Mit „Klang der Sehnsucht“ zeigt das ZDF-Herzkino um 20.15 Uhr einen neuen Film aus der Inga-Lindström-Reihe . Dieser Film zeigt schon in der Vorschau, die ich kürzlich auf ZDF gesehen habe, dass er irgendwie anders als vorangegangene Filme dieser Reihe ist. Stephanie Stumpf spielt darin die Dirigentin Stine Sunström. Somit wird klar, dass es um klassische Musik geht. Das klingt erstmal ungewöhnlich. Findet ihr nicht? Eine Sache, die das Herzkino auszeichnet, ist natürlich die Tatsache, dass es um Herzensangelegenheiten geht. Diese Herzensangelegenheiten erleben wir in diesem gleich mehrfach. Und nein, es ist keine Dreiecksgeschichte…
Worum geht’s bei „Inga Lindström: Klang der Sehnsucht“?
Die junge Dirigentin Stine Sunström (Stephanie Stumph) kehrt in ihren Heimatort zurück, um für ein Sommerkonzert das örtliche Orchester zu dirigieren. Dort trifft sie auch auf ihre Tochter Lene (Tara Fischer), die bei Stines Mutter Birgit (Marion Mitterhammer) aufgewachsen ist. Bislang wurde Lene im Glauben gelassen, sie sei Stines Schwester. Doch nun will Stine ihrer Tochter endlich die Wahrheit sagen. Aber damit nicht genug: Da Stine demnächst eine Assistentenstelle bei einem berühmten Dirigenten in Rom antreten wird, möchte sie, dass Lene sie nach Italien begleitet. Allerdings muss Stine erst Birgit überzeugen, Lene mit ihr gehen zu lassen.
Daneben hat Stine mit weiteren Herausforderungen zu kämpfen: Hugo (Filip Peeters), der Konzertmeister des Orchesters, macht ihr bei den Proben das Leben schwer. Inmitten des Chaos taucht auch noch Stines erste große Liebe Mads (Sebastian Achilles) auf. Er ist Lenes Vater, ahnt davon allerdings nichts. Inzwischen ist Mads verheiratet, und auch Stine hat mit diesem Kapitel in ihrem Leben abgeschlossen – glaubt sie zumindest.
Über die Schauspieler
Für die beiden Hauptdarsteller Stephanie Stumph und Sebastian Achilles ist es jeweils die erste Hauptrolle in der Inga Lindström-Reihe. Diese Tatsache bedeutet allerdings nicht, dass sie noch nie im Herzkino zu sehen waren.
Stephanie Stumph erlebten wir alle bereits im Film „Die Muschelsucher“ aus dem Jahr 2006. Auch im Film „Harriets Traum“ aus der Katie Fforde-Reihe war sie zu sehen. Darüber hinaus war sie von 1995 bis 2014 in „Stubbe – Von Fall zu Fall“ an der Seite ihres Vaters Wolfgang Stumph zu sehen. Seit 2015 gehört sie zum Cast von „Der Alte“.
Sebastian Achilles erscheint mir persönlich weniger präsent. Tatsächlich kenne ich ihn jedoch durch einige Episodenrollen diverser Serien, wie beispielsweise „Heldt“, „Tierärztin Dr. Mertens“ oder „In aller Freundschaft“. Ich freue mich darauf, ihn in diesem Film in einer größeren Rolle zu erleben.
Über die Drehorte
Heimliche Hauptdarstellerin der „Inga Lindström“-Verfilmungen, die seit 2004 im ZDF ausgestrahlt werden, ist die idyllische Landschaft Schwedens. Felsige Küsten, grüne Wälder und unzählige Seen, gepaart mit dem großstädtischen Flair Stockholms, prägen das Setting der Filme.
Der Liebesfilm „Klang der Sehnsucht“, den das ZDF am 8. September 2019 zeigt, ist der 81. Film der beliebten „Herzkino“-Reihe. Er wurde überwiegend in Norrköping und Vikbolandet gedreht. Einzelne Szenen entstanden in Oxelösund.
Die atmosphärische Kulisse in den Herzkino-Filmen habe ich bereis des Öfteren erwähnt. Im Fall der Inga Lindström-Filme schätze ich allerdings tatsächlich die Wechsel zwischen städtischer und ländlicher Kulisse. Auf der einen Seite ist die Kulisse sehr modern und auf der anderen Seite doch irgendwie traditionell und gemütlich. Diese Reihe gibt mir stets das Gefühl von Geborgenheit. Ich habe das Gefühl angekommen zu sein.
Konfliktpotenzial in der Beziehungsebene
Die Handlung weist von Anfang an gewisse Konflikte auf. Die Geheimnisse, die zu Anfang noch im Verborgenen liegen, werfen aber bereits ihre Schatten voraus. Die Tatsache, dass Stines Tochter Lene, Stine für ihre Schwester und die Großmutter für ihre Mutter hält, könnte für ein Problem sorgen, dessen Auswirkung uns zu Beginn der Folge gar nicht bewusst ist.
Auch die Idee, dem Vater die Schwangerschaft zu verschweigen, war vielleicht nicht die beste aller Ideen, denn aufgrund dieser Tatsache könnte nun dessen Ehe scheitern. Diese Idee ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die für ein gewisses Spannungspotenzial sorgen.
Erwartungen an den Film „Inga Lindström: Klang der Sehnsucht“
Da ich weiß, dass Stephanie Stumph die Musik wichtig ist, bin ich nur wenig verwundert, sie in dieser Rolle zu erleben. Schließlich schrieb Stephanie Stumph den Song „Herzbeben“, der später von Helene Fischer gesungen wurde. Obwohl dieser Song sicher nicht so bekannt ist wie „Atemlos“ muss ich sagen, dass mir persönlich „Herzbeben“ besser gefällt als der allseits beliebte Ohrwurm.
Meiner Ansicht nach ist Stephanie Stumph als Schauspielerin immer eine gute Wahl, wenn es um selbstbewusste und starke, aber eben auch um sensible Frauenrollen geht. Ich freue mich also auf eine ebenso selbstständige wie interessante Protagonistin.
Trotzdem fällt es mir schwer Erwartungen an diesen Film auszudrücken, da ich irgendwie das Gefühl habe, dass mich dieser Film überraschen wird. Vielleicht liegt dies an der Komponente mit der klassischen Musik, von der ich hoffe, dass sie zur Atmosphäre des Films beiträgt. Ich selbst würde mich sehr freuen, wenn „Inga Lindström: Klang der Sehnsucht“ gewohnt gefühlvoll ist.
Gleichzeitig hoffe ich jedoch darauf, dass dieser Film nicht zu rührselig und romantisch ist, sondern gewohnt realistisch bleibt. Zusätzlich erwarte ich eine interessante Geschichte, die vermutlich einige überraschende Wendungen aufweist. Ich freue mich dabei insgesamt auf eine Geschichte, die aufgrund ihres Konfliktpotenzials vermutlich nicht langweilig wird.
Ist dieser Film denn nun ein typisches Herzkino? Nun, über diese Frage müsste ich einige Zeit nachdenken, denn obwohl die Emotionalität und die Konflikte in Herzensangelegenheiten nicht untypisch sind, habe ich selbst das Gefühl, dass die neuen Filme nicht nur voller Emotionen sind, sondern auch an die Gegenwart angepasst wurden.
Mir ist dabei natürlich bewusst, dass die Konflikte in Gefühlsfragen zeitlos erscheinen und es sich um Probleme handelt, die in jeder Generation auftreten können. Wodurch entsteht also das Gefühl, dass die Filme sich an die Gegenwart angepasst haben?
Nun könnte ich behaupten, dass es die technischen Entwicklungen wären. Dies wäre allerdings nur die halbe Wahrheit, auch das Frauenbild ist mit der Zeit gegangen. Die aktuellen Filme des Herzkinos zeigen in weiten Teilen ein modernes Frauenbild, in dem die Protagonistinnen nicht länger darauf angewiesen von einem (Ehe-)Mann versorgt zu werden. Dieser Veränderung zum Trotz enthalten auch diese modernen Filme eine Spur von Romantik. Ich freue mich also auf einen gelungenen Abend, der mich gut unterhalten und entspannt zurücklässt. Schön, dass man Filme wie diesen auch in der ZDF-Mediathek entdecken kann.
Inga Lindström: Klang der Sehnsucht
Regisseur: Stefanie Sycholt
Erstellungsdatum: 2019-09-08 20:15
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