Kennt ihr schon „Professor T.“? Die Serie, deren Pilotstaffel im Februar 2017 lief, habe ich damals sehr gerne geschaut. Sie lief samstags um 21.45 Uhr und „Professor T.“ wirkte auf mich wie eine gelungene Mischung aus „Sherlock Holmes“ und „Monk“. Klingt merkwürdig? Nein, nicht doch! Es ist eine spannende, aber gleichzeitig skurrile Krimiserie, die ab sofort freitags um 20.15 Uhr läuft und den Zuschauer rund 60 Minuten gut unterhält.
ZDF zeigt vier neue Folgen
Ich selbst habe die Pilotfolgen im vergangen Jahr geliebt und mich sehr darüber gefreut, das nun die neuen Folgen kommen. Das beste außerdem, die erste Staffel von „Professor T.“ ist in der Mediathek zum Anschauen verfügbar und ich bin mir sicher, dass ihr reinschaut. Denn ab heute Abend gibt es vier neue Folgen.
Professor T. – Maskenmord
„Professor T. wird von Kriminaldirektorin Christina Fehrmann bei der Aufklärung eines Doppelmordes um Hilfe gebeten. Der Fall ist brisant: Für T.’s Ex steht die Karriere auf dem Spiel. Die Morde an Staatsanwalt Krämer und seiner Frau wurden regelrecht in Szene gesetzt und gleichen einem Ritualmord, der vor 15 Jahren begangen wurde. Damals kam es durch Christina Fehrmann zu einer Verurteilung. Der vermeintliche Täter sitzt seitdem in der Psychiatrie und beteuert bis heute seine Unschuld. Die Kommissare Anneliese Deckert und Daniel Winter analysieren den Tatort. Die Leichen wurden an einem Esstisch platziert: Sie tragen Holzmasken mit dämonischen Fratzen und haben zahlreiche Stichwunden. Deckert und Winter erfahren, dass auch Staatsanwalt Krämer in den Fall vor 15 Jahren verwickelt war: Er fällte damals das Urteil. Zweifel an Christinas damaligen Ermittlungen kommen auf, als ein Verdächtiger ins Visier der Kommissare gerät: Norbert Poll. In dessen Wohnung finden die Kommissare nicht nur ähnliche Masken, der Mann kennt auch Details über die Morde, die damals nicht an die Öffentlichkeit gelangten. T. und Christina suchen derweil den verurteilten Georg Swoboda in der Psychiatrie auf. Dort erfahren sie von seiner Therapeutin, dass Swoboda seit seiner Kindheit unter Schizophrenie leidet. Hat Christina tatsächlich vor 15 Jahren einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht? T. greift zu ungewöhnlichen Vernehmungsmethoden, um der Lösung des Falls näher zu kommen und verblüfft am Ende mit seiner Tätertheorie alle Beteiligten. „(ZDF)
Professor T. – Das verlorene Kind
„Ein Kind ist spurlos verschwunden, der Vater brutal zusammengeschlagen. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. T. und die Ermittler versuchen alles, um den autistischen Jungen wiederzufinden. T., der in der Familie des Jungen Parallelen zu seiner eigenen Kindheit entdeckt, bleiben die Abgründe der Thierses keine Sekunde verborgen. Während sich Linda Thierse für ihr Adoptivkind aufopferte, war Max mit dem autistischen Tim überfordert. Hat er etwas mit dem Verschwinden des Kindes zu tun? Als Anneliese und Daniel herausfinden, dass Max Thierse seinem Chef Lars Gebhardt eine hohe Summe Geld schuldet, rückt er immer näher ins Visier der Ermittler. T. verfolgt währenddessen eine andere Spur: seine eigene. Dabei kommt er nicht nur dem Autisten Tim ein ganzes Stück näher.“ (ZDF)
Professor T. – Blutlinie
„Der als vermisst gemeldete Brauereibesitzer Lothar Pilhau wird erhängt aufgefunden. T. hält die Entführung für eine perfide Inszenierung des Egozentrikers. Doch sein Tod war so sicher nicht geplant. Für die Inszenierung sprechen auch die Unmengen von Pilhaus Blut, die nach seinem Verschwinden sichergestellt wurden, obwohl der Leichnam keine Wunden aufweist. Zudem hatte Pilhau erst kürzlich die Brauerei an die beiden Söhne überschrieben.
T. lernt eine Familie kennen, die von unfassbarem Hass auf ihr Familienoberhaupt erfüllt ist, genährt durch den letzten Clou des Alten: das Hinterlassen einer bankrotten Firma. Doch so verhasst er bei seinen engsten Verwandten war, so geschätzt war der Brauereibesitzer bei seinen Angestellten: beispielsweise bei Brauereimeister Steven Wittberger und seiner langjährigen Sekretärin Silvia Bruhns. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, als T. im Aufzug des Polizeipräsidiums steckenbleibt. Abgeschirmt von der Außenwelt und mithilfe der mit ihm im Aufzug festsitzenden Psychologin Josephine Delius „seziert“ er das Umfeld des Toten und nähert sich durch analytische Präzision peu à peu dem Täter.“ (ZDF)
Professor T. – Rache
„Hauptkommissar Paul Rabe wird verdächtigt, sich am Todesraser, der seine Tochter überfahren hat, gerächt und dabei zwei Unschuldige erschossen zu haben. Rabes letzte Hoffnung: Professor T. Über die beiden Opfer, den Edelrestaurantbesitzer und Drogenbaron Oppermann sowie seine Angestellte Clara Reuter, kommen die Ermittler schnell auf den Ehemann von Clara Reuter: Thomas Reuter. Dieser hat vor einem Jahr Rabes Tochter totgefahren. Hat Rabe den Mann verwechselt? Als am Tatort Pistazienreste mit Rabes DNA gefunden werden, wird die Luft für den Hauptkommissar immer dünner. Professor T. lässt seinen Erzrivalen nicht hängen und genießt seine Rolle als Retter und Freund seines eigentlichen Widersachers. Die Parallelen, die T. zwischen Reuter und Rabe entdeckt, führen ihn schließlich zum Doppelmörder…“ (ZDF)
Eine spannende Figur
Professor T. weicht in seinem Verhalten deutlich von allen Erwartungen ab. Er entspricht nicht der Norm, will ihr aber auch gar nicht entsprechen.
Matthias Pfeifer, der die Serie als Redaktionsleiter des Bereichs Reihen und Serien I betreut, macht deutlich: „Die Rolle des ebenso genialen wie sonderbaren Uniprofessors und Polizeiberaters ist dem vielseitigen Schauspieler Matschke wie auf den Leib geschneidert. Den ZDF-Zuschauern ist Matschke als Charakterdarsteller („Südstadt“), Krimi-Ermittler („Helen Dorn“) und Comedian („Sketch History“, „heute-show“) gut bekannt. In der Rolle des Professor T. kann er all diese Talente miteinander vereinen. Ausgestattet mit messerscharfem Verstand und detailgenauer Beobachtungsgabe, aber auch mit Menschenscheu und Ansteckungsphobie verblüfft Professor T. seine Studenten und die Ermittler der Kripo Köln immer wieder. Weil er in eigene Abgründe geblickt hat, erahnt er die Abgründe der Täter. Mit seinem Stoneface à la Buster Keaton verwirrt er so manchen Tatverdächtigen und lässt Lügengebäude wie Kartenhäuser zusammenbrechen.“
Ganz ähnlich habe ich mich gefragt, wer außer Matthias Matschke diese Rolle hätte verkörpern können. Ich möchte ehrlich sein, mir ist keine Alternative eingefallen. Denn Matthias Matschke scheint diese Rolle für die Zeit des Dreh zu leben.
Matthias Matschke über Professor T.
Das ZDF hat mit dem Schauspieler Matthias Matschke über „Professor T.“ gesprochen. Dabei wurde deutlich, dass Matschke selbst nur wenig Zweifel am -Erfolg der Serie hatte. So sagte er gegenüber Christian Schäfer-Koch, der das Interview für das ZDF führte: „Ich habe mir jedenfalls keine Sorgen gemacht. Schon an den ersten Drehtagen damals merkte ich: Das wird gut, etwas Besonderes. Es gefiel mir auch selbst, was jedoch einen Nachteil hat: Dann gesellt sich neben das Herzblut auch noch der Drang, dass es auch den Zuschauern gefällt. Umso dankbarer war ich über die Quoten. Unser Konzept war voll aufgegangen.“
Die Frage, ob sich sein Verhältnis zu „Professor T.“ verändert habe, beantwortet Matthias Matschke mit der Entwicklung der Charaktere T. und geht auf die Umsetz der Drehbücher ein: „Für mich fing alles damit an, dass ich von einer belgischen Krimiserie mit einem sehr guten Schauspieler in der Hauptrolle erfuhr und ein paar DVDs davon ansah. Der Kollege war wirklich klasse, und ich fragte mich zunächst: Soll ich jetzt das genauso nachspielen? Die Antwort lautete: „Nein.“ Das wäre auch gar nicht gegangen, da die Bücher auf deutsche Verhältnisse gebracht werden mussten. Und bei der Weiterentwicklung der Figur wie auch der Handlung war ich glücklicherweise beteiligt. Dabei wurde mir Professor T. absolut vertraut. Und jetzt spüre ich in mir eine Art Verantwortung für ihn, auch bei neuen Drehbüchern. Dabei ist mir dieser Mensch nicht mal sonderlich sympathisch. Aber vielleicht hat er gerade deshalb seine besondere Berechtigung.“
Empfehlenswert
Nach der ersten Staffel kann ich euch versichern, dass ihr, sofern ihr ungewöhnliche Krimis und Ermittlungsansätze mögt, unbedingt in „Professor T.“ hinein schauen solltet. Ich wünsche euch gute Unterhaltung.
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