Der Jugendroman „Im Zeichen der roten Sonne“, der von Federica de Cesco geschrieben wurde, beschreibt das Leben der Sonnenpriesterin und Prinzessin Toyo.
Inhalt
Toyo, die als Tochter der Königin Japans einen besonderen Ruf genießt, hat in ihrer Priesterinnenausbildung einige besondere Fähigkeiten erlernt, welche sie im Kampf gegen die Feinde ihres Landes verwendet.
Als sie sich in den Sohn des Herrn der Ställe, welcher aus einem anderen Land anreist um die Königin zu ehren , verliebt, beginnt für Toyo die schwere Zeit, da dieser bei der Rückreise in seine Heimat umkommt
Aufgrund ihrer geheimen Trauer wird sie fahrlässig, reitet sogar am heiligten Tag Hi-Uma, das Pferd der Königin, welches von keiner anderen als Toyo geritten werden kann und als Geschenk der Gäste nach Japan gebracht wurde.
So zieht sie den Zorn ihres Onkels auf sich und rudert schließlich alleine auf eine kleine Insel in der Nähe des Festlands. Dieser Tag verändert ihr Leben völlig…
Ein Blick auf die japanische Mythologie
Im Zeichen der roten Sonne“ von Federica de Cesco ist ein Buch, das seine Leser tief in die japanische Kultur, Tradition und Mythologie eintauchen lässt. Es ist dabei einerseits ein echtes Jugendbuch, andererseits jedoch auch eine Geschichte, die man durchaus auch als junge Erwachsene noch lesen oder generell als erwachsener, wenn man sich für die japanische Kultur wird.
Die Geschichte, die „Im Zeichen der roten Sonne“ von Federica de Cesco erzählt, ist dabei einerseits tiefgründig und verströmt auch eine gewisse Leichtigkeit, die einen immer tiefer in die Mythologie dieser Geschichte eintauchen lässt. Wer Japan von einer anderen Seite kennen lernen möchte, der ist mit diesem Buch sicher gut aufgehoben.
Gleichzeitig ist dieses Buch aufgrund seiner zum Teil wiederholenden Aussagen nicht unbedingt etwas, das man Japankennern empfehlen sollte.
Über den Schreibstil in „Im Zeichen der roten Sonne“
Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailliert und feinsinnig. Die Protagonistin, nimmt sehr viele Eindrücke aus ihrer direkten Umgebung auf und lässt zu, dass die gewonnen Eindrücke die Handlung leiten und lenken.
Der Detailreichtum lässt das Buch einerseits prächtig erscheinen, andererseits dehnt dieser Reichtum die eigentlich schnelllebige Handlung auf und nimmt ihr den Schwung. Schade, dass der Geschichte auf diese Weise der Schwung genommen wird, denn an sich bietet diese Geschichte viel Potenzial und wäre sicherlich noch unterhaltsamer gewesen, wenn auf eine Vielzahl der wiederholten Beschreibungen verzichtet worden wäre. Man sagt, dass ein Buch dann vor allem knackig erzählt wird, wenn es lebendig und schnelllebig ist. Dieses Lebendige und Schnelle geht “Im Zeichen der roten Sonne“ jedoch ein wenig verloren, sodass die Geschichte zwar nicht ihren Reiz, aber ihre Lebendigkeit einbüßt.
Über die Autorin Federica de Cesco
Federica de Cesco ist zur Zeit des 2. Weltkriegs in Venedig geboren und in Äthiopien, Deutschland und Belgien aufgewachsen. In Belgien studierte sie Kunstgeschichte und Psychologie an der Universität Lüttich. Sie spricht mehrere Sprachen und lebt heute mit ihrem japanischen Ehemann Kazuyuki Kitamura in der Schweiz.
Aus ihrer reichen Lebenserfahrung gewinnt sie den Stoff für ihre Geschichten, so dass viele Geschichten von Federica de Cesco, die seit über 50 Jahren schreibt, z.B. in Japan oder Nordafrika spielen.
Meinung zu „Im Zeichen der roten Sonne“ von Federica de Cesco
Meiner Ansicht nach hat das Buch einen sehr kraftvollen und energisch erscheinen Plot, der aber durch differenzierte Beschreibungen seinen Glanz verliert.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass man dieses Buch gerne gleichzeitig aus der Hand legen (bei den ausführlichen und sich zum Teil wiederholenden Darstellungen) und in der Handlung voran kommen möchte. Wer dieses Buch liest sollte sich sehr für die Mythologie Japans interessieren und ausführliche schriftliche Illustrationen lieben.
Es sind bereits zwei Nachfolgeromane erschienen:
- Im Zeichen des himmlischen Bären
- Im Zeichen der blauen Flamme