„Unterm Weihnachtsbaum küsst sichs besser“ von Michelle Schrenk und Anna Winter ist eine charmant-chaotische Weihnachtsgeschichte um eine Frau, die nichts so schrecklich findet wie Weihnachten, da sie selbst das Gefühl hat, ein Fluch laste während dieser Zeit des Jahres auf ihr. Auf der Betriebsweihnachtsfeier eines großen Auftraggebers lernt Jule Engel dann ausgerechnet in Lucian, der als Santa Clause arbeitet, einen potentiellen Traummann kennen. Wenn da doch nur nicht dieser Weihnachtsfluch auf ihr lasten würde. Jule selbst hat in all den Jahren, nicht ein einziges Weihnachtsfest erlebt, das nicht in einer Krise endete.
Die Idee der Geschichte
Die Idee hinter dieser Geschichte ist keinesfalls neu und scheint in diesem Jahr irgendwie trennen zu sein, denn natürlich kommt Lucian auf die Idee, Jule das glücklichste aller Weihnachtsfest schaffen zu wollen. Natürlich ist dieses Buch auch unheimlich romantisch und somit eigentlich genau das richtige um beim Weihnachtsfest als Geschenk unter dem Baum zu liegen. Dieses Buch ist also eigentlich passend und doch ist es keinesfalls nur romantisch. Nein, es bietet auch genug Potenzial als humorvoller Weihnachtsroman bezeichnet zu werden, denn die einzelnen Figuren zeigen deutlich ihren Charakter. Sie sind aber keinesfalls so vielseitig, wie man es von einer längeren Geschichte erwarten würde, aber da dieses Büchlein mit rund 240 Seiten nicht sonderlich umfangreich ist, auch nicht so vorhersehbar, als sich nicht lohnen würde es zu lesen. Dieses Buch ist gerade was die Charaktere angeht eher traditionell gehalten und kommt somit nicht an das heran, was ich bereits von Michelle Schrenk kennenlernen durfte, dennoch ist es für eine Weihnachtsgeschichte gelungen.
Stilistisch
Ich mag den Stil, in dem Michelle Schrenk und Anna Winter diese Geschichte erzählen sehr gerne und auch wenn ich mir, da ich die übrigen Bücher von Michelle Schrenk kenne, etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, ist diese Geschichte keinesfalls schlecht, nur geht sie rein stilistisch mit noch größerer Leichtigkeit einher, als ich es von dieser Autorin gewohnt wäre. Ich kann nicht sagen, ob dieser Wandel nur der Tatsache geschuldet ist, dass mit Anna Winter eine weitere Autorin an diesem Buch mitgewirkt hat. Bücher von Anna Winter habe ich bislang noch keine gelesen, aber immerhin ließe sich durch diese Annahme erklären, warum der Stil sich eben doch unterscheidet.
Michelle Schrenk Bücher weisen normalerweise nicht nur tiefgründige Figuren auf, sie haben auch so etwas wie eine Moral. Diese Moral findet sich aber auch im Buch „Unterm Weihnachtsbaum küsst sichs besser“, denn natürlich geht es darum die Magie von Weihnachten spürbar zu machen.
Eine weitere Geschichte, die an die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erinnert
Tatsächlich handelt es sich bei diesem Buch um eine weitere Geschichte, die an die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erinnert. Ich persönlich mag das Original rund um Ebenezer Scrooge se gerne und auch, wenn die Idee somit nicht neu ist, so mag ich doch die Umsetzung und Gestaltung. Ebenso wie ich mich heute Abend auf das Herzkino im ZDF freue, das ja ebenfalls eine Adaption einer bereits bekannten Geschichte darstellt.
Mehr Tiefgang für die Charaktere
Bei den Bücher von Michelle Schrenk mag ich es normalerweise sehr, dass die Charaktere zu einer gewissen Tiefe neigen. Im Fall der Weihnachtsgeschichte war ich mir zunächst sicher, dass dieser Tiefgang irgendwann im Verlauf der Geschichte noch zunehmen würde. Doch je weiter ich kam, desto weniger erschien es mir möglich, dass es noch zu großartigen Überraschungen kam. Natürlich geht es bei der Weihnachtsgeschichte darum, die besondere Atmosphäre rund um das Fest der Liebe darzustellen, dennoch ist dieser Aspekt für mich ein Grund, warum ich sage, dass dieser Roman noch mehr Potenzial gehabt hätte. Ja, er ist unterhaltsam, schafft es seine Leser für ein oder 2 Stunden aus dem Weihnachtsstress entfliehen zu lassen und besitzt auch nicht den Tiefgang, als dass man noch Stunden später über die Geschichte nachdenken kann. Ganz anders als bei anderen Büchern.
Über Anna Winter
„Anna wurde 1982 geboren und war schon als junges Mädchen von Märchen und anderen Geschichten gefesselt. Zunächst illustrierte sie Erzählbände für ihre Familie und begann, mit acht Jahren auf einer alten Schreibmaschine zu schreiben. Sie hat unzählige Bücher gelesen und die Faszination für Worte nie verloren.
Später schrieb sie Romane für ihre Freundinnen und veröffentlichte im August 2013 ihr erstes Buch, das binnen kürzester Zeit auf Platz 1 der Amazon-Bestseller in der Kategorie Fantasy schoss. Es stellte sich heraus, dass nicht nur ihre Freundinnen das Buch lesen wollten. Inzwischen schreibt sie für ein breites Publikum.
Anna lebt in Süddeutschland, nur einen Steinwurf entfernt vom Schwarzwald. Wenn sie aus dem Fenster ihres Schreibzimmers schaut, kann sie auf die Ruinen einer alten Burg blicken, in der ja vielleicht Geister, Vampire und Werwölfe ihr Unwesen treiben. Zwischen Wäldern und malerischen Weinbergen findet sie Erholung und Ideen, wobei sie ihre Bücher gerne in Regionen spielen lässt, in denen sie gerne Urlaub macht oder die ihre Sehnsucht wecken.
Anna schreibt sinnliche (Fantasy-)Liebesromane mit Leidenschaft, Humor und Happy Ends.
Dreimal gelang ihr bereits der Sprung an die Spitze der Amazon-Kindle-eBooks: mit „Dark Purple“, „Summer Rain“ und „Missing You“.““
Über Michelle Schrenk
„Hinter der Autorin Michelle Schrenk steckt eine 1983 geborene Wassermannfrau, die es liebt zu träumen und es hasst, Zwiebeln zu schneiden.
Schon immer hat sie sich dem Erfinden von Geschichten gewidmet und bereits im Grundschulalter damit angefangen, sie aufzuschreiben. Mit ihren gefühlvollen Liebesromanen, dem Mutmachbuch »Die Suche nach dem verlorenen Stern« sowie drei Kinderbüchern hat sie sich nun ihren Traum vom Schreiben erfüllt. Nahezu jeder ihrer Titel war in dem Amazon Top 100 vertreten, ihr herzerwärmender Roman »Kein Himmel ohne Sterne« sogar zehn Monate lang ohne Unterbrechung.
Sie ist überzeugt, dass es viele Wege zum Glück gibt, und hofft, ihren Lesern mit ihren Büchern ein wenig davon zu schenken. “
Fazit
Wer mich kennt, der weiß, dass ich bei einem Buch vor allem auf gute und starke Charaktere achte. Die Geschichte selbst konnte mich in diesem Punkt auch durchaus amüsieren und gut unterhalten, dass die Charaktere angeht, sowohl das Potenzial jedoch nicht zur Gänze ausgereizt. Das kann man nun positiv finden oder auch nicht. Ich für meinen Teil kann dieses Buch empfehlen, auch wenn ich mir bei den ganzjährigen Geschichten von Michelle Schrenk weiterhin den Tiefgang erhoffe, den sie in anderen Geschichten schon gezeigt hat. Leider kann ich nichts dazu sagen, inwieweit sich diese Geschichte von denen unterscheidet, die Anna Winter normalerweise erzielt, da ich diese Autorin – wie bereits gesagt – noch nicht selbst gelesen habe.