Heute Abend zeigt das ZDF im Rahmen des „ZDF-Herzkinos“ ENDLICH neue Folgen von Ella Schön. Viele von euch warten nach den ersten Folgen auf die Fortsetzung. Woher ich das weiß? Nun, mir geht es genauso. Auch ich möchte wissen, welche neuen Abenteuer unsere Ella zu bestehen hat. Nach „Ella Schön -Das Ding mit der Liebe“ folgt nun „Ella Schön – Die nackte Wahrheit“. Wieder erlebt sie als Anwältin einige turbulente Szenen, aber auch ihr Privatleben verändert sich.
Nachdem ihre Freundin Christina, die gleichzeitig die Geliebte von Ellas verstorbenen Mann war, im vergangenen Film in einen Urlauber verliebt war, will Ella es jetzt endlich wieder selber mit der Liebe wissen. Und wer Ella kennt, weiß, dass es Ella mit den Gefühlen nicht so ganz hat. Schließlich leidet sie an Asperger-Autismus, eine Behinderung, die mal wieder für Probleme sorgen wird.
Natürlich sorgt das mal wieder für unfreiwillige Komik. Dabei sorgen die Störungen, die durch diese Veranlagung auftauchen, keinesfalls für ungewöhnliche Zwischenfälle. Vielmehr scheint es so zu sein, dass die Dunkelziffer der nicht erkannten Asperger-Autisten in der Bevölkerung hoch ist.
Um so besser, dass durch Filme wie „Ella Schön – Die nackte Wahrheit“ hier ein wenig Aufklärungsleistung geleistet wird, auch wenn man dazu sagen muss, dass sich sicherlich nicht jeder Asperger-Autist in Annette Friers Darstellung wiederfinden wird. Dies ist aber auch sicher in der Tatsache begründet, dass jeder seine eigenen Einschränkungen individuell wahrnimmt und sie mit den bereits gemachten Erfahrungen verknüpft.
Jeder einzelne Mensch ist ein Individuum, und sollte als solches auch betrachtet werden. Dabei spielt es lediglich eine untergeordnete Rolle, ob nun eine Einschränkung in Form eines Handicaps vorliegt oder nicht.
Nachdem ich nun die Stimmen der Kritiker zu Wort habe kommen lassen, möchte ich zum Inhalt kommen. In diesem zeigt sich nämlich, dass auch Asperger-Autisten emotional reagieren können, auch wenn sie Probleme dabei haben, Gefühle von anderen korrekt zu interpretieren.
Inhalt: Worum geht es in „Ella Schön – Die nackte Wahrheit“
„Bei Klaras Einschulungsfeier bekommt Ella einen neuen Fall serviert: Holger Packebusch, der Besitzer des ortsansässigen FKK-Campingplatzes, scheint verwirrt zu sein und läuft splitternackt durchs Dorf. Am nächsten Morgen taucht er in Kollkamps Kanzlei auf und berichtet stockend von seiner Demenz–Diagnose.
Wegen seines unbekleideten Spaziergangs wurde Packebusch beim Gericht angeschwärzt. Jetzt besteht die Gefahr, dass er einen Betreuer vor die Nase gesetzt bekommt. Doch nicht nur das drohende Betreuungsverfahren macht Packebusch zu schaffen. Denn nun drängt sich auch die Frage auf, wer in Zukunft an seiner Stelle den Campingplatz leiten soll.
Bei einem Besuch auf dem FKK-Campingplatzes lernt Ella Packebuschs Sohn kennen. Allerdings scheinen die beiden Männer kein enges Verhältnis zu haben. Als dann aber plötzlich auch noch der verschollene zweite Sohn aus Amerika vor der Tür steht, überschlagen sich für Ella die Ereignisse, und ihr Fall nimmt eine unvorhergesehene Wendung.
Christina streckt derweil ihre Fühler aus. Ständig hin- und hergerissen zwischen ihrem Café und ihrem Zuhause, traut sie sich dennoch ein wenig durchzuatmen. Sie fängt eine zarte Liaison mit einem Urlauber an. Ella bemerkt die Veränderung an Christina und steht deren Schmetterlingen im Bauch gewohnt nüchtern und problemorientiert gegenüber. Doch auch sie unternimmt einen Dating-Versuch: Jannis und sie treffen sich ganz klassisch zu einem Candle-Light Dinner – was natürlich schief geht“, so das ZDF vorab über „Ella Schön – Die nackte Wahrheit“.
Was erwarte ich von „Ella Schön – Die nackte Wahrheit“?
Wer mich kennt, weiß, dass ich die Herzkino-Verfilmungen meist wegen der schönen Landschaften und der hohen Emotionalität schaue. Im Fall von Ella Schön ist das aber anders. „Ella Schön – Die nackte Wahrheit“ schaue ich nicht zuletzt wegen der Besetzung mit Annette Frier und Julia Richter. Sie beide haben zwar absolut gegensätzliche Rollen und verstehen sich doch sowohl in ihren Rollen als auch als Schauspieler.
Ich freue mich also auf gute Unterhaltung, sowie einige Informationen wie ein Asperger-Autist seine Welt sehen kann. Wobei wir tatsächlich nur sehen, wie eine Schauspielerin die Rolle einer Asperger-Autistin sieht, interpretiert und verkörpert.
Nach meinem Dafürhalten gibt sie sich größte Mühe und erledigt ihren Job mit großem Können. Als Reaktion auf ihre beiden ersten Verfilmungen der Rolle der Ella Schön sah ich sowohl Asperger-Autisten, die sich gut dargestellt fühlten, als auch andere, die es nicht so sahen.
Fragen des ZDFs an Annette Frier über ihre Rolle
Nach dem Erfolg der ersten beiden Filme der „Herzkino“-Reihe „Ella Schön“ – worauf dürfen sich die Zuschauer in den neuen Filmen freuen?
Mit der Erfahrung der ersten beiden Filme konnten wir jetzt noch etwas pointierter und sicherer erzählen, glaube ich. Natürlich kenne ich Ella jetzt auch wesentlich besser, da sie ja bereits „lebt“ und ich also nicht mehr grundsätzlich auf Figurensuche gehen musste, sondern eher am Feinschliff und an Details arbeiten durfte.
Die Geschichten und der Cast sind auch diesmal sehr besonders – ich bin happy mit beiden Filmen. Über die legendären Fischländer Sonnenuntergänge in diesem Wahnsinns-Sommer rede ich hier natürlich gar nicht erst.
Wie war es für Sie, wieder in Ellas sehr eigene Welt einzutauchen?
Es war ein sehr schönes Wiedersehen. Nach ein paar Tagen war ich wieder mitten drin in der sonderbaren Ella-Welt: Ich habe das Tempo der Figur noch ein wenig angezogen, was der Sache gut tut, bei mir als Schauspielerin aber teilweise leichten Schwindel ausgelöst hat – ein großer Spaß!
Viele Menschen mit der Diagnose Asperger, schweigen darüber. Aktuell ist die junge Umwelt-Aktivistin Greta Thunberg im Fokus der Medien. Sie hat ihre Diagnose öffentlich gemacht. Wie wichtig ist es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und darauf aufmerksam zu machen? Sind fiktional erzählte Filme wie „Ella Schön“ dabei hilfreich?
Ich bin ein großer Fan von Greta Thunberg. In ihrem Instagram-Account steht als Überschrift „Umweltaktivistin und Asperger“.
Natürlich ist es schön, wenn wir auch mit unseren Filmen einen kleinen Beitrag zur Bekanntmachung des Syndroms leisten können. Das macht die Kommunikation viel einfacher und hilft vielleicht auch hier und dort, eine Diagnose erst festzustellen. Dass wir in diesem Zusammenhang auch manchmal auf Menschen stoßen, die das Thema lieber dokumentarisch dargestellt wissen wollen, ist logisch und nachvollziehbar, aber nicht unser Anliegen.
In den Filmen ist die Liebe ein großes Thema. Warum klappt es nicht so recht mit Ella und Jannis?
Hmmmm… es läuft doch gar nicht so schlecht zwischen den beiden, finde ich. Ella würde so antworten: „Genauso wie du eine Sehnsucht nach Nähe und Zusammensein verspürst, brauche ich immer wieder Distanz und meine Ruhe, um zufrieden zu sein.“ Das eine schließt das andere leider oft aus. Ende der Durchsage.
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