„Drei Meter über dem Himmel“ von Federico Moccia erzählt aus dem Alltag italienischer Jugendlicher. Dabei werden besonders die Probleme, Standes- und Verhaltensunterschiede hervorgehoben.
Inhalt
„Die bittersüße Geschichte einer großen Liebe mit Hindernissen: Romeo und Julia heute, das romantische Lebensgefühl einer wilden, eigensinnigen Generation. Babi ist die typische Tochter aus gutem römischem Hause, eine ehrgeizige Musterschülerin mit großen Zielen im Leben, Step hingegen ein freiheitsliebender Herumtreiber, ein Muskelpaket und Frauenheld, doch im Herzen ein echter Romantiker.
Auf dem Weg zur Schule spricht er Babi an, sie sehen sich wieder, auf der Piazza, in der Bar, mit Freunden. Babi läßt Step erst mal abblitzen, doch eigentlich ist sie schon bis über beide Ohren in ihn verliebt. Als sie nach einem nächtlichen Motorradrennen zusammen vor der Polizei fliehen müssen, beginnt endlich ihre gemeinsame Geschichte. Die erste große Liebe!
Sie sind unzertrennlich, ihre alles überwältigenden Gefühle scheinen sich durch nichts aufhalten zu lassen. Doch sehr schnell müssen die beiden mit Widerständen kämpfen: Babis Eltern, Steps Freunde, seine Art, Probleme mit Gewalt zu lösen, ihr enormer Ehrgeiz. Sie kommen aus zwei unterschiedlichen Welten und merken, daß man um die Liebe kämpfen muß.“ (Klappentext)
Das Thema
Das Thema 1. Liebe, welches auf dem Klappentext groß mit Romantik angekündigt wurde, kommt meiner Meinung nach sehr kurz. Es ist wenig romantisch, sondern eher aufbrausend und ungewöhnlich. Es erinnert weniger an ein klassisches Jugendbuch als an eine Sozialanalyse, die das Umfeld und Verhalten Jugendlicher betrachten, die aus unterschiedlichen Schichten stammen.
Natürlich ist es dabei keine Analyse, sondern eine Geschichte. Und natürlich geht es auch in gewisser Weise um Liebe und Freundschaft. Jedoch nicht in der Form, wie diese Geschichte von Jugendlichen erwartet wird. Das Buch ist konfliktorientiert und zu wenig kopflos, um als klassische Jugendliebe-Erzählung durchzugehen. Die Geschichte selbst ist durch diese Konfliktorientierung sehr viel realistischer als andere. Gleichzeitig ist dieses Buch eher etwas für ältere Jugendliche.
Eine Gesellschaftskritik, die moralisiert
„Drei Meter über dem Himmel“ von Federico Moccia
erinnert mich in gewisser Weise an die Geschichte von Romeo und Julia, obwohl es hier gar nicht um zwei rivalisierende Familien geht, sondern der Konflikt dadurch entsteht, dass die beiden Jugendlichen zwei unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten angehören. Sie stammt aus einer reichen angesehenen Familie, er ist eher ein Rebell, der es auch mit dem Gesetz nicht ganz so genau nimmt.
Dieses Jugendbuch würde man heute im Young-Adult-Genre zuordnen und doch ist es ein wenig anders, denn Federico Moccia übt mit diesem Jugendroman ganz offen Kritik an dem was man die gesellschaftlichen Schichten oder besser gesagt die Trennung der gesellschaftlichen Schichten nennen würde. Es gehört sich einfach nicht, sich mit Menschen aus einer anderen gesellschaftlichen Schicht zusammen zutun und weil es sich nicht gehört, gibt es die Überschneidung auch heute noch vergleichsweise selten.
Obwohl man sicherlich sagen muss, dass sich in diesem Punkt in den letzten Jahren einiges getan hat. Schließlich scheint es dieses Denken in gesellschaftlichen Schichten vergleichsweise weniger zu geben. Bestes Beispiel dafür ist, dass die Hochzeiten bei den royalen Familien nicht nur unter ihresgleichen stattfinden. Vielmehr scheint es so, als könne heute jeder selbst entscheiden, ob in der eigenen Schicht geheiratet wird oder nicht.
Dennoch erinnert mich dieser Roman irgendwie an eine Form des Konfliktes, der mit jenem in Romeo und Julia vergleichbar ist, ohne dass ich dieses näher ausführen könnte. Im Vergleich zum Klassiker jedoch bleibt „Drei Meter über dem Himmel“weit hinter dem Klassiker zurück.
Die Charaktere
Da es viele Charaktere gibt, denkt man zu Beginn, diese Geschichte wird gut und abwechslungsreich. Leider fehlt den Charakteren die Dreidimensionalität, so dass nur eine szenische Geschichte erzählt wird. Man lernt die Charaktere nicht richtig kennen. Trotz allem gibt es einige gut geschriebene Szenen. Der hohe Detailreichtum entschädigt für vieles.
Über den Autor Federico Moccia
Federico Moccia, geboren 1963, ist einer der erfolgreichsten Autoren Italiens. Sein Thema ist die Liebe in der heutigen Zeit.
Fazit zu „Drei Meter über dem Himmel“
Dieses Buch hat durch die mangelnde Charakterentiefe viel Potential liegen gelassen. Es hätte ein gutes Buch werden können, so jedoch wurde es allenfalls Mittelmaß.