© WDR/Tom Trambow
DasErste zeigt heute Abend um 20.15 Uhr mit dem „Tatort aus Dortmund“ und der Episode „Das Team“ erstmals einen Krimi ohne Drehbuch. Alleine diese Tatsache verspricht doch schon einen spannenden Abend, der neugierig macht, da keiner genau sagen kann, was wir zu erwarten. Zwar gibt es einen groben Rahmen und niemand wird aus der Rolle fallen, aber die Handlung folgt keinem Drehbuch, sondern ist viel intuitiver, als wir sonst einen Film mit dem Tatort erwarten würden. Erstmals wird also tatsächlich ein Krimi ohne Drehbuch im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt. Mich persönlich macht das neugierig. Euch ebenfalls?
Ein Tatort ohne Drehbuch?
„Nach dem Tatort ist vor dem Tatort – auf wenige fiktionale Fernsehereignisse lässt sich das Fußballzitat von Sepp Herberger so münzen wie auf die Kult-Krimireihe der ARD. Sonntags um 20:15 Uhr im Ersten geht es ums Ganze, und die Wahrheit liegt, um im Bild zu bleiben, auf dem Platz.
Der Fernsehkrimi lebt von der immer neuen Variation und Kombination seiner Genremuster. Er spielt mit der Mischung aus Bekanntem und Neuem, Vertrautem und Überraschendem“, sagt WDR-Fernsehfilmchef Alexander Bickel über den Tatort.
Das Besondere an diesem Film ist, dass wir hier in einem Format operieren, das zu den erfolgreichsten und besten der ARD gehört und das eine entsprechend große Aufmerksamkeit genießt. Es ist schon eine große Herausforderung, einen „Tatort“ auf die Art und Weise zu produzieren wie die Filme von Jan Georg Schütte konzipiert sind.
Ohne die große Unterstützung der erfahrenen „Tatort“-Redakteurin wäre uns das nicht gelungen, doch auch so war es zugegebenermaßen nicht immer einfach. Als Produzent bist du dir der Gefahr schon bewusst, dass man hier durchaus scheitern kann, wenn alles nicht so funktioniert, wie wir das am Reißbrett entwickelt haben“, erklärt Uli Aselmann der zum Produzententeam gehört.
Ich persönlich kann mir durchaus vorstellen, dass ich das Vorgehen einem Film ohne Drehbuch deutlich von einem Film mit Drehbuch unterscheidet. Gleichzeitig weiß ich jedoch, dass Projekte, die sich der sogenannte Improvisationstheater zu machen, aktuell sehr beliebt sind.
Eine sollte man also genauer hinsehen und wenn man schaut, wer bei diesen Tatort die Regie hatte, so ist offensichtlich, warum auf ein Drehbuch verzichtet werden konnte. Jan Georg Schütte ist nämlich kein Unbekannter vielleicht erinnert ihr Euch noch „Klassentreffen“, dass ich Euch vor einigen Monaten hier im Blog vorgestellt habe.
„Jan Georg Schütte hat sich mit einer sehr besonderen Weise, Geschichten ohne ein Drehbuch zu erzählen, einen Namen gemacht. Mit Erfolgen wie „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“, „Wellness für Paare“ und „Klassentreffen“ hat er sein Publikum genau damit begeistert: mit dem überraschenden Blick auf bekannte Situationen, der unerwarteten Volte im vermeintlich vertrauten Moment.
Sein „Tatort – Das Team“ hebt die Herausforderung auf ein neues Level: ein Krimi ohne Drehbuch – wie soll das überhaupt gehen?“, ruft auch Alexander Bickel den Zuschauern ins Gedächtnis.
Mitwirkung zweier Tatort-Teams beim Tatort ohne Drehbuch
Dieser Film verspricht also ein Erlebnis zu werden, sich nicht noch einmal mit der gleichen Intuition wiederholen, vielmehr wird jeder Tatort, der nach einem solchen Konzept gedreht wurde, ein Unikat werden. Ich persönlich freue mich, frage mich allerdings gleichzeitig, wie so etwas funktionieren kann.
Alexander Bickel erklärt es: „Schüttes Spielplan hat einen Rahmen und ein Realisierungskonzept. Der Rest ist, auch daraus lässt sich der Titel dieser Folge ableiten, Teamsache. Ein wirklich exzellentes Team, dem mit Anna Schudt, Jörg Hartmann und Friederike Kempter auch drei Köpfe in ihren Rollen aus den Tatort-Reihen Dortmund und Münster angehören.“
Ich freue mich besonders über die Tatsache, dass in diesem Tatort gleich mehrere Tatort-Teams mitwirken, denn schon häufiger habe ich mich gefragt, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe genau diese Verbindung für den ein oder anderen Tatort umzusetzen. Nun jedoch gibt es neben der Tatsache, dass mehrere Tatort Teams an einem Tatort mitwirken eine weitere Besonderheit: die Improvisation. Doch was genau bedeutet das eigentlich und was ändert sich dadurch für den Tatort heute Abend?
Sophia Aldenhoven geht konkreter darauf ein, worin der Unterschied zum klassischen Tatort besteht. Sie erklärt: „Der klassische „Tatort“ ist sehr auf das Verfolgen der Ermittlerspur konzipiert. Dem gegenüber ist bei der Improvisation mehr das Menschliche gefragt. Es geht darum, was die Schauspieler aus sich selbst und aus ihrer Rolle heraus generieren können. Das zählt bei diesem Fall mehr als die üblichen Kommissar-Skills des Ermittelns.
Für die Schauspieler ist es schwierig und spannend zugleich, weil sie ihre Kommissar-Rollen auf eine zweite Ebene bringen müssen, auf die menschliche Seite. Sie sprechen hier in ihren Rollen als Kommissare viel mehr über ihre persönlichen Dinge als in ihrer üblichen Ermittlerarbeit. Das betrifft in besonderer Weise natürlich die drei „Tatort“- Kommissare aus Dortmund und Münster, die bei diesem Fall mit dabei waren und deren Biografien ja bereits angelegt sind.“
Die Besetzung macht Lust auf mehr
Natürlich musste für diesen besonderen Tatort aus Dortmund auch eine entsprechende Besetzung gefunden werden. Diese besteht zum einen aus erfahrenen Schauspielern und zum anderen aus solchen Schauspielern, die schon Erfahrungen Improvisationstheater haben. Elena Uhlig zum Beispiel wirkt auch bei diesem Film ohne Drehbuch mit. Dieses Vorgehen kennt sie bereits aus dem Film „Klassentreffen“.
„Wir dürfen ihnen dabei zuschauen, wie sie gemeinsam mit Bjarne Mädel, Charly Hübner, Elena Uhlig, Ben Becker, Nicholas Ofczarek und Friedrich Mücke einen Krimi spontan zum Leben erwecken.
Herausgekommen ist ein Spiel mit den und gegen die Erwartungen an den Fernsehkrimi. Ein Spiel mit dem Reiz der Fülle des besonderen Augenblicks und eine Wette darauf, dass am Ende – im Erzählfernsehen wie im Fußball – ein echtes Match auch ein Wagnis ist“ , sagt WDR-Fernsehfilmchef Alexander Bickel über den Tatort aus Dortmund.
Ich persönlich darf sagen, dass sich nicht sehr auf den heutigen Tag und freue und gespannt bin, was wir in diesem alles erleben werden. Ich freue mich auf einen neuen Tatort aus Dortmund.
Die Idee zu „Tatort aus Dortmund – Das Team“
Ausnahmezustand in Nordrhein-Westfalen! Schon vier Kommissare unterschiedlicher Dienststellen wurden getötet. Eine vergleichbare Mordserie gab es noch nie in der Geschichte des Landes. Doch eine heiße Spur fehlt, die Ermittler tappen im Dunkeln – und der Druck nimmt zu…
Endlich diejenigen zu stoppen, die hinter den heimtückischen Morden stecken – auf dieses gemeinsame Ziel sollen Ermittlerinnen und Ermittler aus verschiedenen Städten eingeschworen werden: Alle standen mit den bisherigen Opfern in Verbindung.
Dabei sind Peter Faber und Martina Bönisch von der Dortmunder Mordkommission sowie ihre Kollegin Nadeshda Krusenstern aus Münster. Zum Ermittlungsteam gehören außerdem Kommissar Rettenbach aus Oberhausen und Kommissar Mitschowski aus Aachen. Von der Paderborner Kripo stößt Kommissar Ziesing dazu, aus Düsseldorf kommt Kommissarin Möller. Kann diese Gruppe für die Ermittlungen entscheidende neue Ansätze liefern?
Der Polizeipräsident lädt die sieben Kommissare in ein leerstehendes Tagungshotel ein. Denn die Zeit drängt: Möglichst schnell müssen die Ermittler ein effizientes Team werden. Dafür sorgen zwei renommierte Coaches, die große Erfahrung haben mit Krisensituationen…
Erwartungen an „Tatort aus Dortmund – Das Team“
Durch die Tatsache, dass dieser Tatort aus Dortmund ein Tatort ohne Drehbuch ist, kann ich sagen, dass ich sehr gespannt bin, wie weit er sich vom klassischen Tatort tatsächlich unterscheidet und auch mit der Unterschied aufgefallen wäre, wenn mir diese Besonderheit nicht bewusst gemacht worden wäre.
Da ich fest daran glaube, dass die Schauspieler, die hier besetzt wurden, genau wissen, was sie tun, kann das ganze nur ein besonderes Erlebnis werden und somit ein großer Erfolg. Konkret erwarte ich eher ein psychologischen denn tatsächlich viel Action und Geschwindigkeit. Aber gerade das könnte es besonders spannend machen.