„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ von Angelika Schwarzhuber wurde verfilmt und wird nun heute Abend um 20.15 Uhr in der ARD. Ich selbst habe diesen Roman vor einigen Jahren selbst gelesen und auch vorgestellt. Genau aus diesem Grund freue ich mich auch sehr darauf, diese Geschichte weiteres Mal mitzuerleben.
Worum geht es in „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“?
Als Hanna (Fanny Krausz) unverhofft die Hälfte des Bauernhofes ihrer verstorbenen Großmutter in Niederbayern erbt, wird das Leben der jungen Münchnerin vollkommen auf den Kopf gestellt. Denn die Testamentsbedingungen haben es in sich! Vier Wochen muss sie den Hof zusammen mit ihrem Cousin Max (Daniel Gawlowski) bewirtschaften und schlimmer noch: jede Nacht dort verbringen, sonst geht alles an die Kirche.
Ein denkbar schlechter Zeitpunkt, denn Hanna ist kurz davor, in Alex‘ (Matthias Gärtner) Münchner Kaffeebar mit einzusteigen. Und zufällig ist Alex auch noch der Mann ihrer Träume. Hanna wirft sich ins Abenteuer und versucht, den Spagat zwischen Stadt und Land zu meistern. Doch je länger sie in ihrer alten Heimat ist, desto mehr erkennt sie ihre wahren Sehnsüchte. Sie kommt nicht nur einem Familiengeheimnis auf die Spur, sondern auch ihrem großen Liebesglück.
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“: wo wurde gedreht?
Gedreht wurde im Juli und August 2019 in München und Umgebung. Genauere Drehorte und Schauplätze lassen sich erst zuordnen, wenn der Film tatsächlich ausgestrahlt wurde, wobei natürlich auch München normalerweise immer eine Reise wert ist. Ich bin gespannt, wie „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ das typische Münchener Flair in die Geschichte selbst integriert. „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ in München zu drehen, wo Teile der Geschichte spielen, erscheint mir durchaus sinnvoll.
Sinnvoll erscheint mir aber auch, den ländlicheren Teil der Geschichte eher ins Münchener Umland zu verlegen.
Trotzdem dürfte der Reiseaufwand für die Schauspieler zu den einzelnen Drehorten überschaubar gewesen sein.
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“: Fanny Krausz spielt Hanna Gruber
Fanny Krausz ist eine beliebte deutsch-österreichische Schauspielerin, die insbesondere in regionalen Produktionen wie zum Beispiel „Der Bergdoktor“, „Die Toten von Salzburg“ sowie „Kästner und der kleine Dienstag“ mitgewirkt hat.
Als Hanna Gruber ist sie meiner Meinung nach eine starke Besetzung. Doch wer ist eigentlich diese Hanna Gruber?
Hanna versucht es allen recht zu machen. Sie hat ihr Jurastudium geschmissen, um sich ganz auf ihre große Leidenschaft, das Kuchenbacken, zu konzentrieren. Das Geschäft läuft gut, und sie möchte in das Café von Alex, ihrem neuen Freund, einsteigen. Ihrer ehrgeizigen Mutter hat sie allerdings noch nichts von ihren Plänen erzählt.
Als sie den Bauernhof ihrer Oma Berta zur Hälfte erbt, ist das mit einer ungewöhnlichen Auflage verbunden, sie muss vier Wochen Präsenz zeigen und auf dem Hof arbeiten. Sie versucht, so gut es geht, den Spagat zwischen Stadt und Land, zwischen Schweinestall und Kuchenbacken zu meistern und gerät dabei an ihre Grenzen. Aber viel mehr noch: Sie muss sich ihrer Heimat stellen und sich über ihre Gefühle und Sehnsüchte klar werden.
Daniel Gawlowski spielt Max Bergmann in „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“
Daniel Gawlowski hat sich als Schauspieler besonders in Episodenhauptrollen einen Namen gemacht, wie zum Beispiel in „In aller Freundschaft – die jungen Ärzte“, „Die Rosenheim-Cops“ sowie „Team Alpin“, wo er sogar eine Serienhauptrolle innehat. Mit Max Bergmann dürfte er eine starke Rolle verkörpern, denn die Figur des Max ist selbstbewusst und weiß, was sie will.
Max ist Bauer mit Leib und Seele. Und im Gegensatz zu Hanna weiß er genau, was er will. Aus dem Erbe seiner Oma Berta will er einen Bio-Bauernhof machen. Dafür brennt er schon lange. Als er erfährt, dass Hanna mit ihm zusammen den Hof erbt, sieht er seinen Traum zerplatzen.
Er ahnt, dass Hanna noch nicht den richtigen Platz in ihrem Leben gefunden hat und versucht sie zum Bleiben zu überreden. Schade nur, dass Hanna seine Cousine ist – sie wäre genau sein Typ.
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“: Carin C. Tietze spielt Hermine Gruber
Carin C. Tietze ist mir vor allem als Darstellerin in Herzkino-Filmen, aber auch als Synchron-Sprecherin von Juliette Binoche bekannt. Zuletzt als Schauspielerin gesehen habe ich sie jedoch in dem Film ZDF-Herzkino, 20.15 Uhr: „Frühling – Liebe hinter geschlossenen Vorhängen“ erleben dürfen.
Mit Hermine Gruber spielt sie für mich eine überraschende Rolle, die aber dennoch gut zu ihr passt.
Hermine ist Hannas Mutter und Juristin. Sie ist nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Tochter nach München gezogen. Dort hat sie als taffe Anwältin und Selfmade-Frau einen Neuanfang gewagt. Für Gefühle bleibt da wenig Zeit, man hat zu funktionieren. Spät ist sie noch einmal Mutter geworden, auch das hat sie alleine gemeistert.
Von ihrer großen Tochter erwartet sie die gleichen Eigenschaften. Sie traut ihr wenig zu und versucht Hannas Leben in ihrem Sinne zu lenken. Schließlich soll sie mal ihre Kanzlei übernehmen. Dabei übersieht sie, dass Hanna ganz andere Bedürfnisse hat und dass die Unentschiedenheit ihrer Tochter auch etwas mit ihr und ihrer Vergangenheit zu tun hat.
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“: Matthias Gärtner spielt Alex
Matthias Gärtner ist ein noch relativ unbekannter Schauspieler, der mir meines Wissens nach auch noch in keinem Film begegnet ist. Aus diesem Grunde kann ich auch zu seiner Besetzung nur wenig sagen. Zu seiner Rolle als Alex hingegen schon.
Alex ist der Besitzer eines angesagten Cafés in München. Bislang hat er es nicht allzu ernst mit den Frauen genommen. Aber er mag Hannas Natürlichkeit und vor allem ihre Strudel und Torten. Außerdem kann er gut eine Partnerin für sein Café gebrauchen, besonders als mit Hannas Erbe auch noch Geld für die Modernisierung garantiert ist. Als sich Hanna jedoch um den Hof der Oma kümmern muss, wird schnell klar, dass er ein Großstadttyp ist und mit dem Landleben nichts anfangen kann.
Xenia Tiling spielt Daniela in „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“
Xenia Tiling ist eine Theaterschauspielerin, die sich aber auch in zahlreichen Serien als Episodenrolle einen Namen gemacht hat. Trotzdem habe ich sie bislang noch in keinem Film bewusst wahrgenommen. Folgerichtig kann ich ihre Besetzung ebenso wenig einordnen wie zuvor auch schon im Falle von Matthias Gärtner. Daniela hingegen ist mir als gute Freundin und Mitbewohnerin natürlich bekannt.
Daniela und Hanna sind Freundinnen und wohnen in München zusammen in einer WG. Daniela ist ein wahrer „Buddy“ für Hanna. Sie steht hinter ihrer Freundin, auch wenn Hanna ihr die ein oder andere Mietzahlung schuldet, als sie nach Halling auf den Bauernhof ihrer Oma geht und Mutter Hermine die finanzielle Unterstützung streicht.
Doch nicht genug damit. Weil Hanna auf dem Hof festsitzt, springt wieder einmal Daniela ein, gibt sich für sie aus und unterschreibt in Hannas Namen den Vertrag für das Café.
Heio von Stetten spielt Pfarrer Brenner in „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“
Heio von Stetten habe ich schon in diversen Filmen erlebt, zuletzt am vergangenen Dienstag in „Rosamunde Pilcher: Lizenz zum Seitensprung“. Für die Rolle als Pfarrer Brenner erscheint er mir eine gute Besetzung, da er eine natürliche Gelassenheit ausstrahlt.
Pfarrer Brenner hat es nicht ganz leicht. Erst weiht Oma Berta nur ihn in ihr skurriles Testament ein, dann muss er der Familie ihren Letzten Willen auch noch beibringen. Alle sind mehr als überrascht, insbesondere Hannas Mutter Hermine geht auf die Barrikaden, weil sie nicht will, dass Hanna wieder nach Halling geht.
Außerdem steht die Vermutung im Raum, dass Pfarrer Brenner beim Testament seine Hände im Spiel hatte, soll doch bei Nichteinhaltung der Bedingungen das gesamte Erbe an die Kirche gehen. Pfarrer Brenner ist dann auch derjenige, der in den vier Wochen allabendlich kontrolliert, ob Hanna bis Mitternacht wieder auf dem Hof ist. Am Ende wird klar – er ist eine richtig gute Seele.
Doris Buchrucker spielt Oma Berta in „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“
Doris Buchrucker ist eine bekannte Fernsehschauspielerin, die vor allem den Fans von „Sturm der Liebe“ ein Begriff sein sollte. Für die Rolle der Oma Berta finde ich sie hingegen ein wenig zu jung. Ich bin daher gespannt, ob sie ihre Rolle, die ja eine bereits verstorbene Figur ist, auf alt getrimmt haben.
Berta ist die Mutter von Hannas verstorbenem Vater und die Oma von Max. Zeitlebens hütet sie ein Geheimnis, das sie ihrem Sohn versprochen hat. Sie liebt ihre Enkelin Hanna sehr und verfügt deshalb, dass sie sich nach ihrem Tod vier Wochen lang um den Hof kümmern muss, bevor sie mit Max zusammen das Erbe antreten kann. Andernfalls fällt der Hof der Kirche zu. Was hat das zu bedeuten, welche Strategie verfolgt Berta mit ihrer Verfügung?
Sie wusste doch, dass Max für den Hof brennt und Hanna in der Stadt lebt und Anwältin werden soll. Nur der Pfarrer ist eingeweiht, aber er hat der Oma die Beichte abgenommen und ist zum Schweigen verpflichtet. Hanna muss den Weg gehen, den ihre Oma vorgesehen hat, um zu sich selbst zu finden.
Erwartungen an „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ ist für mich klassischerweise eine Herbstgeschichte, ob das nun mit der ländlichen Kulisse, den Zwetschgen oder der Geschichte selbst zu tun hat, kann ich dabei noch nicht einmal eindeutig einordnen. Fakt ist jedoch, dass ich jedes Jahr geneigt bin, mich an diese Geschichte zu erinnern. Dieses Jahr habe ich recht früh von der Verfilmung von „Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ erfahren und bin entsprechend neugierig.
„Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück“ ist für mich gleichzeitig ein Film mit einer starken Kulisse und einer ebenso starken Geschichte, die mich jetzt, kurz vor der Adventszeit, sicher genauso gut wie sonst im Spätherbst, wobei ich natürlich nicht sagen kann, ob der Film genauso gut ist wie der Roman, der durchaus nostalgische Gefühle weckt, wann immer ich ihn aus dem Regal ziehe.
Angelika Schwarzhuber
Eben habe ich den Beitrag entdeckt 🙂 Vielen Dank!
Herzliche Grüße und eine schöne und gesunde Advents- und Weihnachtszeit!
Angelika Schwarzhuber