Hallo und Willkommen zum heutigen Blogtour-Beitrag zum Thema „Die Letzten: Zerfall +Verlust“ – Eine Gesellschaft neu erschaffen. Die vorangegangenen Tage haben gezeigt, dass ein Leben in einer unzivilisierten Welt gefährlich sind. Pandemien schwächen eine Gesellschaft und können sie nachhaltig zerstören. Ein Wiederaufbau der gesellschaftlichen Strukturen ist schwierig, aber nicht unmöglich. Genau diesem Thema widmet sich auch die Dilogie „Die Letzten“.
Für mich wirft diese Geschichte nun eine Frage sehr konkret auf: Was macht unsere Gesellschaft aus? Welche Merkmale hat eine moderne Gesellschaft?
Definition Gesellschaft
„Gesellschaft bezeichnet in der Soziologie allgemein eine durch unterschiedliche Merkmale zusammengefasste und abgegrenzte Anzahl von Personen, die als sozial Handelnde (Akteure) miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt sozial interagieren.“ (Quelle)
So weit, so kompliziert. Oliver Pätzold hat sich also wie es für eine Dystopie üblich ist die Mühe gemacht, sich die Frage zu stellen, wie man eine Gesellschaft zerstört. Möglichkeiten gibt es da viele. Seine Antwort jedoch hieß: „Pandemie“.
Definition Pandemie
„Unter Pandemie versteht man eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen, im engeren Sinn die Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Im Unterschied zur Epidemie ist eine Pandemie somit örtlich nicht beschränkt.“ (Quelle)
Folgen für die Gesellschaft: Zerfall
Wenn es die Gesellschaft hart trifft, zerfallen grundlegende Prinzipien der Zivilisation. Heißt, neben der Tatsache, dass bestimmte Versorgungen (Strom, Wasser,etc.) zusammenbrechen, trifft es auch unsere Justiz, Plünderungen sind beim Zerfall einer Gesellschaft an der Tagesordnung, auch brutales Gebahren gehört irgendwie dazu. Das Gesetz des Stärkeren greift wieder um sich. Wer nun glaubt, dass sei einfach wieder umzukehren, der irrt, denn auch Beziehungen und Zusammenhalt zerbrechen scheinbar unwiderruflich.
Gehört ein Mitglied einer zerfallenen Gesellschaft wieder einer anderen Gesellschaft an, so muss dieses Mitglied erst den zivilisierten Umgang mit anderen erst neu lernen. Richtlinien und Gesetze helfen hierbei genauso, wie klare Ansagen und feste Strukturen. Eine zerfallene Gesellschaft wieder aufzubauen, erscheint somit alles andere als einfach.
Neue Gemeinschaft, neue Prinzipien, neue Lebensform?
Tatsächlich scheint Oliver Pätzold sich in dieser Geschichte mit genau diesem Thema auseinander zu setzen. In der neuen Welt von Robert und seinen Kindern Hanna und Alexander scheint alles anders zu sein und doch begeben sie sich auf eine Reise ins Unbekannte und in eine neue Zivilisation. Die Gruppe in der sie nun leben ist eine gänzlich neue Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Hier werden zumindest die grundlegensten Bedürfnisse, nach Nahrung, Kleidung und Wohnstätte, sowie soziale Gemeinschaft gestillt.
Katastrophen schärfen die Charaktere
Oliver Pätzold hat bei seinen Figuren von Anfang an eine Vielzahl von Konflikten angelegt. Dieses wird in der Beziehung zwischen Robert und seinen Kindern deutlich. Die beiden erleben ihren Vater nämlich zunächst als Versager und erleben schließlich mit wie er über sich hinauswächst.
Gleich zu Beginn wird bei Robert eine gewisse Unsicherheit und Nervosität spürbar. Dies wird bereits im ersten Absatz offensichtlich. Hier steht: „Schweiß tropfte von Roberts Stirn auf seine Nase und rann über die Lippen in seinen Mund. Frustriert wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht und streckte seinen Kopf aus dem Autofenster, um zu erkennen, was den Stau vor ihm verursachte.“ Tatsächlich stellt dieses Zitat nur einen ersten Hinweis auf die Problemstellung der drei Hauptprotagonisten dar. Das eigentliche Problem liegt in der Betrachtung des Figur des Roberts, denn seine Kinder erleben ihn als Versager. Doch sind die Kinder so viel besser auf das Überleben ohne Gesellschaft vorbereitet? Nein, sie haben andere Probleme, aber jeder einzelne wächst an seinen Aufgaben und Problemen ist am Ende sehr viel stärker als zuvor.
Gewinnspiel
Zu gewinnen gibt es:
2x die Dilogie „Die Letzen“ im Taschenbuchformat.
Gewinnspielfrage:
Welches Bedürfnis wäre euch, nach den Grundbedürfnissen, in einer neuen Gesellschaft am Wichtigsten?
Alle die die Frage beantworten bekommen ein Los. So sind max. 5 Lose möglich, wenn ihr auf jedem teilnehmenden Blog die Tagesfrage beantwortet.
Teilnahmebedingungen
Teilnahmeschluss ist an 9.4.18 um 23:59 Uhr.
Stationen der Blogtour
04.04. – Die ersten Tage bei Claudia von Claudis Gedankenwelt
05.04. – Schockstarre bei Silke von World of books and dreams
06.04. – Überleben gelungen, doch wie geht es weiter? bei Anna von Passion4Books
07.04. – Eine Gesellschaft neu erschaffen bei Marie von Vielleserin
08.04. – Die Ängste eines Autoren bei Justin von Justine Wynne Gacy
karin
Hallo und guten Tag,
O.K. wenn die Grundbedürfnisse gestillt sind….freie Meinungsäußerung ohne Strafen oder sonstige negative Einschnitte in mein Leben/Lebensbereich.
LG..Karin…
Manuela Schäller
Huhu,
Danke für deinen Beitrag.
Mir wäre es ein Bedürfnis für einander da zu sein und sich gegenseitig zu stützen, sich entfalten zu können. Jeder muss so sein wie er ist.
LG Manu
Daniela Schiebeck
Das jeder so leben darf, wie er möchte