vielleserin

Rezension: „Gruppentherapie“ von Friedrich Kalpenstein

Rezension: „Gruppentherapie“ von Friedrich Kalpenstein
Sharing is Caring! Hilf mit, diesen Beitrag bekannt zu machen!

“Gruppentherapie“ von Friedrich Kalpenstein weckt Erinnerungen an das, was manche von euch unter dem jährlichen Urlaub auf Mallorca verstehen, ein Urlaub voller Partys, Spaß und Alkohol. Doch das Leben von Ben Valdern ist nicht nur Urlaub auf Malle, sondern tatsächlich auch Arbeit, denn der Architekt aus München fliegt an zwei Abenden die Woche auf die Lieblingsinsel vieler deutscher um dort Musik zu machen und Geld zu verdienen.

Ben Valderns Alter Ego Benny Bieber

Ben Valdern ist ebenso wie seine Figur Benny Bieber die Hauptfigur in „Gruppentherapie“ von Friedrich Kalpenstein. Obwohl es sich bei den beiden um ein und dieselbe Figur handelt, sind es doch eigentlich zwei unterschiedliche, denn Benny Bieber lebt nur auf Mallorca, Ben Valdern nur in München.

Der erfolgreiche Architekt trennt seine beiden Leben deutlich, so ist er zum Beispiel auch mit gleich zwei Frauen liiert, eine in München und einer auf Mallorca. Außerdem hat er in beiden Leben seine festen Riten und Termine. Das muss über kurz oder lang Problemen und Ärger führen und Ben droht alles zu verlieren. Schafft er es auf lange Hinsicht eine zwei Leben voneinander zu trennen? Oder muss er sich am Ende schweren Herzens für ein Leben entscheiden? Trifft womöglich jemand ganz anderes die Entscheidung für ihn?

Als Benny Bieber tritt er regelmäßig mit Perücke und Sonnenbrille und in einem Bühnenoutfit in der Schinkenstraße auf. Bislang hat ihn niemand erkannt denn Diskretion ist wichtig um beide Identitäten klar voneinander zu trennen. Nur ein paar wenige Menschen kennen beide Identitäten, aber es sind ein paar ausgewählte Freunde und Bekannte.

Locker-flockiger Roman für zwischendurch

Ist dieses Buch ein ungewöhnliches Buch? Ja, möglicherweise ist es das, dennoch wurde ich immer wieder überrascht, wie nah es doch an manchen Partyurlaub dran ist. Einige sehen kennt sicherlich auch der ein oder andere Mallorca-Urlauber, obwohl er nicht auf der Bühne steht. In einem ähnlich leichten Stil wie man selbst diesen Urlaub vermutlich erleben würde erzählt Kalpenstein auch Bens Geschichte, die zwar nicht jene eines Urlaubers, sondern die harte Geschichte eines Musiksternchens mit zwei Identitäten.

Dieser Roman findet sich in der Kategorie des Humorromans und auch wenn dieser Humor sicherlich nicht jedermanns Lieblingshumor ist, da nicht jeder Schlager mag ist dieser Roman doch in vielerlei Hinsicht unterhaltsam. Es ist ein Roman, der Erinnerungen an den letzten Urlaub auf der Insel weckt, mit allen Höhen und Tiefen versteht sich.

Aber auch jene, die möglicherweise gar nicht so sehr an der Partyszene interessiert sind, können hier auf ihre Kosten kommen, denn wer hat sich nicht schon einmal über die Feiernden im Urlaub amüsiert?

Nur Leichtigkeit und Lust auf Party?

Ich persönlich bin keinesfalls jemand, der gerne und viel auf irgendwelchen Partys unterwegs ist, meist weil mir die Musik zu laut, der Alkohol zu viel und die Atmosphäre zu aufgeladen ist. Dennoch konnte mich dieses Buch gut unterhalten, denn es bietet die Möglichkeit sich hin und wieder einmal fremd zu schämen für Figuren, die ein bisschen über ihren eigenen Grenzen leben oder einfach nur keine Fettnäpfchen auslassen. Somit macht das Buch also durchaus Spaß, auch wenn es nicht nur die Lust auf Party geht. Ja, diese Geschichte ist in der Kategorie Humor gut aufgehoben.

In manchen Szenen erscheint der Protagonist zwar ein wenig naiv, aber gleichermaßen wie ein echter Pechvogel. In anderen Szenen wiederum ist er ein echter Glückspilz dieses Buch ist, abgesehen davon, dass es um Musikstars geht, sehr dicht am Alltag eines ganz normalen Menschen. Dennoch möchte man ganz sicher nicht immer mit dem Protagonisten tauschen, denn dazu erlebt er in der Kürze der Zeit zu viele Hochs und Tiefs.

Starke szenische Dialoge

Verwundert war ich aber die Tatsache, wie sehr der Stil und die sprachliche Ausgestaltung sich an die Figur und ihre Umgebung anpassen. Dies zeigt sich vor allem in Bezug auf die Dialoge, die häufig genug zwar simpel, aber dennoch komisch gehalten sind. Im krassen Kontrast dazu stehen die Szenen in München, die tatsächlich mit einer scheinbaren Ernsthaftigkeit daher zu kommen scheinen. Zumindest auf den ersten Blick, auf den zweiten könnte man darüber streiten, denn Bens Freundin in München ist alles andere als eine einfache Person, mit der man gerne zusammen leben möchte. Er selbst übrigens auch nicht, aber in die Beziehung ist irgendwie hineingeraten. Damit beginnt das ultimative Chaos auch schon, welches Kalpenstein auch in den besagten Dialogen widerspiegelt.

Über Friedrich Kalpenstein

“Friedrich Kalpenstein wurde 1971 in Freising bei München geboren und lebt heute in der Nähe von Freising im Ampertal. Im Jahr 2007 verfasste er seine erste Kurzgeschichte unter dem Titel »Träum’ mir einen Freund«. Fünf Jahre später veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch mit sieben Kurzgeschichten als E-Book. Weitere Kinderbücher folgten.

Seine schriftstellerische Motivation veränderte sich bald und seinen Kinderbüchern folgten humorvolle Romane für Erwachsene. Darin erzählt Kalpenstein schwungvoll und witzig von Situationen, die jeder kennt – vom ganz normalen Wahnsinn des Alltags eben, denn die besten Geschichten schreibt das Leben.

Der erste Roman »Ich bin Single, Kalimera« erschien 2013 als E-Book im Selbstverlag und wurde im März 2015 von Amazon Publishing in einer neuen Version aufgelegt. Daraufhin folgten die Romane aus der Herbert-Reihe »Wie Champagner«, »Männerferien« und »Alpengriller«.

Ebenso erschienen sind die Romane »Das Leben ist kein Zweizeiler« und »Sie haben Ihr Ziel erreicht«.”(Amazon-Autorenseite)

Fazit

Mich persönlich hat dieses Buch gut unterhalten, auch wenn ich sicherlich nicht ausschließlich auf Humorbücher zurückhalten würde, kann ich diesen Autor durchaus empfehlen. Denn die Geschichte entführt eine kurzfristig auf äußerst unterhaltsame Weise aus dem Alltag.

Sharing is Caring! Hilf mit, diesen Beitrag bekannt zu machen!
Die mobile Version verlassen