Gebirge. Dann jedoch kommt es zu einem Wetterumschwung und plötzlich schweben alle in Gefahr. Es schüttet wie aus Eimern und schon bald ist das Gebirge eine tödliche Gefahr. Hinzu kommt auch noch der kräftige Wind, den die Jugendlichen so noch nie erlebt haben. Es gibt kein Vor und kein Zurück und letztendlich verlaufen sie sich, finden jedoch in einer Hütte zunächst Zuflucht. Doch schon bald tauchen neue Probleme auf, denn einer von ihnen ist verschwunden. Allerdings nicht ohne Spuren zu hinterlassen, auf dem Fußboden, der Türklinke und im Gesicht eines Anderen finden sich Blutspuren. Wurde einer von ihnen zum Mörder?
Fazit zu „Abgründig“
Insgesamt schafft Arno Strobel in diesem Buch eine sehr finstere düstere Atmosphäre, eine Landschaft, die es so tatsächlich gibt und Orten, die seiner eigenen Fantasie entsprungen sind. In diese dunkle Atmosphäre setzt er nun eine Gruppe von Jugendlichen, in der jeder seine eigene, zum Teil tragische, Geschichte hat.
Mich hat Arno Strobel mit dieser Geschichte wirklich überzeugt, er ist ein Künstler der Worte, ein Zeichner von Bildern im Kopf, einer, der absolutes Kopfkino schafft. Ich persönlich kann dieses Jugendromandebüt wirklich jedem ab 14 Jahren empfehlen. Dieses Jugendbuch ist obwohl Jugendbuch auch etwas für Erwachsene, die sich vielleicht nicht ganz so sehr in einem Thriller wohlfühlen.
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