Mit „Ein Sommer an der Moldau“ zeigt das ZDF um 20.15 Uhr einen neuen Film aus der beliebten Reihe „Ein Sommer in/an/auf…“. Er ist der 33. Film der „Herzkino“-Reihe.
Aus dieser Reihe habe ich selbst schon zahlreiche Filme gesehen, zuletzt „Ein Sommer auf Mallorca“. Daher weiß ich, dass sich diese Filme neben dem emotionalen Hintergrund oft auch einem gesellschaftlichen Thema widmen.
Dieses Mal geht es um die Frage, ob sich ein allein erziehender gut um seine Tochter kümmert oder ob sie womöglich besser bei den Großeltern aufgehoben wäre. Tomasz und seine Tochter führen ein unkonventioniellen Lebensentwurf, der den Eltern seiner verstorbenen Frau gar nicht gefällt.
Worum geht’s bei „Ein Sommer an der Moldau“?
Was auf den ersten Blick aussieht wie eine romantische Flusskreuzfahrt auf der Moldau, ist in Wirklichkeit ganz anders: Als Privatermittlerin soll Sophie an Bord der „Svoboda“ tätig werden.
Die Großeltern der kleinen Katka hoffen, dass die Detektivin herausfinden kann, ob es dem Mädchen bei ihrem Vater wirklich gut geht. Dabei hatte Sophie den Auftrag schon abgelehnt – Kinder sind aktuell so gar nicht ihr Thema. Doch als ihr Freund Florian dann auch noch das Thema Familienplanung aufwirft, ergreift Sophie die Flucht. Ab an die Moldau. Ab auf die „Svoboda“.
Zu ihrer Überraschung entspricht Tomasz, der Vater von Katka, so gar nicht dem Bild, das die auftraggebenden Großeltern von ihm gezeichnet haben: Tomasz ist ein liebevoller Vater, der auf unkonventionelle Weise versucht, mit dem Tod seiner Frau umzugehen und für seine Tochter da zu sein. Und so lernt Sophie das Konstrukt „Familie“ als etwas kennen, das ihr einen komplett neuen Blick auf ihr Leben gibt.
„Ein Sommer an der Moldau“: ein Familiendrama
Dass es sich bei „Ein Sommer an der Moldau“ um ein Familiendrama handelt, lässt sich so nicht von der Hand weisen. Dennoch ist dieses Melodram mit Sicherheit nicht schwermütig oder komplex. Stattdessen verspricht es eine leichte Form des von mir gewünschten Tiefgangs. Trotzdem hoffe ich, dass die Leichtigkeit, die einem Herzkino-Film ebenfalls mitschwingt, bei diesem Film nicht verloren geht.
Gleichzeitig hoffe ich, dass sich dieser Film auch mit den gesellschaftlichen Problemstellungen der Bevölkerung Moldawiens auseinandersetzt. Da ich aber die szenische Aufbereitung innerhalb dieser Filme schon aus anderen Filmen dieser Reihe kenne, gehe ich davon aus, dass es hier für viele scheinbar komplexe Probleme simple Lösungen geben wird.
„Ein Sommer an der Moldau“: Wo wurde gedreht?
Über die unterschiedlichen Drehorte ist dieses Mal wenig bekannt. Viele Szenen wurden auf der einem motorisierten Boot gedreht, das im Film Svoboda genannt wird. Zwar ist nicht bekannt gegeben worden, auf welchem Boot tatsächlich gedreht wurde, allerdings könnte die Svoboda in diesem Film sinnbildlich für eines der vielen Ausflugsschiffe runter Prag stehen.
Die Sightseeing-Schifffahrten auf der Moldau sind dabei ähnlich beliebt unter Touristen wie die Kreuzfahrten mit den großen Schiffen auf der Moldau. Ich bin also sehr gespannt, ob es sich bei dem besagten Schiff im Film um ein solches Schiff handelt.
Gedreht wurde das Melodram „Ein Sommer an der Moldau“ jedenfalls vom 29. September 2019 bis 29. Oktober 2019 in Prag und Umgebung sowie in Berlin.
„Ein Sommer an der Moldau“: Die Besetzung
Alina Levshin ist eine in Odessa geborene Schauspielerin, die sich über zahlreiche Episodenhauptrollen definiert hat. Normalerweise findet man sie hauptsächlich in Krimiserien wie den ARD-Tatorten oder im Rahmen von Folgen der SOKO-Reihen. Aber auch in einem Film wie „Die Dasslers“ wirkte sie bereits mit.
Marko Cindrić ist in Deutschland weniger bekannt als in seiner Heimat. Der kroatische Schauspieler dürfte eher den kroatischen Zuschauern bekannt sein. Ich freue mich trotzdem darauf, ihn im Rahmen dieses Herzkino-Films kennenzulernen. Die mir unbekannten Gesichter müssen ja nicht unbedingt dazu führen, dass es ein schlechtes Filmerlebnis wird.
Für Alina Levshin und Marko Cindrić ist es der erste Auftritt im ZDF-„Herzkino“.
Endlich neue Filme im Herzkino
Schön, dass das ZDF im Rahmen des Herzkinos endlich nach einer unerwartet langen Pause (Pandemiebedingt) neue Filme ausstrahlt. Dass der erste neue Film ausgerechnet „Ein Sommer an der Moldau“ ist, hätte ich so jetzt zwar nicht unbedingt erwartet, freue mich aber doch darüber, denn es weckt das Fernweh. Gleichzeitig hoffe ich, dass dieser Film nicht unbedingt die Erwartung weckt, möglichst zeitnah auf eine neuerliche Moldau-Reise zu gehen.
In den kommenden Wochen erwarten uns stattdessen einige weitere, starke neue Filme, auf die wir viel zu lange warten mussten, da sie eigentlich schon für den Frühling eingeplant waren. Allerdings finde ich es positiv, dass sich das ZDF die Zeit genommen hat, die es bedurfte, um neue Filme zu produzieren. Denn ich bin mir sicher, dass nicht nur die Dreharbeiten ausgesetzt wurden, sondern auch zahlreiche Dinge, die im Rahmen der Post-Produktion anfielen.
Wobei ich natürlich anmerken möchte, dass die lange Wartezeit sehr gut mit alten Herzkino-Filmen überbrückt wurde. Sagte ich schon, dass einige der älteren Filme tatsächlich auch Highlights der letzten Jahre waren?
Gleichzeitig wurde mir anhand dieser alten Filme aber auch der Wandel des Herzkinos bewusst, das sich in den vergangenen Monaten angefangen hatte, zu modernisieren. Dieses wird deutlich, wenn man die älteren Filme direkt im Vergleich mit den neueren betrachtet. Dabei muss man dem Herzkino zugute halten, dass die Geschichten zeitlos sind. Das heißt, dass es theoretisch möglich ist, einen Film aus dieser Reihe auch noch Jahre später zu schauen.
Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb freue ich mich schon jetzt auf neue Folgen, zum Beispiel „Ein Sommer an der Moldau“, aber auch neue Folgen von „Tonio und Julia“ und natürlich „Ella Schön“.
Meine Erwartungen an „Ein Sommer an der Moldau“
Bei einem Sommer an der Moldau erwarte ich wie so häufig, dass die Kulisse eine kleine Hauptrolle spielen wird und uns Zuschauer davon träumen lassen wird, ebenfalls auf eine solche Reise zu gehen. Dass Sophie, die von Alina Levshin gespielt wird, keine leichte Rolle hat, ergibt sich bereits aus der Geschichte. Aber auch die Figur des Tomasz und die Rolle der Tochter Katka tragen ein wenig zum Tiefgang der Geschichte bei.
Darüber hinaus würde ich allerdings vor allem große Emotionen erwarten. Denn dass die Emotionen im Herzkino nicht zu kurz kommen, darf ich als Zuschauerin an dieser Stelle nicht nur annehmen, sondern erwarten.
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