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Ich finde, die ersten 70 Seiten eines Buches…

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… sagen schon viel über das aus, was einen auf den nächsten 330 Seiten erwartet. Im Fall von „Zeit, gehört zu werden“ finde ich die ersten 70 Seiten bereits sehr ausdrucksstark und in gewisser Weise für die Person, die ich mir als Amanda Knox vorstelle, sehr charakteristisch.

Amanda Knox: Kind im Körper einer Frau?

Amanda Knox selbst erzählt die Geschichte von Meredith Kercher, ihrer ermordeten Mitbewohnerin, deren Leiche sie fand und dessen Mordes sie bezichtigt worden ist. Bereits beim Lesen der ersten 70 Seiten, stellt sich Amanda dem Leser als sehr naiv und kindlich vor. Sie beschreibt oberflächliche Freundschaften und Liebesbeziehungen, wieso eigentlich gar nicht gemeint waren und zieht den Leser so auf ihrer Seite und in das Buch hinein. Die ersten Eindrücke aus Perugia schildert sie mit einer Leichtigkeit und mit durchaus guten Erinnerungen an die Zeit ihres Aufenthaltes. Man merkt ihrer Erzählweise an, wie sehr sie sich auf den Aufenthalt in Perugia freute. Insbesondere darauf, neue Erfahrungen zu machen und vielleicht auch sich selbst zu finden.

Amanda Knox: Reflektiert oder manipulativ

Auf den ersten 70 Seiten, das entspricht immerhin den ersten sieben Kapiteln, gelingt es ihr, ihr eigenes Verhalten rückwirkend zu reflektieren und dem Leser begreiflich zu machen, wie es ihrer Meinung nach zu den schrecklichen Mord kommen konnte.
Sie selbst präsentiert sich dabei schon fast so unschuldig, als sei sie ein Kind. Sie erzählt von Marihuana-Konsum, Sex und wilden Partys und präsentiert sich doch als brav und gesittet.
Das Buch überzeugt mich auf seinen ersten siebzig Seiten, die ich innerhalb von kürzester Zeit verschlungen habe, in Bezug auf seine Authentizität. Fast scheint es so, als wollte sie sich selbst ein Plädoyer halten, als wolle sie dem Leser sagen: „Schaut her, ich bin unschuldig!“ Aber seien wir doch mal ehrlich, wer würde schon in seinem eigenen Buch beschreiben, was alles gegen ihn spricht.
Die Objektivität mag der Leser hier missen, die subjektive Seite jedoch zeigt klar, wie es Amanda in Perugia ergangen sein muss und wie sie sich geführt hat. Auch wenn ich das Buch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beendet habe, so finde ich die ersten Kapitel bereits durchaus lohnenswert und werde das Buch auf jeden Fall weiterlesen.

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