… frei oder irgendwie doch nicht so ganz? Mein aktuelles Buch „Still Missing“ geht wohl jedem Leser kann schon an die Nieren. Die Autorin erzählt Annies Geschichte so real, dass man meinen könnte, sie hätte diese Geschichte erlebt und sich nicht bloß ausgedacht. Natürlich weiß ich, dass das alles nur Fiktion ist. Allerdings möchte ich es mir auch gar nicht anders vorstellen müssen.
Beim Stöbern auf der Internetseite von Weltbild bin ich über „3096 Tage“ gestolpert. Das ist das Buch von Natascha Kampusch. Ganz ehrlich, wenn ich schon bei einem fiktiven Roman so reagiere, sollte ich um ihr Buch besser einen großen Bogen machen. Nein, ich bewerte an dieser Stelle nichts. Weder das Buch von Frau Kampusch noch irgendeine Entführung (egal, ob fiktiv oder real). Allerdings erlaube ich mir das Urteil, das solche Bücher nur etwas für Menschen sind, die entweder diese Bücher ohne Emotionen lesen oder sich eine Menge Zeit nehmen, um über das Gelesene nachzudenken. Ich glaube, ich bin eher der letztere Leser. Für ein Buch dieser Art muss ich mir Zeit nehmen und darf den Inhalt gleichzeitig nicht zu nicht an sich heranlassen.
Aus der Erfahrung mit „Still Missing“ weiß ich jetzt, was es heißt, so ein Buch zu lesen. Nein, wenn ich dieses Buch beendet habe, geht es keinesfalls schlecht die Kritik von mir zu lesen geben. Allerdings werde ich das Buch nur unter Vorbehalt empfehlen. Wer so ein Buch liest, der muss abgehärtet sein oder sich wie schon festgestellt eine Menge Zeit nehmen, denn andernfalls nimmt es einen doch sehr mit. „Still Missing“ ist definitiv kein Buch um es mal eben so weg zu lesen. Es ist ein Buch, das stark mit der Realität harmoniert und eine scheinbar reale Fiktion erschafft. Dieses Buch scheint so nahe an der Realität, dass die Realität einen kaum stärker mitnehmen könnte.
Dieser Absatz soll keine Abwertung der Realität sein, sondern genaugenommen eine Darstellung dessen, was das Buch auszudrücken versucht. Ich glaube, dass der Autorin sehr gut gelungen ist, sich in eine Figur hineinzuversetzen und sie so besonders lebendig zu gestalten. Das ist eine Kunst, die in diesem Fall nicht härter hätte umgesetzt werden können. Wer „Still Missing“ lesen möchte, sollte sich auf einiges gefasst machen. Es ist auf gar keinen Fall auf einen Roman für den Urlaub.
So viel möchte ich euch heute über das Buch erzählen. In den Tagen folgt auch noch eine richtige Rezension. Gestern habe ich knapp 100 Seiten gelesen und war über die Härte und Brutalität, mit der die Autorin ihre Figur malträtiert, entsetzt. Gleichzeitig fesselte es mich so stark, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Noch eine Sache möchte ich euch zum Abschluss sagen, ich glaube, dass keine Rezension, die ich schreiben könnte, diesem Buch gerecht wird. Es ist mehr als ein gelungenes Debüt. Dieses Buch muss man als Thrillerfan gelesen haben.
Still Missing: Die Entführung ist vorbei, Annie ist …
8. März 2011
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