„Sand in Sicht“ von Katrin Einhorn begleitet mich an diesem ersten richtig heißen Sommertag. Wir haben hier nämlich heute strahlend blauen Himmel und nur ein paar wenige Schäfchenwolken. Schade, dass dieser schöne Tag heute mitten in der Woche liegt und man ihn so erst nach der Arbeit nutzen kann. Am Wochenende hätte mir und vermutlich auch euch dieses Wetter zwar besser gefallen, aber man kann es sich ja nicht immer Aussuchen. Aber ich schweife ab. Zurück zu „Sand in Sicht“.
„Sand in Sicht“ ist die wohl ungewöhnlichste romantische Sommerkomödie mit Roadmovie-Charakter und somit perfekt für den Sommerurlaub in Montpellier. Doch Moment wieso jetzt Montpellier? Nun die Frage ist denkbar einfach, denn diese ungewöhnliche Sommerkomödie beginnt überaus tragisch in Montpellier.
661 Tage Beziehung – Ende
Der eine oder andere von euch schaut nun womöglich ein wenig verwundert bei der Zwischenüberschrift, aber genau das ist der Anfang der Geschichte. Lenny genießt den Urlaub mit seiner Freundin Zoe. Er ist der glücklichste Mann, den man sich nur vorstellen kann, denn seine Beziehung zu Zoe hält bereits seit 661 Tagen. Zu diesem Anlass hat er ihr sogar einen Ring gekauft. Doch der landet auf tragische Weise im Pool des Hotels. Der Antrag misslingt und dass soll noch nicht das schlimmste Ereignis seines glücklichsten Tages werden.
Doch was kann es schlimmeres geben als ein gescheiterter Antrag. Natürlich – das Erscheinen eines Konkurrenten. Der Mitbewerber gibt sich größte Mühe Zoes Herz für sich zu erweichen und zunächst läuft für ihn auch alles bestens. Lenny steht schon bald hilflos, ohne seine Sachen und sehr pessimistisch auf der Straße. Dieser ungeplante Verlauf seines Urlaubs ist für den ordnungsliebenden Zahlennerd eine echte Katastrophe. Hilfe naht in Form der chaotischen Hanna, die ihm zunächst einen Platz auf dem Sofa gibt. Ob es Lenny gelingt Zoe zurück zu erobern? Nun der Weg zu seinem persönlichen Glück ist definitiv kein einfacher.
Eine Trennung, die zum Happy End führen soll?
Schon tausend Mal gehört und in diesem Fall doch ganz anders. Spätestens seit „Das Rosie-Projekt“ sind charismatische, manchmal etwas chaotisch erscheinende Nerds aus Liebesromanen nicht mehr wegzudenken. Auch „Ausgerechnet wir“ passt in diese Kategorie. Somit versprach auch dieses Buch einen unterhaltsamen Tag. Auch wenn die Geschichte des Zahlennerds auf der Suche nach der großen Liebe keinesfalls neu ist.
Doch Moment, die Aufmachung war in diesem Fall anders. Denn üblicherweise spielen derartige Geschichten nicht während der Dauer eines Urlaubs. Also doch anders?
Stilistisch dicht an der Geschichte
Ja, und zwar ganz anders. Denn Katrin Einhorn erzählt die Geschichte stilistisch dicht an ihrer Handlung orientiert ablaufen. Dabei entführt sie nicht nur Lenny und seine Zoe nach Montpellier, sondern lässt auch den Leser irgendwie teilhaben. Die Sprachen sind dabei eher spielerisch vermischt und dennoch für alle gut verständlich. Eine Komödie, die nicht zwanghaft komisch ist, sondern es durch die Handlung wird, so wie ich es schätze.
Mein Fazit zu „Sand in Sicht“
Ein Buch für zwischendurch, das durch seine Leichtigkeit und seinen Humor überzeugen konnte. Perfekt für den Sommerurlaub.
Wer ist eigentlich Katrin Einhorn?
Bis zu diesem Buch habe ich den Namen noch nie gehört. Tatsächlich ist dieses aber nicht ihr Debütroman „Katrin Einhorn 1979 geboren, studierte Germanistik und Französisch und arbeitete als Lehrerin. Sie lebt mit ihrer Familie in Trier. Die Erfahrungen mit ihrer Hündin Maggie und ihrem alten blauen Mofa, das es bei Rückenwind auf satte 32 km/h brachte, inspirierten sie zum Schreiben ihres ersten Romans.“ (dtv)