Heute stelle ich euch zum vorerst letzten Mal ein musikalisches Kinderbuch (vielleicht kennt ihr schon „Die Jazz Geister – Jazz für Kinder: Blues, Swing, Latin & Co.“)vor. Um eine Blogserie klassisch zu beenden, habe ich mir „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky ausgesucht. Es handelt sich hierbei um ein Ballett. Kindgerecht aufgearbeitet wurde das Bilderbuch ab fünf Jahren durch die Autorin Susa Hämmerle und die Illustratorin Maria Bogade.
Bei der Feuervogel handelt es sich um ein sehr farbenfrohes Ballett. Bin mir ziemlich sicher, dass dieses Ballett für klein und groß gleichermaßen geeignet ist. Mir persönlich gefallen solche farbenfrohen Ballette sehr gut, da sie den Zuschauer mitreißen können.
Insbesondere neue oder junge Zuschauer fühlen sich durch die Farbenpracht nicht überfordert. Um das Bilderbuch sinnvoll zu ergänzen befindet sich auf der beiliegenden CD die Musik zum Ballett. Die Geschichte die im Rahmen des Balletts erzählt wird, möchte ich euch im folgenden vorstellen.
Der Feuervogel: ein russisches Märchen
Wie ich schon sagte, stellt „Der Feuervogel – das Ballett nach Igor Strawinsky“ von Susa Hämmerle das Ballett vor. Normalerweise tanzt man in einem Ballett auch, was natürlich beim Bilderbuch etwas schwierig umzusetzen ist. Wie will man ein Bilderbuch tanzen?
Aus diesem Grund beginnt Susa Hämmerle zunächst mit einer kleinen Ansprache an die Leser und Zuhörer dieses Bilderbuchs. Ja, ihr habt richtig gelesen auch Zuhörer, denn die beiliegenden Audio CD ergänzt das Bilderbuch noch einmal mit Musik. Die klassische Musik von Igor Strawinsky rundet das Bilderbucherlebnis ab.
Dass es sich bei der Feuervogel um ein russisches Märchen handelt möchte ich an dieser Stelle vorwegnehmen. Viele Ballette kommen ursprünglich aus Russland und auch Igor Strawinsky war ein russischer Komponist. Doch worum geht es bei „Der Feuervogel“?
Der Feuervogel verzaubert
Der Feuervogel verzaubert zugegebenermaßen sowohl alte als auch junge Hörer. Fragt man sich jedoch, welche Geschichte das Ballett erzählt, so ist man schnell in einer Zaubermärchenwelt, denn das Märchen erzählt die Geschichte von Prinz Iwan, der einen Feuervogel fängt und ihn am liebsten für immer behalten würde.
Jedoch traut er sich nicht, diesen stolzen Vogel in einen Käfig zu setzen und ihn dort zu belassen. Aus diesem Grund entscheidet er sich, lediglich eine Feder des Feuervogels zu behalten. Mit besagter Feder kann Iwan den Feuervogel jederzeit herbeirufen.
Wenig später entdeckt Prinz Iwan, dass ein böser Zauberer am Rande seines Königreichs 13 junge Mädchen gefangen hält und verliebt sich natürlich in die Schönste unter ihnen. Bei dem Versuch sie zu befreien, gerät Iwan selbst Gefangenschaft. Wird der Feuervogel ihn und die Mädchen retten?
Stilistisch ansprechend und doch ganz anders
Stilistisch betrachtet ist „Der Feuervogel – das Ballett nach Igor Strawinsky“ von Susa Hämmerle wirklich ansprechend und auch die Bildsprache der Illustratorin ist farbenfroh und passend und doch unterscheidet sich dieses Bilderbuch grundlegend von den bereits vorgestellten musikalischen Bilderbüchern.
Es erzählt nämlich nicht etwa über ein Genre oder einen Komponisten und ebenso wenig über die Entstehung eines Werkes, sondern es erzählt das Werk selbst. Unterstützt wird diese Vorgehensweise durch die beiliegende CD, die bei keinem der Bilderbücher fehlen darf. Diese ist jedoch auch bei keinem anderen so wichtig wie bei diesem.
Die beiliegende CD gibt den Kindern zudem die Möglichkeit, sich das farbenfrohe Ballett einmal anzuhören, bevor sie selbst in einem Theater Live miterleben. Auf diese Weise können die Kinder die Geschichte schon einmal vorab kennenlernen und sind dann nicht von den fulminanten und farbenfrohen Eindrücken, die sie in einem Theater erleben würden, überfordert.
Auf diese Weise erscheint das Ballett als Aufführung immer noch eindrucksvoll, aber nicht so, dass die Kinder sich erschrecken oder der Geschichte gar nicht folgen können.
„Der Feuervogel – das Ballett nach Igor Strawinsky“ von Susa Hämmerle: Die farbenfrohe Gestaltung
habe ich die Illustrationen in „Der Feuervogel – das Ballett nach Igor Strawinsky“ von Susa Hämmerle bereits als farbenfroh und schillernd bezeichnet, so muss ich zugeben, dass ich sie selbst als Erwachsene noch recht beeindruckend finde.
Zunächst einmal bezieht sich jeder einzelne Illustration auf die Handlung und man erlebt fast so etwas wie ein Bühnenbild. Gleichzeitig scheinen die Illustrationen lebendig zu werden. Es ist zwar nicht so, dass sie sich bewegen, aber sie weisen in den Bildern auf Ballettbewegungen hin.
Jedoch wird dem jungen Leser erst beim Hören der Musik deutlich, dass sich diese Geschichte selbst an der Musik orientiert oder Musik an der Geschichte. Die Verbindung aus Musik und Illustration hat dabei eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Liveerlebnis in einem Theater.
Allerdings bietet sich für die Eltern bei diesem Bilderbuch mit musikalischer Untermalung die Gelegenheit, die Geschichte jederzeit unterbrechen, wenn man das Gefühl hat, dass das Kind eine Pause braucht. Perfekt also insbesondere für Kinder, die bislang noch nicht die Erfahrung gemacht haben, Theaterstück zu besuchen.
Aber auch für Kinder, die bereits mehrfach im Theater zu Gast waren, bieten sich solche Bilderbücher an, um die Erinnerung an die gesehenen Stücke lebendig zu halten. Vielleicht hat man das Stück schon einmal gesehen und kann nun während man im Bilderbuch blättert sagen: „Ach Mensch, erinnerst Du Dich noch…“ Gleiches kann man übrigens auch mit der beiliegenden CD machen, die sich auch unabhängig vom Bilderbuch hören lässt.
Auf diese Weise weckt man das frühkindliche Interesse an klassischer Musik. Handelt es sich hierbei also um eine Förderung im Bereich der musikalischen Früherziehung? Nun, möglicherweise ist sein Einstieg, aber tatsächlich sollte es hier nicht zuvorderst darum gehen, die Kinder zu fördern, sondern einfach ihre Neugier bezüglich klassischer Musik erhalten und wecken.
Dieses Hörspiel Bilderbucherlebnis bietet sich aber auch an, um tiefer in die Geschichten einzutauchen. Genau wegen dieses Vorgehens unterscheidet sich auch das heute vorgestellte Bilderbuch von den übrigen. Denn natürlich macht es für mich als Leser einen Unterschied, ob mir eine Geschichte erzählt wird oder ob die Geschichte nur dazu da ist, etwas gezielt zu vermitteln.
Tatsächlich scheint es bei diesem Bilderbuch so zu sein, als ob lediglich die Geschichte des Feuervogel erzählt wird und weniger auf die Charakteristika des Balletts eingegangen wurde. Dieser Eindruck wird erst durch das Hören der beiliegenden CD etwas entschärft.
Über die Autorin Susa Hämmerle
Susa Hämmerle ist seit 1990 Kinderbuchautorin und Leseperformerin. Ihre zahlreichen Bücher wurden in 15 Sprachen übersetzt. Wenn sie gerade nicht schreibt, wandert sie gerne durch den Wald, um Ideen für neue Geschichten zu sammeln. Susa Hämmerle hat drei erwachsene Kinder und lebt in der Nähe von Wien. (Annette Betz Verlag)
Über die Illustratorin Maria Bogade
Maria Bogade ist freischaffende Illustratorin. Nach Ihrem Studium an der HdM in Stuttgart arbeitete sie zunächst im Animationsfilmbereich. Die Liebe zu Pinsel, Stift und Papier zog sie dann aber 2011 ganz in ihren Bann und seitdem zeichnet sie für Kunden auf der ganzen Welt.(Annette Betz Verlag)
Fazit zu „Der Feuervogel – das Ballett nach Igor Strawinsky“ von Susa Hämmerle
Im Vergleich zu dem bereits vorgestellten Bilderbüchern ist dieses Bilderbuch aufgrund seiner anderen Herangehensweise eher dazu geeignet, dieses Buch als Vorbereitung zu nehmen. Möchtet ihr mit eurem Kind in ein Ballett gehen und habt zufälligerweise die Gelegenheit, euch den Feuervogel von Igor Strawinsky anzusehen, so ist dieses Buch die perfekte Vorbereitung.
Allerdings wird kaum auf die Charakteristika des Balletts eingegangen. Dies kann daran liegen, dass insbesondere Mädchen häufig schon in jungen Jahren Ballettunterricht nehmen und sie das Ballett besser kennenlernen.
Dennoch lässt es das Bilderbuch gegenüber den anderen vorgestellten ein wenig schwächer erscheinen, obwohl es inhaltlich wie Bild sprachlich natürlich an die klassische Musik herangeführt. Je nachdem, welche Aufgabe dieses Buch erfüllen soll, bietet es sich als Einstieg in die klassische Musik des Balletts an.
Der Feuervogel: Das Ballett nach Igor Strawinsky
Heute stelle ich euch zum vorerst letzten Mal ein musikalisches Kinderbuch (vielleicht kennt ihr schon „Die Jazz Geister – Jazz für Kinder: Blues, Swing, Latin & Co.“)vor. Um eine Blogserie klassisch zu beenden, habe ich mir „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky ausgesucht. Es handelt sich hierbei um ein Ballett. Kindgerecht aufgearbeitet wurde das Bilderbuch ab fünf Jahren durch die Autorin Susa Hämmerle und die Illustratorin Maria Bogade.
URL: https://www.ueberreuter.de/produkt/der-feuervogel-das-musikalische-bilderbuch-mit-cd/
Autor: Susa Hämmerle
Autor: Susa Hämmerle
ISBN: 978-3-219-11677-9
Veröffentlichungsdatum: 2016-03-14
Format: https://schema.org/Hardcover
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Kinderbuch-Detektive
Hallo,
Ich habe eben erst die schönen Musikbilderbücher hier entdeckt. Da sind wirklich tolle dabei, wobei mir aufgefallen ist, dass die Illustrationen sehr unterschiedlich sind und mir nicht jedes Buch von Ueberreuter gefällt. Jetzt suche ich mal, wie ich hier Leserin werden kann.
Liebe Grüße,
Anna
Marie
Hallo Anna,
ja, ich habe mir bei der Auswahl der Bücher helfen lassen. Meine Idee war, dass ich so den ganzen Müttern, die auf der Suche nach kindgerechten Büchern zum Thema "Klassik" waren und mir eine E-Mail schrieben, eine Handreichung ermöglichen konnte. Musikbilderbücher scheinen im Netz eine Nische darzustellen, die jedoch gerade zu den Wagner-Festspielen nachgefragt wird.
Es stimmt, dass die Bücher von unterschiedlichen Illustratoren umgesetzt werden. Das ist bei Bilderbüchern einerseits reizvoll andererseits aber auch nicht ganz unproblematisch. Was mir gefällt muss einem anderen Leser noch lange nicht gefallen und umgekehrt ebenso.
Zu deiner Frage, wie Du hier Leserin werden kannst: oben links findest Du den kleinen Reiter "abnonniert mich".
Liebe Grüße,
Marie