„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg ist ein Küstenkrimi, der einen guten Plot und eine ungewöhnliche Kulisse miteinander verbindet. Dieses Mal, im dritten Teil der Reihe, zieht es die Ermittler Ina Drews und Jörn Appel nach Helgoland.
Das Spannung hier garantiert wäre, hatte ich erwartet. Dass es gleichzeitig derartig viel Lokalkolorit geben würde, hatte ich nicht erwartet, freue mich aber sehr darüber, da es ein ungewöhnliches Setting darstellt. Dieser Krimi spielt nämlich auf einer Hochseeinsel von nur 4 Quadratkilometern.
Diese Kulisse birgt natürlich die eine oder andere Herausforderung. So benötigt das Ermittler-Team alleine vier Stunden um den Tatort zu erreichen und trifft dort auf die eingeschworene Gemeinschaft der Inselbewohner.
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg: Der Fall
In einer Lagerhalle auf der Hochseeinsel Helgoland wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich um einen Mann, doch den Toten scheint niemand zu kennen. Drews und Appel sind gerade in einer anderen Sache auf Helgoland unterwegs und übernehmen die Ermittlungen, doch die ortsansässige Polizei erschwert die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Flensburg.
Als sich wenig später auch die Inselbewohner als sehr verschlossen erweisen, ahnen Appel und Drews, dass dieser Fall eine Herausforderung darstellt. Während sie noch versuchen, das Vertrauen der Ortsansässigen zu gewinnen, wird auf der kleinen Hochseeinsel deutlich: Es gibt einen weiteren Toten…
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg: Die Ermittler
Die ermittelnden Kommissare aus Flensburg sind ein eingespieltes Team, was allerdings nicht bedeutet, dass sie immer der gleichen Meinung sind, so kennt sich Ina Drews gut auf der Insel aus, da ihre mittlerweile verstorbene Großmutter die kleine Insel zu ihrem Wohlfühlort erkoren hatte.
Ina kennt deshalb die Geschichte Helgolands, die Charakteristika der Insel und die Eigenheiten der Bewohner. Jörn Appel hingegen hat keinerlei Bezug zur Insel und ihren Bewohnern. Ihm ist es gleich zu Anfang zu stürmisch und die Menschen erscheinen ihm nicht sonderlich Vertrauens erweckend.
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg: Die Inselbewohner
Dass die Inselbewohner nur schwer mit den Fremden vom Festland warm werden, fiel mir als Leserin schon nach wenigen Seiten auf. Gleichzeitig fand ich es überaus spannend zu erleben, wie jeder einzelne Insulaner nach und nach seine Persönlichkeit offenbart.
So trägt jeder Dialog dazu bei, mich als Leserin gut zu unterhalten und mich gleichzeitig immer tiefer in den Fall hineinzuziehen. Gleichzeitig charakterisieren die Gespräche der Figuren die Einzelheiten des Falls heraus und zeichnen ein starkes Beziehungsgeflecht nach.
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg: Stilistik
Thomas Herzberg ist es gelungen, die Atmosphäre und das Flair Helgolands einzufangen und die Figuren glaubhaft und authentisch einzufangen. Der Schreibstil, in dem er diesen Krimi erzählt, ist leicht und geradlinig, aber keinesfalls langweilig.
Persönlich mag ich die ruhige Art, wie dieser Autor den Fall langsam aber stetig entwickelt und es so schafft, mich als Leserin in den Bann des Kriminalromans hineinzuziehen. Mit einer leichtfüßigen und gut lesbaren Sprache, ist dieser Autor dicht an seinen Lesern.
So macht es Spaß, diesen Kriminalroman zu lesen und sich von der Handlung nach Helgoland entführen zu lassen.
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg: Atmosphärisch dicht
Diesen Kriminalroman als atmosphärisch dicht zu beschreiben, wäre sicherlich kein Fehler. Allerdings passt dieser Krimi für mich persönlich eher in die Frühherbst- und Herbstzeit, denn in den Spätsommer. Hat diesen etwas damit zu tun, dass es auf Helgoland praktisch permanent Sturm zu geben scheint? Dass die Bewohner der Insel mit Windjacken herumlaufen?
Nun, das diesen Aspekt angeht, bin ich mir darüber nicht ganz sicher, aber faktisch ist es so, dass ich diesen Krimi eigentlich für Ende September Anfang Oktober empfehlen würde, denn für Anfang September. Versteht mich nicht falsch, ich habe ihn sehr gerne gelesen, aber alles in allem hätte er auch zu einer kälteren Jahreszeit gepasst.
Handelt es sich bei diesem Krimi also um einen ersten Herbstkrimi? Nein, unbedingt, denn wie ich weiter oben bereits erwähnte, hat mich dieser Krimi so gut unterhalten, dass er mich im übertragenen Sinne nach Helgoland entführte. Somit könnte ich mir den Krimi auch als eine Art Reisebegleiter vorstellen, dann nämlich, wenn man in der Gegend Urlaub macht.
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg: Spannung pur?
Von purer Spannung kann bei diesem Regionalkrimis nur bedingt die Rede sein. Schließlich spielen bei einem Regionalkrimis, wie es auch bei „Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg der Fall ist, auch andere Dinge hinein.
Vielleicht tritt auch deshalb die Spannung immer ein wenig hinter der Beziehungsebene zurück. Vielleicht sind örtliche Beschreibungen bei diesem Krimi wichtiger, um tatsächlich für Atmosphäre zu sorgen.
Dennoch kann man nicht sagen, dass dieser Krimi nicht spannend gewesen wäre, schließlich gelingt es Thomas Herzberg mich als Leserin immer stärker in die Geschichte und den Fall hinein zu ziehen.
Somit kann man wohl sagen, dass dieser Krimi zwar durchaus Spannungselemente besitzt, diese aber nicht alleine für die Unterhaltung sorgen. Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg ist vielmehr ein Krimi, in dem durch die Beziehungselemente nach dem Täter gefahndet wird. Die Ermittlungsarbeit steht im Vordergrund, aber es mindestens ebenso wichtig, wie die Beziehungen zwischen den Figuren.
Über den Autor Thomas Herzberg
„Komm … sei kein Frosch“ hat Thomas Herzbergs Mutter einst zu ihm gesagt und ihn damit herausgefordert. Weil er außer Fliegenfangen nichts Vernünftiges gelernt habe, meinte sie, er solle ein Buch schreiben. Das Thema „Frösche“ war schon ziemlich gut besetzt, deshalb hat er es mit einem Krimi versucht. Inzwischen sind es über 50 geworden.
Ganz besonders freut er sich auf das erste gemeinsame Projekt mit dem FeuerWerke Verlag. Fühlt euch herzlich eingeladen, zusammen mit Thomas Herzberg, das Land zwischen Mord und Ostsee zu erkunden … ( Feuerwerke Verlag)
Fazit zu „Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg
„Blutrotes Grab – Zwischen Mord und Ostsee“ von Thomas Herzberg ist ein starker Krimi, der jedoch nicht nur von seinen Spannungselementen profitiert, sondern auch und vor allem von seinen Beziehungsebenen und seinem Lokalkolorit. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, diesen Kriminalroman – so ungewöhnlich er ist – zu lesen. Trotzdem stellt er für mich nicht unbedingt das Highlight dar, dass ich erwartet hätte.
Ja, dieser Krimi ist überaus stark und überzeugt aufgrund seines ungewöhnlichen Settings, seines Lokalkolorit und seines Beziehungsgeflechts, aber trotzdem fehlt diesem Krimi gewissermaßen die Tiefe und tatsächlich anspruchsvoll zu sein.
Anspruchsvoll möchte dieser Krimi aber gar nicht sein, sodass ich sagen kann, meine Erwartungen wurden bei diesem Kriminalroman voll erfüllt. Thomas Herzberg bietet einen spannenden Fall mit viel Lokalkolorit, interessanten und vielschichtigen Figuren und einem Gefühl von Leichtigkeit, das man sich von einem guten Urlaubskrimi erwartet.
Blutrotes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 3)
"Blutrotes Grab - Zwischen Mord und Ostsee" von Thomas Herzberg ist ein Küstenkrimi, der einen guten Plot und eine ungewöhnliche Kulisse miteinander verbindet. Dieses Mal, im dritten Teil der Reihe, zieht es die Ermittler Ina Drews und Jörn Appel nach Helgoland.
URL: https://www.feuerwerkeverlag.de/book/blutrotes-grab-zwischen-mord-und-ostsee/
Autor: Thomas Herzberg
Autor: Thomas Herzberg
ISBN: 978-3949221361
Veröffentlichungsdatum: 2022-08-23
Format: https://schema.org/Hardcover
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Vorteile
- viel Lokalkolorit
- starke Figur
- guter Urlaubskrimi
- eher leichte Kost