„Sommer mit Aussicht“ von Lena Wolf, das ich während der Hitze dieses Sommers in den letzten Tagen gelesen habe, ist das, was wir gemeinhin als Roadmovie bezeichnen würden, denn ein Großteil dieses überaus humorvollen Urlaubsromans spielt tatsächlich auf der Straße zwischen Bad Kissingen und dem kleinen fiktiven Örtchen Nid-sur-Mar in Frankreich. Nach Ankunft tragen sich in diesem kleinen Örtchen jedoch ebenso hitzige wie witzige Wortgefechte. Allerdings gibt es durchaus auch ernstere Momente, in denen ich als Leserin mit den Protagonistinnen und Protagonisten mit fühle und mich gleich darauf wieder in den letzten Urlaub zurückversetzt fühle. Alles was einen guten Roman ausmacht bietet „Sommer mit Aussicht“.
Alles was man braucht…
Wer sich an seine Urlaube mit beginnender Autofahrt zurück erinnert, der wird wissen, dass der eigentliche Urlaub erst bei Ankunft am Urlaubsort beginnt. Hier ist es aber etwas anderes, denn Luisa ahnt schon zu Anfang des Urlaubs, dass dieser alles andere als entspannend wird. Mit an Bord hat sie nämlich ihre Adoptivmutter Elisabeth und ihr Ex-Mann Stefan. Was ihre Adoptivmutter allerdings bis dato nicht weiß, ist die Tatsache, das sich Luisa und Stefan längst getrennt haben. Was Luisa zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ahnt ist jedoch, dass auch Stefan selbst sich von seiner Liebschaft verabschieden möchte, aber nur, wenn er Luisa für sich zurückgewinnen kann. Auch der Anlass dieser Reise sorgt nicht gerade für große Entspannung, denn Luisa soll ihre leibliche Mutter Regina kennenlernen. All die Jahre hatte Luisa auf diese Gelegenheit gehofft, doch weiß sie nicht, was sie von diesem merkwürdigen und plötzlichen Sinneswandel ihrer leiblichen Mutter halten soll und überhaupt; wie spricht man eine Mutter an, der man zuvor noch nie begegnet ist? Alle Kosenamen für Mutter sind dauerhaft anders vergeben, sodass sie sie einfach mit dem Vornamen anspricht. Sie will Antworten und ahnt nicht, dass diese Reise ihr Leben auf den Kopf stellen würde.
Der Debütroman von Lena Wolf, oder doch kein Debüt?
„Lena Wolf ist das Pseudonym einer erfolgreichen Autorin. Im Gegensatz zu ihrer Protagonistin fährt sie durchaus gerne mit ihrem Mann und ihrer Mutter gemeinsam in den Urlaub. Am liebsten nach Südfrankreich.“(Rowohlt) Ihre Freude an Urlauben in Südfrankreich nimmt man der Autorin und der Geschichte ab, denn dieses Buch spielt mit dem Flair der Provence und weckt die Erinnerungen an Lavendelfelder, die der Leser selbst noch nie gesehen oder gerochen hat. Auch die besondere Stimmung und das offene, manchmal etwas sture aber durchaus charmante Verhalten mancher Protagonisten hat sie überaus gelungen herausgearbeitet – ohne dabei in der Falle einer unglaubwürdigen Charaktere gelandet zu sein. Das französische Ambiente arbeitet die Autorin bei jeder einzelnen Szene deutlich heraus. Sie schafft es jedoch dabei gerade so die Waage zwischen schöner Urlaubsstimmung und nervtötender Übertreibung zu halten.
Charaktere
Jedem einzelnen Protagonisten (und hier beziehe ich durchaus auch die Nebenfiguren mit ein) verschafft sie auf ihre höchst eigene Art, einen lebendigen und ausdrucksstarken Charakter, der ihn nahbar und herzlich erscheinen lässt. In unserem Roadmovie lernen wir eine ganze Reihe von Menschen kennen. Fiktiven Menschen, die alle irgendwie mit der Mitte dreißigjährigen Luisa miteinander verbunden sind, zum Teil aber auch untereinander Beziehungen zueinander haben oder aufbauen. Diese Verwicklungen helfen Lena Wolf dabei, jedem Charakter das gewisse Etwas zu verleihen. Etwas, dass ihn oder sie menschlich erscheinen lässt. Gleichzeitig arbeitete die Autorin bei der Entwicklung ihrer Figuren mit mehr oder weniger offensichtlichen Gegensätzen. Regina als leibliche Mutter erscheint wild und frei, gleichzeitig voller Sorge gepaart mit einer Unfähigkeit, Beziehungen aufzubauen und zu halten. Elisabeth die Adoptivmutter von Luisa das völlige Gegenteil; sie ist herzlich, kooperativ, distinguiert und immer am Wohl ihrer Lieben interessiert. Luisas Ex-Mann Stefan bildet seinerseits ein Wechselspiel mit Nicolas, der eine mathematisch planvoll und strategisch, der andere charmant, gefühlsbetont handelnd sowie spontan und dazwischen Luisa, die scheinbar ohne Gegenspieler, eine freundschaftliche Verbindung mit Reginas aktuellen Partner, Detlef, eingeht. Dieser übernimmt die Rolle des Vermittlers zwischen Regina, ihren Lügen und Luisa, die keine Ahnung hat, was hinter der Fassade ihrer Mutter passiert.
Stilistisch
Betrachtet man die ausdrucksstarken Charaktere fällt mir als Leserin auch an der Sprache der Autorin etwas entscheidendes auf; Sie spielt mit der Sprache, arbeitet sogar mit französischem Vokabular, den jeder versteht, und lässt so den nächsten Urlaub in Südfrankreich näher kommen. Das sie hierbei auch einige klischeehafte Bilder zeichnet oder Erinnerungen an Provenceurlaube weckt, scheint von der Autorin beabsichtigt zu sein. Liebevoll bis ins kleinste Detail beschreibt sie nämlich auch die fiktiven Spielorte der Geschichte und nimmt den Leser auf diese Weise mit in einen Urlaub, der so ganz anders läuft als die Workaholicerin Luisa es erwartet. Es wird eine Reise zu Luisa selbst, die sprachlich wie atmosphärisch gekonnt von der Autorin verarbeitet wird.
So macht Urlaub in der Provence Spaß!
Fazit
Der Debütroman „Sommer mit Aussicht“ von Lena Wolf ist einerseits ein klassischer Urlaubsroman, der in jedes Handgepäck Platz finden sollte, wenn es nach Südfrankreich geht. Andererseits ist er aber auch ein perfekter Nach-Urlaubsroman, um die Stimmung, Atmosphäre und Entspannung von dort noch ein wenig aufrecht halten zu können. Vielleicht hat ja die Eine oder Andere von Euch Lust, sich mit einem Glas Rot- oder Weißwein auf eine Reise in die Provence zu begeben.
Gewinnspiel zum Roman „Sommer mit Aussicht“
Tatsächlich habe ich ein zweites Exemplar von „Sommer mit Aussicht“, welches ich gerne unter allen Interessierten und in Absprache mit dem Verlag Rowohlt verlosen möchte. Der Versand erfolgt nur innerhalb Deutschlands, eine Barauszahlung oder die Übernahme der Haftung bei nicht Zustellung ist ausgeschlossen. Das Gewinnspiel endet am Freitag, den 07.09.2018 um 23:59 Uhr. Die Adresse des Gewinners wird lediglich zur Zustellung genutzt und im Anschluss daran gelöscht.
Um in den Lostopf zu gelangen, teilt mir doch einfach kurz mit, was Euch mit der Provence verbindet. Außerdem freue ich mich natürlich, wenn ihr diesen Beitrag liked, teilt, pinnt oder sonst wie weiterempfehlt.
Ich wünsche Euch viel Erfolg bei dem Gewinnspiel und entspannende Unterhaltung beim Lesen…
Hinweis zur Werbung
Da ich das zweite Exemplar des Romans zur Verlosung erhalten habe, handelt es sich hierbei gem. § 6 TMG Abs. 1 Nr. 1 um Werbung.
Julia M.
Ich verbinde mit der Provence gutes Essen mit leckeren Kräutern. Leider war ich noch nie dort, es steht aber auf meiner Bucketlist. Über den Gewinn würde ich mich sehr freuen 🙂
Rolf Wanka
Mit der Provence verbinde ich die Erinnerung an Urlaub und den Duft der Lavendel-Felder
Stina
Ich habe vor kurzem ein tolles Buch gelesen („Das Geheime Lächeln“), das in der Provence spielt – nun fühlt es sich fast an, als wäre ich selbst dort gewesen 🙂
tierliebe
Ich verbinde mit der Provence Lavendel und freilaufende Pferde. Ich war mal als Jugendliche dort – es war wunderschön.
Dagmar von bestager-reiseblog
Leider war ich noch nie in der Provence. Aber zur Provence kommen mir hauptsächlich Bilder von endlosen Lavendelfeldern in den Kopf:
Altmühltaltipps
Beim Wort Provence denke ich erst mal an riesige Lavendelfelder. Da ich Lavendel und die Farbe lila sehr gern mag, ein schönes Bild 🙂
Irgendwann möchte ich mir die Gegend mal selbst ansehen, bislang hab ich es leider noch nicht geschafft 🙂
Viele Grüße, Kerstin
Ivonne
Mit der Provence verbinde ich den Geruch von Lavendel und eine wunderschöne Landschaft
Christie R.
Also ich verbinde mit der Provence endlos durftende Lavendelfelder. Diese tolle lila und Duft ist einfach wunderschön!
Jenny Siebentaler
Mit Provence verbinde ich irgend wie immer Frankreich und endlos schöne Felder ! LG jenny
SaBine K.
Hallo,
mit der Provence verbinde ich vor allem den Duft von Lavendel. Leider war ich noch nicht selber da, aber vielleicht ändert sich das ja noch. 😉
LG
SaBine