Die Rezension von Ken Folletts „Sturz der Titanen“ habe ich euch bereits gestern versprochen. Hier ist sie: Sturz der Titanen als eine Geschichte zu beschreiben, wäre ein Fehler. Es sind eigentlich drei Geschichten, die irgendwie miteinander verknüpft sind. Der gemeinsame Nenner der Geschichte ist nicht der Ort der Handlung, es sind auch nicht die gleichen Protagonisten. Vielmehr ist es der Weg zum ersten Weltkrieg und der Weg des ersten Weltkriegs, der die unterschiedlichen Protagonisten und Geschichten miteinander verknüpft.
Inhalt
Zum einen gibt es eine Familie mit russischer Abstammung, eine deutsche Familie, die man durchaus als aristokratisch bezeichnen kann, und zwei englische Familien. Eine von beiden ist das Abbild einer Arbeiterfamilie, die anderen lebt im Reichtum der Aristokraten. Zu guter Letzt gibt es auch noch eine Reihe Amerikaner. Insgesamt zeichnet Ken Follett in diesem Buch Familiengeschichten des Ersten Weltkriegs nach und zeigt auf, inwieweit der Krieg das Leben der Familien beeinflusst und verändert hat. Es ist schwierig, ein Buch, das über 1000 Seiten hat, inhaltlich in ein paar Zeilen zu quetschen. Der Versuch kann nur scheitern. Aus diesem Grunde wage ich gar nicht erst die Probe aufs Exempel, sondern sage euch lediglich, dass es neben ein paar fiktiven Charakteren auch reale Personen gibt, deren Handeln das Buch vorantreibt, ohne dass sie von dem Autoren erfunden gewesen wären.
Erschreckend realistisch
Meiner Meinung nach ist dieses Buch erschreckend real. Man möchte sich gar nicht vorstellen, dass es so oder so ähnlich tatsächlich im ersten Weltkrieg zugegangen sein muss. Eine Sache fällt jedoch auf den ersten Blick auf, der Autor muss eine große Recherche absolviert haben um all jene Details liefern zu können, in diesem Buch Erwähnung finden. Man merkt dem Autor seine Liebe zum Detail an, denn er überrascht immer wieder mit Details, die so unbedeutend scheinen und doch so stimmig sind. Manchmal sind es atmosphärische Details, manchmal historischen und manchmal einfach nur charakterliche Details. All jene Details sind es jedoch, die diese Geschichte zudem machen, was sie ist ein absolutes Meisterwerk, von dem man durchaus als zwei und drei herbeisehnt.
Ken Follett hat mit „Sturz der Titanen“ einen wunderbaren ersten Teil einer Trilogie geschaffen, die man sich im echten Leben nicht mehr zurück wünscht. Er beschreibt den Krieg in all seinen Facetten. Er lässt Titanen stürzen. In seinem Buch „Sturz der Titanen“ lässt der Geschichte lebendig werden, denn all jene historischen Aspekte waren durchaus real.
Die Charaktere
Die Charaktere sind so liebevoll gezeichnet, dass man mit ihnen jene Geschichte durchlebt und durchleidet. Sind Sie traurig, möchte man sie in den Arm nehmen um ihnen wieder die Kraft zu geben, weiter zu machen. Sind sie wirklich, erfreut man sich mit ihnen. Es ist so als wäre ein stiller Beobachter eines großen Ereignisses. Wer einmal mit dem Hörbuch angefangen hat, der kann so schnell nicht wieder aufhören.
Der Sprecher
Johannes Steck ist mit seiner Stimme sehr passend ausgewählt worden. Er verleiht dem Ganzen eine zusätzliche Ebene, die umso lebendiger wirkt und die Geschichte zu einem Kopfkino werden lässt. Ich glaube, dass ein anderes Erlebnis wäre, wenn ich die Geschichte gelesen hätte. Ich frage mich, inwieweit mich die Stimme des ausgebildeten Sprechers in eine bestimmte Richtung geleitet hat. Wie hätte sich diese Geschichte wurde entwickelt, wenn ich sie gehört hätte und nicht gelesen? Hätte ich mir das Buch genauso vorgestellt wie das Hörbuch, ich kann es mir nicht vorstellen.
Fazit
Sowohl Ken Follett als auch Johannes Steck haben sich mit diesem Werk selbst übertroffen. Werke wie „Sturz der Titanen“ lassen Geschichte lebendig geworden und sehr anschaulich.
Morgen möchte ich euch einen Eindruck in das Hörbuch geben, mit dem ich gestern angefangen habe. Kennt ihr den Christoph aus der Sendung mit der Maus? Christoph Biemann hat ein Hörbuch ausgesehen, das eigentlich für Kinder gedacht ist und mich die Welt wieder einmal mit Kinderaugen sehen lässt.