Während man „…und über uns der Himmel von Peru“ liest, fragt man sich unweigerlich, wie sehr man sich durch Reisen verändert. Peru ist da sicher schon ein gutes Beispiel. Denn Südamerika ist sicherlich ein Beispiel für eine ganz andere, ganz eigene Kultur. Hier blickt man also schon einmal ganz stark über den eigenen Tellerrand.
Kultur erleben geht auch im Kleinen
Ich persönlich bin nun nicht unbedingt ein Mensch, der unbedingt die höchsten Berge erklimmen muss oder einen Transatlantik-Flug benötigt, um etwas zu erleben. Ein Abenteuer mit kultureller Vielfalt kann man tagtäglich erleben. Sei es in London, Köln, Berlin oder vor der eigenen Haustür.
Während einer Reise nach London konnte ich zum Beispiel einmal eine hinduistische Feier im Hyde Park beobachten. Es war sehr farbenfroh, erinnerte mich zunächst ein wenig an das Holi-Fest (wohl auch, weil ich mit den kulturellen Begebenheiten nicht so vertraut war), obwohl weder mit Farbe geworfen wurde noch dieses Fest mit großen Party-Impulsen einherging. Es gab Musik, Tanz und den Festumzug zur Huldigung einer Gottheit.
Wenig später erklärte mir eine Frau, dass dieses Fest für eine Göttin veranstaltet wurde. De facto war dieser Umzug also etwas ganz anderes als das Holi-Festival, wie wir es hier so oft als Party erleben und hatte nichts mit dem zu tun, was wir uns unter einem Hindufest vorstellen. Die Holi-Festivals, die überall mittlerweile veranstaltet werden, sind für mich nichts dagegen, da es den meisten Veranstaltern nicht um die Darstellung der Kultur geht, sondern eher um die Party und das Farbe werfen. Eigentlich schade, denn der Hinduismus ist sehr reich an unterschiedlichen Eindrücken.
Kulturell ist der Hinduis sicher auch sehr reizvoll. Nach Indien möchte ich dennoch nicht reisen, da dieses Land zwar faszinierend ist, allerdings aufgrund seines Kastenwesens und seiner Slums auch durchaus widersprüchlich. Als Europäer würde man diese Kultur womöglich auch anders erleben, da man ja Urlaub machen würde. Emilias Art der Reise war da in „… und über uns der Himmel von Peru“ schon etwas ganz anderes.
Vermutlich lässt sich diese Reise auch eher mit einem Aufenthalt als Aupair vergleichen oder auch mit so einer einer Sache, wie einem Volunteer. All diese Chancen sollte man sich zumindest einmal durch den Kopf gehen lassen, um andere Kulturen und ihre Menschen kennen zu lernen.
Doch auch ohne dass man eine Reise tut, kann man sich mit den Kulturen anderer Menschen durchaus beschäftigen.
Viele Chancen zum Austausch
Ich persönlich bin früher als Schülerin sehr regelmäßig zu den Veranstaltungen der Auslandsgesellschaft gegangen. Meist um meine Englisch- und auch meine Spanischkenntnisse auszutesten oder zu verbessern. Jede einzelne Veranstaltung bot mir die Gelegenheit, praktisch vor meiner eigenen Haustür mit Muttersprachlern aus den unterschiedlichen Ländern in Kontakt zu kommen und ihre Kultur kennen zu lernen. Mir persönlich fiel diese Art des Austauschs nicht sonderlich schwer und doch gibt es sicherlich einige, die in dieser Art des Austausches auch eine Art von Herausforderung sehen.
Unterschiedliche Kulturen bereichern unser Leben, bieten die Gelegenheit über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und sollten keine Herausforderung sein. Sie zu erleben, kann aber durchaus anders sein, als wir uns das zunächst vorgestellt haben. Denn mit jedem Kontakt und jeder neuen Kultur, die wir kennen lernen, werden wir selbst reicher an Erfahrung.
Herausforderndes
„… und über uns der Himmel von Peru“ von Jani Friese lädt aber auch dazu ein, darüber nachzudenken, wann man selbst eine Herausforderung erlebt hat.
Nun, diese Frage ist wohl nicht unbedingt nur auf eine Reise bezogen, sondern generell auf das, was was man bereits erlebt hat und inwieweit das Neue sich tatsächlich vom bereits Erlebten unterscheidet. Als herausfordernd kann man somit alles oder auch gar nichts betrachten. Eine Herausforderung kann eine Schwierigkeit sein oder eine Schwierigkeit eine Herausforderung, man kann sie überall erleben oder auch gar nicht.
All das sind Erinnerungen und Gedanken, die mir beim Lesen durch den Kopf gingen. Doch worum geht es nun eigentlich in dem Buch, das so viele Gedanken in einem auslösen kann? Nun, vielleicht hat der ein oder andere von euch schon meine Rezension zum Buch gelesen. Nun habt ihr jedoch auch noch einmal die Gelegenheit, einen Blick in den Trailer zu werfen.
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