Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf ist eine Heldin der Kindheit, die vielen auch im erwachsenen Alter unvergessen bleibt. Die Begeisterung für das freche, wie unkonventionelle Mädchen wird dabei von Generation zu Generation weitergegeben.
Kaum jemand kennt sie nicht. Ist sie die bekannteste Figur unter den Kinderbuch-Klassikern? Mit Gewissheit sagen kann ich es nicht, würde es aber zumindest annehmen. Um diese Gewissheit jedoch zu bekommen muss man einen Einblick in die Ersterscheinung der Kinder- und Jugendliteratur haben. So erschien das erste Pippi-Langstrumpf-Buch nach einigen Quellen etwa 1944. Also rund 15 Jahre nachdem mit Erich Kästners Emil die erste kindliche Hauptrolle erdacht worden war.
Vorher gab es zwar Erzählungen für Kinder, allerdings waren diese selten auf sich allein gestellt. Das in der heutigen Zeit bekannteste Beispiel hierfür wäre wohl Heidi von Johanna Spyri. Doch in den Büchern rund um Pippi Langstrumpf agiert die kindliche Heldin nicht nur selbstständig, sie lebt auch unabhängig von Erwachsenen.
Mir persönlich gefällt die freche Heldin, die für viele Kinder den Wunsch nach Stärke und Selbstbestimmung verkörpert. Ist Pippi Langstrumpf also so etwas wie eine Superheldin für die Kinder? Mit Sicherheit ist sie ein Vorbild, ob ein gutes sei mal dahingestellt.
Ich persönlich finde es absolut positiv, dass Kinder durch Geschichten wie die von Pippi Langstrumpf etwas wie Stärke vermittelt bekommen. Ihre eigenen Superfähigkeiten setzt die beliebte Heldin aus Kindertagen auch keinesfalls sinnlos ein. Vielmehr greift sie nur auf diese zurück um andere oder sich selbst gegen stärkere zu behaupten.
Dies zeigt sich beispielsweise in der Szene, wo Pippi Langstrumpf die Kindergruppe auf den Zaun setzt und an den Baum hängt um ein einzelnes Kind zu schützen. Geschichten dieser Art fördern halt die Kreativität der Kinder und zeigen, wie man die eigenen Stärken sinnvoll für andere einsetzen kann. Dennoch steht Pippi Langstrumpf immer wieder in der Kritik.
Diskussion zum Spracherwerb
Die Sprache sei diskriminierend, heißt es immer mal wieder. Hierüber kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Für mich ist die Geschichte der Pippi Langstrumpf eine gute Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie man heutzutage mit Sprache umgeht. Ob nun wirklich der „Negerkönig“ im Buch eine Form von Diskriminierung ist, ist sicherlich diskussionswürdig.
Meiner Meinung nach sollte es aber bei der Beschäftigung mit einer solchen Geschichte auch um den sprachlichen Wert und die sprachliche Umsetzung gehen. Heißt, dass Kinder die Geschichten in der Regel mit ihren Eltern besprechen, dass sie eine Einordnung erleben und möglicherweise Fragen stellen, die etwas mit dem Sprachgebrauch in dieser Trilogie zu tun haben. All das kann man sicher diskutieren.
Dennoch darf man den sprachlichen Wandel zwischen dem Zeitpunkt der Erstveröffentlichung und dem heutigen Lesen nicht unberücksichtigt lassen. Viele Begriffe, die damals selbstverständlich und alltäglich waren, haben heute eine ganz andere Konnotation, die Bedeutung hat sich also verändert.
Provoziert Pippi Langstrumpf schlechtes Benehmen?
Dass Pippi Langstrumpfs Abenteuer Auswirkungen auf das Benehmen der Kinder in der heutigen Zeit haben, wage ich zu bezweifeln. Zwar sind die Abenteuer der Pippi Langstrumpf zum Teil sehr frech und überaus unerwartet, aber meiner Meinung nach regt diese Form des Abenteuers lediglich die Kreativität der Kinder an oder noch besser ihre Fantasie.
Gleichzeitig steht das Benehmen dieser Heldin häufig im Gegensatz zu den damaligen Erwartungen, dennoch man sagen, dass sie für sich und andere gleichaltrige Kinder oder Jugendliche stets Verantwortung trägt. Erklärt wird dies durch ihre Herkunft als Tochter eines Piraten.
Aus Erwachsenensicht müsste man dies auch als Kritik an der starren und unbeugsamen damaligen Gesellschaft verstehen. Durch Geschichten dieser Art ließ Astrid Lindgren damalige und heutige Leser ihrer Geschichten über den eigenen Tellerrand blicken und ihre Fantasie stets zum Entdecken neuer Chancen und Möglichkeiten zu verwenden.
Fantasie können Kinder gebrauchen, da Fantasie die Grundlage von fast allem ist. Dennoch sollte man natürlich jedes Kinderbuch einordnen. Die Abenteuer mit den Kindern gemeinsam zu erleben, kann dabei ein Erlebnis für die ganze Familie sein. Ganz gleich, ob dies nun bei Pippi Langstrumpf oder einem anderen Kinderbuch der Fall ist. In soweit ähnelt die Frechheit dieser Hauptfigur auch einer anderen Reihe Adstrid Lindgrens: „Michel aus Lönneberga„.
Die Kinderbücher von Astrid Lindgren sind in einer Zeit entstanden, die sich deutlich von unserer heutigen Zeit unterscheidet. Heute findet die Digitalisierung auch in der Kindheit statt. Trotzdem können Kinder von genau diesen Abenteuergeschichten immer noch profitieren, da das Leben auch in der heutigen Zeit nicht nur vor dem PC stattfinden sollte, sondern auch offline.
Wer ist Pippi Langstrumpf?
Zu Beginn der Trilogie ist Pippi Langstrumpf ein neunjähriges Mädchen, das alleine auf einem Pferd reitend und mit einem Affen auf der Schulter in die Stadt kommt und in die Villa Kunterbunt einzieht. Auf dem ersten Blick erscheint sie etwas chaotisch, aber doch als ein ganz normales Kind. Dennoch hat sie gewisse Stärken und Eigenheiten, die sie zu einer echten Heldin für Kinder machen. Sie hat rote Haare, die ihr in Zöpfen geflochten vom Kopf abstehen, trägt ungleiche lange Strümpfe und hat Sommersprossen.
Der Affe „Herr Nilsson“ und das Pferd „Kleiner Onkel“ sind weitere Besonderheiten. Ihre Mutter verstarb kurz nach der Geburt, sodass Pippi Langstrumpf keine Erinnerung an sie hat und nur auf die Erzählungen ihres Vaters zurück greifen kann.
Ihr Vater, ein Pirat, heuerte daraufhin auf einem Schiff an und nahm das Baby mit. So verlebte sie die ersten Jahre ihrer Kindheit auf einem Schiff. Als ihr Vater dann bei einem Manöver über Bord ging und verschollen blieb, zog sie allein in das Haus ihres Vaters, das er vor der Abfahrt für sie beide gekauft hatte. Der Vater konnte sich aber retten und wurde zu einem Südsee-König (ursprünglich Negerkönig). Im zweiten Band der Trilogie kehrt er nach Schweden zurück, um seine Tochter abzuholen.
Die Reihenfolge der Pippi Langstrumpf-Abenteuer im Überblick
Pippi Langstrumpf
„Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, kurz Pippi Langstrumpf genannt, wohnt mit ihrem Pferd und dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das stärkste Mädchen der Welt, befreiend unerzogen und selbstständig. Und sie lügt, dass sich die Balken biegen. Pippi triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und Polizisten und ist für Thomas und Annika eine wunderbare Freundin.“ (Klappentext)
Pippi geht an Bord
„Seit Thomas und Annika Pippi kennen, ist für sie jeder Tag voller Überraschungen. Wenn Pippi in die Schule oder auf den Jahrmarkt geht, dann stellt sie alles auf den Kopf. Und niemand erzählt so tolle Geschichten wie sie – vor allem von früher, als Pippi mit ihrem Vater, dem Kapitän Efraim Langstrumpf, über die Weltmeere segelte?“ (Klappentext)
Pippi in Taka-Tuka-Land
„Pippi ist voller Vorfreude: Kapitän Langstrumpf kommt mit der „Hoppetosse“, um Pippi auf die Taka-Tuka-Insel zu holen. Und weil Thomas und Annika etwas Luftveränderung nicht schaden kann, erlaubt ihre Mama ihnen, mit Pippi mitzufahren! Damit beginnt für die drei ein aufregendes Südsee-Abenteuer?“ (Klappentext)
Pippi Langstrumpf und ihre Freunde Annika und Tommi
Pippi Langstrumpf ist eine der beliebtesten Romanfiguren der Kinderliteratur. Sie ist ein neunjähriges Mädchen mit roten Haaren und Sommersprossen, das allein mit ihrem Affen Herr Nilsson und ihrem Pferd Kleiner Onkel lebt.
Pippi ist bekannt für ihre Stärke, Unabhängigkeit und ihren Abenteuergeist.Pippis beste Freunde sind Tommi und Annika Settergren, zwei Kinder, die neben ihr wohnen. Tommi und Annika sind oft erstaunt über Pippis Eskapaden und ihre Fähigkeit, Dinge zu tun, von denen sie selbst nie zu träumen gewagt hätten.
Pippi ist eine liebevolle und treue Freundin, die immer für Tommy und Annika da ist, wenn sie sie brauchen. Ob sie in der Schule Mobbern gegenüberstehen oder sich im Wald verirren, Pippi ist immer bereit, ihren Freunden zu helfen.
Woher kommt Pippi Langstrumpf?
Pippi Langstrumpf ist eine Figur, die von der schwedischen Autorin Astrid Lindgren geschaffen wurde. Die Figur erschien erstmals 1945 in Lindgrens Buch Pippi Långstrump (Pippi Langstrumpf), das 1950 auf Englisch und in anderen Sprachen veröffentlicht wurde.
Pippis Charakter wurde für ihre Unabhängigkeit und ihr Selbstvertrauen gelobt, was ungewöhnliche Eigenschaften für eine junge weibliche Figur in der Kinderliteratur sind. Ihr unkonventionelles Verhalten führt oft zu humorvollen Situationen.
Sie lebt in der Villa Kunterbunt, die im als Originalschauplatz im schwedischen Gotland besichtigt werden kann. Im Schwedischen heißt die Villa Kunterbunt übrigens Villa Villekulla.
Was trägt Pippi Langstrumpf?
Pippi Langstrumpf ist eine der beliebtesten und beliebtesten Figuren der Kinderliteratur. Sie ist auch eine der modischsten. Pippi trägt immer ihre charakteristischen rot-weiß gestreiften Socken, aber was trägt sie sonst noch?
Pippis Outfit besteht normalerweise aus einem rot-weiß gestreiften Hemd, einem blauen Overall und ihren charakteristischen rot-weißen Socken. Es ist jedoch bekannt, dass sie es gelegentlich ändert. Bei einem ihrer Abenteuer trug sie zum Beispiel ein blaues Kleid mit gelben Blumen. Auch auf den Buchcovern sieht man sie in anderen Outfits. Egal, was sie trägt, Pippi sieht immer stylisch und einzigartig aus. Bekannt ist sie vor allem durch ihre Zöpfe und ihre zahlreichen Sommersprossen.
Was trägt Pippi Langstrumpf? Wahrscheinlich etwas, das du noch nie zuvor gesehen hast! Ihr Sinn für Mode ist eines der Dinge, die sie so besonders und beliebt bei Fans auf der ganzen Welt machen.
Ab wann kann man Pippi Langstrumpf lesen oder vorlesen?
Pippi Langstrumpf ist eine Figur, die es schon seit vielen Jahren gibt. Sie wurde von Astrid Lindgren erfunden und erstmals 1945 veröffentlicht. Pippi ist ein neunjähriges Mädchen mit übermenschlichen Kräften, das allein mit einem Affen und einem Pferd lebt.
Pippi Langstrumpf gilt als Kinderbuchklassiker und wurde in über 60 Sprachen übersetzt. Es wurde weltweit millionenfach verkauft und inspirierte zahlreiche Filme, Fernsehserien und Bühnenproduktionen.
Wann kannst du also Pippi Langstrumpf lesen oder vorlesen? Die Altersempfehlungen variieren je nach Land, in dem du dich befindest, aber generell wird Pippi Langstrumpf ab 7 Jahren empfohlen. Vorgelesen werden kann es ab einem Alter von 6 Jahren. Selbständig lesen kann es ein Kind mit 8 oder 9 Jahren.
Fazit zu Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf-Trilogie
Die Geschichten um Pippi Langstrumpf sind zwar mittlerweile in die Jahre gekommen, aber keinesfalls angestaubt. Vielmehr vermitteln sie auch heute noch Werte wie Freundschaft, Mut, Stärke und Verantwortungsbewusstsein. Aus diesem Grund ist Pippi Langstrumpf auch heute noch die Vorlage für zahlreiche andere Helden in Buch und Film.
Gerade läuft im Kino eine Verfilmung namens „Rocca verändert die Welt“. Ein Mädchen, deren Mutter verstorben ist, deren Vater als Astronaut im Weltall arbeitet, lebt allein mit einem Eichhörnchen in Hamburg und kämpft mutig gegen Mobbing. Klingt vertraut? Oder nicht?
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