Als ich „Alkatar“ von Anja Fahrner vor einigen Tagen in Vorbereitung auf die dazugehörige Blogtour las, dachte ich zunächst, dass dieses Buch eigentlich ein klassisches Jugendbuch ist. Ein Jugendbuch aus dem Fantasybereich. Tatsächlich jedoch ist dieses Buch, ein Buch, das man wohl in jedem Alter lesen kann und womöglich auch sollte. Denn dieses Buch kann im Blick auf unseren Kontinent, ja auch unsere gesamte Erde verändern.
Doch worum geht es eigentlich?
Zunächst einmal geht es um friedvolles und umweltgerechtes Leben miteinander und somit steht es im völligen Kontrast zu dem, was wir heute erleben. Ist es nicht erst zwei Tage her das Weltauslastungstag war? Also die Ressourcen für das gesamte Jahr schon ausgeschöpft sind? Und kommt dieser Tag jedes Jahr früher?
Wenn man „Alkatar“ von Anja Fahrner liest, bekommt man zweifelsfrei einen anderen Blick auf die Erde und ihre Umwelt, ihre Ressourcen, die auf den ersten Blick unendlich erscheinen, es aber leider nicht sind.„Alkatar“ von Anja Fahrner ist somit kein leichtes Buch und keines, dass jeder Leser gleich toll findet, es ist ein Buch das hinter die Kulissen unseres Lebens blickt und praktisch alles infrage stellt.
Der Klappentext verrät es bereits:
„2030 – Die Menschen haben die Erde an den Rand einer Katastrophe gebracht, doch jenseits unseres Sonnensystems ist diese Entwicklung nicht unbemerkt geblieben.
Die Laurasier, entfernte Vorfahren der Menschen, starten eine verborgene Rettungsaktion, um den Fortbestand der menschlichen Spezies zu sichern: Freiwillige sollen auf dem erdähnlichen Planeten Zadeg einen Lebensweg im Einklang mit der Natur erlernen.
Doch der Verantwortliche der Mission, der laurasische Heerführer und Telepath Alkatar, wird schon bald mit den Abgründen der menschlichen Natur konfrontiert. Als ein intergalaktischer Krieg Zadeg von der Außenwelt abschneidet, setzt sich eine dramatische Entwicklung in Gang …“ (Klappentext)
Meine Meinung zu „Alkatar“ von Anja Fahrner
Wer mich nun also nach meiner Meinung fragt, der wird schnell feststellen, dass die Antwort eine zweischneidige ist. Denn einerseits ist dieses Buch wirklich klasse. Andererseits ist es unvorstellbar, wie dicht wir eigentlich am Abgrund stehen. Am Abgrund unseres Lebens und das nicht etwa von einem Meteorit erschlagen. Nein, wir selbst beuteten unsere Erde und damit unseren Lebensraum so aus. Es kann und darf eigentlich nicht wahr sein, dass diese Dystopie gar nicht so weit her geholt ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Wie dicht mir wirklich am Abgrund stehen, wird doch erst deutlich, wenn wir es im fiktiven Rahmen betrachten.
Der Stil von Anja Fahrner
In „Alkatar“ schafft Anja Fahrner es, eine sehr lebendige atmosphärisch und charakterlich aufgeladene Welt zu erschaffen die unserer gar nicht so unähnlich ist und doch so ganz anders als alles, was wir bis dato erlebt haben. Ihr Stil ist dabei gespickt von Fröhlichkeit, Nachdenklichkeit, Resignation aber eben auch so etwas wie Lebendigkeit. Leben und leben lassen, nur jene Ressourcen nehmen, die man wirklich braucht. Die eigene Komfortzone einmal verlassen, ein Traum für viele und doch so abwegig. All diese Faszination und Widersprüchlichkeit legt Anja Fahrner in ihren Erzählstil. Ebenso die Wut, die Trauer um unseren Lebensraum. Gleichzeitig zeigt sie die Begeisterung für unser Leben und so etwas wie Lebensfreude.
Fazit
Eigentlich auf den ersten Blick ein Jugendbuch, auf den zweiten jedoch so viel mehr. Denn das Buch öffnet die Augen und lässt uns an den Umweltschutz denken. Ebenso wie daran, wie wir unseren eigenen ökologischen Fußabdruck verkleinern könnten. Was könnten wir tun, um unserer Erde etwas Gutes zu tun? Jeder Einzelne von uns.
Ein Buch, das sich wirklich zu lesen lohnt und, welches ich in dieser Intensität gar nicht erwartet hätte.