„Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi ist ein Brixen-Krimi, der dazu einlädt, sich mit Wein zu beschäftigen, ohne selbst ein Wein-Krimi zu sein. Es handelt sich tatsächlich um den ersten Teil einer Reihe.
In dieser geht es, wie sollte es anders sein, um Lorenz Lovis. Einen Polizeibeamten ohne Aufstiegsambition, der von seinem Onkel einen Bauernhof erbt.
Dass dieser hochverschuldet ist, erkennt Lorenz Lovis ungünstiger Weise erst, als er schon seinen Job gekündigt hat. Deshalb beschließt er sich als Privatdetektiv zu betätigen. Wenig später engagiert ihn eine Mutter, die befürchtet, dass ihr Sohn in der Schule gemobbt würde. Unmotiviert nimmt Lorenz diesen ersten Auftrag an.
Als nach einem Dorffest auch der reichste Bürger des Orts Interesse an seinen Dienstleistungen zeigt, glaubt Lovis daran, mit Aufträgen wieder Herr seiner Finanzen zu sein. Doch wenig später ist Lorenz Lovis ein möglicher Verdächtiger in einer Mordermittlung. Da hilft nur selbst den Mörder finden.
„Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi: Ungewöhnlicher Ermittler
Persönlich schätzte ich, dass die Verbindung aus Bauer und Ermittler eine ganze Menge Möglichkeiten bietet, die man mit einem gewöhnlicheren Ermittler wohl nicht gehabt hätte. Lorenz Lovis hat zwar einen Hof geerbt, hat aber keine Erfahrung in der Landwirtschaft. Er hat zwar bei der Brixener Polizei gearbeitet, besitzt aber nur wenig Erfahrung in dem Bereich des Ermittlers.
Als weiteres Hindernis erscheint es, dass sich Lorenz Lovis nicht für moderne Technik interessiert und so selbst nur ein Handy besitzt, das man nur als alten Knochen bezeichnen kann. Es verfügt nicht über die Funktionalität eines Smartphones.
Die zahlreichen Schwächen machen das Ermitteln nicht unbedingt leichter. Allerdings sind auch die Fälle alles andere als üblich.
„Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi: Mehr als nur ein Fall
Aufgrund seiner finanziellen Misere nimmt Lorenz Lovis jeglichen Auftrag an, was letztendlich dazu führt, dass er an mehreren Fällen gleichzeitig arbeitet. Für mich als Leserin bedeutet diese Kompaktheit des Krimis, dass es de facto nie langweilig wird. Persönlich stellte ich fest, dass diese dichtere Erzählweise gut bei mir angekommen ist.
Sie bietet mir als Leserin nämlich gewisse Vorteile. Zum einen bleibt stets die Spannung erhalten, zum anderen sorgen die Fettnäpfchen in die Lorenz Lovis hineintappt für eine gewisse Komik.
„Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi: Atmosphärisch dicht
Bereits weiter oben beschrieb ich „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi als einen sehr kompakten Krimi, der vor allem durch die Verquickung mehrerer Fälle und einige humorvolle Szenen zu überzeugen weiß.
Tatsächlich hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass mich dieser Krimi so sehr in seinen Bann zöge, doch die Autoren machte mich mit ihren zahlreichen Hinweisen auf Instagram neugierig und so muss sich die Figur Lorenz Lovis unbedingt kennenlernen und mir selbst einen Eindruck verschaffen.
Warum ich keinesfalls mit so viel Spannung und Unterhaltung rechnen hatte, kann ich nicht immer genau sagen. Vermutlich liegt es in der Tatsache begründet, dass sich um einen regionalen Krimi handelt und ich das Brixental bislang nur von Fotos kenne.
Tatsächlich weiß ich aber jetzt, dass die atmosphärische Dichte vor allem darin begründet liegt, dass man diese Geschichte nicht überall spielen lassen könnte. Die Autorin, Heidi Troi, kennt die Schauplätze, die sie gewählt sehr genau, weil sie sie selbst bewusst gewählt hat. Mir persönlich gefällt diese Liebe fürs Detail und das es sich um eine Geschichte eine, eben nur im Brixental spielen kann.
„Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi: sprachlich regional
Einen Krimi wie „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi als sprachlich regional zu beschreiben, erscheint auf den ersten Blick schon fast wie eine Beleidigung. Doch tatsächlich meine ich es als ein Kompliment, denn der Autorin ist es gelungen jeder Figur ihre eigene Stimme zu geben und gleichzeitig regional typische Elemente hervorzuheben.
So spricht Lorenz Lovis ab und zu mit Kollegen und Freunden auch mal in Italienisch, was für mich als Leserin, die kein Italienisch spricht nicht unbedingt leicht macht, der Geschichte zu folgen.
Trotzdem trägt es zum Charme der Geschichte bei und wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, erkennt man, dass es sich bei diesen Ausdrücken vor allem um jene handelt, die eine gewisse Stimmung oder Atmosphäre ausdrücken sollen.
Somit kann man über die sprachliche Besonderheit nicht unbedingt hinwegsehen, aber sie gezielt dazu einsetzen, den Leser in die Geschichte hinein zu ziehen.
Auch für Leser, die wie ich relativ wenig Italienisch verstehen und es noch weniger lesen, ist es somit womöglich der Geschichte zu folgen.
Deutlich wird dabei aber auch, dass Lorenz Lovis als Hauptfigur dieser Reihe definitiv das Potenzial besitzt, auch weitere Bücher dieser Reihe zu tragen.
Ich persönlich könnte an dieser Stelle behaupten, dass ich mich schon sehr darauf freuen, eine Fortsetzung zu lesen, denn „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ macht deutlich, dass es sich lohnt sich weiterhin mit einem so charmanten, wie leicht chaotischen, aber effektiven Ermittler zu beschäftigen.
„Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“: ein starker Reihenauftakt
Insgesamt halte ich „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi für einen gelungenen Regionalkrimi, der insbesondere durch seinen etwas tollpatschig, aber umso liebenswürdiger erscheinenden Ermittler dazu einlädt, auch weiterhin dieser Reihe zu folgen.
Fragt man mich, ob ich selbst diese Reihe weiterverfolgen werde, darf ich sagen, dass ich sicherlich weiterhin ein Auge auf die Geschichten haben werde und auch sicherlich den einen oder anderen weiteren Teil dieser Reihe vorstellen werden.
Da es sich um einen Regionalkrimi handelt, liegen die Hauptleser allerdings vermutlich eher im Brixental, wo man dann auch die Handlungsorte direkt aufsuchen kann. Trotzdem sehe ich die Leserschaft dieser Reihe keinesfalls nur im Brixental, sondern beispielsweise auch bei Touristen, die gerne nach Südtirol reisen.
Es besteht keinerlei Verpflichtung, für diese Reihe Italienisch zu lernen, kann auch nicht schaden, wenn man die Sprache grundlegend versteht. Besonders komplex ist diese Geschichte ebenfalls nicht, sodass man hier gut folgen kann und sie sich zum Beispiel auch für eine längere Zugfahrt gut anbietet.
Trotzdem ist „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ keine Reihe, die man als eine klassische Urlaubsreihe bezeichnen könnte, denn Lorenz Lovis selbst ist kein Urlauber, sondern ein ortsansässiger, einheimischer Ermittler.
Über die Autorin Heidi Troi
„Heidi Troi, 1972 geboren, lebt in Brixen in Südtirol und leitet dort das von ihr gegründete Theaterpädagogische Zentrum. Mit ihrer Brixen-Krimireihe um Privatdetektiv Lorenz Lovis führt sie den Lesern nicht nur die Abgründe der Südtiroler Bergwelt vor Augen. »Feuertaufe« ist ihr erster Kriminalroman; Band zwei ist bereits in Arbeit.“ (Servus Verlag)
Fazit zu „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi
Mir persönlich hat es großen Spaß gemacht, „Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi zu lesen und so wäre ich begeistert darüber, schon bald einen weiteren Krimi von ihrer aus dieser Reihe lesen zu dürfen.
Insgesamt kann ich euch diesen Auftakt in die Reihe also auch nur wärmstens empfehlen, denn dieser erste Teil macht Lust darauf, selbst einmal Brixental zu reisen, wenn dies wieder möglich wird.
"Feuertaufe – Lorenz Lovis ermittelt“
"Feuertaufe - Lorenz Lovis ermittelt" von Heidi Troi ist ein Brixen-Krimi, der dazu einlädt, sich mit Wein zu beschäftigen, ohne selbst ein Wein-Krimi zu sein. Es handelt sich tatsächlich um den ersten Teil einer Reihe.
URL: https://www.servus-buch.at/produkt/feuertaufe-lorenz-lovis-ermittelt-2/
Autor: Heidi Troi
Autor: Heidi Troi
ISBN: 978-3710402142
Veröffentlichungsdatum: 2/20/2020
Format: https://schema.org/Paperback
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