Mit „Todesfrist“ startet Sat1 in die Zeit der Krimis am Montag Abend. Schön, dass die Filmreihe, die im letzten Jahr mit Filmen wie „Amokspiel„,“„Jung, blond, tot: Julia Durant ermittelt“und „Zersetzt – Ein Fall für Dr. Abel“ ihren Anfang nahm, nun fortgesetzt wird.
Die Bestseller- Buchvorlage zu „Todesfrist“ stammt von Andreas Gruber. Viele von euch haben es ja vielleicht auch schon gelesen.Für alle jene die das Buch noch nicht gelesen haben, zunächst die Frage, worum es geht.
Worum geht’s bei „Todesfrist“?
In der Münchner Frauenkirche wird eine weibliche Leiche gefunden, erstickt an einer großen Menge Tinte — eine Anlehnung an die „bösen Buben“ in „Der Struwwelpeter“. Die Münchner Kommissarin Sabine Nemez (Josefine Preuß) nimmt die Ermittlungen auf.
Parallelen zu Fällen in Leipzig und Köln bringen jedoch das BKA ins Spiel, wo der eigensinnige, aber geniale Fallanalytiker und forensische Psychologe Maarten S. Sneijder (Raymond Thiry) die Mordserie untersucht. Widerwillig, doch überzeugt von Sabines Spürsinn und Talent, lässt Sneijder die junge Kommissarin, der die Lösung des Falles ein persönliches Anliegen ist, weiter Teil der Ermittlungen sein.
Die blutigen Spuren führen das schlagfertige Duo nach Wien, wo die Psychologin Helene Berger (Mavie Hörbiger) ein Päckchen mit einem abgetrennten Daumen erhalten hat — die Geschichte des „Daumenlutschers“. Damit wird sie Teil eines bizarren Psychospiels, denn jedem Mord geht ein Rätsel des Mörders voraus …
Kann sie mit Sneijders und Nemez’ Hilfe das Rätsel lösen und dieses Opfer retten? Was haben die vielen weiblichen Opfer gemeinsam? Und warum suchte sich der Täter ausgerechnet das Kinderbuch von Heinrich Hoffmann als Vorlage für seine schrecklichen Taten aus?
Autor von Cast begeistert
Da ich euch an dieser dieser Stele gar nicht zu viel über die Handlung schreiben möchte, werde ich an dieser lieber nicht spekulieren. Stattdessen möchte ich über die Schauspieler Sprechen. Josefine Preuß habe ich bereits in vielen anderen meist historischen Rollen gesehen. Ihr vermutlich auch, oder? Wer sie nicht aus „Die Hebamme“ kennt, hat sie möglicherweise in „Lotta und der schöne Schein“ gesehen.
Mir persönlich gefällt ihr Wandelbarkeit. Auch Andreas Gruber scheint mit der Besetzung ganz zufrieden zu sein. „Der Cast ist so großartig, dass ich aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen bin, als ich die ersten Fotos vom Dreh in Wien gesehen habe. Und als ich dann das Dreh-Set besuchen durfte und Josefine Preuß und Raymond Thiry in Action sah, war ich schlichtweg von den Socken“, so Gruber im Interview mit Sat1.
Weiterhin erläutert er: „An Josefine überzeugt dieser zynische Blick, die ironischen Kommentare, die toughe Körperhaltung. An Raymond Thiry überzeugt sein kaltes Leichenhallenlächeln und sein niederländischer Akzent. Als wären beide Figuren direkt dem Buch entsprungen.“
Raymond Thiry ist in den Niederlanden kein Unbekannter und auch, wenn ich ich ihn bislang nie selbst in einer Rolle erlebt habe, könnte ich mir vorstellen, dass er für die Rolle des Maarten S. Sneijder die ideale Besetzung darstellt.
Zuletzt zu sehen war er übrigens in „Undercover“ einer hauptsächlich belgischen Krimiserie, die unter anderem von ZDFneo und Netflix koproduziert wurde. Habt ihr sie schon gesehen? Falls nicht ist heute Abend ganz sicher keine gute Gelegenheit es nachzuholen, aber ansonsten hätte man die Chance Raymond Thiry als potenziellen Bösewicht zu erleben in der ZDF-Mediathek.
Über den Drehort von „Todesfrist“
Gedreht wurde sowohl in München, als auch in Wien. Hoffentlich verrate ich an dieser Stelle nicht zu viel, wenn ich euch sage, dass die Dreharbeiten zum Showdown im Wiener Narrenturm stattfanden. Dieser Ort war für Josefine Preuß kein Unbekannter, stand sie hier doch bereits 2015 für das Sat1-Historienepos „Die Hebamme II“ vor der Kamera.
Über die Reihe um Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder
Mit „Todesmal“ erschien am 19. August 2019 der fünfte Teil der erfolgreichen Roman-Reihe von Andreas Gruber. Zuvor gingen Sneijder und Nemez bereits in „Todesurteil“, „Todesmärchen“ und „Todesreigen“ auf Mörderjagd. Insgesamt gibt es also derzeit 5 Fälle, die Zuschauern und Lesern Spannung versprechen.
Gedanken über den Struwwelpeter
Als ich das erste Mal davon hörte, dass die für diese Geschichte erfunden Mordserie auf dem Kinderbuchklassiker „Der Struwwelpeter“ basiert, habe ich nicht schlecht gestaunt, denn ich selbst erinnere mich noch gut daran, dieses Buch als Kind selbst besessen und gelesen zu haben. Wirklich geschadet hat es mir nicht, geholfen ebenso wenig. Mordfantasien hingegen habe ich zum Glück keine entwickelt. Denn vermutlich hätte das meine Großmutter doch sehr erstaunt und erschreckt. Sie war nämlich dafür verantwortlich, dass sich im Besitz dieses Buches kam.
Nun, Josefine Preuß, die nur drei Jahre älter ist als ich selbst, scheint dieses Buch ebenfalls noch aus ihrer Kindheit zu kennen. Erzählte sie im Interview gegenüber Sat1: „Mir ist und war das Buch als Kinderbuchklassiker natürlich ein Begriff, obwohl es in meiner Kindheit keine große Rolle gespielt hat. Umso erstaunlicher und fast schon erschreckend ist, wie brutal, grausam und – aus heutiger Sicht – pädagogisch wertlos diese Geschichten für Kinder sind.“
Ich persönlich bin mir sicher, dass Josefine Preuß Recht hat, die Bücher sind heutzutage nicht mehr wirklich pädagogisch wertvoll. Es gibt bessereBilderbücherund auch bessere Bücher für Erstleser. Aufgrund seiner durchaus etwas beängstigenden Erzählung ist der Struwwelpeter aber bis heute unvergessen.
Erwartungen an den Film „Todesfrist“
Mit „Todesfrist“ starten wir in einen neuen Krimi-Herbst auf Sat1, was mich persönlich sehr freut, denn die ersten Filme dieser Krimi-Herbst-Reihe haben im vergangenen Jahr ausgesprochen gut gefallen, sodass ich unbedingt darauf hoffte, dass es auch in diesem Jahr weitere starke Filme aus Eigenproduktion von Sat1 geben würde. Es gibt sie und ich freue mich sehr darüber.
Wie der Film heute Abend wird, lässt sich für mich nur schwer vorhersagen, aber ich tippe auf eine Mischung aus spannend, ein wenig gewalttätig und stark unterhaltend. Sat1 selbst spricht schließlich von Hochspannung.
Worauf ich mich freue, ist das Zusammenspiel zwischen den beiden Schauspielern, denn meiner Meinung nach könnte auch das Wechselspiel zwischen den beiden Schauspielern sehr zum Erfolg des Films beitragen. Ein zwei sich auf jeden Fall jetzt schon, nämlich, dass ich einschalten werde. Heute Abend, 20:15 Uhr, Sat1. Da ist Spannung garantiert. Und während wir den ersten Arbeitstag der Woche mit diesem Film ausklingen lassen, hat auch Josefine Preuß ganz ähnliche Strategien zur Entspannung wie wir.
Sie erzählt im Interview gegenüber Sat1: „Den Tag und die Rolle „abschminken“, Wohlfühl-Klamotten anziehen und zur Entspannung ein gutes Buch lesen oder eine leichte Komödie anschauen.“ Vielleicht macht mir gerade dieses Zitat von Josefine Preuß, diese Schauspielerin so sympathisch.