Der Thriller „Caligo“ von Marc van Allen beschreibt eine Art Verschwörungstheorie, die sich in der Zukunft abspielt. Marc van Allen skizziert darin eine Reihe von mächtigen Gegnern und erschafft somit eine Dystopie, die man so nicht erwartet hätte. Denn es geht um nichts Geringeres als um die Weltmacht.
Der Inhalt
„Die Historikerin Alexandra Lessing schwebt in großer Gefahr. Der rätselhafte Ordo Invisibilium trachtet ihr nach dem Leben. Gemeinsam mit ihrem Freund Ismael versucht sie, das Unheil, das der Geheimbund über die Welt bringen will, zu stoppen. Während sie in der afrikanischen Wüste eines der schlimmsten Geheimnisse des Ordens aufdeckt, beginnt der letzte Kampf zwischen den verfeindeten Mächten.“ (Klappentext)
Den Weltkrieg, der in dem Buch von Marc van Allen tobt, bemerkt kaum jemand, obwohl er so offensichtlich geführt wird, dass man ihn nicht ignorieren kann. Zwei Gruppen von unsichtbaren Menschen, den homo invisiblis, kämpfen um die Weltmacht. Den normalen Menschen, den homo sapiens, bleibt dieser Kampf jedoch verborgen. Zwar verschwinden immer wieder einige von ihnen, aber das scheint in der schnelllebigen Zeit keine Besonderheit zu sein. Die Historikerin Alexandra Lessing und ihr Freund Ismael, beide gehören zur Spezie der homo invisiblis, nehmen die Herausforderung an und kämpfen gegen die dunklen Mächte um die Menschheit und das Leben ihres ungeborenen Kindes zu retten.
Das Genre des Verschwörungsroman
Der Aufbau von „Caligo“ von Marc von Allen erinnert entfernt an einen Verschwörungsroman mit Ordensbezug. Aus diesem Grund erinnert es mich an die Romane von Dan Brown.
Auch bei Dan Browns Büchern geht es ja um Geheimverbünde, die im christlichen Zusammenhang immer mal wieder gerne für spannende Krimis herangezogen werden und nicht nur dort gibt es sie, vielmehr scheint es so, als gelten die geheimen Verbindungen als Garant für gute Krimis.
Auch ich selbst lese sie immer wieder mal gerne, vor allem wenn der Vatikan im Spiel ist. Dennoch ist nicht jeder Krimi mit einer solchen Thematik auch gleichzeitig ein ausgesprochen guter Krimi. Das kommt darauf an, wie stark dieser Verschwörungsgedanke ad absurdum geführt wird. Ich persönlich mag es, wenn die Geschichte bei aller Verschwörung auch noch glaubwürdig erscheint und Tiefgang besitzt.
Dies ist Marc von Allen in „Caligo“ nur bedingt gelungen, denn obwohl mir die Mischung aus Science-Fiction, Thriller und Liebesgeschichte zunächst vorgaukelte, alles mitzubringen, was ich von einem solchen Buch erwartet, blieb es doch merklich an der Oberfläche.
Schade eigentlich, denn man hätte so viel mehr aus der Geschichte herausholen können, wenn man den Charakteren ein wenig mehr Tiefe verschafft hätte. So jedoch erschien mir das Thema Vielschichtigkeit nicht unbedingt erfüllt, was die Darstellung der Figuren anging. Von mir aus hätte dieses Buch auch gut 100 oder 200 Seiten länger sein können, wenn die Figuren dadurch an Schärfe, Tiefe und Unberechenbarkeit gewonnen hätten. So jedoch bin ich mir nicht sicher, ob man bei diesem Roman sagen kann, ich bin ein wenig enttäuscht, denn gerade beim Verschwörungsroman verlangen ich doch ein wenig mehr Mystik.
Der Autor Marc von Allen
Marc van Allen ist das Pseudonym eines Autors, der überaus erfolgreich mit seinen Romanen ist. Seine Auflagen gehen in die Millionen, indem er immer wieder die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verwischt, wie er es auch in „Caligo“ getan hat.
Fazit zu „Caligo“ von Marc von Allen
Caligo erscheint als eine Mischung aus Science-Fiction, Thriller und Liebesgeschichte. Die Idee ist nicht neu. Durch geschickte Einschiebungen von unerwarteten und zum Teil erschreckend realen Handlungen erscheint das Buch lesenswert. Es erinnert an das Drehbuch eines Actionfilms, denn einzelne Handlungen werden szenisch und detailreich dargestellt.Eines fällt mir jedoch negativ auf, den Personen fehlt ihre Identität. Der Leser lernt kaum eine Figur wirklich kennen. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen.