„Ostwind – gemeinsam sind wir frei“ von Kristina Magdalena Henn, Lea Schmidbauer und Carola
Wimmer erzählt die Geschichte der Gutshofbesitzerin Maria Kaltenbach, ihrer
Enkelin Mika und des Hengstes Ostwind…
Zum Inhalt
Die Geschichte beginnt eigentlich recht unspektakulär und doch recht spektakulär, denn Mika schaffte es nicht ins neue Schuljahr, verbrannte ihr Zeugnis und wurde auf den Gutshof ihrer Großmutter geschickt um sich dort auf die Nachprüfung vorzubereiten. Das ganze erscheint Mika zunächst als eine Strafe, doch dann entdeckt sie in der hintersten und dunkelsten Box einen schwarzen Hengst, der über die Maßen verschreckt und ängstlich wirkt und auch nicht mehr gut gepflegt. Ihre Großmutter Maria Kaltenbach selbst verletzte sich, als sie sich mit dem neu gekauften Ostwind erstmals beschäftigte. Sie selbst hat nun große Angst vor dem Tier und stellt es als Gefahr dar.
Eigentlich wartet Ostwind nur noch auf seinen Abdecker. Doch dann nimmt sich Mika seiner an und kümmert sich freundlich um das Tier. Nach einiger Mühe fast es auch Vertrauen und tatsächlich gelingt es Mika bald es zu reiten. Hilfe bekommt sie vom alten Herrn Khan, dem Großvater des Stallburschen Sam, der schon bald ein Freund für sie ist.
Tatsächlich gelingt Mika aber noch etwas ganz anderes, Unerwartetes, das dir fast nicht nur Vertrauen zu ihr, sondern erscheint eine unsichtbare Bindung zwischen Mika und Ostwind zu geben, denn die beiden teilen offenbar die gleichen Gedanken und sind schon bald das perfekte Team aus Reiter und Pferd.
Wird es Mika gelingen, ihre Großmutter davon zu überzeugen das Ostwind Leben darf?
Der Stil des Hörbuchs
Tatsächlich handelt es sich um ein Hörbuch, gelesen von Anja Stadlober, dass durch die Erzählung selbst brilliert. Hier ist es nicht die Stimme, die einen Inhalt so fesselnd erzählt, dass er spannend wird durch die Art wie er gelesen wird, sondern durch die Spannung in der Geschichte selbst. Denn sie ist es, die fesselt, die Geschichte selbst. Kristina Magdalena Henn gelingt mit dieser Geschichte der Spagat aus klassischer Mädchen-Geschichte, Tierschutzerzählung und Abenteuerroman. Diese Mischung ist es auch, die das Hörbuch so unfassbar stark erscheinen lässt. Wäre dieses Hörbuch ein Buch gewesen, ich glaube, ich hätte gar nicht so schnell blättern können, wird der Spannung entsprach.
Spannung ist hierbei jedoch eigentlich das falsche Wort, denn die Geschichte überzeugt nicht durch besondere Gefahren, sondern durch den Erzählverlauf. Natürlich gibt es immer die unterschwellige Gefahr, dass der Abdecker Ostwind vomabholt. Allerdings ist diese nicht die Hauptspannung, da sehr nur unterschwellig ist, viel spannender ist im Vergleich dazu der Verlauf, in dem es Mika gelingt, Ostwinds Vertrauen zu gewinnen.
Nur für Pferdefreunde?
Eigentlich müsste an dieser Stelle nun der Einwand kommen, dass dieses Hörbuch nur etwas für echte Pferdefreunde ist, aber ich möchte meinen Einwurf ein wenig abmildern. Tatsächlich ist dieses Hörbuch etwas Tierfreunde, Menschen, die selbst vielleicht schon einmal auf einem Pferd gesessen haben und wissen, wie wichtig das Vertrauen in ein Tier ist beziehungsweise auch wie wichtig das Vertrauen des Tieres in seinen Reiter ist. Ich glaube jedoch, dass diese Geschichte genauso, also nicht als Reiter, sondern als Besitzer, auch für andere Tiere gelten könnte. Natürlich stellen Pferde immer eine ganz besondere Beziehung dar, als zum Beispiel ein Hund, aber Vertrauen und Nähe dürften in beiden Fällen unabdingbar sein. Generell könnte man sagen, dass man in Bezug auf dieses Hörbuch eine Menge über Beziehung an sich lernen kann, nicht nur zwischen Mensch und Tier, sondern ganz allgemein.
Die Autorinnen
Beginnen möchte ich an dieser Stelle mit Carola Wimmer, die das Buch „Ostwind“ geschrieben hat, im Anschluss mache ich dann weiter mit Kristina Magdalena Henn und Lea Schmidbauer, den beiden Drehbuch-Autorinnen.
„Carola Wimmer, 1970 in Berlin geboren, begann ihre Autorinnen-Karriere als Verfasserin von Kinder-Hörspielen für den ORB. Nebenbei schrieb sie Texte und Konzepte für etliche Multimedia-Agenturen und war in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Bis zu ihrem Entschluss, sich ganz auf ihre Arbeit als Kinderbuchautorin zu konzentrieren, war sie Redakteurin eines Internetportals für Kinder und Jugendliche. Carola Wimmer lebt und arbeitet heute in Berlin.“ (Quelle: www.randomhouse.de)
Da es „Ostwind“ auch als Film gibt möchte ich an dieser Stelle auch die Drehbuchautorinnen erwähnen. Tatsächlich habe ich aber die ungekürzte Originallesung gehört.
„Kristina Magdalena Henn wurde 1977 in Trier an der Mosel geboren. Nach einem Rucksackjahr in Australien begann sie ihr Studium an der Filmhochschule in München, wo sie seitdem lebt, arbeitet und bei jedem Wetter in der Isar badet.
Lea Schmidbauer wurde 1971 in Starnberg am Starnberger See geboren. Sie studierte ein paar Semester Amerikanische Kulturgeschichte bevor sie sich an der Filmhochschule in München bewarb. Sie wohnt in München und als Teilzeitlandwirtin in einem kleinen Dorf in Mittelfranken.
Seit 2007 schreiben die beiden zusammen, unter anderem das Drehbuch zu der romantischen Komödie „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“ und die Pferdeabenteuerreihe „Ostwind“.“ (Quelle: www.randomhouse.de)
Die Sprecherin
„Anja Stadlober, 1984 in Friesach/Österreich geboren, wurde durch ihre Hauptrolle Vera Seiffert in der Kinderserie Schloss Einstein einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Seit ihrer Kindheit arbeitet sie als Synchronsprecherin und leiht u.a. Emma Stone und Mila Kunis ihre Stimme.“ (Quelle: www.randomhouse.de)
Fazit
Abschließend möchte ich noch ein letztes Fazit ziehen. Manch einer wird sagen, dass diese Geschichte unrealistisch ist und tatsächlich sind solche Bindungen zwischen Mensch und Tier höchst selten, aber sie sind möglich und erstrebenswert. Dieses Hörbuch ist ein eindringliches Beispiel dafür, dass man auf Gerte und Sporen verzichten kann, wenn man die Sprache seines Pferdes spricht.
Mir persönlich hat dieses Hörbuch ausgesprochen gut gefallen und ich würde es jedem Pferdefreund empfehlen.
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