Mit „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“ zeigt das ZDF heute einen typischen Herzkino-Film an einem gänzlich ungewohnten Sendeplatz.
Ungewöhnlich erscheint auch, dass es sich hierbei um einen Film handelt, der sich offenbar an eine jüngere Zielgruppe richtet, denn die Figuren selbst scheinen eher Anfang 30 zu sein und sich auch von der Geschichte her an eine ebensolche Zielgruppe zu richten. Dass es um das Thema Verlobung geht, ist lediglich ein Indiz, für diese Spekulation.
Dass es sich hierbei um eine Wiederholung 2018 handelt, könnten einige Zuschauer, die schon länger das Herzkino verfolgen, vielleicht merken. Gleichzeitig bietet sich hier auch neueren Zuschauern eine Möglichkeit, noch einmal einen etwas älteren Film zu schauen. Spaß und Unterhaltung dürfte auf jeden Fall garantiert sein.
Worum geht’s bei „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“?
Kurz vor ihrer Hochzeit erbt die junge Schottin Lilli Miller ein Cottage in Cornwall, das in Kürze versteigert werden soll.
Da Lilli im Alter von vier Jahren adoptiert wurde und seither auf der Suche nach ihren Wurzeln ist, reist sie kurz entschlossen, mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, in ihren Heimatort. Ihr Verlobter Bill, ein waschechter Schotte, ist wenig begeistert.
Aber Lilli verspricht ihm, rechtzeitig zurück zu sein.
In ihrem früheren Heimatort läuft Lilli direkt in die Arme von Ian Taylor, einem attraktiven Psychologen, der charmant mit ihr flirtet. Seit der Trennung von seiner Freundin Betty wohnt und praktiziert Ian wieder bei seiner Mutter Carol, die ein Bed & Breakfast führt. Carol drängt Ian, sich eine eigene Bleibe zu suchen, da sich ihre Gäste öfters über seine Klienten beschwerten. Sie macht ihren Sohn auf ein Cottage aufmerksam, das dessen Vater Bernie als Makler in einer Auktion versteigert.
Was Ian allerdings nicht ahnt: Seine geschiedenen Eltern Carol und Bernie haben zehn Jahre nach ihrer Scheidung – gegen jede Vernunft – eine Affäre angefangen. Auch Bernies Partnerin Victoria ahnt davon nichts. Doch für Bernie ist mittlerweile klar: Er möchte zu seiner ersten großen Liebe Carol zurück. Als er sich jedoch von Victoria trennen will, hält Carol ihn davon ab. Sie geht fälschlicherweise davon aus, dass Victoria ein Kind von Bernie erwartet, und beendet die Affäre. Bernie, der Konflikten gern aus dem Weg geht, fasst sich ein Herz und macht mit beiden Frauen reinen Tisch.
Gerade, als sich Ian mit Major Edward Harrison ein Bietergefecht um das Cottage liefert, stoppt Lilli die Auktion. Eine alte Kinderschaukel im Garten des Anwesens weckt bei ihr bruchstückhafte Erinnerungen an ihre Kindheit. Während Major Harrison als Meistbietender wenig erfreut über Lillis Intervention ist, freut sich Ian über das unverhoffte Wiedersehen. Er sieht darin einen Wink des Schicksals, zumal Lilli sich auch noch in Carols Bed & Breakfast einquartiert hat, da das Cottage derzeit unbewohnbar ist.
Gleichzeitig stellt sich heraus, dass Ian im Alter von 14 Jahren im Garten von Lillis Mutter gearbeitet hat, bevor sie unter nie aufgeklärten Umständen ums Leben kam. Auch wenn die Polizei von einem Selbstmord ausging, wollen Lilli und Ian das nicht glauben. Damit Lilli in ihre Vergangenheit reisen kann, schlägt Ian ihr vor, sie unter Hypnose zu setzen. Doch bei ihrem ersten Versuch werden sie gestört, und dann taucht auch noch völlig unerwartet Lillis Verlobter Bill auf. Er findet Gefallen an dem Cottage und könnte sich sogar vorstellen, mit ihr nach Cornwall zu ziehen.
Lilli stellen sich nun nicht nur Fragen zu dem, was war, sondern auch zu dem, was sein wird. Soll sie die Vergangenheit ruhen lassen und mit Bill zurück nach Schottland gehen? Oder soll sie sich noch einmal ihrem Schicksal stellen? Denn nur so wird sie herausfinden, was mit ihrer Mutter passiert ist und wo ihr Herz wirklich wohnt.
Wo wurde „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“ gedreht?
Zugegeben, bei „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“ amüsierten mich schon Ankündigung. Denn die Handlung verspricht neben Romantik auch noch eine ganze Menge Humor.
Der Drehort interessierte mich natürlich trotzdem, obwohl eigentlich klar war, dass dieser Film irgendwo in Cornwall gedreht wurde. Und tatsächlich, gedreht wurde in Newquay, Truro und in Padstow.
Diese Regionen sind keine Unbekannten in den Film von Rosamunde Pilcher und gleichzeitig beliebte Orte des britischen Tourismus. Neben „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“ wurde beispielsweise auch „Rosamunde Pilcher: Ein Doktor und drei Frauen“ in Newquay gedreht.
Mir persönlich geben die Rosamunde Pilcher Filme nämlich eine gute Gelegenheit, einfach mal virtuell zu verreisen, ganz ähnlich ist auch mit der Katie-Fforde-Reihe oder auch mit den Filmen von Inga Lindström. Die meisten Filme dieser Art zeichnen sich durch eine tolle Kulisse aus.
Der Drehort ist also nicht ganz unwichtig und doch freue ich mich bei „Rosamunde Pilcher: Wo Dein Herz wohnt“ auch auf eine gute Geschichte.
Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt: Die Besetzung
Lilli Miller wird von Anna Herrmann gespielt. Jens Atzorn verkörpert Ian Taylor. Marita Marschall ist in der Rolle der Carol Taylor zusehen. Peter Kremer ist als Bernie Taylor zu erleben. Bill McBryson wird von Tobias van Dieken verkörpert. Sarah Maria Besgen spielt Victoria Dunhill und Merle Collet spielt Betty Townsend.
Auch wenn ich mit Ausnahme von Jens Atzorn keinen der Schauspieler einem anderen Filmen zuordnen kann, glaube ich, dass ich das Herzkino auch hier wieder eine gute Besetzung ausgesucht hat.
Persönlich bin ich gespannt, wie Jens Atzorn die Rolle des Ian Taylor umsetzen kann, denn eigentlich kenne ich ihn aus eher modernen und selbstbewussten Männerrollen.
Erwartungen an „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“
Welche Erwartungen ich an „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“ habe, dürfte euch eigentlich schon klar sein. Ich erwarte eine unterhaltsame, aber gleichzeitig auch überaus romantische Komödie, die vor einer ebenso starken wie eindrucksvollen Kulisse spielt.
Dass ich ein großer Freund der Rosamunde Pilcher-Filme bin, liegt häufig vor allem an der starken Kulisse. In diesem Fall muss ich aber zugeben, dass ich auch die Geschichte selbst durchaus interessant finde. Dies liegt keinesfalls allein am Erbe, sondern daran, dass sich wieder um jüngere Figuren handelt, die mitten im Leben stehen.
Auf diese Weise spricht der 2018 erstmals gezeigte Film „Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt“ auch eine jüngere Zielgruppe an, als ich es normalerweise von dieser Reihe kenne.
Dass sich um eine Wiederholung handelt, gibt neueren Zuschauern das Herzkino eine Gelegenheit, auch mal einen Film zu schauen, der nicht gerade erst gedreht wurde. Wer weitere Filme dieser Reihe sehen möchte, hat aber auch jederzeit in der Mediathek des ZDF eine Möglichkeit, in der ältere Filme hineinzuschauen.
Rosamunde Pilcher: Wo dein Herz wohnt
Regisseur: Stefan Bühling
Erstellungsdatum: 2024-10-08 21:09
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