Mit „Marie fängt Feuer – Coming Out“ zeigt das ZDF heute Abend um 20:15 Uhr eine weitere Episode der Reihe um die Feuerwehrfrau Marie.
Hat mir die Reihe bis dato immer ausgesprochen gut gefallen, war dies in der letzten Episode in der vergangenen Woche ein wenig anders.
Meine Erwartungen wurden hier nur anteilig erfüllt. Die Besetzung war wiederum stark, die Geschichte intensiv, aber über das Thema Spielsucht kann man sicher geteilter Meinung sein.
Mir persönlich wäre hier ein anderes Thema lieber gewesen. Aber das war in der vergangenen Woche. Blicken wir also auf „Marie fängt Feuer – Coming Out“ und fragen uns, ob sich die Episode in dieser Woche wieder eher zum Entspannen und durchatmen anbietet.
Worum es geht verrät eigentlich schon der Titel dieser Episode. Es geht um ein Coming-out.
Worum geht’s bei „Marie fängt Feuer – Coming Out“?
Ausgelassen feiern die Wildegger die Hochzeit von Marie und Stefan. Endlich haben sie sich das Jawort gegeben. Dabei ahnen sie nicht, welcher Schicksalsschlag ihnen allen bevorsteht.
Parallel findet Marie heraus, dass Stefans Seitensprung nicht ohne Folgen geblieben ist. Er wird wieder Vater. Eine erneute Prüfung für die beiden. Doch Marie ist klar, dass Stefan zu seinem Kind stehen muss – genauso wie sie zu ihrer Beziehung steht.
Max ist frisch verliebt. In seine Mitschülerin Kirsten. Doch deren Leben gerät völlig aus den Fugen, als sie ihren Vater beim Fremdgehen erwischt – mit ihrem Sportlehrer. Vollkommen überfordert sucht Kirsten die Hilfe von Marie.
Wo wurde „Marie fängt Feuer – Coming Out“ gedreht?
Dass Wildegg ein fiktiver Ort ist, haben die meisten von Euch vielleicht noch gar nicht mal gemerkt. Doch stellt sich natürlich die Frage, an welchem Ort die Reihe denn nun tatsächlich gedreht wird.
Die Kulisse für das Filmdorf Wildegg findet sich in der Gemeinde Bad Bayersoien. Hier wurden bislang alle umgedreht. Und hier werden auch schon wieder neue Episoden gedreht. Ich gehe also davon aus, dass wir uns auch im Jahr 2022 auf weitere Fortsetzungen freuen dürfen.
Mit „Coming Out“ wird es aber auch dieses Mal in der Reihe „Marie fängt Feuer“ wiederum ein wenig turbulent. In der fiktiven Gemeinde Wildegg ist eben immer etwas los.
Dabei ist dieser Drehort recht passend gewählt, liegt Bad Bayersoien doch in direkter Alpen-Umgebung und ist eher ländlich gelegen.
Die eher ländliche Umgebung ist allerdings auch bei diesem Thema sicherlich ein Spannungsbogen, mit dem man so nicht rechnen konnte, denn auch wenn Homosexualität alle betrifft, scheint es auf dem Land doch noch eher zu Problemen zu führen.
Schaut man sich Städte wie Köln oder Berlin an, sollte man meinen, dass die Homosexualität längst in unserer Gesellschaft angekommen ist. Dass es trotzdem immer mal wieder zu Problemen kommen kann, liegt in der Tatsache begründet, dass Menschen sich eben nicht mit der gewünschten Toleranz und Akzeptanz begegnen.
Alleine diese Tatsache macht deutlich, dass das Thema, welches heute Abend in „Marie fängt Feuer“ thematisiert wird, nicht nur brandaktuell ist, sondern auch keine Frage des Alters. Schön, dass ich die Episode „Marie fängt Feuer – Coming out“ diesem aktuellen Thema, das gleichzeitig so zeitlos ist, widmen.
„Marie fängt Feuer – Coming Out“: Die Besetzung
Habe ich Euch beim letzten Mal die Schauspieler und ihre Rollen aufgelistet, möchte ich es dieses Mal ein wenig anders machen. Ich möchte einen Schwerpunkt setzen und zwei dieses Mal auf die Besetzung von Stephan Luca und Hans-Werner Meyer.
Die beiden Schauspieler verkörpern das homosexuelle Paar, welches kurz vom Coming-out steht. Ich persönlich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich hierbei um eine Idealbesetzung handelt, aber auf jeden Fall um eine, die interessant ist.
In „Marie fängt Feuer – Coming out“ geht es nämlich um ein Elternpaar, das sich trennt, damit der Vater endlich seine echte sexuelle Orientierung ausleben kann.
Positiv finde ich auch, dass es sich hierbei um die Elterngeneration handelt, in der das Thema relevant wird. Die sexuelle Orientierung kann gerade angesichts der damit einhergehenden Ausgrenzung lange verborgen bleiben.
Trotzdem ist es auf Dauer sicherlich keine Variante, einfach so zu tun, als wäre man eine ganz normale und glückliche Familie, denn jeder sollte eigentlich das Recht haben, so zu leben, wie es seinen individuellen Wünschen und Ideen entspricht und wenn dieses mit einem Lebenskonzept von Homosexualität einhergeht, so ist dies kein Grund ausgegrenzt zu werden, sondern sollte heutzutage völlig normal sein.
Das ist das nicht ist, zeigen jedoch manche Vorfälle, die sich mit Hass gegen Andersartigkeit zu Wehr setzen wollen.
Sowohl Stephan Luca als auch Hans-Werner Meyer habe ich bereits in zahlreichen anderen Filmen mit ganz unterschiedlichem Schwerpunkt erleben dürfen. Beide Schauspieler finde ich überaus passend für die Rollen, die sie in diesem Film verkörpern.
Gleichzeitig ist mir bewusst, dass auch andere Schauspieler diese Rollen hätten übernehmen können.
Erwartungen an „Marie fängt Feuer – Coming out“
Zu behaupten, dass ich an diesem Film keine Erwartungen habe, wäre gelogen, allerdings hoffe ich sehr darauf, dass ich meine Erwartungen in dieser Woche noch ein wenig mehr erfüllen, als in der vergangenen Woche.
Meiner Meinung nach ist das Thema Coming out in der heutigen Zeit ebenso aktuell, wie es das vor 20 Jahren war, wenn nicht sogar noch ein wenig aktueller. Zwar haben Institutionen wie der Christopher Street Day oder die Änderung der Gesetzeslagen dazu beigetragen, dass Homosexualität heutzutage den Anschein erweckt, normal zu sein, doch zeigt sich, dass es immer noch Probleme gibt.
Zwar können Homosexuelle heutzutage heiraten, die Adoption eines Kindes und somit die Elternschaft ist jedoch immer noch eine Hürde. Die Akzeptanz scheint je nachdem wen man fragt auch mal mehr und mal weniger zu sein.
Dabei kann es letztendlich doch jedem einzelnen von uns Menschen egal sein, welche sexuelle Ausrichtung der jeweils anderen Art, sofern wir nicht in eine sexuelle Beziehung zu dem jeweils anderen treten wollen.
Hat diese Sicht tatsächlich etwas mit Toleranz und Offenheit zu tun? Nun, letztlich ist es mir einerlei, welche sexuelle Orientierung mein Gegenüber besitzt. Wichtig ist doch letztlich nur, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft glücklich beziehungsweise zufrieden und ohne größere Auseinandersetzung miteinander leben können.
Ich hoffe sehr darauf, dass „Marie fängt Feuer – Coming out“ diese Ansicht ebenfalls aufgreift. Natürlich ist es mir bewusst, dass die Trennung der Eltern in diesem Film eine Herausforderung darstellen. Aber das wäre auch bei der normalen Trennung der Fall.
„Marie fängt Feuer – Coming out“ bietet auf jeden Fall ein großes Identifikationspotenzial und das in mehr als einer Hinsicht. Zum einen richtet sich dieser Film an Eltern, die sich trennen, denn dieser Film macht deutlich, dass meiner Trennung von zwei Elternteilen nicht nur sie selbst davon betroffen sind, sondern auch die Kinder.
Gleichzeitig erwarte ich aber auch, dass „Marie fängt Feuer – Coming out“ ein großes Identifikationpotenzial für Menschen darstellt, die sich selbst kurz vom Coming-out befinden.
Ich persönlich würde einem solchen Thema immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen und hoffe auch darauf, dass der Film dies heute Abend macht.
Wer „Marie fängt Feuer – Coming out“ heute Abend nicht schauen kann hat die Gelegenheit, diesen Film auch noch einmal in der Mediathek anzuschauen. Dort finden sich übrigens auch die anderen Episoden dieser Reihe wie zum Beispiel Marie fängt Feuer (8) -Lügen und Geheimnisse oder Marie fängt Feuer – Stürmische Zeiten.
„Marie fängt Feuer – Coming out“ könnte ein echtes Highlight werden und ich glaube fast, dass es die Reihe stärkt, denn ich hoffe sehr, dass sich die Reihe auch im nächsten Jahr erweitert.
Marie fängt Feuer - Coming out
Regisseur: Hans Hofer
Erstellungsdatum: 2021-05-16 20:15