Am heutigen Sonntag zeigt das ZDF-Herzkino um 20:15 Uhr mit „Feuer und Glas“ einen neuen Film aus der beliebten Inga-Lindström- Reihe. Dieses Mal reisen wir mit dem Herzkino also wieder nach Schweden und erleben den Kampf einer jungen allein erziehenden Mutter um eine Glasmanufaktur und die Existenz ihrer Familie.
Worum geht’s bei „Inga Lindström – Feuer und Glas“?
Sara Forsberg weiß aus eigener Erfahrung, dass das Leben genauso zerbrechlich ist wie die wunderschöne Glaskunst, die sie herstellt. Denn vor zehn Jahren musste sie mit ansehen, wie Alexander, der Vater ihres Sohnes Fynn, bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Trotz dieses Schicksalsschlages hat sich Sara ein gutes Leben in Stockholm aufgebaut und eine kleine Firma gegründet.
Doch nun steht sie völlig unerwartet erneut vor einem Scherbenhaufen: Ihr wichtigster Auftraggeber hat Konkurs angemeldet – und somit kann Sara ihre kleine Glashütte nicht mehr halten. Als ihr ausgerechnet Jean Vikander, Besitzer der führenden Glasmanufaktur Schwedens und Vater von Alexander, den rettenden Job anbietet, wird Sara mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit konfrontiert. Zu allem Unglück erfährt sie, dass Jean sie für den Tod seines geliebten Sohnes verantwortlich macht.
Doch um für sich und Fynn sorgen zu können, muss sie sich in die Höhle des Löwen begeben und den kritischen und aufbrausenden Jean von ihrer Kunst überzeugen. Die Herzlichkeit seiner Frau Lilian und die Begegnung mit dem charismatischen, unkonventionellen Stellan helfen ihr durch diese emotionale Achterbahnfahrt. Findet sich im Schoß der Familie Vikander ein Platz für Sara und ihren Sohn?
Von Gefühlen und emotionalen Achterbahnfahrten
tatsächlich hatte ich fast damit gerechnet, dass mir das Herzkino auch in diesem Jahr wieder Filme mit einem hohen Emotionsfaktor präsentieren würde. Somit rechnete ich auch schon fast damit, dass es genauso klassisch weitergeht, wie wir es von der beliebten Reihe sind. Dass das neue Jahr nun ausgerechnet mit einem Film von Inga Lindström eröffnet wird, konnte niemand vorhersehen, aber ich finde es ganz passend, denn zumindest die Geschichte mit dem Jahr und der Glasbläserkunst schlägt auf die Brücke im alten und im neuen Jahr, denn Glasbläserkunst konnten wir in den letzten Tagen zum Beispiel auch als Weihnachtsschmuck bewundern. Trotzdem ist Glasbläserkunst in Handarbeit immer noch so exklusiv, dass sich die wenigsten standardmäßig erlauben können, ihre Bäume nur mit Kugeln dieser Manufakturskunst zu schmücken. Glasbläserkunst ist also ein traditionelles Handwerk, das in Zeiten der Industrialisierung immer mehr verloren ging. Trotzdem gibt es auch heute noch vereinzelte Glasbläser, die sich diese Kunst zu eigen gemacht haben und immer noch individuell fertigen.
Wer sich diese filigranen Kunstwerke anschaut, der auf meist gar nicht, wie viel Kraft, Energie und Liebe fürs Detail in diesen kleinen Meisterwerken steckt. Jedes einzelne, das von Hand gefertigt ist, ist dabei ein echtes Unikat und somit besonders wertvoll, da es für bestimmte Menschen auch Erinnerung bedeutet. Möglicherweise hat ein Jugendfreund eine solche Glaskugeln auf einem Weihnachtsmarkt verschenkt und die Besitzerin oder der Besitzer dieser Glaskugel erinnert sich noch Jahre später an den Ausflug. Diese kleinen Handwerksarbeiten besitzen also die Fähigkeit, Erinnerungen am Leben zu halten und so ist es nicht verwunderlich, dass auch in der Welt von Sara Forsberg die Erinnerung an ihren Mann noch äußerst lebendig erscheinen.
Gute Besetzung?
Für die beiden Hauptdarsteller Julia Dietze und Michael Raphael Klein ist es jeweils die erste Hauptrolle in der „Inga Lindström“-Reihe. Dennoch sind sie keine Unbekannten, Michael Raphael Klein kennen wir alle aus „Ein Sommer in Oxford“, der ebenfalls im Rahmen des Herzkino gezeigt wurde. Wer diesen Film verpasst hat, könnte ihn außerdem aus der RTL-Serie „Sankt Maik“ kennen, in dieser spielt er nämlich seit 2018 die Rolle von Evas (Ex-)Verlobten.
Julia Dietze kenne ich ebenfalls aus anderen Rollen. Zuletzt gesehen habe ich sie in der Reihe „Beck is back!“ Hier spielte sie die Rolle der Susanne Kolberg, einer befreundeten Anwältin, ehemaligen Kommilitonen und Exfreundin von Hannes. Darüber hinaus hat sie 2018 bei letzteren teilgenommen, ihr könnte sie also auch daher kennen.
Da ich also beide Schauspieler bereits aus anderen Zusammenhängen kenne, freue ich mich auf ein Wiedersehen mit beiden, bin jedoch auch gespannt, wie sie in dieser durchaus anders ausgerichteten Charaktere zurecht kommen werden.
Über den Drehort und die Inga-Lindström-Reihe
Heimliche Hauptdarstellerin der „Inga Lindström“-Verfilmungen, die seit 2004 im ZDF ausgestrahlt werden, ist die idyllische Landschaft Schwedens. Felsige Küsten, grüne Wälder und unzählige Seen, gepaart mit dem großstädtischen Flair Stockholms, prägen das Setting der Filme.
Der Liebesfilm „Feuer und Glas“, den das ZDF am Sonntag, 5. Januar 2020, zeigt, ist der 84. Film der beliebten „Herzkino“-Reihe. Er wurde überwiegend in Nyköping und Gnesta gedreht. Einzelne Szenen entstanden in Bettna, Rejmyre, Oxelösund, Stockholm und Årsta. Nyköping haben wir bereits in anderen Inga-Lindström- Verfilmungen kennenlernen können. Ich frage mich, ob wir dieses Mal neue Einblicke in die Stadt gekommen. Auf jeden Fall jedoch wird dieser Film Lust machen einfach einmal selbst nach Schweden zu fahren. Wer also noch nicht weiß, wohin es in diesem Jahr in den Urlaub gehen soll, könnte diesen Film nutzen und sich einfach einmal die Umgebung anschauen. Ich bin mir sicher, Schweden ist eine Reise wert.
Erwartungen an „Inga Lindström: Feuer und Glas“
Dass es sich bei diesem Film um einen Liebesfilm handelt, ist sicherlich keine Überraschung, dennoch bin ich gespannt darauf, wie diese durchaus tiefgründige Hintergrundebene die Geschichte beeinflussen wird. Weder ist es einfach, seinen Ehemann bei einem tragischen Unfall zu verlieren, noch es ist leicht, den Vorwürfen des Schwiegervaters standzuhalten. Die Rolle der Sara Forsberg ist also alles andere als eine einfache. Insgesamt erwarte ich aber dennoch gut und vor allem leichte Unterhaltung mit Happy End.
Lohnt es sich einzuschalten? Ja, denn der Film selbst verspricht neben guter Unterhaltung auch Einblicke in die Glasbläserkunst und einen Blick auf die bemerkenswerte Landschaft Schwedens. Ich persönlich freue mich sehr darauf, bin aber auch schon gespannt, ob und in welcher Form es tatsächlich zu einer Einigung zwischen Sara und ihrem Schwiegervater kommt. Darüber hinaus freue ich mich über die Parallelen zu „Die Glasbläserin“ von Petra Durst-Benning, oder auch zu „Winterengel“ von Corinna Bomann. In beiden Romanen spielt eine Glasbläserin die Hauptrolle. Zwar handelt es sich in beiden Fällen um historische Bücher, und trotzdem dürfte es Erinnerungen wecken.