… Anderes versprochen als ich bekommen habe. Ich hatte gedacht, dass ich hier einen echten Wohlfühlroman bekomme, doch was ich bekommen habe, war mehr ein Lebenswegroman. Es ging dabei, um die Geschichte von Alexandra, einem Kontrollfreak, mit Job, man Wohnung, die eigentlich alles hat und doch fehlt eines, ein echtes Leben. Ein Leben, das nicht immer streng nach Plan läuft. In diesem gibt es auch Überraschungen, und Änderungen in den Abläufen geben darf. Genau das ist aber Alex Albtraum.
Inhalt dieses kurzweiligen Romans
Alexandra war mit ihrem Leben eigentlich recht zufrieden. Sie hatte einen Job, der zwar nicht optimal bezahlt wurde, sie aber dennoch zufrieden machte, einen Mann, der mehr ein Gewohnheitsmensch denn ein Partner war und eine Wohnung, die ihr gut gefiel, gemeinsam mit ihrem Freund. Doch dann verändert sich etwas. Sie verliert ihren Job und wenig später, als sie ihrem Partner davon erzählen möchte, erwischt sie diesen beim Fremdgehen.
Und schon steht sie da, ohne Job, ohne Partner und ohne Wohnung, dafür erzählt ihre Mutter ihr von dem Tod einer Tante, deren Erbe sie antreten wird. Also heißt es Tschüss Hamburg, hallo Harz und hinein in Tante Effies Café. Dieses soll sie nun übernehmen und weiterführen. Effie hatte es sich so gewünscht. Doch als dann alles plötzlich ein wenig schief läuft und sich Alexandra, die weder Alex noch Lexi genannt werden möchte, wieder sehr einsam fühlt, begegnet sie plötzlich einer Person, die sie schon bei der Beerdigung auf einer Schaukel sitzen sah. Der Beschreibung nach Tante Effie, aber das kann ja wohl eigentlich nicht sein oder doch?
Stilistisches in „Mein zauberhaftes Café“
Nun, Stil könnte man sicher viele schreiben, es ist ein locker-leichter Roman, der schnell gelesen ist und eine gute Atmosphäre schafft, es ist ein Roman, der gesagt genauso ist wie es das Cover verspricht. Es ist ein sahniger Roman, der den Leser und schmeichelt und ihm eine Geschichte erzählt, die gleichermaßen romantisch wie auch fantastisch ist, die runtergeht wie Sahne. Gleichzeitig ist es ein Roman, der ein wenig naiv ist, der in dieses typische Chic-Lit-Genre hineinpasst, dass ich überhaupt nicht gerne lese. Dennoch ist dieser Roman empfehlenswert, nicht unbedingt für jedermann oder besser gesagt jeder Frau, aber er ist lesenswert, für diejenigen unter euch, die auf der Suche nach einem leichten unterhaltsamen Roman sind, der einen aus der wirklichen Welt entführt.
Chiclit versus unterhaltsamer Frauenroman
Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon bemerkt, dass sich dem Chic-Lit-Genre gegenüber meist ein wenig skeptisch eingestellt bin. Tatsächlich lese ich gerne mal einen unterhaltsamen Roman, von mir aus auch von einer Autorin, die als Zielgruppe Frauen hat. Aber für mich gibt es einen Unterschied zwischen klassischen Frauenromanen und diesen Chiclit-Helden. In Chiclit Büchern weiß man oftmals schon am Anfang wie es am Ende ausgehen wird, die Chiclit-Helden, wie ich sie nenne, machen eine zumeist sprunghafte Entwicklung durch, die so naiv erscheint, dass man ihr kaum folgen könnte, würde man davon ausgehen, sie sei wirklich beim Menschen möglich. Der unterhaltsamer Frauenroman lässt den Protagonisten Raum zum Entwickeln, hier läuft die Entwicklung, die Protagonistinnen sind dabei meist ein wenig vielschichtiger, aber nicht minder unterhaltsam. Dafür aber glaubwürdiger.
Chiclit oder doch kein Chiclit?
Gerade noch habe ich geschrieben, dass dieser Roman in das Chick-Lit-Genre hineinpasst und doch ist das nur die halbe Wahrheit, denn auf den ersten Blick ist „Mein zauberhaftes Café“ natürlich ein Chiclit, durch die fantastische Rolle der Effie jedoch hat es einen Mehrwert, einen Mehrwert, der „Mein zauberhaftes Café“ einen unterhaltenden Charakter verschafft. Dennoch ist es schwer zu sagen, es ist ein unterhaltender Frauenroman, denn das wäre falsch. Definitiv ist es kein unterhaltsamer Frauenroman, es ist Chiclit, aber eben Chiclit mit dem gewissen Extra.
Fazit
Bevor ich nun versuche etwas zu beschreiben, das so gar nicht beschreibbar ist, gehe ich nun lieber gar nicht darauf ein, sage euch aber, dass „Mein zauberhaftes Café“ kurzweilige Lesezeit verspricht, ob bei einer Bahnfahrt, im Auto auf der Rückbank oder wo auch immer, aber es ist kein Buch, das großartig zum Nachdenken einlädt oder eine Fortsetzung bereithalten würde. Dieses Büchlein ist in sich abgeschlossen und vom Erzählcharakter her, recht schnell gelesen.
Jana Seidel
„Jana Seidel wurde 1977 in Hannover geboren. Nach ihrem Studium in Kiel volontierte sie bei einer Tageszeitung. Anschließend schrieb Jana Seidel zwei Jahre als freie Journalistin für diverse Medien. Mittlerweile lebt sie in Hamburg und arbeitet in einer Zeitschriftenredaktion.“(Quelle: Goldmann Verlag)