„„Katie Fforde: Meine verrückte Familie“ erscheint auf den ersten Blick als eine heitere Familienkomödie, die mich sicher gut für 90 Minuten unterhalten wird. Katie Fforde entführt uns wie so oft wieder in den Osten der USA. Somit verbindet sich eine unterhaltsame Geschichte mit einer nicht weniger starken Kulisse.
Dass es sich um eine überaus heitere Familienkomödie handelt, steht für mich bei diesem Titel außer Frage. Ich bin mir allerdings sicher, dass dieser Film auch durchaus ein wenig turbulenter wird.
Worum geht’s bei „Katie Fforde: Meine verrückte Familie“?
Anwältin Stella Sheridan möchte gerade ihre Karriere mit einem großen Fall in Schwung bringen, als ihre Mutter sie heimsucht: Nach 40 Ehejahren wurde sie von Stellas Vater sitzen gelassen.
Doch Barbaras Besuch wirft Stella auch privat aus der Bahn: Ihr Freund Josh, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, hadert damit, dass Barbara in ihrem Unglück nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch im Schlafzimmer den Platz an Stellas Seite beansprucht.
Bei den vielen Bällen, die Provinzanwältin Stella Sheridan jonglieren muss, würde selbst einem Multitasking-Talent schwindlig. Zum einen zwingt der prestigeträchtige Sorgerechtsstreit von Senatorin Maureen Holmes Stella zu vollem Einsatz.
Denn trotz ihres Studiums an einer Eliteuni ist die junge Anwältin nicht in einer stylishen Kanzlei gelandet, sondern steckt an der amerikanischen Ostküste mit ihren Gummistiefeln buchstäblich im Kuhmist.
Ihr Klienten-Portfolio besteht aus sturen Bauern, und ihre Fälle drehen sich um Traktorschäden und die Qualität von Zuchtbullensperma. Als sie das pressewirksame Mandat der Lokalpolitikerin Maureen Holmes an Land zieht, scheint sich das Blatt endlich zu wenden: die ersehnte Chance!
Zum anderen ist Stella auch privat gefordert: Josh möchte, nachdem Stella seinen Heiratsantrag angenommen hat, sofort in die Hochzeitsplanung einsteigen. Doch Stella hat dafür den Kopf nicht frei.
Sie wird völlig von ihrer verzweifelten und ratlosen Mutter Barbara absorbiert, die es nicht fassen kann, dass ihr Mann Stanley sie für seine jüngere Fitnesstrainerin Jazzy verlassen hat, mit der Stella auf die Highschool ging.
Barbara droht ihrer Tochter einen Strich durch sämtliche Lebenspläne zu machen: Sie vertreibt nicht nur Stellas Verlobten Josh aus dem gemeinsamen Schlafzimmer, sondern stürzt sich auch unter Einfluss der Wahrsagerin Rita in eine Affäre mit Stellas gegnerischem Anwalt Richard Duncan.
Als der Alltag der Anwältin zunehmend aus dem Lot gerät, reist auch noch Stellas chaotische Schwester Maddie aus New York an, um kluge Tipps zur elterlichen Versöhnung zu geben.
Nachdem Barbara sich bei Richard Duncan einquartiert hat, ist der zweite Platz in Stellas Bett nur kurz frei: Josh hat längst das Weite gesucht, dafür macht es sich Maddie in Stellas Schlafzimmer gemütlich. Doch die Schwestern bleiben nicht allein: Überraschend steht ihr reuiger Vater Stanley vor der Tür.
„Katie Fforde: Meine verrückte Familie“: Hohes Identifikationspotential?
Anhand der angekündigten Handlung kann ich es gut nachvollziehen, dass man sich fragt, wie viel Identifikationspotenzial dieser Film wohl besitzt. Meiner Meinung nach ist diese Frage keinesfalls eindeutig zu beantworten, denn jede Familie ist ein wenig anders und je größer die Familie ist, umso turbulenter kann es zugehen.
Stellt sich also die Frage, inwieweit die Familie, die in diesem Film gezeigt wird, der Durchschnittsfamilie entspricht. Persönlich finde ich sie insgesamt sehr familiär miteinander verbunden und auch recht. Zumindest, wenn ich davon ausgehe, dass all jene Personen, die auf dem Foto oben abgebildet sind auch tatsächlich zum engsten Familienkreis gehören.
Gleichzeitig finde ich es überaus spannend, zu sehen, dass auch andere Personen ihre eigene Familie möglicherweise nicht immer so wahrnehmen, wie es nach außen hin scheint.
In keiner Familie ist es wohl stetig harmonisch, doch halten die meisten wenn es hart auf hart kommt doch irgendwo zusammen. Katie Fforde gelingt es in ihren Filmen stets äußerst realistische Charaktere zu schaffen und trotzdem so etwas wie eine Idylle aufzuzeigen.
Anwälte oder andere angesehene Berufe spielen dabei insbesondere bei den weiblichen Hauptrollen häufig eine große Rolle. Insgesamt erscheint es so, als würde Katie Fforde selbstbewusste und starke Frauenrollen präferieren.
Das kommt mit Sicherheit mir gelegen, denn als Zuschauerin finde ich es wichtig, dass die Hauptfiguren der Filme nicht nur glaubwürdig sind, sondern auch eine Art Vorbildfunktion darstellen. Ein hohes Identifikationspotenzial ist somit automatisch gegeben.
„Katie Fforde: Meine verrückte Familie“: Wo wurde gedreht?
Dass dieser Film tatsächlich im Großraum Boston gedreht wurde, ist sicherlich keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um eine Wiederholung handelt, die bereits im Mai und Juni 2017 gedreht wurde und erstmals im Dezember 2017 ausgestrahlt wurde.
Dass die Bostoner Umgebung trotzdem einen gewissen Reiz ausübt, ist aber ebenfalls überraschend. Schließlich möchten viele Menschen irgendwann einmal USA fliegen. Boston ist dabei zwar nicht unbedingt die beliebteste Gegend, hat aber dennoch einen Reiz.
Schließlich ist die an der Ostküste gelegene Großstadt eine der ältesten Hafenstädte der Ostküste. Die meisten Touristen reisen jedoch lieber nach New York. Dass die Katie-Fforde-Reihe aber zumeist in Boston gedreht wird, ist sicherlich kein Zufall, denn auch diese in New England gelegene Stadt besitzt einige reizvolle Sehenswürdigkeiten.
Ich bin mir nicht sicher, ob „Katie Fforde: Meine verrückte Familie“ nun den Reiz Boston einfängt, oder ob wir nicht wieder eher unterschwellig die schöne Landschaft bestaunen. De facto wird aber dieser Film dafür sorgen, dass wieder einige Zuschauer von einer Fernreise träumen.
„Katie Fforde: Meine verrückte Familie“: Die Besetzung
Eher unbekannt erscheinen mir die Schauspieler, die bei diesem Film mitwirken. Mit Ausnahme von Michaela May, die schon häufiger in mütterlichen Rollen erleben durfte, und Andreas Schmidt-Schaller sind mir die an diesem Film beteiligten Schauspieler eher unbekannt.
Lohnt es sich also wegen dieser Schauspieler diesen Film zu schauen? Nun, diese Frage muss wohl jeder Zuschauer für sich selbst beantworten, denn wer die Filme von Michaela May oder Andreas Schmidt-Schaller kennt, der wird auch diesen Film gerne schauen.
Ansonsten würde ich euch raten, vielleicht bei diesem Film weniger auf die Besetzung zu achten, sondern eher auf die Handlung, die sich meiner Meinung nach eher lohnt. Zumindest dürfte sie dem Zuschauer, also uns allen das ein oder andere schmunzeln entlocken.
Erwartungen an „Katie Fforde: Meine verrückte Familie“
Die Filme aus der Katie-Fforde-Reihe besitzen immer einen ganz besonderen Charme, da sie sowohl starke Frauen zeigen, die mitten im Leben stehen, als auch solche, die schon etwas erreicht haben. Dies wird deutlich, wenn man sich Filme wie „Katie Fforde: Für immer Mama“ins Gedächtnis ruft, die einerseits eine sehr moderne Frauenrolle zeigen. Andererseits aber auch zeigt, dass man seine Ziele selten allein erreicht.
Ich persönlich schätze die Katie-Fforde-Filme sehr und könnte mir vorstellen, dass es euch nicht anders geht. Vielleicht hat der ein oder andere ja auch Lust, in die alten Filme hineinzuschauen. Die Mediathek bietet hierzu auf jeden Fall die Gelegenheit.
Aber auch wer jetzt sagt, dass die Mediathek vielleicht doch nicht ganz das Wahre für ihn ist, sollte heute Abend in den Film hineinschauen, sofern ihr ihn noch nicht gesehen habt. Auch bei den Film im Jahr 2017 bereits gesehen hat, könnte sich hier aber möglicherweise freuen, denn meiner Meinung nach erwartet uns gute Unterhaltung.
Katie Fforde: Meine verrückte Familie
Regisseur: Helmut Metzger
Erstellungsdatum: 2017-12-17 20:15
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