Wusstet ihr, dass „Fratello“ Bruder heißt? „Fratelli“ sind somit die Brüder oder auch Geschwister. Bei „Die Fratellis – Made by Love“ von Katrin Emilia Buck ist der Name also Programm, denn es geht um die Männer einer Familie, die jeweils die Liebe ihres Lebens suchen. Ganz konkret lernen wir in diesem erstem Ebook Emanuele kennen, den Jüngsten im Bunde oder anders gesagt den „Fratellino“.
Emanuele träumt schon lange von einer großen Familie, hat sogar schon ein Stadthaus einzurichten begonnen, in dem sich seine zukünftige Frau und die noch ungeborenen Kinder wohlfühlen müssten. Gleichzeitig vermisst er nach dem Streit mit seiner Familie um das Restaurant seine Familie. Doch das Restaurant wird sein ältester Bruder, der Fratallone, Franco übernehmen. Dies ist auch der Grund, warum Emanuele mittlerweile in New York lebt.
Ein Klappentext der neugierig macht
Die Bücher von Katrin Emilia Bucklese ich gerne und so machte mich die Ankündigung des ersten Teils ihrer neuen Reihe neugierig.Doch worum geht es eigentlich?
„Emanuele, vierundzwanzig, jüngster Sohn einer angesehenen Familie aus Rom, würde seine Seele für das Restaurant der Familie geben. Doch die Tradition verlangt, dass sein ältester Bruder Franco es erben wird. Enttäuscht und voller Wut verlässt er Rom und baut sich in New York ein neues Leben auf. Nun fehlt nur noch eine Frau, die er über alles liebt und die ihm eine halbe Fußballmannschaft Kinder schenkt.
Sophie war mit vierundzwanzig Jahren am höchsten und zugleich tiefsten Punkt ihrer Modelkarriere angelangt. Heute – acht Jahre später – leitet sie erfolgreich eine Ranch in Texas. Alles läuft perfekt, nur mit den Männern will es nicht so recht klappen, denn Sophie weigert sich, ihre Unabhängigkeit und ihre geliebte Ranch aufzugeben.
Als sie auf Emanuele trifft, scheinen sich ihre Hormone nicht länger an ihren Lebensplan halten zu wollen. Seine feurigen Augen bringen sie schier um den Verstand, sein italienischer Akzent klingt wie Musik in ihren Ohren. Während sich alles in ihr nach diesem Mann verzehrt, hat sie eines nicht kommen sehen: Emanuele folgt dem Befehl seines Bruders, zurück nach Rom zu kommen. Als dann noch ein zweiter Verehrer auf ihrer Ranch auftaucht, ist das Gefühlschaos perfekt.
Wird Sophie entgegen aller Vernunft auf ihr Herz hören und auf Emanuele warten? Und schafft Emanuele den Spagat zwischen seiner Familie und Sophie, mit der er den Rest seines Lebens verbringen möchte?“
Kurz gesagt auf den ersten Blick erscheint alles wie eine ganz normale Liebesgeschichte, doch dass dieser Eindruck trügt, wird schnell klar, wenn man sich den Stil anschaut in dem die Autorin dieses Buch geschrieben hat.
Szenisch, perspektivisch
Tatsächlich erscheint insbesondere durch den Perspektivwechsel zum Kapitel sehr szenisch, was den Verlauf der Handlung deutlich beschleunigt, mir als Leser aber einerseits gefällt und andererseits eine gewisse Lebendigkeit einbringt. Dennoch bietet diese szenische auch etwas Negatives, denn so verläuft die Geschichte sehr viel schneller als man es zunächst erwarten würde.
Ja, ich kann sagen, dass die Sprache, in der Katrin Emilia Buck diese Geschichte erzählt der charakteristisch ist. Jeder Charakter weist eine eigene Persönlichkeit auf, die durch die Dialoge wieder einmal unterstützt werden. Ja, sicherlich macht dieses szenische Wesen sehr viel aus, denn durch die Perspektiven erscheint es mir zunächst wie eine Art Pingpongspiel zwischen die männlichen Protagonisten Emanuele und der weiblichen Hauptfigur Sophie.
Gleichzeitig jedoch sind diese beiden nicht die einzigen Figuren, die wir uns während des Lesens näher betrachten müssen, denn genau genommen lernen wir auch schon andere Figuren näher kennen, die in potenziell späteren Büchern möglicherweise relevanter werden.
Überraschende Wendungen und Verwicklungen
Katrin Emilia Buck erzählt die Geschichte in mehreren einzelnen Fäden, die zusammengesetzt ein Ganzes ergeben, so dass dieser erste Teil auch schon auf weitere Folgebände hinweist. Spannend ist dies alle Mal, gleichzeitig geht mir genau durch dieses Mischgewebe im Rahmen dieser Geschichte ein wenig Lebendigkeit verloren. Mir fehlt hier und da letztendlich ein wenig mehr.
Versteht mich nicht falsch, ich mag diesen Erzählstil der Autorin, aber in manchen Szenen hätte die Geschichte ein wenig mehr gebrauchen können. Mehr Handlung, mehr Tiefe, mehr Charakter, womöglich sogar ein paar weitere Beschreibungen und weniger Geschwindigkeit. Dieses mag hart klingen, ist jedoch keinesfalls problematisch, da die Geschichte dennoch schön zu lesen ist, aber gleichzeitig ganz anders, als ich es aus anderen Geschichten von der Autorin gewohnt bin.
Phasenweise habe ich den Eindruck, dass diese Geschichte vor allem eins wollte, empathisch mit hoher Geschwindigkeit. Diese Empathie merkt man, wenn man genauer hinschaut insbesondere an den Dialogen, denn hier zeigt sich diese Emotionalität besonders deutlich. Insbesondere im Charakter von Manu. Trotzdem glaube ich, dass die Autorin in diesem ersten Band noch nicht es volle Potenzial der Geschichte gezeigt hat und bin gespannt, wie es in den späteren Bänden weitergehen wird.
Fazit
Sicher, für ein Einstieg in eine neue Reihe, gibt es hier noch ein wenig Potenzial und womöglich steigert die Autorin von Band zu Band, dennoch halte ich auch diesen ersten Teil schon für überaus lesenswert, da wir eine Menge über die romantischen Entwicklungen der Männer einer Familie erfahren, wie wir in den zukünftigen Teilen noch einmal und immer wieder erleben werden. Mir persönlich gefallen diese Romane ja, aber vielleicht hätte mir das alles mit ein paar weiteren Seiten und noch mehr Handlung im weniger szenischen Stil noch einmal besser gefallen.