„Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ wird heute Abend im ZDF-Herzkino um 20:15 Uhr ausgestrahlt und ich bin mir genau genommen noch nicht einmal darüber sicher, ob ich diesen Film tatsächlich schauen sollte. Nicht, weil mich etwas anderes mehr interessieren würde, sondern weil das Thema dieses Films eine durchaus ernsthafte Thematik zugrundelegt.
Bei „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ geht es um das Thema Organspende und dabei um ein Organ, über das viele Menschen glauben, es beinhalte einen Teil der menschlichen Seele, obwohl es letztendlich nur ein Muskel zu sein scheint.
Genau aus diesem Grund finde ich aber auch, dass ich dieses Thema nicht unbedingt in einem leichten emotional aufgeladenen Film, wie ich es aus dem Herzkino kenne, vorgestellt bekommen möchte. Es ist schließlich so, dass man sich wenn man sich mit dem Thema Organspende beschäftigt, doch ein wenig intensiver damit beschäftigen sollte. 90 Minuten Unterhaltungsfilm reichen hier bekanntermaßen nicht aus.
Worum geht’s bei „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“?
Nach ihrer Herz-OP will die lebenshungrige Kristie (Maya Haddad) endlich voll durchstarten. Doch sowohl ihr Ehemann Björn (Dominik Weber) als auch ihre Mutter Ebba (Justine Hirschfeld) legen großen Wert darauf, dass Kristie sich schont. Einzig ihr alter Sandkastenfreund Sixten (Max Koch) versteht sie.
Kurzerhand schließen die beiden einen Pakt: Sixten soll willkommenes Chaos in Kristies Leben bringen, Kristie hingegen Ordnung in seines. Dabei nähern sie sich nach und nach an – obwohl Sixten weiß, dass Kristie verheiratet ist. Doch werden beide so glücklich?
Auch Kristies Mutter Ebba hat einen Verehrer, dem sie aber aus dem Weg geht: Der neue Polizeichef des Örtchens, Gunnar Henrickson (Michael Schiller), bekommt es im Dienst mit Kristie zu tun. Dabei entdeckt er, dass ihre Mutter die ihm offenbar gut bekannte Ebba ist. Doch was hatte er mit Ebba zu tun, und warum versteckt sie sich vor dem Polizisten?
„Inga Lindström: Das gestohlene Herz“: warum das Thema einerseits reizt und mich andererseits verwundert
Bereits weiter oben hatte ich erwähnt, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich diesen Film wirklich schauen möchte, denn das Thema Organspende bildet die Grundlage dieser Geschichte.
Ich persönlich finde es handelt sich hierbei um ein wichtiges Thema, keine Frage. Allerdings gibt es hier durchaus kontroverse Diskussionen, bei denen man zum einen rational und zum anderen emotional argumentieren kann.
Nahezu jeder sollte sich zu diesem Thema eine Meinung machen und sich genau überlegen, ob man sich nicht vielleicht einen Organspendeausweis anschafft, der im Fall des eigenen Todes anderen Menschen das Leben retten kann.
Gibt viele gute Gründe, die für eine Organspendeende sprechen, aber auch einige (zumeist emotionale) Gründe die dagegen sprechen. Natürlich finde ich es wichtig, dass solche Themen auch in Filmen diskutiert werden, aber ob dies unter dem polarisierenden Titel „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ geschehen muss, weiß ich nicht.
Nach dieser Vorankündigung bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob es sich wirklich um einen Diebstahl handelt, im Sinne des Themas Organmafia, oder nicht eher um die Emotionalisierung der Behauptung, das Herz würde die Seele beheimateten.
Genau aus diesem Grund bin ich auch skeptisch, denn selbst nachdem ich diese Ankündigung gelesen habe, bin ich mir noch nicht ganz sicher, in welche Richtung sich dieser Film wohl entwickeln wird.
Eines ist mir allerdings bewusst, es wird wohl kaum ein Krimi sein, somit scheidet für mich die Idee mit dem Diebstahl und dem Thema Organmafia eigentlich aus. Ich bin also sehr gespannt, ob mich dieser Film emotional überzeugen kann, denn genau genommen ist eine Organspende eine Gelegenheit, ein Leben zu verschenken oder anders gesagt, mit der Spende eines Organs gibt man einem anderen die Chance, noch viele Jahre weiterzuleben.
„Inga Lindström: Das gestohlene Herz“: wo wurde gedreht?
Bei „Das gestohlene Herz“ handelt es sich um den 86. Film der Inga Lindström-Reihe. Er wurde überwiegend in Nyköping gedreht. Einzelne Szenen entstanden in Tystberga, Behombrogatan, Darrgrässtigen und Björnlunda. Somit könnte man meinen, es handele sich um einen typischen Inga Lindström-Film, wenn da nicht die Thematik wäre.
„Inga Lindström: Das gestohlene Herz“: die Besetzung
Für die beiden Hauptdarsteller Maya Haddad und Max Koch ist es jeweils die erste Hauptrolle in der „Inga Lindström“-Reihe und im ZDF-„Herzkino“.Ich selbst kenne beide Schauspieler bislang noch nicht, bin aber gespannt darauf, wie die beiden diese durchaus ernsthafte Thematik umsetzen werden. Dabei hoffe ich stets darauf, dass das ganze am Ende nicht doch eher seicht und leichtfüßig daherkommt, sondern mit ein wenig Tiefgang und emotional anspruchsvoll.
Ich erwarte hier keine Dokumentation im Sinne von, was ändert sich eigentlich alles durch eine Organspende und wie verändert sich das Leben der Betroffenen, denn das wird ein Herzkino Film wie „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ nicht bieten und das ist auch nicht das, was die Zuschauer vom Herzkino erwarten.
Also hoffe ich sehr darauf, dass dieses Thema zwar emotional ansprechend aber dennoch nicht ohne Tiefgang daherkommt, denn ich glaube, dass das Thema ansonsten einige Menschen ärgern wird, zum einen die Betroffenen, die möglicherweise eine Organspende erlebt haben und zum anderen all jene, die ernsthaft darüber nachdenken, Organe zu spenden.
Insoweit bin ich auch eigentlich ganz erleichtert darüber, dass mit Max Koch und Maya Haddad zwei Schauspieler besetzt wurden, die bislang noch nie in einer Herzkino-Episode gezeigt wurden. Ich glaube oder sollte ich besser sagen ich hoffe, dass sie erschaffen, diesen besonderen Film ihre ganz eigene Note zu geben.
Erwartungen an „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“
Welche Erwartungen ich an „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ habe, dürftet ihr mittlerweile zwischen den Zeilen herausgelesen haben. Eigentlich würde ich mir wünschen, dass es sich um einen Film mit Tiefgang und ernsthafterer Hintergrundrecherche handelt.
Allerdings glaube ich nicht, dass ich diese Erwartungshaltung tatsächlich erfüllt, denn dazu wäre dieses Thema in 90 Minuten doch ein wenig zu kompliziert. Also würde ich mich bereits freuen, wenn dieser Film nicht vergisst, dass auch die Entscheidung für oder gegen eine Spende eine wichtige ist.
Natürlich ist es wichtig, dass der Film zeigt, wie Kristie sich langsam in ein Leben kämpft, dass sie zuvor aufgrund ihrer Herzproblematik nie leben konnte, aber ich finde, dass die Hintergründe nicht vergessen werden dürfen und so bin ich froh, dass dieser Film nicht nur heute Abend im ZDF ausgestrahlt wird, sondern auch in der Mediathek nach längerer Zeit zur Verfügung stehen wird.
Denn so kann man im Zweifelsfall heute Abend etwas anderes anschauen und sich den Film zu einer anderen Gelegenheit noch einmal aufsparen oder ihn einfach erneut schauen um ihn möglicherweise mit der eigenen Erwartung abzugleichen.
Eigentlich ist es ziemlich schade, dass dieser Film bei einer möglichen Tiefe vermutlich doch eher an der Oberfläche kratzen wird. Trotzdem hoffe ich sehr darauf, dass er wenigen unterhaltsam sein wird und mit seiner doch eher emotionalen Haltung niemanden, der von dieser Thematik betroffen ist, schlecht dastehen lässt.
Werde ich „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ heute Abend im ZDF schauen? Nun, ich bin mir noch nicht ganz sicher. Fakt ist jedoch, dass „Inga Lindström: Das gestohlene Herz“ auf eine Kontroverse aufmerksam macht, die meiner Meinung nach viel öfter ins Fernsehen gehört. Allerdings durchaus kontrovers diskutiert.