Mit der neuen Episode „Die rosarote Brille“ zeigt das ZDF heute Abend um 20.15 Uhr eine neue Episode aus der Reihe „Familie Anders“. Darin erlebst du, wie Paartherapeut Fabian Anders vor eine emotionale Zerreißprobe gestellt wird. Während er versucht, seinen Klienten zu helfen, gerät sein eigenes Leben zunehmend in Turbulenzen.
Dr. Leander Herzog, ein renommierter Chirurg, und seine Frau Liv suchen verzweifelt nach Lösungen für ihre schwere Beziehungskrise. Die Zukunft scheint ungewiss, und die Wünsche der beiden stoßen auf unüberwindbare Hindernisse.
Doch nicht nur in der Therapiepraxis, auch im privaten Leben von Fabian Anders bahnen sich Veränderungen an. Eine alte Jugendliebe taucht überraschend wieder auf und wirft sein Leben durcheinander. Wird Fabian sich für die rosarote Brille der Vergangenheit entscheiden oder einen klaren Blick auf die Gegenwart wagen?
Die heutige Episode „Familie Anders – Die rosarote Brille“ verspricht neben großen Emotionen und einer authentischen Geschichte auch wieder Einblicke in eine authentische Paartherapie und kann so vielleicht dabei helfen, manches Kommunikationsproblem zu lösen. Eine therapeutische Sitzung ersetzt dieser Film aber nicht. Einschalten lohnt sich, selbst, wenn du derzeit keine Beziehungsprobleme hast.
Worum geht es bei „Familie Anders – Die rosarote Brille“?
Paartherapeut Fabian Anders lebt mit seiner Familie im Nestmodell auf einem Hof bei Leipzig. Seinen Klienten vermag er erfolgreich zu helfen, sich selbst weniger.
Der international bekannte Chirurg Dr. Leander Herzog sucht zusammen mit seiner Frau Liv Fabians Praxis auf. Durch unterschiedliche Wünsche, die nahe Zukunft betreffend, sind sie in eine schwere Beziehungskrise geraten.
Fabian und seine Noch-Ehefrau Paula wechseln sich seit einem Jahr bei der Kinderbetreuung ab und ziehen wochenweise zu Mathilda und Louis sowie den Leih-Großeltern Moni und Ibrahim ins Haupthaus. Paula trifft sich in ihren kinderlosen Wochen weiterhin in Leipzig mit ihrem Freund Alexej. Fabian kann sein Singledasein jedoch nicht so recht genießen – bis er überraschend Nora Mannstein wiedersieht, eine Jugendliebe. Nora lässt Fabians Herz höherschlagen, und auf einmal scheint die schmerzhafte Ehe-Auszeit von Paula Sinn zu ergeben. Erst spät bemerkt er die rosarote Brille, durch die er Nora sieht.
Auch im Therapiefall geht es um Projektionen und trügerische Überzeugungen: Liv und Leander Herzog kommen zu Fabian, weil Leander sich von seiner Frau im Stich gelassen fühlt. Eigentlich hatten die beiden den Plan, mit Leanders Renteneintritt in seine Heimat Österreich zurückzukehren. Doch nun erwartet der gemeinsame Sohn ein Kind, und Liv möchte in Leipzig bleiben, wo sie als helfende Großmutter angeblich gebraucht wird.
Eine von Fabian motivierte Aussprache mit dem Sohn stürzt Liv in eine Krise: Ihr Sohn will ihre Hilfe nämlich gar nicht. Wie kam sie nur dazu, sich dies einzubilden? Und wieso bereitet ihr die Vorstellung, mit Leander wegzuziehen, diese unerklärlichen Bauchschmerzen? In der Therapie kristallisiert sich heraus, dass Leander an beidem nicht unschuldig ist.
„Familie Anders – Die rosarote Brille“: Drehorte
Die Dreharbeiten des TV-Films „Familie Anders – Die rosarote Brille“ fanden zwischen dem 10. August 2023 und dem 29. September 2023 im Raum Leipzig, Sachsen, statt. Regie führte Sebastian Stern, während das Drehbuch von Stephanie Dörner und Marita Nienstedt stammt. Die Produktion wurde von der Roxy Film GmbH geleitet.
Die Wohn-Praxis-Kombination von Paartherapeut Fabian Anders in seinem Nestmodell-Haus erlaubt ihm, seinen Klienten eine persönliche und vertraute Umgebung für ihre Therapie zu bieten. Das Zusammenleben mit wechselnder Kinderbetreuung und der Unterstützung durch die Leih-Großeltern schafft eine enge Familienbindung. Das Nestmodell symbolisiert Geborgenheit, Zusammenhalt und die Stärke der Familie in schwierigen Zeiten.
„Familie Anders – Die rosarote Brille“: Besetzung
In „Familie Anders – Die rosarote Brille“ wird die Geschichte einer ganz besonderen Familie erzählt, die mit den Höhen und Tiefen des Alltags konfrontiert ist. Der Stammcast der Reihe setzt sich aus talentierten Schauspielern zusammen, die ihren Rollen Leben einhauchen.
Moritz Treuenfels brilliert als Fabian Anders, der liebevolle Vater der Familie. Seine Darstellung vermittelt sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit, was die Figur besonders authentisch wirken lässt. An seiner Seite überzeugt Bettina Burchard als Paula Anders, die Mutter, die mit Herz und Humor die Familie zusammenhält.
Eine interessante Dynamik entsteht durch die Episodencast-Mitglieder Harald Krassnitzer als Leander Herzog und Ann-Kathrin Kramer als Liv Herzog. Ihre Einbindung in die Handlung als Klienten der aktuellen Episode bringt frischen Wind in die Geschichte und sorgt für spannende Entwicklungen.
Für besondere Authentizität wird auch die Tatsache sorgen, dass Harald Krassnitzer und Ann-Kathrin Kramer auch in der Realität miteinander verheiratet sind. Diese besondere Besetzungsleistung zeigte sich auch schon in den ersten Episoden der Reihe „Willkommen im Nest“ und „Zwei sind einer zu viel“ und sorgte hier für eine besondere Glaubwürdigkeit.
Tatsächlich bin ich schon gespannt, wie diese Besetzungsleistung in Zukunft durchgehalten werden kann, denn bei einigen Paaren wusste ich nicht einmal, dass sie der Realität miteinander liiert sind. Hätte man diese Besonderheit zunächst auf die Corona-Krise zurückführen können, so zeigt sich nun, dass diese Idee sich auch in den neueren Episoden fortgesetzt wird.
Persönlich frage ich mich an dieser Stelle, ob die Besetzung eines realen Paares in der Rolle eines Paares in der Krise tatsächlich für so etwas wie mehr Glaubwürdigkeit sorgen kann. Hier ich gespannt, wie mich der Film auch heute Abend wieder überzeugen kann. Doch zunächst möchte ich wie gewohnt die übrige Besetzung vorstellen.
Die Unterstützung der Familie Anders durch Ramona Kunze-Libnow als Moni Berner und Vedat Erincin als Ibrahim Yildiz verleiht dem Film eine zusätzliche emotionale Tiefe. Ihre Rollen als angenommene Großeltern fügen sich organisch in das Gesamtbild der Familie ein.
Die Beziehungsdynamik innerhalb der Familie wird weiter bereichert durch Tobias van Dieken als Alexej Kasabian, den neuen Freund der Mutter, sowie durch Antonia Bill als Nora Mannstein, die frühere Jugendliebe des Vaters. Ihre Auftritte tragen zur Komplexität der familiären Beziehungen bei und lassen Raum für interessante Entwicklungen.
Neben den Hauptrollen sorgen auch die Nebenrollen für Farbe und Vielfalt im Film. Jede Figur fügt sich auf ihre eigene Art und Weise in das Geschehen ein und trägt dazu bei, dass „Familie Anders – Die rosarote Brille“ zu einem facettenreichen und unterhaltsamen Film wird.
Mit einer starken Besetzung, die sowohl im Stamm- als auch Episodencast überzeugt, bietet der Film ein vielschichtiges Porträt einer Familie, das sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregt.
Die Beziehungsdynamik in „Familie Anders – Die rosarote Brille“
Die Idee dieses Films geht meiner Ansicht nach über das hinaus, was für das Herzkino üblich wäre. Hier geht es nicht nur um Emotionen, sondern tatsächlich darum, zu zeigen, wie man auf kreative Weise nach Lösungen für gewisse Dynamiken suchen kann.
Im Falle des Paarberaters Fabian Anders handelt es sich hierbei erfahrungsgemäß Beziehungsdynamiken, die sich im Laufe der Beziehung eines Paares verändert haben. In der allerersten Episode ging es dabei um die Ehe des Ehepaars Anders, dass sich zwar noch als Familie und Eltern wahrnahm, aber eben nicht mehr als Paar.
Sie hatten sich in ihren Elternrollen voneinander weg entwickelt. Die damit verbundenen Probleme löste die Familie über das Nestmodell und kommt damit auch eigentlich gut zurecht, auf die Herausforderungen ergeben sich nicht etwa die Familieninterna, sondern durch neue Partner, aus der früheren Familie wird nun mehr und mehr eine Patchworkfamilie.
Alleine diese Darstellung einer modernen Familie, bei der es auch um das Scheitern einer Ehe geht, sorgt eine gewisse Authentizität, die für eine Identifikation auf Seiten der Zuschauer sorgen könnte, schließlich leben viele Familie mittlerweile nicht mehr zusammen, sondern haben sich in neuen Familien oder in Patchworkfamilien arrangiert, zu denen möglicherweise auch so etwas wie angenommene Großeltern gehören.
Mit dieser Reihe zeigt das ZDF-Herzkino ein modernes Familienbild, das einerseits die klassischen Beziehungsdynamik repräsentiert, diese aber andererseits auch überwindet. Was vielleicht ein wenig merkwürdig klingt, zeigt, dass man Eltern bleibt, auch wenn man sich als Paar trennt, denn das Familienleben von Familie Anders gestaltet sich alles andere als herausfordernd. Natürlich werden sie wie jede Familie auch vor die eine oder andere Herausforderung gestellt, doch geht diese meist nicht auf die Trennung selbst zurück.
Familienleben im Fokus von „Familie Anders – Die rosarote Brille“
Das Familienleben der Familie im Film zeigt sich überaus harmonisch. Die Kinder wissen, dass sie sich auf jedes ihrer Elternteile verlassen können und, dass keines sie auf Dauer verlässt. Dieses ist einer der Vorteile des Nestmodells. Aber es gibt sicherlich auch einige Herausforderungen. Schließlich benötigt man insgesamt mindestens zwei oder sogar drei Orte. Den Kindern wird eine Wohnung überlassen, (je)dem Elternteil ebenso. Jede Woche oder in einem zuvor festgelegten anderen Rhythmus wechseln sich die Elternteile ab und leben mit den Kindern zusammen.
Getroffene Absprachen werden hierbei eingehalten (sonst geht es nicht) und jedes Elternteil verbringt gleich viel Zeit mit den Kindern. Alleine diese Regelungen sorgen schon für ein Gefühl der Sicherheit und minimieren Verlustängste, doch das Nestmodell steht für weitaus mehr als das.
Da in diesem Modell nicht das Kind zwischen den Eltern pendelt, sondern die Eltern abwechselnd zu dem Kind ziehen, entsteht einerseits eine finanzielle Mehrbelastung, die man dadurch lösen kann, dass sich die Eltern weiterhin eine Wohnung teilen, in der sie dann aber abwechselnd leben, aber ebenso eine emotionale Mehrbelastung, da man nicht gänzlich den Kontakt zum Partner abbrechen kann.
Ich persönlich bin mir nicht ganz sicher, wie ich zu diesem Modell stehe. Ob man dieses Modell wirklich einer Familie empfehlen kann, hängt sicherlich auch davon ab, ob man sich im Guten getrennt hat oder nicht und von anderen Aspekten wie Flexibilität.
Trotzdem finde ich es sehr positiv, dass dieses besondere Familienmodell einer Patchworkfamilie in einem Film gezeigt wird, der mehr sein will als ein Unterhaltungsfilm. Tatsächlich könnte man sagen, dieser Film bietet Orientierung für Menschen, die sich gerade getrennt haben und nun nicht sicher sind, wie man sich um das gemeinsame Kind kümmern möchte.
Erwartungen an „Familie Anders – Die rosarote Brille“
Tatsächlich erwarte ich vom heutigen Film eine gelungene Mischung aus Unterhaltungsfilm, mit komödiantischen aber ebenso dramatischen Anteilen und einigen Turbulenzen. Persönlich spricht mich dieser Film aber an, da er mehr Tiefgang besitzen dürfte, als das klassische Herzkino.
Gleichzeitig bin ich aber auch davon überzeugt, dass man nicht zu viele Episoden dieser Reihe hintereinander zeigen dürfte, da die Zuschauerinnen und Zuschauer hier eben nicht nur unterhalten werden, sondern auch den einen oder anderen Rat bekommen und das ganze ohne dafür zu bezahlen.
Eine echte Paar- oder Familienberatung ersetzen diese Filme aber nicht. Sie zeigen jedoch möglicherweise, dass Paarberatung ein Weg sein kann, um das eigene Familienleben zu verbessern, wenn man gemeinsam seine Probleme angeht.
Meiner Ansicht nach wird dieser Film nicht nur unterhalten, sondern als Identifikation für Menschen in vergleichbaren Situationen dienen. Dies macht diese Art von Film für mich persönlich speziell, denn vermutlich würde ich sie nicht schauen, wären sie nicht Teil des Herzkinos. Übrigens zeigt das ZDF in der kommenden Woche gleich eine weitere Episode.
Familie Anders: Die rosarote Brille
Regisseur: Sebastian Stern
Erstellungsdatum: 2024-04-07 20:15
4.8
Vorteile
- Pros und Cons von "Familie Anders - Die rosarote Brille"
- Pros:
- Authentische Darstellung von Familien- und Beziehungsdynamiken
- Vielschichtige Charaktere mit Tiefe und Entwicklung
- Modernes Familienbild mit Patchworkfamilie und Nestmodell
- Starke Besetzung mit überzeugenden Schauspielern
- Emotionale Tiefe und Identifikationsmöglichkeiten für Zuschauer
Nachteile
- Möglicherweise komplexe Handlungsstränge für einige Zuschauer
- Thema der Beziehungskrise kann emotional belastend sein
- Eventuelle Herausforderung, das Nestmodell im Alltag umzusetzen
- Bedarf an Abwechslung, um nicht zu repetitive zu wirken
- Kein Ersatz für professionelle Familien- oder Paarberatung