Mit „Ostfriesenangst“ zeigt das ZDF, heute Abend den sechsten Krimi der Ann Kathrin Klaasen-Reihe. Dies dürfte die Fans von Klaus-Peter Wolf freuen, denn auch dieser Film basiert auf dem gleichnamigen Roman seiner beliebten Ostfriesenkrimis. Die eingefleischten Stammzuschauer erinnern sich vielleicht auch noch an „Ostfriesengrab„,“Ostfriesenblut“ oder auch an „Ostfriesensünde„.
Auch wenn das Drehbuch von Christian Limmer sich dicht an die Romanvorlage hält, gibt es doch einige Details, die vom Original abweichen. Spannung ist aber in jedem Fall garantiert!
Worum geht’s bei „Ostfriesenangst“?
Eine Schulklasse folgt ihrem Lehrer ins Watt und kommt ohne ihn zurück. War er ein verantwortungsloser Mensch, der seine Klasse in große Gefahr gebracht hat und dabei selbst ums Leben kam?
Oder haben ein paar teuflische Schüler die Situation ausgenutzt, um einen verhassten Lehrer loszuwerden? Ann Kathrin Klaasen glaubt nicht daran und lässt die Hauptverdächtige, die Schülerin Laura, zunächst laufen.
Laura führt sie direkt zu ihrem Freund Sascha, der nur eine Woche zuvor eine Todesanzeige des Lehrers im Netz gepostet hat. Bei der Verfolgungsjagd fällt Frank Weller von einem Baugerüst und erleidet ein Hirntrauma.
Als die Leiche des Lehrers geborgen wird, ist Ann Kathrin hin- und hergerissen in ihrer Sorge um Weller, ihren Verpflichtungen gegenüber ihrem Sohn Eike und dem Fall, der mit dem Auftreten der BKA-Beamtin Elisabeth Fädli eine völlig neue Wendung nimmt.
Denn die Leiche aus dem Watt ist nicht der Lehrer, sondern ein Kollege vom BKA. Dieser sei, wie Fädli und weitere Kollegen auch, zur 24/7-Überwachung des höchst rückfallgefährdeten Sexualstraftäters Gerd Eichinger abgestellt worden. Der Mann sei eine tickende Zeitbombe.
Derweil geraten Laura und Sascha ausgerechnet an den flüchtigen Eichinger, der sich bei ihnen in dem Ferienhaus einer Tante auf Norderney eingenistet hat. Die Anwesenheit der attraktiven Laura lässt Eichinger mit seinen inneren Dämonen ringen.
Als ihm dann auch noch ein Unbekannter ein unmoralisches Angebot macht, das ihm die Flucht ins Ausland ermöglichen würde, sind die Jugendlichen in großer Gefahr.
Ann Kathrin treibt die Frage um, was wirklich im Watt vorgefallen ist. Sie nimmt die BKA-Beamten ins Visier. Auch wenn ihr Chef Ubbo Heide anderer Meinung ist, ist sie überzeugt, dass diese mehr wissen, als sie zugeben, und dass sie der Schlüssel sind, die Jugendlichen zu finden.
„Ostfriesenangst“: Wo wurde gedreht?
Gedreht wurde vom 12. November bis zum 11. Dezember 2019 in der Region um Norden, Norddeich und Aurich. Dabei wurde unter anderem in der alten Grundschule Ekel in Norden, am Norddeicher Fährhafen und am Hundestrand Norddeich gedreht.
Man könnte also sagen, dass die Drehorte von „Ostfriesenangst“ den Handlungsort nachempfunden sind.
Wer also die Krimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf gerne im Urlaub an der Nordsee liest, kann sich durch diesen Film möglicherweise an den letzten Urlaub zurück erinnern oder sich bereits auf baldige Urlaube freuen.
Auf jeden Fall versprechen die Drehorte zu „Ostfriesenangst“ auf jeden Fall eine authentische Darstellung der Geschichte.
„Ostfriesenangst“: Die Besetzung
Dieses Mal hat sich an der Stammbesetzung der Reihe nichts verändert. Es gibt also ein Wiedersehen mit Julia Jentsch als Ann Kathrin Klaasen, Christian Erdmann als Frank Weller, Barnaby Metschurat als Rupert und Kai Maertens als Ubbo Heide.
Das freut mich sehr, da ich diese Besetzung im vergangenen Film „Ostfriesengrab“ als sehr passend empfunden habe. Darüber hinaus spielen Harald Windisch, Ernst Stötzner, Andreas Euler, Alexis Salsali, Marie Schöneburg, Elisa Schlott, Anselm Bresgott, Natalia Belitski und Jan Krauter in „Ostfriesenangst“ Episodenrollen.
An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich nicht alle Schauspieler kenne, mir allerdings bei Ernst Stötzner sofort in den Sinn kam, dass ich ihn in „Nächste Ausfahrt Glück“ bereits in der Rolle des nostalgischen Vaters erleben durfte.
Erwartungen an „Ostfriesenangst“
Wer die ersten Episoden der Ostfriesenkrimis nicht kennt, hat in der Mediathek des ZDF eine gute Gelegenheit die Filme anzusehen. Dass sich das lohnt, wird deutlich, wenn man sich überlegt, mit wie vielen Details sie umgesetzt wurden.
„Ostfriesenangst“ ist nun der insgesamt fünfte Film, der im Rahmen dieser Reihe verfilmt wurde. Die Reihenfolge der Filme stimmt also nicht mit den Büchern überein.
Diese Besonderheit macht „Ostfriesenangst“ für mich aber keinesfalls zu einem schlechten Film vielmehr zeigt es, dass jeder Krimi von Klaus-Peter Wolf als in sich abgeschlossen gilt.
Welche Bedeutung das nun für meine Erwartungen an den Film hat? Meiner Ansicht nach macht es deutlich, dass der Schwerpunkt zwischen Buch und Film sich ein wenig unterscheidet.
Zeichnet Klaus-Peter Wolf neben dem klassischen Kriminalfall, auch das Privatleben seiner Figuren nach, geht es im Film wohl verstärkt um den Fall.
Der krimiliebende Zuschauer wird sich mit dieser Schwerpunktsetzung sehr gut zurechtfinden, wer die Krimis von Klaus-Peter Wolf auch deshalb liest, weil er sich mit den Figuren identifizieren kann, wird hier ein paar Abstriche machen müssen, denn im Film wird das Privatleben der Figuren oftmals nur wenig thematisiert.
Gut, an irgendeiner Stelle muss man auch einsparen, denn ansonsten ließe sich der Kriminalroman wohl kaum in nur 90 Minuten erzählen. Genau diesem Grund bin ich auch gespannt auf heute Abend und auf den Film „Ostfriesenangst“, der meiner Meinung nach vor allem Spannung verspricht. Aber genau das erwarte ich auch, wenn ich davon ausgehe, dass heute Abend ein guter Krimi gezeigt wird.
Einschalten ist also nicht nur für die Fans von Klaus-Peter Wolf absolut Pflicht. Auch auf der Suche nach einem nicht allzu unblutigen Krimi im heutigen Fernsehprogramm ist, wird mit „Ostfriesenangst“ definitiv einen guten Film gezeigt bekommen und erst hinterher vielleicht noch Lust, sich die vorangegangenen Filme in der Mediathek anzuschauen.
Aber auch wer lieber liest, hat durch diese Filme eine gute Möglichkeit, sich an die früher drin oder an die zurückliegenden Fälle um das Team von Ann Kathrin Klaasen zurück zu erinnern. Der Kriminalroman zum gleichnamigen Film von heute Abend ist bereits 2012 als Roman erschienen.
Insgesamt könnte das auch spannend sein, zu sehen, wie sich sowohl die Kriminalfälle, als auch die Figur entwickelt haben. Wobei ich hier nicht ganz sicher bin, ob wir wirklich die authentischen Eindrücke präsentiert bekommen, da die Filme ja in ihrer Reihenfolge von den Büchern abweichen.
Gespannt bin ich aber auf jeden Fall und ich hoffe, Euch geht es nicht anders.
Ostfriesenangst
Regisseur: Hannu Salonen
Erstellungsdatum: 2021-03-20 20:15